Zweiter Versuch- Ehrliche Meinung erwünscht! :)

  • Ersteller Alexis87
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Wenn ich jetzt gemein wäre würde ich mich sogar zu der Behauptung hinreißen lassen, daß bei Gitarristen im Durchschnitt leider viel, viel mehr Kohle "zum Fenster rausgeschmissen" wird als bei Sängern*lach*......

Und ich leg sogar noch einen drauf: kein Musiker gibt soviel Geld für Eitelkeiten aus, wie Gitarristen und da kann ich mich gleich dazu stellen. :)
 
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Also, ich muss Dir sagen es fehlen mir grundsätzlich Atemübungen, aber wie ich schon gelesen hatte, vielleicht will sie damit noch warten und meint andere Dinge sind erstmal wichtiger. Aja und nach einem halben Jahr hatte ich mir auch mehr erwartet, aber vielleicht ist es wirklich eine Frage der Zeit! Ich weiss es nicht.
Also daß Dir Luft fehlt ist unüberhörbar. Das würde bei mir auch ganz oben auf der Liste stehen.
Da jeder GL da so seine eigene Vorgehensweise hat-sprich mit ihr.Spekulieren bringt an dieser Stelle nix.Und nochmal-6 Monate sind nicht viel-je nachdem wie die Ausgangslage war .........

Ob einem die Luft "ausgeht" hängt aber auch davon ab, wie bewußt man atmet und sich die Luft einteilt.
Um nochmal auf Deine Hörproben zurückzukommen, es ist natürlich enorm wichtig, ein Stück auch erst mal soweit zu üben, daß man Text und Melodie verinnerlicht hat.
Wenn ich höre, daß da nicht mal der Text und die Melodie rund laufen , dann hast Du Dir noch nicht mal bewußt gemacht, wo und wie viel Du atmen mußt, um durch bestimmte Passagen durchzukommen.Und dann-Uuuups-geht Dir an der falschen Stelle die Puste aus.....
Das muß man trainieren.
Also-wieviel Luft hab ich,wo muß ich atmen,bis wo komm ich damit durch.Wie genau geht die Melodie?Wo sind schwierigere Töne? Das gehört alles zusammen und automatisiert sich irgendwann.
Üb das mal an ner ganz einfachen Nummer(jetzt komm ich wieder mit The Rose.....*lach*probiers mal aus!) teil Dir erst kürzere Textpassagen ab und atme dazwischen, dann immer längere.
Meinetwegen erst den halben Satz(wo es halt geht), dann den ganzen.Markier Dir das ruhig auf Deinem Textblatt.
Lern den Text!Lern die Melodie!Die muß in Deinem Kopf sein!Du mußt genau wissen wie die nächste Passage gesungen wird und wie die klingen soll um die richtig vorbereiten zu können(genug Luft/Töne sauber ansetzen).
Hör Dir die Nummer so lange an bis die Melodie im Schlaf und ohne Begleitung sitzt!Nimm Dir ein Stück Partweise vor.Strophen einzeln,Refrain einzeln...etc.....
Ich bin überzeugt, daß das dann schon ganz anders klingen würde!!!!!!!!

Wenn ich z.B. eine völlig neue Nummer singen muß, kann ich das auch nicht "aus dem Stehgreif"."Vom Blatt" singen kann ich schon gar nicht!
OK-ich hab reichlich Übung mir eine Melodie zu merken, und ne gute Routine,auch mal mit nem Textblatt was vorzuträllern, wenn ich das noch nicht richtig geübt habe(zumindest wenn ich den Song mal "im Ohr " habe-also öfters gehört).Über Luft muß ich mir eher bei schwierigen Sachen den Kopf zerbrechen......
Aber überzeugend wäre das dann noch lange nicht.Und ich hab mit ca. 10 Jahren angefangen zu singen und bin inzwischen über 40*lach*....auch ich muß mein Zeug LERNEN-es fällt mir beileibe nicht in den Schoß:)!
LG

PS: Improvisieren kann ich natürlich schon, also "frei" irgendwas singen über irgendwelche Harmonieläufe;)....wenn keinerlei Vorgabe besteht.Oder halt Parts einfach aus meinem Feeling spontan anders gestalten.Klingen wird's immer....irgendwie;)
Aber z.B. etwas halbwegs glaubwürdig 1:1 covern-da muß ich auch ans Eingemachte;)....oder eben auch, wenn ich in einer Nummer meine eigenen Vorstellungen glaubwürdig umsetzen will.......
 
