Sustaniac-Pickup und Push-Pull-Poti richtig anschließen - aber wie?

AndyR
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Die Frage ist ziemlich speziell und kompliziert. Schaltpläne von Seymour Duncan oder dem Sustaniac haben auch nicht richtig weitergeholfen. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, vielleicht kann ja trotzdem jemand was zu meinem Problem sagen.

Die Gitarre hat 4 PU´s: einen TB6 (Brigde, splittbar), einen Little 59 (neu, am Hals auch splittbar), eine SC (Hamer / DiMarzio in der Mitte) und den Sustaniac GA 1. Das GA 1 wird über Mini-Schalter aktiviert und erzeugt zusammen mit dem TB6 den Feedback-Effekt.

Hamer-PUs.jpg

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Hamer-elec.jpg

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Hamer-elec-1.jpg


Das Problem ist für mich die Schaltung bzw. der Anschluss der PU´s:
Ich habe nachträglich die beiden Seymour Duncan-PU´s eingebaut und einen Push-Pull-Poti als Vol-Poti installiert. Meine Idee ist es, beide PU´s über den Poti bei Bedarf zu splitten. D.h. wenn der Poti herausgezogen ist, sollen beide PU´s dann nur im SC-Betrieb laufen.

Die 4-adrigen Kabel der beiden PU´s habe ich durch rumprobieren angelötet, so richtig funktionieren tut der Splittbetrieb aber nur bei dem TB6. Außerdem braucht das System ständig viel Strom (es sind 2 x 9 Volt Batterien angeschlossen), so dass ich befürchte, irgendwie ist was falsch angeschlossen und möglicherweise sind Kriechströme entstanden. Die Akkus entleeren sich auch ohne Sustaniac-Betrieb ziemlich schnell.

Alle schwarzen Kabel der PU´s gehen direkt zu der GA 1 Platine (erkennt man vielleicht zu gerade noch auf den Bildern).

Das unisolierte Erde-Kabel und das grüne Kabel der beiden Potis habe ich zusammen am Gehäuse des Push-Pull-Potis angelötet. Von da aus geht die Erdung weiter. Zwischenfrage: Ist das überhaupt so richtig? Die alten PU´s hatten überhaupt keine Erdung.

Richtig kompliziert wird es bei den weißen und roten Kabeln: Das weiße Kabel des Mittel-SC geht direkt zur GA1-Platine. Das weiße Kabel von den beiden PU´s geht jeweils zu dem anderen Pin in der Mitte des Poties und vom untersten Pin des Poties geht dann - vom Prinzip - ein weißes Kabel wieder zur GA-1-Platine. Die beiden roten Kabel habe ich an dem Push-Pull-Poti in der Mitte der 6 möglichen Anschluss-Pins angelötet. So rein vom Überlegen her kann das für mich schon nicht richtig sein. Ich denke, eigentlich müssten die beiden roten Kabel unten angelötet werden, so dass der SC-Betrieb bei gezogenen Poti läuft, weil dann der Kontakt von roten und weißem Kabel unterbrochen wird. Das allerdings klappt überhaupt nicht.

Was auch nicht funktioniert ist das gleichzeitige Splitten beider Humbucker über ein Poti. Im Gitarrenladen meinte der Techniker vorher, das sei überhaupt kein Problem. Vielleicht geht es ja nicht, weil eben noch das Sustaniac dazwischenhängt.

Wäre nett wenn jemand aus dem schlau wird und was dazu schreiben kann, wie die PU´s (eigentlich) angeschlossen werden müssen, damit es funktioniert.

Dumm ist auch, dass sich durch das Rumlöten irgendwie das Sustaniac verstellt hat und im Moment nur einen - sagen wir mal - hochfrequenten Schreischsound von sich gibt. Ich hoffe, das kriege ich über die beiden Einstellschrauben am Sustaniac wieder in den Griff.
 
Eigenschaft
 
Bevor sich noch jemand die Mühe macht und - umsonst - antwortet:
Ich habe alles nochmals komplett neu verlötet (wie ich diese Frickelsarbeit hasse) und jetzt klappt das Splitten beider PU´s. Nur der Klang des Sustaniacs ist immer noch besch...
 
Schön dass du es in den Griff bekommen hast :)

Kannst du mal ein Bisschen was zum Sustainiac sagen? Was soll der genau machen? Ein Feedback erzeugen, wie wenn du zu bei viel Gain nah am Amp stehst?

Gruß PYRO
 
PYRO schrieb:
Kannst du mal ein Bisschen was zum Sustainiac sagen?

