Kaufberatung erwünscht: Großes, schönes Akkordeon für max. 4.000 € (erst Piano, jetzt Knopf)

Das fände ich jetzt eher ein Kaufargument , da gerade die etwas unbekannteren kleinen Hersteller oft gute Instrumente gebaut haben.

Das mag schon sein, ist aber für einen Außenstehenden schwer zu beurteilen. Außerdem sind die meisten Instrumente solcher
Hersteller mittlerweile einfach alt und abgerockt, da ist erstmal eine Generalüberholung fällig.

Die Instrumente von Kratt z.B. waren zu der Zeit sicher ernstzunehmende solide Akkordeons, konnte man auch durchaus
empfehlen. Mittlerweile kriegt man da aber schon viele Teile nicht mehr her. Und eine gebrochene Taste mit integriertem
Clavishebel kann Dir kaum eine Werkstatt selbst fertigen, denn die muß zur Aufnahme in der Tastatur passen und darf
kein Spiel haben. Mit Glück findest Du eine von einem ähnlichen Instrument, die man anpassen kann, sonst bleibt da nur, die Klaviatur
komplett gegen die eines anderen Instruments zu tauschen (teuer!) oder irgendwas zu improvisieren, was dann aber leicht das
Spielgefühl beeinträchtigt. Das lohnt sich selten.

Und ja, bei einigen alten Hohner-Modellen sind solche Probleme auch bekannt. Allerdings kriegt man meistens zumindest
noch die Zeichnungen der Originalteile oder es gibt Nachfolgeteile, die sich mit beherrschbarem Aufwand anpassen lassen.
Und die meisten problematischen Modelle sind nicht mehr in Mengen im Markt vertreten. Teile für eine alte Verdi-II, Concerto
oder Atlantik sind kein Problem, die Favorit ist wie gesagt aus anderen Gründen gerne ein Totalschaden.

Abereine Hohner Basso 374P hier hat bei ner gebrochenen Taste die Fachwerkstatt schon ganz schön ins Schwitzen gebracht,
denn Tasten mit dieser Aufnahme gibts halt eigentlich nicht mehr. Irgendwo hat er dann wohl noch ein Gebrauchtteil auftreiben
können.

Und nicht-originale Stimmplatten sind halt auch so ne Sache, weil die dann meistens klanglich nicht wirklich ins
Instrument passen. Im Bierzelt oder am Ende der Klaviatur bei selten gespielten Tönen ist das nicht so wild, aber
es kann auch mal in der Mittellage "einschlagen" und da ist das dann z.B. für Konzertsolisten schon ein Problem,
wenn die Charakteristik oder das Ansprechverhalten von einem Ton ganz anders ist als vom Rest.

Ein Fachmann kann im Einzelfall sicher beurteilen, ob es sich bei einem alten Instrument um ein nach wie vor
erhaltbares und wertiges Exemplar handelt oder um irreparablen Schrott. Ein Laie kann das aber halt nicht. Und
deshalb sollte man ohne Hintergrundwissen von derlei Experimenten die Finger lassen, da versenkt man nur
sinnlos Geld.

Dem Threadersteller würde ich empfehlen, nach einem von einer Fachwerkstatt überholten Gebrauchtinstrument
einer namhaften und noch existenten Marke Ausschau zu halten, da gibts in der Größe und für den gewünschten Preis
durchaus eine gewisse Auswahl und man muß sich über anstehende Reparaturen die nächsten 15-20 Jahre keine großen
Sorgen machen. Neuinstrumente in der Preisklasse mit der Ausstattung gibts auch, kann man probieren, aber das sind
halt eher Einsteiger- oder Lerninstrumente. Die Oberklasse fängt da erst so ab 5500€ an wenn ich die Preislisten
der großen Händler richtig sehe. Vielleicht sind noch 15% Rabatt drin, aber die Hausnummer wird schon hinhauen.
 
Das fände ich jetzt eher ein Kaufargument , da gerade die etwas unbekannteren kleinen Hersteller oft gute Instrumente gebaut haben.

Das mag schon sein, ist aber für einen Außenstehenden schwer zu beurteilen. Außerdem sind die meisten Instrumente solcher

Dass sind jetzt aus meiner Sicht ganz einfach unterschiedliche Sichtweisen. Da kann man viele Argumente austauschen, aber ein richtiger oder falscher gibts hier nicht - nur eben unterschiedliche Standpunkte und daraus resultieren auch unterschiedliche Sichtweisen.



Dem Threadersteller würde ich empfehlen, nach einem von einer Fachwerkstatt überholten Gebrauchtinstrument
einer namhaften und noch existenten Marke Ausschau zu halten, da gibts in der Größe und für den gewünschten Preis

Fachwerkstatt ist grundsätzlich empfehlenswert!

Aber dass der Hersteller noch existeren soll ist für mich kein Argument! Versuch mal von Scandalli n Ersatzverdeck für ein Modell zu bekommen das schon ein paar Jahre alt ist... Kann klappen , oder auch nicht - nach meinen Erfahrungen reine Glückssache.

Oder wenn man vor ca. 3 Jahren sich für ein Borsini Akkordeon entschieden hat weil die Firma ja noch existierte... Pech gehabt!

Ebenso die Sache mit den Stimmplatten - Zumindest die Fachwerkstätten ich denen ich öfter zugange bin, die können beurteilen was sie für eine Stimmplatte als Ersatz nehmen können und was reinpasst. Denn die allermeisten Akkordeonhersteller bauen keine Stimmplatten sondern kaufen die auch irgendwo zu...Und bislang hab ich für meine (teilweise schon recht alten) Gebrauchtinstrumente noch alles repariert gekriegt bekommen - und zwar so dass es als "ordnungsgemäß" durchgeht und keinem Außenstehenden auffallen würde dass da was geändert wurde.


-> Deshalb nochmal:

für mich gibts hier kein eindeutig richtig oder falsch, sondern verschiedene Standpunkte und verschiedene Sichtweisen. Und die wurden und werden ja bislang hier vorgestellt und diskutiert. Und der Themenersteller hat nun die Auswahl und kann sich selber eine Meinung bilden und entscheiden, was für eine Sichtweise ihm eher genehm ist und dann für sich entscheiden, wie er vorgehen will.
 