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@Sweetlizard: Das mit der Luft Einteilung haben wir schon probiert und das klappte dann auch besser. Jedoch habe ich das Gefühl, dass ich meine Resonanzräume etwas geöffnet werden müsssten. Aber ich spreche mit ihr. Deine Tipps sind übrigens immer sehr hilfreich! Danke!
 
P. P. - Schönes Beispiel und (teilweise un-)schöner Thread, um mal eine Menge Aufklärungsarbeit zu leisten.
Ich habe ausgangs klassischen Klavierunterrichts mit Rock-Pop-Covern angefangen. Ich mache das jetzt seit 30 Jahren. Mein Vater war Berufsmusiker, hat auch mal ein Sinfonieorchester geleitet und Männergesangsvereine. Ist aber als Scheidungsvater aus dem Gesichtsfeld geraten. Aus der Verlegenheit einer beruflichen Umorientierung heraus (und in einem inzwischen selbst gebauten 1-Familienhaus) habe ich im letzten halben Jahr extrem an meinem Gesang gearbeitet und bin in Berlin bei einem Vocal-Coach gewesen. Meine Schlussfolgerungen sind vielfältig.
Nachdem ein Jahrzehnt Karin Ploogs "Voice Coaching" State of the art war und ich das sporadisch genutzt habe, ist es für mich jetzt und in jeder Hinsicht Catherine Sadolins "Complete vocal technique" (CVT).
Es ist sicherlich in "sozialer Hinsicht" schwierig, sich das Buch zu besorgen, um es dann mit einem Gesangslehrer oder einer Gesangslehrerin durchzuarbeiten. Vom ökonomischen Standpunkt aus betrachtet würde ich das aber als "Kunde" verlangen. Einen Workshop in Kopenhagen oder Wien kann nicht jeder machen. Aber wer das Buch gelesen hat, der weiß, was Singen ist. In dieser Hinsicht haben offenbar 90 % der deutschen, akademisch ausgebildeten GL erhebliche Defizite. Sie sind nicht international auf dem Stand der Wissenschaft vom Singen. Unter Kostenaspekten ist Alleineüben mit einem Instrument immer zu favorisieren - und seit Karin Ploog eben auch Literatur.
Das Schwierige am Singen ist, dass nicht objektiv bestimmbar ist, welches Taltent man hat. Dass jemand absolut kein Talent zu irgendeinem Gesangsstil hat, das ist aus evolutionsbiologischen Gründen sehr unwahrscheinlich, insbesondere, wenn es ein starkes Interesse gibt. Die Wahrheit ist offenbar, dass es Menschen gibt, die (als Männer) sehr leicht einen Bon Jovi drauf haben, aber deutschen Schlager nur deshalb hassen, weil sie eben nicht gefällig, also in Neutral ohne Hauch und ohne Effekte, singen können und das hart lernen müssten, was ein "Schlagerfuzzi" von Natur aus kann. Allerdings gibt es tatsächlich absolut schwierige Gesangsstile: bei Männern sind das Michael Jackson und Mick Hucknall, weil sie neutral (clean) in hoher Männer-Tonlage mit Hauch singen können, ohne dass es sich kindermäßig anhört. Mit Overdrive sind hohe Passagen leichter singbar. Bei den Damen dürften die Entsprechungen tatsächlich bei Houston und Dion liegen. Die wesentliche Erkenntnis Sadolins ist, dass auch die "Klassikfuzzis" in Wahrheit nur in der Mittelstimme clean singen und sonst auch ins Overdrive gehen. Da Problem ist, dass ihnen das nicht bewusst ist und ihren GL auch nicht und sie deshalb einzelne techniche Aspekte (z. B. die Kehlkopfstellung) de facto gesundheitsschädlicher üben als Amateur-Metal-Shouter ihre Sachen. Von den Opernfuzzis, die ab 40 nicht mehr gegen ein Wagner-Orchester anschreien können, spricht eben niemand. Aber Lemmy Kilmister steht immer noch auf der Bühne.
Mein Ideal war es immer, bis hin zum Imitat zu covern. Das ist schwierig, wenn es sich um mehr als ein Vorbild handelt und man zu dessen Stil (bzw. eben nicht allen) kein Naturtalent hat. Dann kann man das nur mit CVT lernen. Gesangslehrer - auch die, die sich auf "Pop" beziehen - haben in aller Regel das Ideal der Entfaltung der eigenen Stimme und von deren natürlicher Charakteristik. Sie bestreiten teilweise, dass man Gesangsstimmen voll, d. h. analog zu einer Stimmen-Imitation covern kann. Wer beispielsweise das Elton-John-Cover des Kabarettisten Jörg Knör kennt oder das, was der Dirk Baumbach aus Köln drauf hat, der weiß, dass es eben doch geht. Ich bin auch sehr lange von einem Profi-Pianisten-Kumpel damit zurückgehalten worden, dass man als Weißer aus Gründen eines Positiv-Rassismus niemals eine so geile Stimme und einen so geilen Gesang haben wird, wie ihn schwarze Soulstimmen haben. Tatsächlich können Weiße wie Baumbach aber einen Lionel Richie intonieren. Im Ergebnis ist es also nicht von vornherein ausgeschlossen, einer Weißen von Houston-Titeln abzuraten.
Was aber in jedem Fall stimmt, dass ist die Tatsache, dass man die CVT nicht lernen wird, wenn man seine eigene Stimme und deren natürlicher Charakteristik nicht vollständig kennengelernt hat. Da führt kein Weg dran vorbei. Das heißt für einen Engelbert, der leiert, dass er es mal mit Bruce Springsteen versuchen sollte. Auch ein ganz nettes Mädel könne gesangtlich erstaunlich leicht eine Janis Joplin bringen. Es gibt eben alles. Was es offenbar ebenfalls gibt: großes natürliches Talent beim "Sound", aber zunächst behebbare Schwierigkeiten bei der Melodielinie einerseits - und andererseits Leute, die in ihrem Leben noch nie einen falschen Ton gesungen haben, aber von einem Badewannen-Amateursound nur ganz schwer wegkommen und auch viel mentale Arbeit brauchen, um Resonanz entwickeln.
Fazit: 1) Vocal plus Instrument nur im Notfall Playback
2) Vielleicht tatsächlich eher Gitarre und erstmal was von Nicole bzw. viel rumprobieren.
3) Also erstmal den Instrumentalunterricht und sofort lernen, was es heißt zu transponieren. Originaltonarten-Ehrgeiz erst später.
4) Eigenständig dazu singen in der Tonlage, die man beherrscht, ohne dass man versehentlich die Tonart verschiebt.
5) CVT-Buch kaufen, lesen, verstehen, umsetzen
6) Gesangsanlage, damit man sich selbst immer "objektiv" hört - egal, was der oder die Klassik-GL dazu sagt
7) Recordings machen, damit habe ich viel zu spät angefangen. Alexis ist an dieser Stelle quasi schon sehr weit.
8) Ggf. Workshop oder GL finden, der die CVT als State of the art akzeptiert.
Jetzt kommt ein Spruch vom alten Mann: Hätte es das alles schon in meiner Jugend gegeben bzw. jemanden, der mich in dem fördert, was ich will, dann hätte, hätte, Fahrradkette ...
 
