[Bass] - Jack & Danny JD-2100

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Hey!
Ich hab mich mal dazu entschieden ein Review über den Jack & Danny JD-2100
http://www.musicstore.de/de/global/7_0_G_0_BAS0002054-000/0/0/0/detail/musicstore.html
zu erstellen. Grund hierfür war vor allem der, gerade bei Einsteigern, günstige Anschaffungspreis. Die Meinungen hier im Forum über Jack & Danny sagen ja eher negatives aus, und leider kann ich diese Meinung auch nicht abstreiten, aber dennoch will ich hier über dieses, trotz allen Mängeln doch sehr schöne Instrument, berichten.

Zu erst einmal will ich erklären, wie ich an den Bass gekommen bin. Also ich habe vor gut einem Jahr begonnen Bass zu spielen (also vor gut einem Jahr hab ich mir den Bass dann auch gekauft.) allerdings habe ich bereits min. ein halbes Jahr vorher schon angefangen an einer Akustikgitarre zu üben :great: Wie dem auch sei, da ich ja noch keinen Bass hatte, dachte ich mir ich nutze die Zeit und informiere mich soweit wie nur irgend möglich über den Bass als Instrument und über die nötige Musiktheorie. Und so hatte ich genug Zeit, alle möglichen Informationen über verschiedene Bässe, aber vor allem über den Aufbau und das Setup des Basses zusammenzutragen. Hier sei schoneinmal erwähnt, dass ich den Bass wohl ohne dieses Wissen einfach wieder zurückgeschickt hätte.
Der Bass war im übrigen eine Blindbestellung, aus dem einfachen Grund, dass es ja das bereits erwähnte Rückgaberecht gibt und ich aufgrund meiner Informationen einen Bass dieses Typs durchaus gernhaben könnte :D
Also den Bass bestellt und nach 3 Tagen war er dann auch tatsächlich da!

Zubehör/Verpackung
Der Bass kam in einem riesen Paket was bis oben mit Luftpolstern gefüllt war. Zusätzlich war der Bass noch in einem speziellen Pappkarton. Mitgeliefert wurde das komplette Werkzeug, bestehen aus 2 Imbusschlüsseln (für den Halsstab und die Bridge) und 2 Kreuzschraubenziehern (wieder für die Bridge und das Elektronokfach bzw. die Abdeckung des Halsstabes). Das war doch schonmal eine positive Erfahrung, denn Werkzeug wird bei weitem nicht bei jedem Bass mitgeliefert.
Die Aufgezogenen Saiten machten einen ganz guten Eindruck und würden für das erste spielen sicherlich ausreichen, aber da ich gleich noch einen Satz Rotosounds mitbestellt hatte, wurden die Standartsaiten dann doch recht schnell wieder entfernt.

Erster Eindruck/Verarbeitung
Als ich den Bass dann ausgepackt hatte viel mir zuerst aus, dass er um einiges schöner aussieht als auf dem Bild beim Store. Wirklich ein Bass zum verlieben, was das Holz angeht. Desweiteren machte die Bridge einen sehr schönen Eindruck, da es sich um eine Monorail-Bridge handelt und so das einstellen der einzelnen Saiten nicht alzu schwer ist.
So, den Bass weiter begutachtet viel mir aus, das ducrhweg alle Schrauben vergoldet waren, ebenso die Tuner und die Bridge. Die PU's sitzen schräg zu den Saiten auf dem Body (übrigends 2 J-PU's NoName), die Potis (Volume, Balance, Bass, Treble) laufen wirklich butterweich und sind natürlich auch in gold gehalten, wobei das wohl nur eine Art Lack sein muss, denn mittlerweile ist zumindest mein Volume Poti chromefarben :screwy:
Weiter zur Klinkenbuchse, welche an der Seite befestigt und in das Holz eingelassen wurde. Sie sitzt absolut fest, bewegt sich keinen Millimeter, allerdings ist das Holz, welches drumherum weggefräßt wurde, nicht 100% abgeschmirgelt worden, sodass dort noch einige Holzsplitter saßen: unangenehm! Diese liefen sich jedoch in weniger als einer Minute mit Schleifpapier entfernen, dennoch, sowas muss nicht sein.
Die Halstasche hingegen ist einwandfrei gefräßt und nimmt den Hals absolut perfekt auf. sogar die Holzmaserung passt genau in den Übergang: sehr schön.
Der Hals ist mit 4 Schrauben verschraubt, doch zum Thema schrauben später mehr.
Der Hals mit Palisandergriffbret ist ziemlich schmal und sehr angenehm in der Hand. Übrigends ist der Bass nicht im geringsten Kopflastig.
24 Bünde sind vorhanden, allesamt gut eingepasst, jedoch stehen an der unterseite einige Bünde weniger als einen Millimeter raus, was ducrhaus unangenehm werden kann beim sliden o.ä.
Die Inlays sowohl an der Halsseite wie auch auf dem Griffbrett sind hingegen wieder perfekt eingelassen.
Der Sattel ist ein einfacher aus Plastik, erfüllt aber seinen Zweck erstaunlich gut.
Die Kopfplatte passt perfekt zum Erscheinungsbild und ist leicht nach hinten abgewinkelt.
es befindet sich ein recht großes J&D Logo am oberen ende. Auch ist die Seriennummer auf der Rückseite der Kopfplatte in Gold verewigt, allerdings direkt darunter ist die Musicstore Artikelnummer in das Holz eingestanzt, was ich absolut nicht verstehen oder nachvollziehen kann, da es die sehr schöne kopflatte, wenn auch nur von hinten, ziemlich entstellt.
Nun gut, ansonsten wären da noch das Elektronikfach, welches mit einer schwarzen Plastikabdeckung versehen ist, welche von innen mit silberner Folie beklebt ist. Die Elektronik ist sauber verlötet, keine kalten Lötstellen o. ö., ebenfalls gute Isolation. Das Batteriefach wurde, sehr zur Freude des Musikers, mit einem Klappdeckel versehen, sodass der Batterietausch in wenigen Sekunden vollzogen ist.

