Kaufberatung erwünscht: Großes, schönes Akkordeon für max. 4.000 € (erst Piano, jetzt Knopf)

Wie kann es sein, dass das Bugari-Armando 1000 Euro teuer ist? Es ist bei gleicher Ausstattung 700 g leichter.
Der Gewichtsunterschied ist sicher nicht zu vernachlässigen. Aber ich vermute, dass der Preisunterschied hauptsächlich daher rührt, dass das eine Instrument im Diskant gestuft ist und das andere Flachgriff. Heute ist Flachgriff nicht mehr gesucht, deshalb nicht so gut verkäuflich und preiswerter. Dabei hat ein gestuftes Griffbrett zwar durchaus Vorteile (z.B. wenn man mit dem Daumen auf die inneren Reihen möchte), es kommt aber immer darauf an, an was man sich gewöhnt hat. Als ich vor meinem Umstieg den damals zukünftigen Lehrer fragte, was ich nehmen solle, meinte er, eigentlich sei es egal - ich solle nehmen, was mir vom Klang her zusagt. Bei mir wurde es dann ein Flachgriff-Instrument und ich hatte bis jetzt noch kein einziges Mal den Wunsch nach einem gestuften ...

Außerdem gibt es keine Aussage über die Qualität der verbauten Stimmzungen. Da würde ich vor einem Kauf auf jeden Fall nachfragen.
 
Vor den Weltkriegen dominierte ... klar die diatonische Handharmonika, (es gibt bis heute noch vereinzelt ältere Spieler, die eine Club-Morino im Orchester spielen). Die ganze Orchester-Kultur wurde ursprünglich mit diesen Instrumenten begründet, deshalb heißen viele der Vereine noch heute "HHC" für "Handharmonika-Club".
Genau: Auch ich spielte jahrzehntelang im HCA (Handharmonika Club Affoltern am Albis).
 
dies scheint sich in den letzten (ca. 10?) Jahren geändert zu haben.

Es gibt eine gewisse Welle an bei Wettbewerben recht erfolgreichem Nachwuchs aus Familien mit osteuropäischem Migrationshintergrund, die von ebensolchen Lehrern unterrichtet werden und daher in recht großer Zahl B-Griff spielen.

Diese haben m.E. aus ihren Familien heraus eine vergleichsweise intensive Beziehung zum Instrument und demonstrieren recht viel Übefleiß und Ehrgeiz. Deshalb landen auch relativ viele davon in der akademischen Ausbildung.

Gleichzeitig sind Knopfakkordeons bei den Schülern der Lehrer mit "einheimischen Wurzeln" schon immer eher Exoten, da dominiert eigentlich klar das Pianoakkordeon, und die "Studierfreudigkeit" hat hier aufgrund der m.E. eher bescheidenen Perspektiven für Musiker und besonders für Berfusakkordeonisten deutlich abgenommen.

Wenn man so will ist das u.a. eine indirekte Folge des Falls des eisernen Vorhangs. Aber natürlich spielen da viele Einflüsse eine Role.
 
Beim C - Griff Instrument scheint mir das C in der ersten Reihe oder auch nicht ?
(Schwedisch-italienische Tonlage mit dem Grundton C in der ersten Reihe)
Daraus ergibt sich ein Abstand der Knöpfe schw/w in der mittleren Reihe von 1,3,1,3,1....
Das Bugari hat in der mittleren Reihe aber die Knopfabstände 2,2,2...
(wie ein gängiges B-Griff Instrument mit B (H) in der ersten Reihe.)
und das C dann also in der zweiten Reihe.
(Schwedisch-italienische Tonlage mit dem Grundton C in der zweiten Reihe)
Bei dem soprani-super-paolo ist das nicht zu erkennen oder angegeben.
Da wird das C aber eher in Reihe 1 sein vermute ich.
Möglich aber selten wäre dann auch noch C in Reihe 3.
Für von außen nach innen oder von innen nach außen ansteigende Halbtonschritte gibt es also je 3 Möglichkeiten.
 
