Gitarre durch Keys ersetzen?

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Hallo
ich bin momentan Keyboarder in einer Alternative/Crossover Rockband und nun gerade dabei, ein Soloprojekt im Bereich Psychedelisch/Metal aufzuziehen. Dieses soll sehr keyboardlastig werden und dabei ist mir auch der Gedanke gekommen, ob es möglich wäre, die Gitarre durch ein Keyboard zu ersetzen.
Damit wir uns verstehen, ich will nicht den Sound einer Gitarre möglichst gut immitieren. Ich will als Keyboarder die Rolle einnehmen, die der Gitarrist normalerweise in einer Band einnimmt. Beim Rock bzw. Metal werde ich auf die Dauer nicht darum herumkommen, mit verzerrten Sounds zu arbeiten (trotzdem will ich nicht gleich klingen wie eine Gitarre). Wie würdet ihr an so eine Sache herangehen? Keyboardsounds durch einen Gitarrenamp jagen? Ein Distortionpedal verwenden? Oder eine Verzerrung direkt in die Klangerzeugung im Synthesizer einbauen (kenne mich mit den Möglichkeiten, die ich dabei habe, noch kaum aus, werde mich aber bilden sobald ich meine Schule abgeschlossen habe).
Ich weiß dass mein Anliegen sehr ungewöhnlich ist und mein fehlendes Fachwissen das ganze nicht besser macht. Vieleicht könnt ihr mir ja trotzdem helfen.
 
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Hört sich für mich nach nem Gitarrensample und der internen Zerre an. Ich würde eher in die deutlich synthetische Ecke gehen und funktional denken. Also: wie funktioniert ein Gitarrensound, was macht ihn aus, wie spielt man ihn. Schau Dir ein paar Tutorials von Jordan Rudess an, der macht das ganz gut.

Z.B. auf der Winter-NAMM 2009 oder 'Ra'.

Ansonsten würde ich zusehen, wie ich erst mal mit den keyboardinternen Sachen klar komme. Zu erst wird der Grundsound gebaut und dann die Effekte hinzugefügt. Eigentlich jedes moderne Keyboard hat einen (oder mehrere) Distortion/Overdrive in der Effektsektion... auch die M50, auf die Du Dich ja eingeschossen hast ;) Alles was extern dazu kommt klingt anders und fasst sich anders an, hat aber die selbe Funktion wie das interne Zeug. Setz Dich erst mal mit den Grundprinzipien auseinander, bevor Du anfängst, ein unübersichtliches und/oder schwer zu kontrollierendes Set zusammen zu stellen.

Grüsse vom HammondToby
 
Auf dem Video hört man den internen Sound der Yamaha Stagea.
 
Klar kann man das. Mit dem legendären Jens-Patch zum Beispiel.

Keyboardlastige Metalbands sind z. Bsp. Warmen und Synthphonia Suprema. Letztere haben kaum Gitarren, dafür total schlechte Texte.
 
Setz Dich erst mal mit den Grundprinzipien auseinander, bevor Du anfängst, ein unübersichtliches und/oder schwer zu kontrollierendes Set zusammen zu stellen.
Werde ich tun.
Ich wollte nur mal ein paar Meinungen von professionelleren Tastendrückern über die generelle Machbarkeit so eines Vorhabens haben und mir gefallen die bisherigen Antworten gut. :) Danke schonmal an alle.
... auch die M50, auf die Du Dich ja eingeschossen hast ;)
Ach, von dem bin ich inzwischen schon wieder ein wenig abgerückt. Momentan favorisiere ich ein gutes Masterkeyboard und dazu ein paar Software-Synthies, vl. KORE 2 von Native Instruments.
 
Ich finde es schon beeindruckend, was Jordan Rudess bei Dreamtheater macht. Das müsste doch ungefähr in die Richtung gehen, wo Du auch hinwillst. Ein Kurzweil K2500, den er auch lange Zeit genutzt hat, ist hierfür prädestiniert. Zum einen durch die Sounds, die dort drin sind, zum anderen durch die hervorragenden Effekte, und letztlich durch die Controller, wie z.B. den großen Ribbon Controller. Jordan spielt da teilweise Sachen, wo man nicht mehr unterscheiden kann, ob es von der Gitarre oder vom Keyboard kommt, und hier meine ich nicht die Sounds, sondern die art, wie er es spielt. Da musst Du auch nichts über externe Effekte oder über einen Gitarrenamp schicken.

