Falls ich als Gola-Besitzer, welcher die Entstehung des Instuments selbst in Trossingen anhand mehrerer Werksbesuche mitverfolgt hat, auch noch etwas zur Diskussion beisteuern darf:
- Der "exorbitante" Preisunterschied - und das erklärt jeder Hohner Mitarbeiter gerne - ist dadurch begründet dass eine Gola auch heute noch gemäss ausführlichster Kundenspezifikation fast vollständig in Handarbeit entsteht, mit Ausnahme der (eingekauften) Bassmechanik und gewisser Kleinteile wie z.B. die Bassknöpfe
- Pro Jahr verlassen rund 10 Gola Instrumente das Werk in Trossingen, die Wartezeit ab Bestellung beträgt etwa 1-2 Jahre
- Vom Hohner Chef-Instrumentenbauer habe ich die Aussage, dass eine Gola gemessen am Herstellungsaufwand (d.h. all die benötigten Arbeitsstunden zu damals 70) weit unter Herstellkosten verkauft, von den anderen Modellen also "quersubventioniert" werden! Aber aus Traditions- und Prestige-Gründen werde an der Produktion festgehalten. Gewisse Detaillösungen werden auch konstant weiterentwickelt, wie etwa die Tastatur oder die Kinnregistermechanik.
Nun aber zurück zum Thread-Thema:
Den Schweizer Beltuna Importeur kenne ich gut, schon fast zu gut... Früher verkaufte er als Musikschule und -Laden die gängigen Hohner, Bugari usw. Instrumente, doch seit einigen Jahren hat er sich fast 100% auf den Vertrieb und Verkauf von Beltuna eingeschossen. Dabei wurde auch nicht mit Werbeargumenten gespart, dass die besseren Beltuna Instrumente an eine Gola heranreichen würden...
Nun, ich habe schon mehrmals eine Leader mit diesem Doppelcassotto angespielt und muss leider sagen - auch wenn man mir jetzt Subjektivität vorwerfen mag - dass eine Gola eben doch in einer ganz anderen Liga spielt, gerade was das Ansprechverhalten, die "Tonkultur" oder nur schon die mechanische Anfassqualität bzw. Präzision und Schnelligkeit der Tastatur betrifft.
Nicht dass eine Leader ein schlechtes Instrument wäre - für gewisse Spieler mag sie durchaus interessant oder gar optimal sein. Sie muss aber leider Gottes wenn schon mit einer Morino verglichen werden.
(Ja, eine ältere Morino V Gold aus Italienischer Excelsior Produktion besitze ich auch noch. Allerdings wird das aktuelle Morino Modell mit den schwarzen Registertasten - entgegen sich hartnäckig haltenden Gerüchten - seit 2001 wieder in Trossingen produziert!)