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Hi Andris,
da waren jetzt sicher ein paar wertvolle Punke dabei und ich will auch sicher nicht Deine gewonnen Erfahrung generell in Frage stellen, zumindest für Dich wird das schon passen.
Aber ich muss auch sagen, dass ich bei sehr vielen Sätzen den Kopf geschüttelt habe, ohne dass ich das jetzt einzeln zerpflücken will und werde. Deine durchnummerierten Punkte kann ich ich noch grob nachvollziehen, auch wenn ich persönlich CVT da rausnehmen würde. Wem´s gefällt, aber "State of the art" ist doch sehr übertrieben. Aber im Fließtext stolpere ich über jeden zweiten Satz. Das liest sich für mich ehrer wie Deine zusammengezimmerte persönliche Ideologie und hat mit "Aufklärungsarbeit" für mich nichts zu tun.
 
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Tut mir leid Andris-ich stimme in sehr vielen Punkten ganz und gar nicht mit Dir überein.

1. Weil jede Stimme etwas einzigartiges ist-das ist jetzt eine völlig wertneutrale Aussage, und basiert einfach auf physischen Grundlagen.
Man kann zwar rein theoretisch Stimmen bzw. deren Klang in eine gewünschte Richtung bis zu einem gewissen Grad beeinflussen, sollte aber bewußt damit umgehen, denn dadurch kann der Stimmapparat dauerhaft geschädigt werden, wenn die physischen Gegebenheiten nicht dem gewünschten Klangideal entsprechen und man versucht "auf Teufel komm raus" solche Ziele zu erreichen. Deine Beispiele bezüglich Imitation lesen sich, als ob jeder zu allem fähig wäre wenn er sich nur genügend mit seiner Stimme beschäftigt,ich halte diesen Ansatz für irreführend und für Anfänger sogar gefährlich.

