[Saiten] - Musik-Produktiv MPI

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Musik-Produktiv MPI

Satz: 4-String, Stainless Steel, .040 - .060 - .080 - .100

Herstellungsort: Korea

Ebenfalls erhältlich: leichtere oder härtere Stärken, Sätze für 5-Saiter

URL: www.musik-produktiv.de

Konstruktion: Runddrahtumspinung auf Hexagonalkern


Die Ausgeglichenheit des Satzes ist gut, mit leichter Tendenz nach Light Top/Medium Bottom hin, das Spielgefühl überraschend weich, hat im direkten Vergleich zu dezidiert weichen Saiten wie Rickenbacker Nickel Roundwounds und Thomastik-Infeld Jazz Bass Round Wounds aber leider eher etwas inkonsistentes (was wohl an den relativ dünnen Durchmessern liegt... solche absoluten Ausnahmesaiten als Referenz zu nehmen ist zugegebenermaßen nicht sehr fair).

Das Finish ist angenehm, die äußeren Umspinnungsdrähte haben so in etwa ähnliche Stärken wie die von D'Addario XL, etwas gröber als die von Thomastik-Infeld Superalloy. Ich kann allerdings immer noch nicht so recht glauben, daß das keine nickelbeschichteten, sondern pure Stahlsaiten sein sollen, fühlt sich nicht so urtypisch an und klingt auch nicht so urtypisch (sowas soll's öfters geben, prominentestes Beispiel ist La Bella Deep Talkin' Bass). Ich hatte die auf einem bundlosen Jazzbass, und auf dem kann ich eh' (so ziemlich zumindest) machen was ich will (soviel noch zum Thema Tonbildung statt equipment mindedness mal wieder). Auf dem Griffbrett sah man zwar ihre Abdrücke, aber effektiv weggefressen haben sie nichts. Die Ausführbarkeit verschiedener Techniken wie Pizz, Pick, Hardplucking, Fretless Tapping, natürliche und künstliche Flageoletts, Slap & Pop ist gewährleistet (wenn mir letztere weniger gut gefällt, dann liegt das allerdings durchaus an der Saite als daß es kategorisch nicht zu einem Fretless paßte, wie Fernando Saunders schon in der 70er Jahren unter Beweis stellte).

Der Sound ist insgesamt durchschnittlich, ohne besondere Komplexität, aber auch ohne störende Einbrüche oder Peaks im Profil. Die Bässe weder bemerkenswert voll noch schlank, die Mitten reichen aus, um einen Fretless zum schön singen zu bringen, bieten darüberhinaus nichts besonderes (klingen allerdings auch nicht so unfein wie bei der aus unerfindlichen Gründen sehr beliebten nicht ganz so billigen Billigsaiten von Fender), die Höhen sind unspektakulär, aber ohne unangenehme Härte und die Saite klingt auch etwas längerer Benutzung noch brauchbar frisch (der bekannte Vorteil von Stahlsaiten und nicht zu grobem Finish).

Fazit: Nochmal kaufen werde ich persönlich die nicht. Es ist halt irgendwie nix besonderes (vor allem Bässe und Mitten hätten gerne etwas fetter und farbiger ausfallen können). Aber eben auch nix zum anmeckern. Und bei dem Preis schon gar nicht. Hmm...

Muß allerdings auch kritisch anmerken, daß mir der rechte Sinn für solche Preise fehlt, gegenüber denen schon ein Menü bei McDonald's teuer ist (vielleicht gibt es ja demnächst auch noch billigere Saiten aus chinesischer Fertigung bei Aldi u/o Lidl!?). Auch ein Anfänger kann eine gute Saite schnell zu schätzen lernen (und das auch auf einem Collins JB-1 o.ä.), und die kann dem durchaus auch alle 2 Monate den Gegenwert von 2 CDs wert sein...

Eine Bemerkung zum Schluß: Angeblich sollen MPI Saiten so ziemlich dasselbe Warwick Red Label sein, nur nicht so brillant (gebraucht wohl eher nicht, aber sowas wie B-Ware -?)... was dann doch wieder nur Fragen nach den Unterschieden stellen läßt. Eine Fabrik kann aus demselben Stahl ja immer noch verschiedene Produkte herstellen. Und für Warwick wäre eine Handelsmarke ein schlechtes Geschäft, schließlich ist Musik-Produktiv nicht gerade der Aldi unter den Musikalienhändlern...
 
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