Wenn man so will, kann man auch sagen, dass die Literatur jeweils geschrieben wird , wie es am besten auf s Instrument passt

Das ist zweifellos ein Faktor, viele der Komponisten komponieren halt auch einfach für das was sie selbst spielen.

Ein nicht ganz unwichtiger Faktor ist die Übertragung von Streicherliteratur. Da gibts oft weite Tonsprünge über die Dezime hinaus, die für Violinisten oder Cellisten kein großes Problem sind - die wechseln einfach die Saite und haben schon eine Quinte überbrückt. Auf dem Pianoakkordeon ist das dann obwohl klanglich vielleicht durchaus umsetzbar sehr schwierig zu greifen, weil halt niemand so lange Finger hat daß es für bequemes Greifen von mehr als ca. einer Dezime reicht. Knopfakkordeonisten tun sich in dem Punkt leichter.

Dafür haben es die manchmal schwerer, wenn es in schnellem Geläuf sehr eng wird, weil sie - im Gegensatz zum Pianoakkordeon - nicht mehrere Finger gleichzeitig auf einer Taste "bereitstellen" können. Tonrepetitionen erfordern auf Knopf immer, daß die Hand mitbewegt wird. Auf Piano kann man das Handgelenk drehen und die Finger nebeneinander auf die Taste legen, dann muß man nur noch diese bewegen. Das ist allerdings nicht in allen Lagen gleich bequem und bringt auch die Hand aus dem Gleichgewicht.
 
@120 du scheinst im Bild in den Reihen verrutscht zu sein.
C-Griff hat in der 1. äußersten Reihe die Töne c - es - fis - a, also weiß - schwarz -schwarz - weiß. In der 2. Reihe ist es dann cis - e - f - h, also schwarz und 3x weiß und in der 3. Reihe dann d - f - gis - b, also wieder 2x weiß und 2x schwarz.
Daraus ergibt sich ein Abstand der Knöpfe schw/w in der mittleren Reihe von 1,3,1,3,1....
Ich vermute, du vergisst, dass beim 5-Reiher die inneren 2 Reihen Wiederholung der äußersten beiden ist. Die "mittlere Reihe" ist also die 2. Reihe von außen und dort stimmt dein Abstand von 1, 3, 1, 3, ...
Das alles entspricht genau dem Bild des Bugari, es ist also ein ganz normaler C-Griff.

Nachtrag: wenn das Bugari einen nicht-normalen C-Griff hätte, dann wäre das eher ein Grund für einen geringeren Kaufpreis und nicht für den höheren
 
Wie kann es sein, dass das Bugari-Armando 1000 Euro teuer ist? Es ist bei gleicher Ausstattung 700 g leichter.
Das weiss ich leider nicht. :gruebel:
:opa:Würde aber auf jeden Fall das WEISSE nehmen, ist viel schöner. Nur aufpassen bei Fotos im Schnee sieht man es nicht so gut. Wegen der Stimmzungenqualität bei Brusch nachfragen oder wenn die Akkordeons zum Testen bei Dir sind: Balgnägel ziehen und nachsehen.
:confused:mfG Paul Frager
 
Bei Unterrichtsmaterial sehe ich das Sprachproblem jetzt nicht soo gravierend. Die musiktheoretischen Inhalte sind weitgehend unabhängig vom Instrument, motorische Dinge sollte ohnehin der Lehrer vermitteln
Wenn man einen Lehrer hat, der alles demonstrieren kann, ist man gut dran. Wenn man sich wie manche hier selbst aufmacht, dann wird's meiner Erfahrung nach schon schwieriger. Infos zu C-Griff-Schulen gibt es hier und hier. Dazu gibt es diverse Threads in diesem Forum. Soweit ich weiß gibt es kein aktuelles B-Griff Lehrbuch auf Deutsch oder Englisch. Man kann aber ein russisches pdf irgendwo runterladen...

Das sieht doch gut aus. Auch der Preis scheint vernünftig, wenn die beiden Instrumente laufen.
 