2. Für mich gibt es kein "einzigartiges" System um singen zu lernen-PUNKT!
Es gibt viele verschiedene Ansätze und Techniken (natürlich auch bedingt durch verschiedene Stilistiken)-herausfinden was einem liegt muß man selber-manchmal mit Hilfe eines Gesangslehrers-manchmal benötigt man immer mal wieder einen anderen wenn man an bestimmten Punkten nicht mehr weiter kommt, sehr talentierte oder zumindest autodidaktisch gute Leute schaffen's vielleicht auch ohne;)
Was man wie lernt ist auch abhängig davon, wo man stilistisch hin will und was die Stimme hergibt.

Sowohl Stimmen als auch die Art etwas zu lernen,aufzunehmen und umzusetzen sind etwas sehr individuelles.
Deshalb funktionieren auch nicht die gleichen Methoden bei jedem Schüler und nicht jeder GL "liegt" einem Schüler.
Ein 0815-Konzept gibts dafür nicht.

Auch wenn DU vielleicht mit CVT gute Erfahrungen gemacht hast, dieses System muß nicht für jeden gleich gut funktionieren.
Das System wurde auch hier im Forum schon kritisch besprochen-nicht schlecht geredet,es gibt da durchaus gute Ansätze, aber es ist halt auch kein Allheilmittel!Das sehe nicht nur ich so;)....hier ein Beispiel.....
https://www.musiker-board.de/faq-workshop-voc/267475-cvt-faq.html
By the way-nur weil da die Dinge einen anderen Namen haben, muß man das nicht damit gleich setzen, daß die das Rad neu erfunden haben;)
Ich reagiere gerne etwas skeptisch, wenn irgendwelche Leute "ihre" Methode als die einzig Wahre anpreisen........was allerdings nicht bedeutet daß ich mich neuen Ideen verschließe.


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@Alexis87

@Sweetlizard: Das mit der Luft Einteilung haben wir schon probiert und das klappte dann auch besser.

Davon gehe ich aus,ich hoffe Du machst das nicht nur im Unterricht sondern übst so was auch daheim!;)

Jedoch habe ich das Gefühl, dass ich meine Resonanzräume etwas geöffnet werden müsssten.

Das Thema kann ja nach 6 Monaten noch nicht abgeschlossen sein-bitte etwas mehr Geduld....;)

Aber ich spreche mit ihr. Deine Tipps sind übrigens immer sehr hilfreich! Danke!

Freut mich wenn ich irgendwie helfen kann;)......ich mach mir die Gedanken ja nicht um hier bloß blabla reinzuschreiben;)
Eigentlich versuche ich tatsächlich wo es geht, nicht nur zu kritisieren sondern in Rahmen meiner Möglichkeiten auch konstruktive Tips anzubieten;)
 
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Dieser unschuldige Thread trägt immer mehr erstaunliche Früchte.

Liebe(r) Andris,

ganz allgemein sollte einem schon der gesunde Menschenverstand sagen, dass es beim Singen kein "State of the Art" gibt und auch nicht geben sollte, um jegliche Gleichmacherei zu vermeiden. Sei es nun CVT, SLS, Karin Ploog und wie sie alle heißen. Jede Methode behauptet von sich, die einzige zu sein, mit der jeder alles singen lernen kann, was er möchte. Das ist Humbug und vor allem am Ziel vorbei.

Es gibt (leider) aktuell Stimmideale, die von vielen Anfängern als erstrebenswert angesehen werden. Die meisten solcher Haudrauf-Methoden zielen darauf, die Basis-Techniken dieser Ideale zu vermitteln bzw zu verkaufen. Wirklich singen lernt man damit nicht zwangsläufig: Man lernt vielleicht "röhren wie Anastacia" oder "quietschen wie Michael Jackson" oder "Shouten / Trällern / Säuseln wie XYZ". Singen nur auf solche Plakativ-Modi zu reduzieren, finde ich persönlich uninteressant. In meine CD-Sammlung wandert sowas nicht.