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Und nicht-originale Stimmplatten sind halt auch so ne Sache, weil die dann meistens klanglich nicht wirklich ins
Instrument passen.
Die Super Dural, die standardmäßig vom Hersteller verbaut werden, genügen den Ansprüchen von ambitionierten Hobby-Spielern, die erstmals die Qualität eines italienischen Instrumentes genießen dürfen. Sie klingen auch voll, wenn man auf Seite des Zuhörers sitzt. Für den Spieler fehlt noch etwas die Dynamik.
Es kommt darauf an.
Die Stimmplatten- und Stimmzungenqualität hat in meinen Augen überhaupt keinen so großen Einfluss. Sie sind ein Teil vom Ganzen und nicht mehr.
Das bessere (genauer zeitaufwendiger gefertigte) Akkordeon mit günstigeren Stimmzungen/-platten ist immer dem von müden Lehrlingen in relativ kurzer Zeit zusammengesetzte Instrument mit HA1-Stimmzungen (und ansonsten vergleichbaren Spezifikationen) vorzuziehen.

Ich kenne Instrumente, für die einem renommierten HZIM pauschal pro Jahr 500€+X gezahlt werden für Nachstimmen und was sonst noch vom HZIM für sinnvoll erachtet wird (bei eher unterdurchschnittlicher Benutzung).
(Gründe sind neben dem feinen Gehör der Spieler einfach zu wenig steuerliche Absetzmöglichkeiten und beim Nichtprofi zu wenige Hobbies fürs Einkommen. (Bei den Eltern, die das Instrument bezahlt hatten, saß das Geld noch nicht so locker. Deshalb damals trotz Cassotto keine teuren Stimmzungen.))
Bei diesen Instrumenten wird dann grundsätzlich nur mit Stimmzungen einer Qualitätsstufe höher ersetzt, weil sie neu aus der Verpackung näher an der nachbearbeiteten originalen sind. Und der Unterschied zu den benachbarten ist bei diesem Aufwand geringer als beim nicht weiter nachbearbeiteten günstigen HA2-Instrument zwischen unterschiedlichen Stimmstöcken.
Wir sind da aber auch bei Kosten, die nicht im Verhältnis zum Wert des Instruments stehen.

Möglich ist fast alles, die Grenze zieht der Geldbeutel (beim Kauf und bei Reparaturen).
Ein gut spielbares (dichtes und schnell ansprechendes) Instrument mit kreischenden und sich bei hoher Dynamik nach oben verstimmenden Stimmzungen wird mir keine Freude bereiten
Dass Stimmzungen, gerade die tiefen, bei wenig Druck tiefer sind als bei hohem Druck, ist technisch nicht anders möglich.
Viel ist es nicht, aber doch soviel, dass ich beim Stimmen immer angebe, ob es sich um mein leiser gespieltes Wohnzimmerinstrument handelt, oder um das, mit dem ich Säle füllen muss oder im Freien spiele.
Der Klang: Da gilt, dass YouTube anders klingt, als wenn man das Instrument selbst "um sich hat und selbst spielt" - und anders als wenn es Jemand anders vor einem spielt.
Oliver Ziem ist ein Biest! Seine Atlantik-Videos klingt so schön
Um das noch einmal zu präzisieren:
Ein Akkordeon hat nicht wie ein Blechblasinstrument genau einen Klang, der in eine bestimmte Richtung geht, sondern die beiden Seiten klingen nach rechts und links.
Was beim Zuhörer ankommt, ist das, was von der nächsten Wand oder einem Hindernis neben dem Akkordeon direkt oder indirekt zu ihm reflektiert wird.
Deshalb ist ein Klang und vor allem das Verhältnis zwischen rechter und linker stark vom Raum abhängig, in dem gespielt und aufgenommen wird.
Ich habe einmal eine Dokumentation im Fernsehen gesehen, in dem das Elternhaus von Stefan Hippe (wenn ich mich richtig erinnere), jedenfalls ein fränkisches Fachwerkhaus, gezeigt wurde. Da war im Wohnzimmer so etwas wie eine Duschkabine (aus Holz und Glas), die nur den Zweck hatte, den Schall auf den Spieler zurückzuwerfen, damit er sein Instrument besser hört.
Man kann das ausprobieren, indem man auf eine Zimmerecke zuspielt.

Und weil MickAle wahrscheinlich an Auftritte denkt:
Akkordeone haben eine geringe Reichweite, es sei denn, der Raum unterstützt das (oder man verstärkt).
In kleinen engen Räumen. muss man sich zurückhalten, damit der Schall die Zuhörer nicht erschlägt. Da werden Akkordeone extrem laut.
Mit Theaterbühnen in Wirtshäusern habe ich gute Erfahrungen gemacht, besonders in länglichen, aber niedrigen und nicht allzu breiten Räumen. Da wird der Ton zu den Zuhörern kanalisiert.
Übel sind diese Bauerndiskos in entkernten Kuhställen: 2-3 Stockwerke hoch, Bühne in der Mitte der Längsseite, teilweise zur Mitte des Raumes nach vorne versetzt, damit man rund herum tanzen kann und jede Wand, die das Akkordeon unterstützt, möglichst weit weg ist. Das ist dann nicht anders als im Freien.
Da hilft es nur, wenn man etwas (oder jemanden) hat, das/die man trichterförmig auf die Zuhörern gerichtet rechts und links neben das Akkordeon postieren kann (oder man verstärkt).

Zuletzt: Leute, hört auf, dem TE ein 96-Bass-Akkordeon einzureden. Ihr kennt MickAle genauso wenig wie ich und deshalb kann niemand außer ihm beurteilen, wie groß sein Instrument sein darf oder soll.
 
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Zuletzt: Leute, hört auf, dem TE ein 96-Bass-Akkordeon einzureden. Ihr kennt MickAle genauso wenig wie ich und deshalb kann niemand außer ihm beurteilen, wie groß sein Instrument sein darf oder soll.

Nun - der Wunsch nach 34 bis 37 Tasten bei gewünschten max. ca. 10 kg stehe ja schon im Eingangspost und ist eine Größe die heute gerne und zunehmend nachgefragt wird - speziell, für Bühneneinsatz (mit Performance!?) sehr gern verwendet wird. Das sehe ich als absolut sinnvolle Forderung an - Das Problem wir eher sein, wenn s zur Recherche bei gebrauchten geht obs in der Größe derzeit was sinnvolles mit der gewünschten guten Qualität denn überhaupt grad auf dem Markt gibt.

das Ding klingt toll, ist aber in den oberen Tönen äußerst träge, außerdem im Piccolo-Register etwas undicht. Ich verkaufe dieses über 60 Jahre alte, im fragwürdigen Zustand befindliche Instrument gerade. Ich habe wenig Vorerfahrungen mit Akkordeon, aber die Atlantik fand ich schwer zu spielen. Der Ton kam erst bei höhrem Luftdruck und auch verzögert. Der Spielspaß hielt sich in Grenzen. Für einen Anfänger auf dem Instrument eher suboptimal, oder?

