[Bass] - Warwick Corvette Std., aktiv, Sumpfesche

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AmPrayer
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Dieses Review habe ich am 03,10,2008 in einem anderen Forum veröffentlicht. Inzwischen finde ich es hier besser aufgehoben.

Da ich eh grad Bilder hoch geladen habe, schreib ich mal ein Review über meinen Hauptbass!

Vor ziemlich genau einem Jahr war ich meines Anfängerbasses überdrüssig. Ich verkaufte meinen Ibanez GSR180, aber nicht ohne vorher für adäquaten Ersatz zu sorgen.

Ich besuchte dann mal die Music-World in Augsburg und sagte dem Verkäufer, ich will einen neuen Bass. Preislage 500- 600€, ein deutsches Produkt kann gern ein bisschen mehr kosten.
Er nahm geradewegs meinen Corvette von der Wand und ich war sofort begeistert von Aussehen und Handling.
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Die Maserung des Sumpfeschenholzes finde ich perfekt und mit der Lackierung hat der Korpus für mich die Anmutung gefärbten, narbigen Leders. Das einfach zu öffnende Elektronikfach zeigt, wie ein solches auszusehen hat - perfekt aufgeräumt und übersichtlich. Gar kein Vergleich zu dem Sauhaufen meines ersten Ibanez.
Der Steg sitz fest, Saitenwechsel funktioniert mit diesem genialen Design schnell und unkompliziert.
Die drei Regler sind zuständig für Lautstärke, Pickup-Auswahl (stufenlos) und Höhen- und Tiefenregelung. Der Lautstärkeregler lässt sich herausziehen und schaltet so auf Passivbetrieb um. Eine Batterie reicht ca. neun Monate.
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Der schmale, harte Ovangkolhals sitzt perfekt da, wo er auch hingehört. Die Rückseite fühlt sich 1000mal besser an, als alles was ich bis jetzt in Händen halten durfte. Scheinbar widerstandslos gleitet der Daumen rauf und runter. Keine Standardlackierung, die die Bewegung ganz gern mal bremst. Das Griffbrett aus Palisander erfüllt seine Aufgaben, die Bundstäbchen haben keinen Makel. Die Saitenlage mal wieder perfekt.
Apropos Saiten: Der Corvette ist einer der wenigen Bässe, die von Anfang an hervorragend passende Saiten drauf hat. Der Sound ist warm und tief, so wie ich es mag. Wenn man den Bass anschlägt hat man das Gefühl alles schwingt harmonisch. Ich habe mittlerweile Thomastik Infeld Jazz Flatwounds drauf, die den Sound aber nur um Nuancen verbessern.
Die "hängenden" Mechaniken von Warwick sitzen fest und sehen für mich am besten aus.
Der Just-A-Nut-Sattel sieht etwas abenteuerlich aus, aber er funktioniert.
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Der Corvette ist wunderbar leicht, was allerdings mit dem schweren Ovangkolhals zu einer leichten Kopflastigkeit führt. Diese stellt für mich nur dann ein Problem dar, wenn ich unvorbereitet die offene G-Saite spiele. Dann fällt der Hals in die Handfläche und wird dadurch gedämpft.
Passiert das mit Bubingakorpus auch?
Das Umgreifen auf dem Griffbrett geht wie von selbst von der Hand. Da macht mir der Preci-Hals Am HB Hot Rod schon mehr Probleme, obwohl ich dort mehr Platz für meine Pratzen habe.

Allgemein bin ich begeistert von der hohen Verarbeitungsqualität. Meiner Meinung nach sind die rundum guten Bewertungen für Warwick-Bässe voll gerechtfertigt. Schade, dass dies immer wieder zu unqualifizierten Unkenrufen in allen Foren führt. Die Innovationsfreude und hohe Qualität Warwicks sollte, vor allem auch in Deutschland, mehr gewürdigt werden. Die spielen schließlich international in der höchsten Liga. Bemerkenswert in so einer Randsparte, die von einem absolut dominiert wird.