Solche ultimativen Aussagen:

Andris schrieb:
Aber wer das Buch gelesen hat, der weiß, was Singen ist.

.. sind nichts weiter als schnöde Werbefloskeln. Nebenbei macht einen das Wissen über das Singen genauso wenig zu einem Sänger, wie einen das Wissen über Insekten zur Fliege macht. Es ist möglich, dass das Buch dir geholfen hat. Es ist durchaus auch möglich, dass es anderen helfen kann. Aber es gibt auch genügend Leute, die damit so gar nichts anzufangen wissen.

Allerdings gibt es tatsächlich absolut schwierige Gesangsstile: bei Männern sind das Michael Jackson und Mick Hucknall, weil sie neutral (clean) in hoher Männer-Tonlage mit Hauch singen können, ohne dass es sich kindermäßig anhört.

Das sind keine "schwierigen" Gesangsstile, sondern ganz einfach Veranlagungen. MJ hatte sogar selbst ein Probem damit, weil er seine Stimme zu kindlich fand. Er nahm in späteren Jahren Unterricht, um seiner Stimme mehr Tiefe zu verleihen. Ob das geklappt hat, mögen andere beurteilen.

Nebenbei finde ich, dass es schon genug MJ-Klone gibt. Warum sollte man also so singen wollen?


Von den Opernfuzzis, die ab 40 nicht mehr gegen ein Wagner-Orchester anschreien können, spricht eben niemand. Aber Lemmy Kilmister steht immer noch auf der Bühne.

Einen "Opernfuzzis", der in Regel ohne elektronische Verstärkung zu einem 20köpfigen Orchester singt, mit einem Rocksänger zu vergleichen, der ohne sein Mikro gar nicht zu hören wäre, ist sehr gewagt. Davon abgesehen, kenne ich nicht so viele Opernsänger, deren Karriere mit 40 zuende war. Aber ich gestehe dir zu, dass du da vielleicht mehr Hintergrundwissen hast als ich.

Wer beispielsweise das Elton-John-Cover des Kabarettisten Jörg Knör kennt oder das, was der Dirk Baumbach aus Köln drauf hat, der weiß, dass es eben doch geht.

"Dass es geht" heißt nicht automatisch, dass es jeder kann. Und schon gar nicht, dass es eine spezielle Methode gibt, es zu lernen. Stimm-Imitatoren imitieren gar nicht überwiegend die Stimmen der Originale, sondern charatkeristische Auffälligkeiten. In dem Sammy Davis Jr.-Video, was ich hier kürzlich in einem Thread gepostet habe, lässt sich das sehr gut nachvollziehen.

Tatsächlich können Weiße wie Baumbach aber einen Lionel Richie intonieren.

Lionel Richie ist ein schlechtes Beispiel. Er war zwar mit den Commodores ein Soul / R&B-Star, aber sein Stil ist auch stark vom weißen Country beeinflusst (er schrieb unter anderem Songs für sein Vorbild Kenny Rogers). Er ist nicht gerade der Prototyp des schwarzen Soul-Sängers.

Es geht auch gar nicht darum, dass Weiße keine Soulsongs intonieren können. Es gibt schlichtweg hörbare stimmliche Unterschiede zw. weißen und schwarzen Stimmen.
 
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Herrgottsack, wie ich das leiden kann - selbst ernannte Experten, die hereingepoltert kommen, alle anderen als ahnungslose Idioten titulieren und ihre Wundermethode preisen, mit der auch der unbegabteste Dödel zum Supersänger werden kann :evil:
Mehr sag ich nicht zum CVT-Guru.
 
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Mann, Leute. Für einen interessierten Novizen wie mich ist es echt abschreckend, so etwas zu lesen. Langsam habe ich das Gefühl, als müsste ich mich durch eine Habilitationsschrift quälen. Aber diese CVT-Geschichte ist mir irgendwie...na ja...suspekt. Bitte verbessert mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe, aber die Kernaussage von Andris hört sich für mich an wie: jeder kann alles lernen! Und das ist in etwa so, wie diese ganzen Werbungen von Fitnessgeräten, die mir garantieren, dass ich nach nur drei Monaten mit 30 Minuten Training pro Tag aussehen werde, wie Arnold Schwarzenegger (in seinen jungen Jahren)...
 