Und auch hier , um nochmal auf den Eingangspost zurückzukommen: Da würde ich sagen dieses, also speziell und genau dein Instrument (nicht die Type "Atlanik" allgemein) ist wohl ein schwieriger Kandidat und hat wohl schon einige Macken - vermutlich auch durch diverse "Reparaturen" in der Vergangenheit.

Die Atlantik wird (wurde) eigentlich sehr gerne für den Bandeinsaz genommen (Speziell Tanzbands etc.) weil das Gerät nahezu unkaputtbar war und vom Klang her relativ durchsetzungsstark ist... Aber solche Instrumente wurden natürlich auch oft genug entsprechend grob hergenommen und sind dann entsprechend "runtergeritten".

Allerdings hat sich bei Tanzkapellen der Akkospieler meist eher wenig bewegt und ist gesessen. In heutigen Bands ist oft Bewegung mit angesagt - da ist dann ein Instrument von der Größe einer AtlanticIV schon eher sperrig. Sollte lezteres der geplante Einsatz sein, dann ist m.E ein kleineres ISntrument mit 34 bis 3 Tasten schon sinnvoller.


Mein Gehör ist ziemlich fein (sowohl absolut als auch relativ) und deswegen habe ich ja eingangs auch auf die Ansprüche am Instrument hingewiesen.
Ein gut spielbares (dichtes und schnell ansprechendes) Instrument mit kreischenden und sich bei hoher Dynamik nach oben verstimmenden Stimmzungen wird mir keine Freude bereiten, selbst wenn ich nur Hänschen klein spielen kann.

Damit scheiden "Billige" Instrumente m.E schon aus, weil die meisten von vielen hier noch nicht als "kultiviert genug vom Klang empfunden werden.
Auch bei der Baureihe Atlantik die bisher zum Einsatz kam gibt es vom Klang her eine realtiv breite Spannweite. Die "ganz alten" also grob gesagt aus den 60-ern Atlanitc IV ohne Zusatzbuchstaben , N,. S etc.) haben sogar einen relativ weichen Klang. Die späteren Baureihen aufgrund des geänderten Inneren Aufbaus klingen deutlcih härter und schärfer - von daher hat die Atlantic ja auch ihren Spitznahmen "Kreischsäge " bekommen. Also wäre eine alte Atlantik wohl eher das was vom Klang her (nmindestens) geucht wird... aber da ist halt das Alter, was es wieder schwirig macht eine zu finden, die noch nicht runtergritten ist und schon wieder soweit überholt wurde, dass die typischen Altersschäden alle behoben wurden...

Wenn die Atlantik einigermaßen gerichtet wurde und einigermaßen sauber behandelt wurde beim Stimmer etc. dann hat die durch aus eine brauchbare Ansprache und guten Dynamikumfang. - Klar: nicht verlgeichbar mit wirklichen Oberklasseinstrumenten .. aber die gehen auch deutlich oberhalb von 4000;--€ los (also zumindest die Neuinstrumente). Die Atlantik die MickAle bisher verwendet hat, sieht mir nach der Beschreibung eher aus wie ein faules Ei, das einfach zugrunde gespielt und zugrunde repariert wurde.

Aber was halt grundsätzlich dagegen spricht: Atlantik hat 41 Tasten und 120 Bässe (Größe!) und wiegt ca. 11,5 kg. Die kleiner Schwester hierzu die Lucia IV ist zwar baulich sehr ähnlich und mit 96 Bässen und 37 Tasten von der gesuchten Zielgröße her eigentlich passend aber klanglich nicht ganz mit den "ganz alten" Atlantics vergleichbar - im Vergleich zu denen klingt die Lucia etwas härter und schärfer. Klanglich würde ich die etwa einer Atlantik IV N gleichsetzen (zumindest die älteren Lucia Baureihen). Wenn man mal wieder in Fachgeschäfte gehen kann... eine Lucia findet sich häufig... einfach mal ausprobieren. Kann zwar nicht mit Oberklasseinstrumente vom Klang her mithalten - aber vom Preis/Leistungsverhältnis eine sehr attraktive Kandidatin.


Es kommt darauf an.
Die Stimmplatten- und Stimmzungenqualität hat in meinen Augen überhaupt keinen so großen Einfluss. Sie sind ein Teil vom Ganzen und nicht mehr.

Na das würde ich so jetzt nicht unterschreiben wollen. Die Qualität der Stimmzungen hat schon einen bemerkbaren Einfluss. Aber die Frage ist, wie hoch man den Anspruch ansetzt den man braucht! Für sehr viele Zwecke geht m.E. alles ab "Dural-Qualität" und die Möglichkeiten die Tipo A Mano (HA2 Qualität)oder A Mano ( HA1 Qualität) bringen können, muss man dann auch erstmal ausnutzen können und wollen (und zahlen können /wollen!)

Das bessere (genauer zeitaufwendiger gefertigte) Akkordeon mit günstigeren Stimmzungen/-platten ist immer dem von müden Lehrlingen in relativ kurzer Zeit zusammengesetzte Instrument mit HA1-Stimmzungen (und ansonsten vergleichbaren Spezifikationen) vorzuziehen.

Das ist ganz klar - Aber daran würde ich meinen Entscheidung nicht festmachen.. denn es gibt auch unausgeschlafene "Lehrlinge" die dann mal Montags ein Instrument mit Dural Stimmplatten bauen...Kuckuckseier gibts in jedere Sorte...und es gibt auch Stimmer , die aus mittlerer Qualität mehr rausholen können als andere aus Spitzenqualität. - Aber so im Normalfall bekommt man für höhere Stimmzungenqualität auch ein besseres Spiel(Ansprech) verhalten. Nicht unbedingt höhere Spitzenlautstärke - das hängt von der Bauweise des jeweiligen Instruments ab, aber der nutzbare Dynamikumfang ist mit höherer Stimmzungenqualität so grob gesagt "in der Regel" besser ... Ausnahmen siehe oben:redface:



Auf alle Beiträge kann ich leider nicht alle eingehen, da seid ihr ein zu gesprächiges Forum :) Aber alles sehr interessant und auch kontrovers.