Gruß PYRO

Ich als ziemliche technische Null kann das sicher viel schlechter als andere hier. Nur soviel von mir dazu:

Dieser Sustaniac-PU ist eigenlich kein richtiger PU, sondern ein relativ starker Magnet, der unter Strom gesetzt die Saiten ohne weiteres Anschlagen zum Schwingen bringt. Das Schwingen kann dabei so stark sein, das man es regelrecht sehen kann. Deshalb ist der Stromverbrauch auch enorm. Raus kommt dabei ein Endlos-Feedback / -sustain, das erst aufhört, wenn man die Lautstärke runterdreht bzw. einen neuen Ton anschlägt.

Der Klang ist etwas synthetischer als eine (Röhren-)Verstärker-Rückkopplung. Gerade das ist aber auch der Reiz, da der Effekt schon irgendwie einzigartig ist. In Maßen eingesetzt, kann er speziell bei Soli einen sehr interessanten Effekt ergeben. Z.B. am Ende einer Solo-Passage einen Ton stehen lassen, das Teil zuschalten und dann entsteht ein immer mehr anwachsendes Feedback, was sich mit zunehmender Dauer im Klang noch verändert.

Da der Sustaniac-PU (wie gesagt) kein richtiger Tonabnehmer ist, funktioniert er immer nur zusammen mit einem anderen, "normalen" PU. Das ist üblicherweise immer der am weitesten weg liegende, also der Bridge-PU.

Das ist offenbar jetzt mein Problem, denn es kommt auch immer auf die richtige Balance der beiden PU´s an. Der alte Hamer / DiMMarzio PU hatte schon ziemlich viel Dampf. Der TB6 hat aber noch mehr Output. Das hat Auswirkungen auf den Klang des Sustaniacs, die ich irgendwie durch die Einstellmöglichkeiten nicht in den Griff bekomme. Komisch ist nur, dass der TB6 ja gar nicht neu ist, sondern es ist der Neck-PU, den ich dieses Wochenende ausgetauscht habe. Keine Ahnung, ob der jetzt auch noch igendwie "mitspielt" weil er auch am Push-Pull-Poti liegt.
 
Danke für die Erklärung, hört sich sehr interessant an! Hast du Soundsamples?

Gruß PYRO
 
Ich als ziemliche technische Null kann das sicher viel schlechter als andere hier. Nur soviel von mir dazu:

Dieser Sustaniac-PU ist eigenlich kein richtiger PU, sondern ein relativ starker Magnet, der unter Strom gesetzt die Saiten ohne weiteres Anschlagen zum Schwingen bringt. Das Schwingen kann dabei so stark sein, das man es regelrecht sehen kann. Deshalb ist der Stromverbrauch auch enorm. Raus kommt dabei ein Endlos-Feedback / -sustain, das erst aufhört, wenn man die Lautstärke runterdreht bzw. einen neuen Ton anschlägt.

Der Klang ist etwas synthetischer als eine (Röhren-)Verstärker-Rückkopplung. Gerade das ist aber auch der Reiz, da der Effekt schon irgendwie einzigartig ist. In Maßen eingesetzt, kann er speziell bei Soli einen sehr interessanten Effekt ergeben. Z.B. am Ende einer Solo-Passage einen Ton stehen lassen, das Teil zuschalten und dann entsteht ein immer mehr anwachsendes Feedback, was sich mit zunehmender Dauer im Klang noch verändert.

Da der Sustaniac-PU (wie gesagt) kein richtiger Tonabnehmer ist, funktioniert er immer nur zusammen mit einem anderen, "normalen" PU. Das ist üblicherweise immer der am weitesten weg liegende, also der Bridge-PU.

Das ist offenbar jetzt mein Problem, denn es kommt auch immer auf die richtige Balance der beiden PU´s an. Der alte Hamer / DiMMarzio PU hatte schon ziemlich viel Dampf. Der TB6 hat aber noch mehr Output. Das hat Auswirkungen auf den Klang des Sustaniacs, die ich irgendwie durch die Einstellmöglichkeiten nicht in den Griff bekomme. Komisch ist nur, dass der TB6 ja gar nicht neu ist, sondern es ist der Neck-PU, den ich dieses Wochenende ausgetauscht habe. Keine Ahnung, ob der jetzt auch noch igendwie "mitspielt" weil er auch am Push-Pull-Poti liegt.

hey, ist zwar uralt dieser beitrag, aber ich frag trotzdem einfach mal. bringt der sustaniac nicht einfach nur die saiten zum schwingen? wieso hat er einfluss auf den soundcharacter des bridge pick-ups?
 

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