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Das hast du ziemlich gut erkannt ;)

Und es ist durchaus vernünftig, solchen Methoden skeptisch gegenüber zu sein. Man muss sie nicht verteufeln, denn vielleicht können sie einigen Sängern durchaus helfen - so wie jeder andere Unterricht bei einem guten Lehrer auch.

Verteufeln dagegen man reinen Gewissens das lachhafte Marketingkonzept - obwohl es (leider) sogar funktioniert.
 
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Und mir ist es auch immer ein wenig suspekt, wenn jemand gleich am Anfang von dem, was er sagt/schreibt seine Palmares aufzählt (1000 Jahre Erfahrung, Studium bei Mr. X oder Mr. Y, etc.). Ich kenne z. B. Gitarristen, die nie in ihrem Leben "Unterricht" genommen haben und keine Noten lesen können, aber trotzdem sehr gut spielen. Und dann kenne ich viele, die eine superteure Ausbildung vom GIT (wohl CVT für Gitarristen) haben, schon seit 1000 Jahren spielen und sich trotzdem anhören wie Weicheier...
 
Und mir ist es auch immer ein wenig suspekt, wenn jemand gleich am Anfang von dem, was er sagt/schreibt seine Palmares aufzählt

Muss jeder selbst wissen, ob er sich davon beeindrucken lässt. Solange ich jemanden nicht gehört habe, kümmert mich nicht, wie lange, wie oft und bei wem jemand irgendwas gemacht hat.
 
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Ich hab ja diesen Thread lange nur mitgelesen aber grade platzt mir echt die Hutschnur.

@Andris:

CVT ist NICHT das Maß aller Dinge. Ich hab sowohl bei einem CVT-Lehrer studiert, als auch selber schon diverse Leute unterrichtet und klare Argumente gegen die These vorzuweisen.
Zum einen ist CVT in erster Linie ein Sammelsurium von Klangfarben und wirren Begriffen die sich unterm Strich nicht zu einer vollständigen Lehrmethode zusammensetzen. Außerdem lassen sich viele CVT-Begriffe nicht klar voneinander abgrenzen (Wie auch?) und machen deshalb die meisten CVT'schen Definitionen absolut überflüssig.
Drittens wendet CVT eine völlig andere Semantik an, als der Großteil des internationalen Konsenzes.

Zum Schluss schafft es die standardisierte CVT Methodik nicht, die individuelle Klangfarbe eines Schülers in die Erläuterungen mit einzubeziehen - das gilt insbesondere für das Buch. Wer von Anfang an nicht reinpasst - hat Pech gehabt.

Bei Bedarf bau' ich hier auch noch das Buch kapitelweise auseinander. So ein indoktrinierter, unreflektierter Unfug!

Zur Dikussion worin man sein Geld lieber investiert und worin nicht.

Ich kann aus meinem Berufsalltag sagen, dass es viele Leute gibt, die nach 6 Monaten Gesangsunterricht so klingen. Rechnet man da jetzt noch die Netto-Unterrichtszeit aus (Weihnachtsferien, Krankheit, Feiertage) bleibt da nämlich nicht mehr soviel übrig. Je nachdem wieviel sich Alexis abseits des Unterrichts mit Musik beschäftigt (hat sie eine Band? nimmt sie sich auf? Singt sie im Chor?) ist das Ergebnis völlig realistisch.
Außerdem weiß ja niemand wie sie vorher geklungen hat. Ich selbst klang nach 6 Monaten DEUTLICH schlechter.

Ich habe mittlerweile auch einige Schüler gehabt die zu Anfang nicht einen Ton getroffen haben. Die klingen nach 6 Monaten ähnlich.
Außerdem ist hörbar, dass hier gesangspädagogische Arbeit geleistet wurde: Melodieführung und Vordersitz sind in "Ansätzen" (Tihihi, Wortspiel!) schon auszumachen, in der Mittellage trägt die Stimme sogar schon etwas.

Alexis: Ich empfehle dir auf jeden Fall noch etwa 4-6 Monate bei deiner Lehrerin zu bleiben. Aus meiner Sicht hat sie nämlich einige Grundsteine zu legen versucht, die erst auf lange Sicht was bringen. Wenn du jetzt gehst, verschenkst du die Chance dafür die Resultate einzufahren, weil eine anderer (Pop-)Lehrer unter Umständen ganz andere Schwerpunkte setzt und du quasi wieder bei Null anfängst.
 
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So ein indoktrinierter, unreflektierter Unfug!


