[Bass] - Jackson - CMG Concert Bass

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FairHair
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Nachdem sich die anfängliche Euphorie ein wenig gelegt hat - ich darf das Ding seit 4 Monaten mein Eigen nennen - fühle ich mich im Stande, ein Review abzuliefern. Über Kommentare, Anregungen und Fragen freue ich mich natürlich.


Punkt eins: Warum ein Jackson?

Okay. Wohl die wenigsten, die sich nicht mit Todesmetallern oder den Grössen des 80er-Hard Rocks beschäftigen, werden je einen Jackson-Bass in Aktion erlebt haben. Ich muss gestehen, dass ich selbst niemals ein solches Instrument Live besehen durfte, bis ich schliesslich mein eigenes geordert habe.
Auf Jackson kam ich eigentlich erst nach dem Bestaunen eines Custom Shop-Basses aus 1984, auf dem ein Star Wars X-Fighter auf schwarzem Grund zu bestaunen war. Geiles finish, damit bin ich zu beeindrucken. Also aus purer Neugier mal auf die Jackson-Seite gesprungen und mir das Sortiment angesehen.
Da habe ich dann auch gleich den CMG Concert Bass erblickt - diese SuperStrat-Form, dieser Headstock, die Aktivelektronik, die Farben...
Nachdem denn auch "mein" Gitarrist mit einer neuen Jackson DK2M in der Probe erschien, radelte ich zum Gitarren- und Basshändler meines Vertrauens und bearbeitete den armen Kerl so lange, bis er den Bass bestellte, ohne Abnahmegarantie zu haben. Angespielt, eine Woche drüber geschlafen und die 800€ hingeblättert.

Spezifikationen

Finish: Schwarz
Hals: Bolt-On Ahorn
Griffbrett: Rosewood, 22 Jumbo-Bünde
Tonabnehmer: 2x EMG HZ35
Elektronik: Aktiv-Preamp von EMG, BEQ3 mit Master, Blend, Treble/Middle/Bass
(Hier in ausführlich.)

Erster Eindruck, Verarbeitung

Tja. Ich habe ihn angefasst und war sogleich etwas überrascht, und zwar nicht nur von der sehr schönen, schwarzen Farbe, die mit den Inlays und dem Halsbinding perfekt harmoniert. Der Hals fühlte sich sehr breit und wuchtig an, doch zugleich liess das seidige Finish das Holz sehr präsent wirken, was sich positiv auf die Bespielbarkeit auswirkt. Man muss hierbei auch erwähnen, dass das Brett an jeder Stelle ziemlich flach ist. (ca. 4cm am 12. Bund)
Der Bass lastet gut auf der Schulter, sehr angenehm. Die Saitenlage war für mich perfekt eingestellt, doch da hat Herr Dubs rumgeschraubt und das Instrument schon im Vorfeld meinen Bedürfnissen angepasst, doch auch ab Werk sei eine "vernünftige Einstellung" geboten worden. Schnarren tut nix, auch hier Pluspunkte.
Die Potis lassen sich leicht drehen und reagieren in angemessenem Masse, vielleicht ist der EQ sogar etwas überempfindlich. Nach vier Monaten habe ich mich jedoch daran gewöhnt, keine Probleme soweit.
Der erwähnte Lack ist sauber aufgetragen, die Fräsungen für die PUs sind perfekt, die Halstasche makellos, das Binding genau und fehlerlos, die Inlays sitzen ebenso fest in den passenden Aussparungen. Aus dem E-Fach rieselt mir nichts entgegen, die Elektronik ist aufgeräumt, soweit dies möglich ist, die Bünde sauber abgerichtet. Der kleine Kleber, der stolz "Made In Japan" verkündet, ist heute noch am selben Fleck wie vor vier Monaten.
Mittlerweile muss ich jedoch gestehen, dass der Lack nicht viel aushält. Armband und Gurt hinterlassen sehr schnell deutliche Dellen, was das Gesamtbild etwas trübt.

Handling

Ich habe es schon vorweg genommen: die Saitenlage ist für mich ein Traum, der flache Hals lädt zum Flitzen ein, die SuperStrat-Form besitzt ein sehr ergonomisches Shaping, was das Spielen noch angenehmer gestaltet. Bemerkenswert ist, dass die Saiten zu keinem Zeitpunkt das Griffbrett berühren. Die Bünde verunmöglichen dies durch ihre Mächtigkeit. Zu Beginn war ich etwas skeptisch, doch mittlerweile habe ich diesen Umstand akzeptiert - der Sound entschädigt selbst solche "Anomalien".
Nachdem ich mich ein wenig eingespielt hatte, musste ich jedoch noch das vordere Pickup etwas herabschrauben, da ich ansonsten keinen Platz zum "Fingern" gehabt hätte. Das Ding war so dicht an den Saiten, dass ich, sobald eine angeschlagen wurde, am PU nach unten glitt und die nächste Saite gleich mitangezupft habe. Natürlich liesse sich das auch durch stärkere Aufmerksamkeit ausbügeln, aber so ist's nunmal besser. ;)

Sound

Erst einmal in den Peavey TNT130 eingepfropft, aufgedreht und... Zudrehen! Nachstimmen, Klinke in den richtigen Eingang rein und schon hört sich das viel besser an. Brav, wie er die Slap-Sounds rüberbringt, schön, wie das Tapping cremig durch die Box fliesst... Der EQ sorgt für beinahe grenzenlose Möglichkeiten, nur meine ungeschickten Finger machen das ein oder andere Kunststück zur Unmöglichkeit. Ob Jazz, Blues, Rock, Thrash oder Bossa Nova: das Ding bringt alles souverän und präzise, selbst ein kleines Preci-Knurren bringt er aus der Buchse.
Was ich mittlerweile besonders schätze, ist die sehr hübsch arbeitende Elektronik. Nichts wird "geplättet" oder in einen HiFi-Sound gedrückt, der Bass klingt immer holzig, warm und natürlich.
Im Bandgefüge (80ies Hard Rock) setzt sich das Werkzeug auch ordentlich durch, der Sound ist präsent und angepasst, weder zu dominant, noch zu mikrig.
Die Obertöne sind überdies sehr schön zu hören, und die String-Thru-Body-Konstruktion trägt bestimmt auch das ein oder andere Quäntchen zum hübschen Bild bei.

Fazit

Pro:
-Verarbeitung
-Bespielbarkeit
-Aussehen
-Klang
-Vielfältigkeit

Kontra:
-Lack etwas empfindlich

Alles in Allem präsentiert sich hier also ein sehr ausgewogenes Instrument, das seinem Preis gerecht wird und mit einer erstaunlichen Vielseitigkeit aufwartet. Natürlich ist es kein Alembic - dazu ist er einfach zu schön ;) - aber ich würde doch behaupten, dass es ein Nischenbass ist, der als Arbeitstier etwas mehr Beachtung verdient hätte. Mittlerweile sind alle Projekte, die einst noch auf der Liste standen, gestrichen und der Thunderbird steht zum Verkauf.
Ich bin also mehr als zufrieden mit dem Bass und kann ihn jedem, der einen Allrounder-Zweitbass für das durchschnittliche Portemonnaie sucht, empfehlen. Nur aufgepasst, dass er nicht den Erstbass verdrängt...


FH
 
Eigenschaft
 
tolles Review. :great:
Ich glaub, ich hab den schon mal gehört. Solle ja besser als ein Thunderbird sein :D
 
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