Wenn man sich wie manche hier selbst aufmacht, dann wird's meiner Erfahrung nach schon schwieriger

Das ist halt das Los des Autodidakten. Wobei es genug Sekundärliteratur gibt, die vieles ordentlich erklärt, eine Empfehlung meinerseits ist z.B. "Die Kunst des Bayanspiels" von F. Lips, da sind viele grundlegende Informationen drin und alles was er über die rechte Hand schreibt bezieht sich auf B-Griff.

Ist allerdings kein klassisches Anfängerlehrbuch, mehr ein Kompendium zum Nachlesen.
 
Dieser Laden hat ja eine Riesenauswahl. Warum da von vornherein auf zwei Modelle festlegen.
So lange wird Corona doch nicht mehr dauern.
Da sind auch genügend Instrumente mit eigenem Klangcharakter dabei, so dass du dir die nicht entgehen lassen solltest.
Alleine zur Schwebung kann man dir gar nicht so viel schreiben, wie du da hören könntest.
Ruf unbedingt vorher an und sag denen, dass du als Anfänger Beratung brauchst, damit sich jemand fachkundiges für dich Zeit nehmen kann.
Oder wenn du schon auf einen Lehrer spekulierst, bitte den, dass er dir auf den Instrumenten etwas vorspielt.
Das ist bei mir in der Gegend so geregelt, dass der Lehrer dann vom Verkäufer eine Verkaufsprovision bekommt (ca. 10%), kostet dich also so direkt nichts.

Was mir auffällt: Jedes Instrument ist "überholt gebraucht", egal ob es 20 Jahre alt ist oder 60.
Du wirst also in jedem Fall ein funktionierendes Instrument bekommen, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis ist schwer zu beurteilen, genauso was da wann schon gemacht wurde, oder noch nicht, da noch nicht nötig
Vielleicht helfen da die Angaben "Sehr gut, hervorragend etc.", vielleicht beschreiben sie aber auch nur das Äußere.
Manche Hersteller machen eine Alterseinschätzung anhand von Bildern extrem schwierig, weil sich die Designs, von denen es durchaus mehrere verschiedene zu jeder Zeit gab, nie nennenswert geändert haben z.B. bei Bugari.

Was man auch überprüfen muss: Die Angabe "Cassotto Ja" ist etwas ärgerlich, weil sie nicht aussagt, wie viele Cassotto-Chöre das Instrument hat. Gerade Knopfakkordeone haben teilweise nur einen anstatt zwei, wie ihre Piano-Geschwister.
Meine sehr viel ältere Super Paolo, die es (mit anderen Bassregistern, fünfchörig und einer sehr optimistischen Gewichtsschätzung) auch bei dem Händler gibt, hat z.B. nur einen Cassotto-Chor, obwohl dieser auf einem Stimmstock Platz findet.
 
Ja, das Musik-Center ist schon witzig. Eine enorme Auswahl an Akkordeons und Heavy-Metal-Gitarren, was für eine Kombi! Als ob der Laden für mich gebaut wurde :)
Das Vernünftigste wäre wohl, den Lockdown abzuwarten und dann ins Musik-Center zu fahren. Vorfreude ist die schönste Freude!
 
Dieser Laden hat ja eine Riesenauswahl. Warum da von vornherein auf zwei Modelle festlegen.
So lange wird Corona doch nicht mehr dauern.
Achtung, nicht täuschen lassen. Das ist kein klassischer "Laden". Wenn man da anruft und fragt wegen Probespielen, dann heißt es: "Die Instrumente lagern alle in einer klimatisierten Halle. Sie sollten möglichst genau wissen, was sie wollen. Dann lassen das herrichten (oder zugerichtet?:D) und sie können es im Verkaufsraum Probe spielen".
Professionell ist was anderes. Es gibt wohl Händler und HZIM(M)s, die ein Lager mit vielen Instrumenten haben und dann erst bei Kauf die Stimmung machen oder gar komplett überarbeiten. Aber dennoch kann man da Probe spielen udn ggf. auch klären was und wie viel noch überarbeitet werden soll. Beim M.Czertzick in Hersbruck habe ich es erlebt, dass er gleich sagte, das Instrumente müssten noch gestimmt werden - sie waren aber dennoch schon vor der Überarbeitung in einem deutlich besseren Zustand, als der, der einem bisweilen von privat und ahnungslos oder ahnungslos gegeben als "neuwertig" angeboten wird.