Besser hätte ich es auch nicht auf den Punkt bringen können. Danke, Kenshi.
Eine Ideologie ist aber immer einfacher als selber zu denken und zu sondieren.

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Ich kann aus meinem Berufsalltag sagen, dass es viele Leute gibt, die nach 6 Monaten Gesangsunterricht so klingen. Rechnet man da jetzt noch die Netto-Unterrichtszeit aus (Weihnachtsferien, Krankheit, Feiertage) bleibt da nämlich nicht mehr soviel übrig. Je nachdem wieviel sich Alexis abseits des Unterrichts mit Musik beschäftigt (hat sie eine Band? nimmt sie sich auf? Singt sie im Chor?) ist das Ergebnis völlig realistisch.

Es gibt keine allgemeinen Maßstäbe, wie jemand nach 6 Monaten Gesangunterricht zu klingen hat. Zudem kann ein Außenstehender die Arbeit einer Gesangslehrerin kaum beurteilen, weil man nicht weiß, wie die Schülerin am Anfang geklungen hat, wie oft sie tatsächlich da war, ob und wie sie zuhause übt usw. Kenshi nennt da schon sehr gute Punkte - Vordersitz, Tragfähigeit, Atemführung - anhand derer man erkennen kann, ob etwas vermittelt wurde.
 
Habe mir mal die FAQ zum Thema durchgelesen und gesehen, dass ein Jahreskurs 5.000 Euro kostet. Ich möchte hier wirklich nicht den Advokaten des Teufels spielen, da ich - wie gesagt - nicht viel vom Singen verstehe, allerdings ist es mir ein wenig suspekt, wenn jemand sagt: "Gib mir 5.000 Geld, und ich mache Dich zu einem Super-Sänger, der alles - wirklich alles - singen kann." Ich denke, dass man nur ein wenig gesunden Menschenverstand haben muss, um zu sehen (bzw. um zu hören), dass nicht jeder alles singen kann. Sonst würde die Welt anders aussehen. Ich erinnere mich noch, wie ich mal ein älteres Interview mit dem Dirigenten James Levine gelesen hatte, in dem er sich beklagt hatte, wie rar gesäht - bzw. genauer: nicht vorhanden - heute schwere Tenorstimmen sind und dass es ihm deshalb Schwierigkeiten bereitet, einige Werke so aufzuführen, wie er sie gerne haben würde. Mal ehrlich: wenn es so eine "Wunderwaffe" geben würde, würde ich eine Hypothek auf mein Haus aufnehmen und mit dem Geld den Superlehrer bezahlen, der mich zu Max Lorenz macht. 1-2 Auftritte, und die Knete würde reichen, um die Hypothek zurückzuzahlen. Mal Scherz beiseite: Levine gilt als ein musikalisch sehr gebildeter Mann und Stimmenkenner - er selbst begleitete Stars wie z. B. Christa Ludwig am Klavier. Wenn es so eine "Wundermethode" geben würde, hätte er sicherlich schon von ihr gebrauch gemacht. Und die Jungs und Mädels mit reichen Eltern hätten längst schon den Kurs gemacht, was übrigens ganz gut für und alle wäre, da sie Mr. B. im DSDS-Casting endlich davon abhalten würden, seine Proll-Sprüche abzulassen.

Mag sein, dass ihr meinen Gedankengang für Stammtischparolen haltet - aber dies drängt sich mir auf. Wenn jemand keine Seele, keine Ohren und kein Hände hat, können aus ihm auch keine Wunderlehrer und Millionenbeträge einen Stevie Ray Vaughan machen...

Just my 2 cents...
 
Okay...

Ich inbegriffen haben wir jetzt unsere Meinung zum Thema CVT niedergeschrieben. Dieser Thread wurde nun schon mehrfach durch diverse unerfreuliche Äußerungen (auch Meinugnen genannt) gestört. Vielleicht können wir uns nun wieder mit nützlichen Tipps der TE zuwenden. Sofern es noch was dazu zu sagen gibt.
 
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Okay...

Ich inbegriffen haben wir jetzt unsere Meinung zum Thema CVT niedergeschrieben. Dieser Thread wurde nun schon mehrfach durch diverse unerfreuliche Äußerungen (auch Meinugnen genannt) gestört. Vielleicht können wir uns nun wieder mit nützlichen Tipps der TE zuwenden. Sofern es noch was dazu zu sagen gibt.