Weitere Verarbeitung (Schrauben/Bohrungen)
Nun jetzt werden sich einige Sicherlich fragen, warum "Schrauben" ind er überschrift auftauchen, lässt sich aber leicht erklären. Der größte Schwachpunkt des Basses sind seine Bohrungen bzw. Verschraubungen.
Dies fiel mir beim ersten Spielen mit den neu aufgezogenen Rotosounds auf. Die G-Saite war um einiges höher als die anderen Saiten. Ich also nachgesehen woran das liegen könnte (mir war klar das ich ein komplettes Setup erst noch durchführen musste, aber der Höhenunterschied war so krass, dass er allein durch die Bridge nicht zu erklären gewesen wäre). Die einzelnen Rails der Bridge sind mit 2 Schrauben verschraubt, also an sich eine extrem Stabile sache, wenn da nicht einige Bohrungen zu groß für die verwendeten schrauben gewesen wären. So konnte ich die hintere schraube an der G-Rail ohne zu drehen einfach mit den fingern rausziehen, und durch den Saitenzug wurde dann der gesamte rail nach oben gezogen wobei ich glück hatte, das mir der rail an der oberen schraube nicht einfach aus dem holz gerissen ist. ich also alle bridgeschrauben überprüft, und das selbe Phänomen ist mir noch an der E und D Rail aufgefallen. Also zuersteinmal den Industriekleber aus dem Keller geholt und etwas dickere schrauben beorgt. Die Bohrlöcher habe ich dann ein wenig mit Industriekleber ausgegossen und die einzelnen Rails dann mit den etwas dickeren (nur leider schwarzen, hatte keine lust extra welche zu kaufen) schrauben fixiert. jetzt ist die bridge absolut massiv, genau wie ich es wollte!
Das selbe Problem trat gefährlicherweise auch bei der halsverschraubung auf, die beiden hinteren schrauben waren ebenfalls so lose, dass sie einfach entfernt werden konnten. also, hals eingeleimt, bohrlöcher mit kleber gefüllt und schrauben wieder rein! den hals nehm ich ja sowieso nicht ab, also war dieses problem damit auch sehr zufriedenstellend aus der welt geschafft.
Nun, dieses Spielchen wiederholte sich dann noch bei den schrauben, die das Batteriefach hielten und bei den schrauben, die die Tuner fixierten.
ich wurde also gut kleber und neue schrauben los :mad:
Immerhin die Gurtpins saßen absolut fest, da ich nach den ersten fehlern alle möglichen schrauben nachgesehen hatte.