Na ich hoffe doch dass dich das freut. Denn ich kenne genügend Foren wo oft nur kurze "Prollantworten" zurückkommen mit denen der Fragesteller oft nicht wirklich was anfangen kann.
Drum hoffe ich, dass trotz unserer kontroversen Standpunkte für dich genüngend brauchbare Informationen rausziehen kannst!:)
 
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Es ist total interessant, was es hier über die Atlantik zu erfahren gibt! Ich habe damit echt daneben gegriffen, wahrscheinlich war sie von der Ansprache gar nicht so schlimm, nur die Lautstärke hat mich zaghaft am Balg gemacht (mal ein neuer Aspekt...). Ich will ja ein möglichst "Mietwohnungsfreundliches" Instument, also genau das, wofür die Atlantik scheinbar NICHT steht :) Ein sanfter Zug am Balg und das das Ding macht ein lautes "tuuuuuut", das schüchtert schon ein.

Und bloß keine Roland, die Dinger klingen in meinen Ohren einfach nur grausig.

Ich werde nach dem Akkordeonerwerb zu meinem Nachbarn gehen und ihm erklären, dass das Akkordeon jetzt hier wohnt und hin und wieder mal erklingt. Das wird vielleicht helfen, die Hemmungen beim spielen zu mindern.
 
wahrscheinlich war sie von der Ansprache gar nicht so schlimm, nur die Lautstärke hat mich zaghaft am Balg gemacht

Naja, wenn das Instrument eine Feinfühligkeit hat, die zwischen kommt gar nix und Trööt nahezu nix dazwischen kennt, wird s echt schwierig! Die Atlantik kann in der Tat wirklich laut gespielt werden... für den Zweck wurde die auch konzipiert, aber die kann auch recht feinfühlig bedient werden... zumindest die Atlantic IV deluxe die bei mir hier rumsteht, kann das...

Deine aber so richten zu lassen, dass die wieder "richtig" funktioniert wird vermutlich eher sehr schwierig und kostenintensiv werden... Da ist wirklich sinnvoller auf die Suche nach was Neuem zu gehen. - Also nicht unbedingt Atlantik, sondern mit offenen Ohren ausprobieren und anhören, wie sich die Kandidaten so geben.

Ich will ja ein möglichst "Mietwohnungsfreundliches" Instument

Das ist in der Tat mit Akkordeon ein Problem (wie mit den meisten Instrumenten eh ... man glaubt gar nicht wie eine Harfe durch Wände durchklingt!) Und das Problem ist auch dass ein Akkordeon seine Klangfarbe etwas ändert, ob man das leise spielt oder kräftiger. Der Klang wird kräftiger und satter mit etwas mehr Gas.
Es schadet also so oder so nicht, sich das wohlwollen der Nachbarn sich rechtzeitig zu sichern:D
 
Ich habe damit echt daneben gegriffen, wahrscheinlich war sie von der Ansprache gar nicht so schlimm, nur die Lautstärke hat mich zaghaft am Balg gemacht
Das fällt dir ja früh ein! Ich bin vom Gegenteil ausgegangen.
Dann ist die Atlantic vielleicht doch nicht so schlecht. Denn dass eine Stimmzunge bei zu wenig Luft schlecht anspricht, kann man nicht dem Instrument anlasten. Und die Töne, die bei wenig Luft immer problematisch sind, sind die tiefen (mit den großen Stimmzungen).
Wahrscheinlich ist es zwar nicht, aber vielleicht ist deine Atlantic doch in so brauchbarem Zustand, dass es sich lohnt, die hohen Stimmzungen über den Lösabstand ein bisschen früher ansprechen zu lassen und das Diskantverdeck mit Filz zu dämpfen, damit du mit ausreichend Druck spielen kannst, aber trotzdem einen gedämpfteren und in meinen Ohren schöneren Klang bekommst. Ob den jedoch die Nachbarn auch mögen, hängt von deinen Wänden und deinen Nachbarn ab.
(Ich hatte da im Reihenhaus echt Glück. Der eine hat mir als halbwegs fleißigem Schüler mal gesagt: "Gestern hast du aber nicht gespielt. Ich habe mich extra rausgesetzt, damit ich dich höre."
Seine Nachfolgerin: "Ich bin so froh, dass euch nicht stört, dass unsere Tochter manchmal nach Mitternacht Geige übt.")

die kann auch recht feinfühlig bedient werden... zumindest die Atlantic IV deluxe die bei mir hier rumsteht, kann das...
Das kann ich voll bestätigen. Die älteren mit den schwarzen Registerschaltern sind schöne Instrumente, überhaupt nicht schrill wie die späteren - ein entsprechender Zustand vorausgesetzt.
Als ich mir so eine mal im Bekanntenkreis zum Testen ausgeliehen habe, war die ein richtiger Lichtblick, vor allem im Vergleich zu den beiden Morino M-Gurken, die ich kurz davor und danach getestet habe.
Lieber MickAle, es ist wirklich nicht böse gemeint, aber so eine digitale 0-1-Balgführung kann auch deiner geringen Erfahrung geschuldet sein.
Und aus dem selben Grund zweifle ich daran, dass deine Größeneinschätzung so zuverlässig ist.
Ein Instrument mit größerem Balgvolumen kann zwar auch laut sein, es erleichtert aber die Abstufungen in der Lautstärke, weil es mehr Kraft braucht, aus dem piano ein forte zu machen.

Und jetzt erkläre ich doch noch, warum ich nachfühlen kann, wenn bei falsch eingestellten Gurten ein passendes Instrument zu groß erscheinen kann:
Es kommt hin und wieder vor, dass ich für ein Ensemble mit dem Bassakkordeon irgendwohin fahre. Dann proben wir und danach haben es manche eilig, wegzukommen, und ich meistens nicht.
Dann kommt die Situation: "Wenn du noch kurz Zeit hast, könnten wir doch das noch anspielen. Nimm dir irgendeines der Instrumente da.".
Ich habe keine Lust, mir für eine Viertelstunde die Gurte einzustellen (und auch keine Lochzange dabei für den linken Gurt), also öffne ich den größten Koffer und entnehme je nachdem entweder eine Morino oder eine Kreissäge.
Die Gurte sind mir zwar viel zu weit, aber im Gegensatz zu den auf Kindern eingestellten Concertos, Amicas, Verdis und Tangos passe ich rein. (Ihr merkt, ich lebe im Hohnerland.)
Die schlechte Ansprache durch die Bewegungen des sich schlecht mit den Beinen fassen lassenden Instruments, führen zu ewig langen Balgwegen und ich denke mir, ich hätte ein Monstrum auf dem Schoß.
Meine eigenen Instrumente sind aber mindestens genauso groß und schwerer und mit denen habe ich keine Probleme.
Jetzt halte ich es für möglich, dass MickAle vielleicht noch das Griffbrett auf den rechten Oberschenkel stellt, statt zwischen die Schenkel. Dann ist das Instrument noch größer.