Kommen wir zum Sound: Wie ich schon erwähnt habe, sehr warm und tief. Ob das jetzt die sogenannten Tiefmitten sind oder die Tiefen selbst ist mir persönlich schnuppe. Klingt halt so, wie ich mir Bassbegleitung vorstelle. Ich sehe mich im Musikalischen als reiner Supporter, den man am meisten bemerken soll, wenn er fehlt. Mit dem Corvette gelingt es aber durchaus Akzente zu setzen. Die wirken dann auch nicht so aufdringlich, wie z.b. das Nerv-Geslappe eines Victor Wooten (der ist bestimmt auch daran schuld, dass Verkäufer, wenn sie einen Bass vorführen, Slappen und Poppen auf Teufel komm raus - ich find das affig :rolleyes: )
Zum Slappen eignet sich der Corvette, nach meinen Erfahrungen weniger, ich kann das aber auch nicht richtig.
Die Soundeinstellmöglichkeiten sind sehr, sehr vielfältig. Ich muss während der Probe vielleicht zwei-, dreimal am Amp was einstellen, der Rest geht am Bass. Wir spielen Blues und Rock, oder beides zusammen.
Der Stegtonabnehmer klingt dabei wesentlich härter und knalliger als der am Hals. Überhaupt macht es mir in der neuen Band viel mehr Spass am Sound zu feilen, als in der Ersten. Dieses Schlagergedöns hat mich in keinster Weise angesprochen oder gefordert.
In der Nähe des Griffbretts angeschlagen klingt der Halspickup so sanft und angenehm, wie ich es wünsche. Dabei verliert der Bass nie den Warwickknurr. Als ich mal den Höfner CT dabei hatte und alle wieder zu sich gekommen sind, ob der wunderhübschen Erscheinung der Violine, haben sie doch schnell wieder nach dem Warwick gefragt.
Zieht man den Lautstärkeregler auf Passiv, fällt der Sound merklich ab. Er klingt dann mumpfiger, leiser und irgendwie langweiliger. Für mich ist das nur eine Möglichkeit, bei plötzlich leerer Batterie, sich noch aus der Affäre zu ziehen.

Zur Ausstattung:
Am Korpus sind Security-Locks angebracht. Da rutscht kein Gurt mehr vom Pin. Allerdings lockern die sich mittlerweile mehrmals am Abend, wenn gespielt wird. Kann man mit den Fingern aber wieder festziehen.
Desweiteren gibt´s ein Gigbag der warwickeigenen Marke Rockbag dazu. Das finde ich so gut, dass ich für meinen Höfner auch eines gekauft habe.
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Dann gibt´s noch eine ziemlich große Mappe mit allem nötigen Krimskrams
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Fazit: Auf jeden Fall würde ich mir wieder einen Corvette kaufen. Vielleicht jetzt den $$ - vielleicht auch nicht...wer weiss, sind doch n paar Hunnis. Achso, bezahlt hab ich 890€.
Gelegentliche G.A.S.-Anfälle bügelt mein Bass Ruckzuck glatt - vorausgesetzt ich handle objektiv *:rolleyes:

.........................................
Update: Das Problem mit dem Gurtpin habe ich mit einem Zahnstocher bekämpft.
Momentan sind Fender Flats drauf. Die rocken mehr, als die Thomastik, sind aber sehr hart. Gerade in den tiefen Lagen (F) sind die sehr kräfteraubend zu spielen, fliegen demnächst runter.

Das Rockbag finde ich mittlerweile nicht mehr so gut. Der Grund: Am zentralen, vorderen Griff tariert sich das gefüllte Bag immer in die Waagrechte aus. Ist blöd, weil ich meine Bässe am liebsten hochkant trage.
 
Eigenschaft
 
Danke für das Review!:great:
Ich spühre schon das Kribbeln: Bald werde ich wohl meinen eigenen ordern müssen:rolleyes:
Das letzte Review mit den Soundsamples hatte mich schon so infiziert...

Ist die Kopflastigkeit eigentlich sehr schlimm?
Ich habe z.B. einen Bass, den ich sehr liebe, aber der ist so Kopflastig, das geht gar nicht:
Wenn ich den hals loslasse, rauscht er nur so gen Fußboden - ich muss den Hals also nonstop festhalten.
Ist das bei der 'vette auch so?

Grüße!
 
... Ist die Kopflastigkeit eigentlich sehr schlimm?...

Nein, in der Waagrechten ist Schluss.
Ich hab mal den Gibson SG gespielt. Bei dem lernte ich dann kennen, was Kopflastigkeit ist. Der knallt dir direkt auf den Fuß, wenn du nicht groß bist:rolleyes:
Dagegen ist der Corvette harmlos
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke, Sehr gelungenes Review!

Die Farbe gefällt mir sehr gut, wärs ein 5er fänd ich ihn noch besser!
Mein Traum is ein 5er $$ in Schwarz, aber gut, der bleibt auch vorerst ein Traum^^

Gruß, und viel Spaß damit weiterhin
Domi
 
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