Luftverlust - verantwortliche Komponenten

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Hallo liebe Helfer

Meine Frage geht - denke ich - aus dem Titel bereits hervor: Welche Komponenten sind beim Akkordeon für hohen Luftverlust verantwortlich. Undichter Balg scheint mir klar. Was noch? Interessieren würde mich speziell, inwieweit abstehende Ventile da auch mit eine Rolle spielen.

Besten Dank und allseits schönen Start ins Wochenende
 
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Wenn die Ventile trotzdem bei Unter-/Überdruck schließen, sollte das keine Luftverluste verursachen. Die Frage beim Balg ist, was ist da undicht? Der Abdichtungsstreifen, wenn er zu alt ist, kommt da z.B. in Frage. Ich hab auch schon alte Kisten erlebt, da kam die Luft an der Schraube vom Balgverschluss raus u.Ä. Was natürlich richtig ins Gewicht fallen kann, sind alte Klappenbeläge, die nicht mehr richtig abdichten.
 
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Und nochmals herzlichen Dank!! Ohne dieser Forum würd ich oft ganz schön in der Luft hängen...

Mir fehlen ja die Vergleichswerte, aber ein Bekannter (der allerdings diatonisch spielt) meinte, meiner Victoria würde recht schnell die Puste ausgehen. Gibt es einen Trick, gegebenenfalls undichte Stellen am Balg aufzuspüren?
Ich werde mal versuchen, meinen Handrücken oder ein Taschentuch an verschiedene Stellen anzulegen

Wenn die Ventile nicht mehr richtig abschließen würden, müsste dann ein Ton entstehen (auch ohne gedrückten Knopf)?
 
Nicht zwingend. Wenn da nur eine kleine Undichtigkeit an der Klappe ist, hörst Du ein leises pfffffffffffffft, aber keinen Ton.

Zuerst: Pack das Akko links und rechts am Griffbrett, ohne was zu drücken (alle Register auf Tutti) und heb es hoch. Der Balg sollte sich sehr langsam nach unten bewegen. Je schneller, um so undichter ist das Akko.
Lass dann das Baßteil auf den Tisch und das Diskantteil durch die Schwerkraft auf das Baßteil sacken (dabei mit den Händen den Diskant führen) und höre mal genau hin, wo es zischt.
Achte aber auch darauf, daß der Luftauslaßknopf am Boden nicht zu weit heraussteht und durch das Stehen auf dem Tisch ein wenig geöffnet ist.

Grüße

Ippenstein
 
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meiner Victoria würde recht schnell die Puste ausgehen.

Da gibt es aber mehrere Möglichkeiten hierfür.

Die eine Sache sind Undichtigkeiten - da seid ihr ja bereits hinterher

Und die andere ist da Instrument an sich. wenn z.B. das Gehäuse recht kompakt ist und das Instrument 5 chörig im Diskant und dann nicht Stimmplatten aus der obersten Güteklasse, dann braucht das Instrument von sich aus relativ viel Luft. Denn je niedriger die Güte der Stimmplatten, desto mehr Luftverbrauch haben die auch. Und je mehr Chöre, desto mehr Luft geht da durch. Und wenn nun noch das Gehäuse recht kompakt gebaut ist, hat man obendrein einen kleinen Querschnitt, um Luft anzusaugen - und entsprechend weiter aufziehen muss man dann.

Wenn man das dann nicht gewohnt ist, weil man sonst "größere Kisten" mit top Stimmplatten spielt, dann ist das erstmal ungewohnt, dass man für das gleiche Spiel mehr Balgweg machen muss. Und da kommt man dann natürlich gleich mal auf die Idee, dass das nicht normal ist und sucht nach nem Leck.

Gruß, maxito
 
Gibt es einen Trick, gegebenenfalls undichte Stellen am Balg aufzuspüren?
Ich werde mal versuchen, meinen Handrücken oder ein Taschentuch an verschiedene Stellen anzulegen
(auch ohne gedrückten Knopf)?
Toni Schwall schreibt in seinem Reparaturbuch, dass man das am besten macht, indem man die möglichen Verluststellen dicht am Mund vorbeiführt, während man gleichzeitig etwas Druck auf den luftgefüllten Balg ausübt. Evtl. noch die Lippen befeuchten. Im Mundbereich haben wir sehr sensible Nerven.

Ich glaube, ihr hattet oben ein keines Missverständnis: Wenn die Ventile nicht mehr richtig schließen, kann auch ohne gedrückten Knopf/Taste kein Ton entstehen, da ja der Luftweg durch die Klappe immer noch verschlossen ist. Der Luftverlust entsteht dann an der Außenzunge, wenn du auf Zug spielst und umgekehrt, aber immer nur an den Tönen, die du gerade spielst.
Ippenstein bezog sich auf undichte Klappen. Sind denn die Klappenbeläge noch in Ordnung (nicht verhärtet oder porös)?
 
Zuletzt bearbeitet:
Huchhh - so ein Akkordeon herumzuhebeln und dabei noch den Balg zu küssen ist ganz schön anstrengend :). Na jedenfalls konnten meine Lippen keinen Luftverlust feststellen und auch meine Ohren keinen Pfeifton vernehmen. Ganz so schlimm kann es um Victorias Lungen wohl nicht bestellt sein - zumal sie ja schon gute 30 ist. Klappen scheinen mir auch in Ordnung.