Bei einem routinierten Spieler halte ich mich an die Größenvorgaben, die dieser wünscht.
Bei Anfängern rate ich nur: Probier unterschiedliche Größen aus. Sie muss zur Länge des Oberkörpers passen.
 
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Tja so ist es, wenn man sich dem Thema von ganz außen nähert!
meinen Atlantik (mit schwarzen Drückern übrigens) ist schon seit Samstag auf dem Weg zu ihrem neuen Besitzer und ich freue mich auf die zukünftige, was auch immer es sein mag!
Ihr helft mir mit euren Hinweisen sehr und ich gebe zu, dass ich bisher wenig Ahnung vom Akkordeon spielen habe. Deswegen will ich mir ein gutes Instrument anschaffen und Unterricht nehmen. Der Händler wird mir ja wohl helfen, das Instrument richtig zu halten und die beste Wahl zu treffen.

Ich werde meine Nachbarn fragen, welche Lieder sie sich wünschen, dann übe ich die :D
 
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Und auch hier , um nochmal auf den Eingangspost zurückzukommen: Da würde ich sagen dieses, also speziell und genau dein Instrument (nicht die Type "Atlanik" allgemein) ist wohl ein schwieriger Kandidat und hat wohl schon einige Macken - vermutlich auch durch diverse "Reparaturen" in der Vergangenheit.

Die Atlantik wird (wurde) eigentlich sehr gerne für den Bandeinsaz genommen (Speziell Tanzbands etc.) weil das Gerät nahezu unkaputtbar war und vom Klang her relativ durchsetzungsstark ist... Aber solche Instrumente wurden natürlich auch oft genug entsprechend grob hergenommen und sind dann entsprechend "runtergeritten".

Ich denke, daß ein guter HZIM dem Instrument vermutlich durchaus noch einiges entlocken könnte. Die Atlantic ist eigentlich (auch dank ihres Metallgehäuses) ein sehr robustes Arbeitstier, das auch üble Mißhandlungen vergleichsweise gut wegsteckt. Und sie klingt auch so schlecht nicht, vor Allem die Modelle mit Jalousie im Diskant sind für Amateurorchester und Bandbetrieb durchaus sehr tauglich.

Der Hauptgrund, warum für diese Instrumente keine große Nachfrage besteht, dürfte das fehlende Cassotto sein. Klingt halt schon "blecherner" als Cassottoinstrumente. Vielleicht auch noch das im Verhältnis zu Größe und Ausstattung hohe Gewicht, und das Spielgefühl der Baßmechanik könnte besser sein. Über die Langzeit-Haltbarkeit muß man sich bei dem Instrument kaum Gedanken machen. Nur der Balg könnte brüchig werden, aber der ist leicht zu ersetzen und zumindest gebrauchte Ersatzteile sind leicht zu bekommen.

Aber wer ein preiswertes, robustes Arbeitstier mit 4 Chören im Diskant und 120 Bässen sucht, das man durchaus auch im Orchester spielen kann, vor Allem in Akk. 3 oder 4, und auch "Bierzelt-tauglich" ist, macht mit einer gut überholten und sorgfältig gestimmten Atlantic sicher keinen Fehler.

Die Beschreibung (schlechte Ansprache bei hohen Tönen) läßt mich vermuten, daß das Problem hier an den Stimmzungen zu suchen ist. Entweder paßt da was mit dem Lösabstand nicht oder die Zungen sind leicht verklebt. Das wäre ein typisches Fehlerbild für ein Instrument aus einem starken Raucherhaushalt oder ein Instrument, das oft in Kneipen gespielt wurde. Nikotin setzt sich gern auf Metalloberflächen als klebriger Belag ab.

Eine Reinigung der Stimmplatten würde die Ansprache dann vermutlich verbessern, allerdings ist diese ohne selbige auszubauen nur mit sehr großem Aufwand bzw. sehr rudimentär möglich. Ein bißchen was kann man vielleicht mit alkoholgetränkten Wattestäbchen hinkriegen, aber man muß aufpassen daß keine Fasern oder Fusseln zurückbleiben, die die Zungen blockieren könnten. Das wird zudem eine ziemliche Sisyphosarbeit. Wäre aber ein Versuch, den man bei dieser Instrumentenklasse als erfahrener Heimwerker noch verantworten könnte. Nur nicht mit Gewalt rangehen, vor Allem nicht von der Innenseite. Auf keinen Fall Zungen abbrechen. Eine Garantie, daß das hilft, gibts indes nicht.

Wenn man dem Instrument dann noch eine neue Balgdichtung spendiert, die gröbsten Stimmfehler korrigiert, die ganzen Lager reinigt und nachschmiert und das Zelluloid ein bißchen poliert dürfte der Verkaufswert meßbar steigen, ohne daß man allzuviel Geld investieren mußte.

Allerdings ist bei einem Instrument dieses vermutlichen Alters wenn es nie überholt wurde wahrscheinlich das Wachs recht brüchig. Dann wäre Platten rausbrechen, auskochen und neu einwachsen unterm Strich die bessere Herangehensweise. Das ist aber wirklich ein Job für Geübte bzw. Fachleute. Und da viel Arbeit halt im Vergleich zum Instrumentenwert teuer.

Bevor ich da viel Geld reinstecke würde ich auch die Klappen prüfen. Wenn die verhärtet oder durchgescheuert sind, wäre das eine weitere nicht unbedingt billige Baustelle. Ebenso die Dämpfung unter der Tastatur, an die man aber kaum rankommt ohne Tasten zu demontieren.

Größe und Gewicht des Inbstruments werden sich aber wie gesagt durch eine Überholung nicht ändern.
 