So einen K2500 bekommst Du mittlerweile recht günstig, hast dann alles in einem Gerät udn ersparst Dir die Frickelei über Ansteuerung von VST-Instrumenten über PC.
 
Haken Continuum? :eek:
 
Oder einfach eine Hammond-Orgel durch einen Gitarrenamp schicken ;)

Mal im Ernst: Der Sound ist ziemlich schnuppe. Du benötigst drei Dinge:

1. Eine "Schrubbe". Ein kurrzer, dunkler, mächtig angezerrter, böse klingender Ton, der sich schnell im 16tel-Rhythmus gleichzeitig repetieren lässt. Wichtig sind hier in erster Linie die Effekte (gute Zerre) hinter dem Ton. Vergleich mal den "Roh-Sound" einer Gitarre mit dem, was bei einem Metal-Brett dabei rauskommt. Das dürfte Anlass genug sein, zu dem Gedanken zu kommen, dass weniger der Grundklang, sondern mehr die Effekte dafür verantwortlich sind.

2. Ein "Heuler", ein Sound, den du lange stehen lassen kannst, in gediegenen Akkorden (zwei, maximal drei Töne, selten mehr als Grundton und Quint, äh, wir sind bei Metal, ok, Grundton und Quart) der sich dabei etwas moduliert, und nicht langweilig klingt. Aber eben nicht nur klassisches Vibrato. Wie man das mit Keyboards macht hat die Techno-Fraktion in den 90ern bis zur völligen Ermüdung vorgemacht.

3. Ein Solo-Sound. Der muss sich in erster Linie durchsetzen, hell und auf eine gewisse Art brilliant sein (so obertonreich, dass du die Effekte in ein kontrolliertes Feed-Back zwingen kannst). Hrmn. Vielleicht ein Mikro an die Inputs über den Vocoder?). Hier wird's schwierig, denn das Entscheidende sind die Modulationsmöglichkeiten. Pitch Bend und Vibrato vom "Stick" oder "Rädchen" klingt eigentlich immer künstlich. Da liegt der große Vorteil der Gitarre. Die Ausdrucksweise ist der der menschlichen Stimme recht ähnlich zu bringen (die Gitarre "singt"). Das ist für die schnellen Passagen kein Muss, für die langsamen Passagen Grundvoraussetzung. Daher hat sich die Gitarre als Lead-Instrument durchgesetzt.

Jetzt kannst entweder Musik machen, die sich aus einer Vielzahl von 16tel-Arpeggien und schnellen Linien zusammensetzt, oder Dir eine Art und Weise suchen, über Hilfsmittel einen Weg zu finden, wie Du mit Keyboards auch an Gesang erinnernde Soli spielen kannst.

Als Hilfsmittel stehen zur Verfügung:
- Ribbon-Controller
- Breath-Controller
- Fußpedale

Es wäre doch ... hrm ... vielleicht kann mir das mal jemand bauen.

Ich mag einen Midi-Controller haben, der aus einer einzelnen Gitarrensaite besteht, die ich auf einem Griffbrett hin und her schieben kann. Von der Spannungsänderung soll dann ein Midi-Control abgeleitet werden, über den ich die Tonhöhe beeinflussen kann. So kann ich Bendings und Vibrato über eine Saite spielen.

Hrmn ...

Okaie. Ich glaub ich geh lieber doch noch ein wenig Gitarre üben ;)

Liebe Grüße

Dana
 
Ich dachte mir schon dass das ganz große Problem die Eingabe sein wird. :redface:
Gerne, wenn du mir 5000 € gibst :)
Mein Bruder (Programmierer) und ich wollten uns schonmal aus einem Touchscreen selbst eine Art Mini-Continuum zusammenbasteln, ist aber schwieriger als man denkt. Das Hauptproblem war damals soweit ich mich erinnere einen Touchscreen zu finden, der sowohl mehrere Berührungen als auch den Druck verarbeiten kann. :rolleyes: Momentan liegt das ganze auf Eis, vl. sollten wir einen neuen Versuch starten. Wenn wir sowas hätten, könnten wir damit ja alles mögliche anspielen, egal ob eine M50, ein Kurzweil oder ein paar VST-Plugins.
 

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