Das Gleiche wollte ich sinngemäß schreiben. Ich mag mir mittlerweile gar nicht mehr Vorstellen, wie sich Alexis fühlt...
 
Bei Bedarf bau' ich hier auch noch das Buch kapitelweise auseinander. So ein indoktrinierter, unreflektierter Unfug!
DAS würde ich zuuuu gerne mal erleben;)....aber dann in nem extra Thread:D


..............
Alexis: Ich empfehle dir auf jeden Fall noch etwa 4-6 Monate bei deiner Lehrerin zu bleiben. Aus meiner Sicht hat sie nämlich einige Grundsteine zu legen versucht, die erst auf lange Sicht was bringen. Wenn du jetzt gehst, verschenkst du die Chance dafür die Resultate einzufahren, weil eine anderer (Pop-)Lehrer unter Umständen ganz andere Schwerpunkte setzt und du quasi wieder bei Null anfängst.

Sehe ich auch so;).....und finde es klasse daß Du das geschrieben hast.
Hatte nämlich auch schon Gedanken in diese Richtung, aber habe nicht so die Erfahrung, aus den Hörbeispielen heraus eine solche Analyse zu wagen(also im Sinne was da evtl. schon konkret vermittelt wurde), zumal ich ja keine Gesangslehrerin bin;).......und ich hab die Stimme ja nicht gehört, wie sie vorher war.....
Ich finde auch, daß man schon mindestens mal ein Jahr bei einem Lehrer durchhalten sollte, um wirklich zu sehen was bei rumkommt(es sei denn es rührt sich so gar nichts und man fühlt sich völlig unwohl).Dazu zählt natürlich auch, daß man wirklich regelmäßig daheim übt was der GL möchte und nicht nur in der Stunde!!!
Manches was man so im Unterricht macht versteht man erst viiiiiel später.Man muß da grade als Anfänger gegenüber seinem GL auch mal ein gewisses Grundvertrauen mitbringen und nicht gleich alles "auseinanderpflücken" und hinterfragen;)

By the way- mich haben durchaus schon sogenannte unbegabte Leute die sehr fleißig waren später mit tollen Leistungen überrascht, und anfangs hochgelobte Talente, die einfach zu faul zum üben waren (und meinten, sie hätten es nicht nötig) am Ende enttäuscht!
So what????? Talent zum singen oder auch nur ein guter Stimmklang mag dem einen oder anderen "in den Schoß gefallen" sein- GUT singen lernen bedeutet immer Arbeit!!!!
Und unter gut singen verstehe ich aus seiner gegebenen Stimme musikalisch und technisch so viel wie möglich rauszuholen und bewußt einsetzen zu können.
Lieben Gruß
 
Bitte verbessert mich, wenn ich etwas falsch verstanden habe, aber die Kernaussage von Andris hört sich für mich an wie: jeder kann alles lernen! Und das ist in etwa so, wie diese ganzen Werbungen von Fitnessgeräten, die mir garantieren, dass ich nach nur drei Monaten mit 30 Minuten Training pro Tag aussehen werde, wie Arnold Schwarzenegger (in seinen jungen Jahren)...

Du hast es erkannt.

Kenshi, sehe ich auch so, dass Alexis noch abwarten soll. Manchmal hat man auch einfach einen satten Block, da hilft dann ständig Lehrer wechseln auch nichts :nix:
 
@Alexis

Übrigens hab ich noch was gefunden-da sich ja die Gesangslehrerin auf Reid beruft(den ich selber aber nie gelesen habe,weshalb ich da nicht so wirklich mitreden kann)......und zwar zum Thema Atmung:
https://www.musiker-board.de/faq-workshop-voc/238361-atmung-stuetze.html#post4691138

Antipasti hat da ein PDF gepostet, lies Dir das mal durch.Ist einiges auch über Reid geschrieben-fand ich jetzt grade thematisch ganz passend.
Offensichtlich hat Reid da einen anderen Ansatz zur richtigen Atmung.Der ist nicht so offensichtlich nachvollziehbar, aber ich denke, Deine Lehrerin denkt sich schon ihren Teil bei dem was sie tut-sie hat nur einen Weg eingeschlagen, den Du NOCH nicht verstehst;)....und legt bewußt momentan den Focus nicht auf Atemübungen.
Hab's ja schon mal angedeutet-jeder GL hat da so seine eigenen Wege..........
Was am Ende dabei rauskommt ist das Entscheidende-also ruhig mal weiter am Ball bleiben;)
 
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