Hallo allerseits,

der Lockdown macht es unmöglich, sich in das nächste Akkordeon-Haus zu begeben und sich das Wunsch-Akkordeon zu kaufen, deswegen übt man sich in Vorfreude, schaut Videos, recherchiert usw. Basierend auf diesem Thread: Kaufberatung erwünscht: Großes, schönes Pianoakkordeon für max. 4.000 € | Musiker-Board (musiker-board.de), habe ich meinen Wunsch nun verändert.

Das Thema Knopfakkordeon war für mich bisher ein Buch mit sieben Siegeln. Deswegen kamen für mich nur Piano-Akkordeons in Frage. Die Recherche, um die Wartezeit zu überbrücken und die Kaufentscheidung zu festigen, hat mir ganz neue Perspektiven ermöglicht. Auch in diesem Forum habe ich ganz viel hilfreiche Sachen dazu gelesen. Alles, was im oben erwähnten Thread an Erkenntnissen auf mich übergegangen ist, kann ich bei der Suche nach einem Knopfakkordeon auch nutzen, denke ich!

Zunächst: was mich neugierig auf die Knopf-Welt gemacht hat:
  • höherer Tonumfang im Diskant bei kleinerem Formfaktor
  • Man kann viel größere Intervalle spielen
  • Universelle Griffmuster unabhängig von der Tonart. Das ist für mich die absolute Offenbarung, da ich das gleichwertig chromatische Spiel sehr von der Gitarre her schätze. Ich möchte Lieder in jeder Tonart begleiten und spielen können. Ich spiele hauptsächlich nach Gehör.
  • Ich bin auf dem Klavier nicht derart virtuos, als dass die Nachteile eines Piano-Akkordeons das aufheben würden
  • Eine neue Griffweise lernen stört mich nicht. Die kleineren Akkordeontasten haben mein Klavier-Muskelgedächtnis eh eher aus dem Konzept gebracht.
  • Und auch nicht unwichtig: die Optik! Für mein Auge sehen Knopfakkordeons ausgewogener und hochwertiger aus. Das ist Geschmackssache, aber ich habe das auch noch an anderer Stelle gelesen. Es gab auch Leute, die geschrieben haben, dass das Pianoakkorden quasi als Kompromiss für Klavierspieler entwickelt wurde. Ich finde, das sieht man.
Was ich mir vorstelle:
  • Stimmung: im Diskant Doppeloktave, Musette muss nicht. Also entweder 16' 8' 8' 4' oder "volle Hütte", fünfchörig
  • Bassknöpfe: 96 bis 120
  • Bass: Standardbass oder Konverter. Das Thema Konverter ist für mich neu und nicht uninteressant. Aber optional, wenn es bei gebrauchten Instrumenten dabei ist.
  • Cassotto: kommt drauf an. Ich habe Instrumente mit Cassotto gehört, die "abgesoffen" klangen und solche ohne, die schön transparent und nicht schneidend klangen. Entscheidet sich wohl am individuellen Instrument
  • Gewicht: Ich habe aus dem alten Thread gelernt, dass das nicht soooo wichtig ist, wenn die Riemen gut sitzen und die Haltung stimmt. Ich bin ein 180 cm langer, sportlicher Typ, der wohl 13 Kilo schultern wird. Ich werde 1. nicht stundenlang am Stück spielen und 2. ist mir die Klangvielfalt und Qualität sehr wichtig. Das kommt nicht ohne Kompromisse beim Gewicht, da bin ich mir sicher.
  • Zustand: neu oder vom Händler überholt.
Was ich noch wissen möchte:
  • Griff: Ich habe keine stichhaltigen Hinweise gefunden, ob C- oder B-Griff besser ist. Wahrscheinlich kommt es drauf an. Ich habe den Eindruck, dass es leichter ist, an C-Griff-instrumente zu kommen, deswegen entscheide ich mich dafür - ohne je eins in der Hand gehabt zu haben. Bitte gebt mir Ratschläge, ob die Vorgehensweise okay ist oder ich mich zu früh auf etwas eingeschossen habe
  • Stufung/gestuft: was ist damit gemeint und was ist zu empfehlen? Beim Musik-Center z.B. wird das immer angegeben.
Wo kann man Knopfakkordeons bekommen?
Hier in Hamburg gibt es nur eine geringe Auswahl. Beim Akkordeon-Centrum und bei den Akkordeon-Profis in Norderstedt liegt der Fokus deutlich auf Piano-Instrumenten.
Ich habe das Musik-Center www.Musik-Center.de ausfindig gemacht, was die haben, klingt sehr vielversprechend und auch preislich gut. Was ist von denen zu halten? Habt ihr noch mehr Ideen für Geschäfte mit guter Knopf-Auswahl im Umkreis bis 400 km?

So weit erst mal! Ich freue mich auf Teil 2 der Kaufberatung und hoffe, das wirklich perfekte Instrument für mich bald in den Händen halten zu können.

Liebe Grüße
Michael
 
M
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Threads zusammengeführt
Hallo Michael,

keine dumme Entscheidung, zumindest langfristig.

Da bei dir am Anfang auch Größe und Gewicht eine Rolle gespielt haben:
Knopfakkordeone, die den selben Tonumfang haben wie ein bestimmtes Tastenakkordeon, sind im Vergleich dazu niedriger, aber tiefer.
D.h. wenn dir vorher 41 Tasten, 120 Bässe knapp zu hoch waren, brauchst du beim Knopfinstrument wegen der Höhe trotzdem 120 Bässe und hast dann u.U. durch den größeren Tonumfang mehr Gewicht.

C- oder B-Griff ist, meiner Meinung nach, egal. Das eine Stück funktioniert mit C-Griff besser, das andere mit B-Griff. Die (mindestens) zwei Systeme haben historische Gründe.

Für Irish Folk oder Unterhaltungsmusik generell würde ich mir kein M3 (Melodiebass) zulegen:
- Das Mehrgewicht ist nicht unbeträchtlich, insbesondere beim Knopfinstrument.
- Damit linke und rechte Seite ausgewogen sind, darfst du rechts maximal 2-chörige Register verwenden und keine zu große Schwebung.
- Damit der Bass vergleichbar gut anspricht, ist die Diskantseite meist vergleichsweise leise.