Dann fällt bei dem M*sik-C*nter an einigen Stellen die Wortwahl auf. "Das Paolo Soprani Super Paolo Knopfakkordeon wurde mit einem Cassottochacht versehen" ist kein Insidersprech. Auch hatte ich am Telefon nciht gefühl, mit jemandem zu sprechen, der etwas tiefergehende Ahnung von Akkordeons hat, bspw. Tremolostimmungen.

Deshalb vorsichtig bei dem - allenfalls Onlinekauf mit Rückgaberecht (obwohl ich ansonsten absolut kein Fan davon bin, das auszunutzen, erst recht nicht bei kleineren Fachgeschäften).

Gruß, Tobias
 
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Moin Tobias.
Nachdem was dus schreibst, scheint Anrufen und Bestelltn, Ausprobieren und Zurückschicken (wenn doof) die richtige Vorgehensweise zu sein. Ich habe über den Laden jetzt keine zwielichtigen Infos gefunden.
Ich werde da morgen mal anrufen!
 
Stimmt, C kann in der zweiten Reihe bei dem Bugari nicht sein.
Ich bin nicht in den Reihen verrutscht aber hätte meine Tabelle anders rum halten müssen..
Meine Tabellen passen nur zu den Instrumenten wenn man sie auf den Kopf stellt da
Reihe 1 unten gezeichnet ist und 2 darüber usw.
Beim stehenden Instrument ist es andersrum.
Ich hätte meine Tabelle für C-Griff also mal umdrehen sollen.
Wenn ich das tue sitzt C aber auch nicht in Reihe 1 sondern in Reihe 3 bei diesem Bugari und müßte dann die C-Griff Variante sein die man auch G-Griff nennt.
 
nein. Das Schwarz-Weiß-Muster passt zu 100% auf den ganz normalen C-Griff. Wenn du mir nicht glaubst (ich lerne ja erst seit 8 Jahren C-Griff), dann rufen wir mal @chnöpfleri - die ist schon vom Namen her beinahe Knopfprofi :-D

Vorschlag: Nimm mal deine Tabelle und lege das C auf den linken weißen Knopf in der obersten (= äußersten, zum Handgelenk hin gelegenen) Reihe (beim Foto, in dem das Instrument auf der Bassseite steht oder liegt). Dann drehe die Tabelle so, dass das Es auf den schwarzen Knopf links daneben kommt. Dann sollte das Muster auf dem Griffbrett mit dem der Tabelle übereinstimmen.

Nachtrag: stammt deine Tabelle vielleicht vom Melodiebasss? Dann wäre die Darstellung seitenverkehrt zum Diskant und würde unsere Verständigungsschwierigkeiten erklären.
 
Zuletzt bearbeitet:
DSCN9995.jpg

Ich kann zu dem Bild das bei mir in dem Link zur Bugari aufgeht keine 100% Übereinstimmung erkennen zum C-Griff mit C in Reihe 1.
 
Ne, das stimmt eben nicht wirkliche für einen normalen C-Griff. In der 2. Reihe ist dis,e,g,b nicht h. Das h ist in der 3. Reihe und war zu Beginn meiner Knopfzeit immer der Ton, den ich nicht gefunden habe. Chromatisch ist ja nicht a,h,b, sondern a,b,h...
 
I stand corrected. Da habe ich, als ich vorher die Töne der einzelnen Reihen aufzählte, sie offenbar an das Schwarz-Weiß-Muster angepasst (nach dem Motto, dass nicht sein kann, was nicht sein darf oder so) und nicht andersrum.
Tja, habe ich mich schön blamiert :embarrassed:. Schieben wir es darauf, dass meine Knopfi lauter weiße Knöpfe hat, ich das s/w-Muster also nicht vor Augen habe :D
 

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