Hab mal folgendes versucht, um eine einigermaßen objektive Aussage zu erhalten:
Akkordeon auf Basseite gestellt und Diskantseite angehoben bis der Balg exakt 30 cm geöffnet war, dann gestoppt wie lange es dauert, bis die Diskantseite allein durch deren Eigengewicht wieder ganz nach unten (Balg geschlossen) abgesunken war: Exakt 22 sek.
Dabei war natürlich kein Knopf gedrückt. Registereinstellungen: Beidseits Master (120 Bass 4-, Diskant 3-chörig). Ob das nun ein gutes oder schlechtes Ergebnis ist kann ich leider nicht abschätzen, aber vielleicht finden sich ja Herausforderer, die mit Vergleichswerte aufwarten :cool:

@waldgyst: Danke zur Aufklärung bzgl. der Ventile. Hatte da einen Knopf im Kopf! Frage war dumm - sorry
Wenn die Ventile nicht mehr richtig abschließen würden, müsste dann ein Ton entstehen (auch ohne gedrückten Knopf)?

Schönen Sonntag allseits
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön zu wissen, dass andere dieselben Luftprobleme haben.
Meine Erfahrung mit 2 Stück Hohner Preciosa (ca 1943):
- Akkordeon hochhalten mit Bassteil unten. Dann Bassteil loslassen. Trick: Bassteil oder Diskantteil oder beide mit Plasticksack abdichten (geht natürlich bei der kleinen Preciosa gut (ich hoffe Du hast keine 5-chörige Imperator).

Luftverlust
========
zu Beginn ca 10 Sek um Bassteil 21 cm abzusenken Mit Kunstoffsack leer über dem Diskant dauert es ca. 15 sek / 21 cm
nach Richten der Diskantklappen: ca 13 Sek um Bassteil 22 cm abzusenken. (immer nocht etwas Luft spürbar über den Klappen)
Die Bassseite ist dicht. Der Balg hat zwei kleinste Stellen in zwei Falten welche im Licht vielleicht etwas Luft durchlassen. Man spürt aber nichts.
Messung Juni 2012, Bassteil braucht um ca. 23 cm zurückzulegen :
10 Sekunden Normal
12 Sek nur Bassteil mit Sack abgedichtet
15 Sek Bass und Diskant abgedichtet
13 Sek Bass und Diskant abgedichtet, ein Diskantknopf gedrükt
Die Preciosa 2 braucht nur ca 2-3 Sekunder länger.

Meine Messungen helfen vielleicht etwas.
Eine weitere coole Methode um Lecks zu finden: Luftklappe im Bassteil offen klemmen. Bassteil mit Plastiksack abdichten. Staubsaugerluft (ja nicht zu warm werden lassen !!!) in den Plastiksack leiten. mit einem billigen (€ 12) Infrarot Thermometer (Turnigy) das Instrument abtasten. Da wo die warme Luft herausströmt wird man nach einiger Zeit eine leicht erhöhte Temperatur finden.
Grüsse aus der Schweiz von einem Diatoniker (und Chromatiker)
 
Das mit dem Staubsauger ist ja cool ... schade, dass man das Instrument nicht wie einen Fahrradschlauch unter Wasser halten kann. Oder eben nur einmal ... ;)
Ich hatte jedenfalls kürzlich mit einem neuen Balgdichtungsband einen überraschend großen Erfolg, und das, obwohl ich den nur so auf Verdacht ausgetauscht hatte ohne große Diagnose.
 
Hallo zusammen,
habe einige Akkordeons repariert, ist so`n Hobby von mir. Also die Ursache bzw. eine Stelle des Luftverlutes läßt sich meiner Erfahrung nach mit einer weichen Daunenfeder am ehesten finden. Diese führe ich beim Zusammendrücken des Instruments über die Balgdichtungen und den Rest des Balges, über die Diskantklappen, Bassklappen usw.. Das hat bisher immer funktioniert. Kam immer zu den gleichen Resultaten. Ursachen waren häufig poröse Balgdichtungen, zusammengeklopfte Klappenbeläge oder verbogene Klavishebel, in selteneren Fällen Risse im Balg oder gar undichte Stellen zwischen den einzelnen (verleimten oder verwachsten) Korpusteilen auf der Diskant- oder der Basshälfte.
Ratschlag: Nicht von der Frau erwischen lassen, wenn man auf der Suche nach Daunenfedern gar an ein Kissen oder die Bettzudecke gehen muß!!
Viel Erfolg bei der Suche nach dem Luftverlust
Hubert
 
Hallo zusammen,
Die Stelle des Luftverlustes mit einer Daunenfeder zu finden ist nicht schlecht. Eine weitere Art ist ein Papiertaschentuch (oder ähnliches) lagenweise zu separieren und dann das sehr dünne Papier am Akkordeon sachte aufzulegen. Die Methode ist sehr empfindlich, bei geringstem Luftstrom wird das papier sich bewegen oder wegfliegen. Funktioniert sogar wenn es über die Klappen gelegt wird, um eine undichte Klappe zu finden.

Schwach andrückende Klappen und ev. Luftverlust kann man mit einem Stück Papierplatt prüfen. Einen schmalen Streifen an den 4 Ecken der Klappe versuchen unterzuschieben. Dabei Unterschiede beachten.
 
Genau diesen Pffffffffffffffffffffffffffff hatte ich heute :weep:.
Es hatte sich etwas Wachs von den Stimmplatten gelöst , an welchen ich am Arbeiten war.und sich unter einer klappe festgesetzt , hab fast ne Stunde Panik geschoben, bis ich es endlich gerafft habe , und beseitigt hatte.
 

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