Flachgriff/Stufengriff:
Der Knackpunkt ist der Daumen. Kannst du mit dem Daumen Knöpfe der inneren Reihen drücken, ohne Knöpfe der äußeren Reihe mitzudrücken, dann passt es.
Das ist von mehreren Faktoren abhängig: Neigungswinkel des Griffbretts (nach hinten zu dir), Befestigung des Griffbretts (hinten oder weiter vorne), Fingerdicke und flaches Griffbrett oder gestuftes.
Den Fall Flachgriff, Griffbrett sehr weit vorne hast du beim Standardbass, wo du vermutlich nicht im Spiel mit dem Daumen einen Moll-Akkorde drücken kannst ohne einen Septakkord und einen verminderten Akkord mitzudrücken.
Im Stufengriff ist das Griffbrett gestuft, d.h. wenn du mit dem Daumen einen Knopf der inneren Reihe (also auf einer höheren Stufe) drückst, kannst du nicht gleichzeitig einen Knopf auf einer äußeren (niedrigeren) Stufe mitdrücken, weil die Stufe höher ist als der Knopf.
(Das ist nicht auf die Basseite übertragbar, weil auf der Bassseite das Handgelenk so weit hinten ist, dass der Daumen quasi von unten auf das Griffbrett greift, so dass da auch Stufen nichts bringen. Das habe ich ausprobiert.)
Es heißt jetzt nicht, dass man generell beim Flachgriff den Daumen nur für die äußerste Reihe brauchen kann, weil das eben von mehreren Faktoren abhängt.
Es gibt aber Gegenden, in denen das Knopfakkordeon traditionell nur mit vier Fingern gespielt wird, und für diese Gegenden wurden/werden (Flachgriff-)Instrumente, bei denen das bei normaler Handhaltung nicht geht, gebaut.
 
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B Griff hätte den Vorteil daß auch ein Bajan dann mal in Frage käme.
Oder daß ein MIII gespiegelt wäre was mir günstiger scheint als parrallel.
Vielleicht irre ich mich da aber.
Das Gewicht spielt ja keine so große Rolle wenn man verschiedene hat.
Ich bin auch über Tasten zu Knöpfen gekommen, dachte erst an eins und hab jetzt fünf.
https://www.musiker-board.de/threads/b-griff-oder-c-griff.324851/
 
Griff: Ich habe keine stichhaltigen Hinweise gefunden, ob C- oder B-Griff besser ist. Wahrscheinlich kommt es drauf an. Ich habe den Eindruck, dass es leichter ist, an C-Griff-instrumente zu kommen, deswegen entscheide ich mich dafür - ohne je eins in der Hand gehabt zu haben.
Es haben beide Griffsysteme ihre Vor- und ihre Nachteile. Mir wurde mal erzählt, dass bei Balkan-Musik die Verzierungen auf B-Griff besser liegen. Wenn du in die Richtung interessiert bist, wäre also vielleicht B-Griff zu bevorzugen. Möglicherweise liegt andersrum Musette bei C-Griff besser in der Hand. Aber wenn du keine besonderen Vorlieben hast (und die Verfügbarkeit eines Lehrers für dich nicht wichtig ist), würde ich ein Instrument suchen, das mir liegt und das Griffsystem nehmen, das es hat. Oder im Laufe der Suche stellt sich bei dir eine Vorliebe für ein bestimmtes Griffsystem heraus, dann ist die Sache auch klar.
Bei mir war schon vor der Suche klar, dass es C-Griff werden soll, da mein damals zukünftiger Lehrer C-Griff spielte und vor allem meine Duopartnerin C-Griff-Spielerin war und ist. Trotzdem lief mir während der Suche ein B-Griff-Instrument über den Weg, das mich in Versuchung führte. Aber meine Entscheidung fiel dann gegen jenes Instrument für eines mit C-Griff und ich habe meine Entscheidung nicht bereut (wie auch die Entscheidung, auf Knopfgriff umzusteigen).
 
Und es gibt in Deutsch mehr Unterrichtsmaterial für C-Griff. Bei den Lehrern kann ich das nicht einschätzen. Aber z.B. bei uns hier im Schwarzwald würde ich behaupten wollen, dass mehr Leute C-Griff als B-Griff spielen.
 
Und es gibt in Deutsch mehr Unterrichtsmaterial für C-Griff. Bei den Lehrern kann ich das nicht einschätzen. Aber z.B. bei uns hier im Schwarzwald würde ich behaupten wollen, dass mehr Leute C-Griff als B-Griff spielen.

Traditionell spielen die südwestdeutschen Lehrer aus der Trossinger Schule und auch die Nachbarn aus F und CH wenn chromatisch Knopf dann eher C-Griff. Es gibt aber einige durchaus etablierte Akkordeonlehrer, die ursprünglich aus östlicher gelegenen Ländern stammen, und die spielen weit überwiegend B-Griff. Das wird vermutlich dem Einfluß der russischen Bayan-Virtuosentradition entspringen.

Über Vor- oder Nachteile der Systeme wird trefflich gestritten, ich halte sie persönlich für weitestgehend gleichwertig. Speziell beim Bayan-Melodiebaßmanual kann man vielleicht noch mit gleich- oder gegenläufigen Bewegungsrichten der Arme und gespiegelten oder nicht gespiegelten Fingersätzen argumentieren, aber eigentlich habe ich von Spielern aller Varianten schon tolle und nicht so tolle Musik gehört.

Bei Unterrichtsmaterial sehe ich das Sprachproblem jetzt nicht soo gravierend. Die musiktheoretischen Inhalte sind weitgehend unabhängig vom Instrument, motorische Dinge sollte ohnehin der Lehrer vermitteln und Noten sind auch in jeder Sprache nahezu die gleichen. Ich habe jedenfalls auch schon nach Notenblättern russischer oder italienischer Herkunft gespielt und hatte da nie ein nennenswertes Verständnisproblem.
 
In meinen etwas älteren Tabellen werden B-Griff und C-Griff bezeichnet als B Norwegisch-holländische Tonlage und C als Schwedisch-italienische Tonlage davon es je 3 Varianten gibt oder gab.
Das könnte bedeuten daß der B-Griff nicht nur im Osten sondern auch in Norwegen und Holland bevorzugt wurde und der C - Griff in Schweden und Italien ?
In Italien und Frankreich ist der C-Griff sicher üblicher.
In Deutschland waren chromatische Knopfakkordien meines Wissens nicht üblich und auch eher nicht im Handel.
 
In Deutschland waren chromatische Knopfakkordien meines Wissens nicht üblich und auch eher nicht im Handel.

Kann man so pauschal IMHO nicht sagen.

Vor den Weltkriegen dominierte in Süddeutschland (zum Vogtland fehlen mir da die Informationen) klar die diatonische Handharmonika (Wiener Club-Modell, es gibt bis heute noch vereinzelt ältere Spieler, die eine Club-Morino im Orchester spielen). Die ganze Orchester-Kultur wurde ursprünglich mit diesen Instrumenten begründet, deshalb heißen viele der Vereine noch heute "HHC" für "Handharmonika-Club".

Daß dort heute das Piano-Akkordeon vorherrscht begründet sich nach allgemein verbreiteter Auffassung darauf, daß Hohner zwischen den Kriegen und nach dem 2. Weltkrieg auf die Idee kam, arbeitslose Pianisten als Akkordeon-Lehrer anzuwerben, die natürlich mit einem Knopfmanual nichts anzufangen wußten.

Man konnte aber jederzeit (soweit die Modellpalette hergab) im Handel auch Knopfakkordeons ordern, die wurden nur nicht so extensiv beworben. Es gab auch seit frühesten Anfängen Spieler chromatischer Knopfakkordeons in der süddeutschen Szene - darunter durchaus Berühmtheiten. Rudolf Würthner (berühmt, weil er nach einer Kriegsverstümmelung ein spiegelverkehrtes Instrument spielte - nein, das war nicht einfach nur auf den Kopf gestellt!) und Karl Perentaler oder auch Hermann Schittenhelm wären z.B. zu nennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man konnte aber jederzeit (soweit die Modellpalette hergab) im Handel auch Knopfakkordeons ordern, die wurden nur nicht so extensiv beworben.

.. und entsprechend weniger wurden Knopfmodelle verkauft. Als ich seinerzeit im Jugendorchester meines Vereins noch spielte waren von ca. 40 Spielern genau 1 Person dabei welche Knopf spielte. Und entsprechend weniger verbreitet ist Knopf nach wie vor - auch wenn es hierzulande um die Auswahl an gebrauchten Modellen geht. Es gibt viel, viel mehr gebrauchte Tastenakkordeons hierzulande am Markt als Knopfmodelle.

C-Griff wird viel in Frankreich und der Schweiz gespielt. B Griff , so zumindest mein Eindruck ist mehr in östlichen Ländern verbreitet.

Wenn man so will, kann man auch sagen, dass die Literatur jeweils geschrieben wird , wie es am besten auf s Instrument passt - französische Musette haben dann mehr Figuren notiert die sich auf C-Grfiff bequemer spielen lassen und osteuropäissche Musik dann eher welche die auf B-Griff besser passen. Das ist aber nur ein rein theoretischer Ansatz, denn im Endeffekt kann man alles auf allen Systemen spielen - es gibt immer Stücke, die leichter gehen und welche die schwerer gehen. Und von daher ist es aus meiner Sicht ziemlich egal für welches Knopfsystem man sich entscheidet. Da kann man durch aus regionale Vorteile mit entscheiden lassen ( z.B. passendes Angebot, passender Lehrer etc...) damit spielen lernen muss man so oder so.
 
Traditionell spielen die südwestdeutschen Lehrer aus der Trossinger Schule (...) wenn chromatisch Knopf dann eher C-Griff.
dies scheint sich in den letzten (ca. 10?) Jahren geändert zu haben. Als ich vor ca. 5 Jahren einen neuen Lehrer für C-Griff suchte, sprach ich bei einer Gelegenheit das Ehepaar Kölz an, ob sie mir jemand empfehlen könnten. Da gingen sie miteinander die Knopfspieler unter den Kons-Studenten und Absolventen durch: A - spielt B-Griff. B - B-Griff. C - B-Griff, bis irgendwann ziemlich weit hinten in der "Liste" eine C-Griff-Spielerin auftauchte, die dann auch meine Lehrerin wurde und sich als optimal für mich herausstellte, da sie selbst auf Piano angefangen (und studiert) hatte und erst im "fortgeschrittenen Alter" auf Knopf umgestiegen war. Aber was ich sagen wollte war, dass zu dem Zeitpunkt im Umfeld der Kölzens die B-Griff spieler deutlich überwogen.

Als ich seinerzeit im Jugendorchester meines Vereins noch spielte waren von ca. 40 Spielern genau 1 Person dabei welche Knopf spielte.
in meinem ersten Akkordeonorchester (übrigens ein HHC) gab es 1 Spieler mit chromatisch Knopf (Griffsystem weiß ich nicht, hat mich damals nicht interessiert bzw. ich wusste gar nicht, dass es da mehrere Möglichkeiten gibt) und 1 mit einer Club-Morino. Der Rest, ca. 20 Spieler, spielte Piano
... daß der B-Griff nicht nur im Osten sondern auch in Norwegen und Holland bevorzugt wurde
das allwissende Internet sagt, dass der B-Griff hauptsächlich in Russland, Serbien, Norwegen und Belgien bevorzugt wird. C-Griff wird dagegen eher Italien, Frankreich oder Schweden gespielt. Der finnische G-Griff ist eine Abwandlung des C-Griffs.

Nachtrag:
wusst ich doch, dass dies hier schonmal Thema war:
Akkordeon lernen mit 50 plus
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin zusammen!
Danke für eure Antworten, ich merke schon, ich bin auf dem richtigen Dampfer.
Was den Griff angeht, habe ich mal recherchiert. In Hamburg gibt es für C-Griff Lehrer, deswegegn werde ich mich wohl dafür entscheiden.

Ich habe mir das Angebot vom Musik-Center angeschaut und habe hier zwei Modelle, zu denen ihr mir vielleicht was zu der Qualität der Stimmen sagen könnt. Im Internet gibt es da nichts. Oder hat gar jemand schon mal ein solches Instrument gespielt?
https://www.musik-center.de/de/akkordeon/knopf-c-griff/bugari-armando-120-bass-c-griff.html
https://www.musik-center.de/de/akko...olo-soprani-super-paolo-c-griff-120-bass.html
Wie kann es sein, dass das Bugari-Armando 1000 Euro teuer ist? Es ist bei gleicher Ausstattung 700 g leichter.


Wenn der Lockdown sich noch weiter zieht, bin ich am überlegen, mir ein Akkordeon vom Musik-Center zu bestellen und zu Hause zu testen. 14 Tage Rückgaberecht!
 

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