Setup
Das Setup von Haus aus war für den Ar***!
Also auch da hatte ich viel arbeit vor mir, die ich, genauso wie die reperaturen, ohne mein vorher erworbenes wissen nicht hätte meistern können. Immerhin gestattet die Monorail bridge eine komfortable einstellung der einzelnen Saiten in Höhe und Intonation! es ist keine 3D bridge, aber die finde ich persönlich sowieso überflüssig, von daher war ich mit der bridge schon ganz zufrieden.
Ähnlich gut leiß sich auch der Halsstab einstellen, wobei hier wieder in der ausfräsung einige Holssplitter vorzufinden waren. Nach gut einer stunde (war ja nun mal mein erstes setup) hatte ich den bass so gut wie meiner meinung nach möglich eingestellt. die Intonation stimmt übrigends 100%, immerhin. die Saitenlage ist auch recht niedrig, laut der anleitung auf justchords.de optimal.allerdings sind einige Bünde schlecht abgerrichtet, sie schnarren auch bei extrem hohen saitenlagen, was mich persönlich wieder nicht so sehr stört (sind bei mir 13,14,15 Bund A & D Saite) aber dennoch muss das nicht sein.
Die Tuner (bisher noch nicht erwähnt) sind meiner meinung nach mal etwas wirklich positives an diesem bass, sie laufen sehr weich, aber relativ schwerfällig was genaues stimmen erleichtert, und halten die stimmung auch bei starken bendings von E und A Saite.

Bespielbarkeit
Auch hier ist etwas positives zu berrichten.
Die Bespielbarkeit ist für diese Preisklasse wirklich Top (ein gutes, nachträgliches setup vorrausgesetzt). der hals ist sehr glatt und schnell, das Cutaway geht bis zum 23. Bund das Stringspacing ist meiner meinung nach sehr angenehm (18-19 mm, genauer kann ich nicht messen :D) und die Pickups dienen ans angenehme daumenstütze! Die Pickups waren übrigends von haus aus (ausgehend von der anleitung auf justchords.de) genau richtig eingestellt, was den abstand zu den einzelnen saiten angeht.
der body ist schön geshaped und passt sich so wunderbar dem körper an, die nicht vorhandene kopflastigkeit ist ein weiterer pluspunkt.
negativ hier, dass schon weiter oben erwähnte "zu lang sein" einiger bünde, was schmerzhalft sein kann.

Sound
nach so vielen negativen sachen, hier wieder etwas positives (zumindest erstmal).
die aktive 2-Band elektronik greift wirklich super und verändert den sound genau nach den eigenen vorstellungen. der fehlende mittenregler ist natürlich für rocker wegen dem knurren ein wenig schmerzhaft, aber dennoch kommt man auch mit den 2 bändenr sehr gut zurecht. nun die pickups, diese fabrizieren einen schönen, jazz PU typischen sound, sind relativ warm mit ordentlichen höhen, etwas wenig knurr, aber dennoch gute tiefbass wiedergabe, soll heißen, sie können sehr schön drücken :D
jetzt aber auch das negative: die dinger rauschen wie sau! das ist halt wieder der nachteil bei noname pu's. vor allem beim betätigen des balancereglers, egal in welche richtung rauscht es schon unerträglich, in mittelstellung ist es nicht weiter störend ( alle potis (ausser volume) besitzen übrigends eine mitteneinrastung).
fürs slappen halte ich den bass ungeeignet, mag sein, dass es auch ein wenig an mir liegt, aber einen wirklich schönen slap sound hab ich da noch nicht rausbekommen. ich habe ein paar mal den Stingray SUB gespielt und auch einen Fame Baphomet und nen Yamaha RBX 270 und alle diese Bässe haben ein um längen schöneren slap sound hervorgebracht! wenn man allerdings kein slapper ist, ist dieser punkt wohl zu vernachlässigen.

So langsam wird es dann auch zeit für ein

Fazit
So, der Bass ist also im allgemeinen eher durchgefallen :rolleyes:
nein, mal im ernst, als einsteigerinstrument kan dieser bass einfach nicht verkauft werden, dazu sind die einstellungen, vor allem aber die verarbeitung einfach viel zu schlecht, solche verarbeitungsmängel dürften selbst bei einem 30€ bass nicht auftreten, denn was ist bitte so schwer daran den bohrer entsprechend der schrauben zu wählen.
demnach kann ich diesen bass im allgemeinen nicht empfehlen, allerdings würde ich mich jetzt von meinem trotzdem nichtmehr trennen wollen, da er durch die ganzen kleinen und größeren reperaturen jetzt ziemlich perfekt auf mich abgestimmt ist und ich mit diesem instrument sehr gut spielen kann. also allein von der optik würde ich ihn jederzeit wiederkaufen, dass wäre aber auch der einzige grund und das darf nicht der ausschlaggebende grund beim kauf eines basses sein.

+ Optik
+ passgenauigkeit Hals/Halstasche
+ Elektronik
+ Bridge
+ Tuner

+- PU's

- allg. Verarbeitung
- Musicstore Seriennummer eingestanzt
- vergoldung offensichtlich nur Lack o.ä.

Die negativen Aspekte sind zwar in der minderheit, aber ist die allg. verarbeitung ein um längen gewichtigerer aspekt als alle positiven aspekte zusammen.
ich hoffe ich konnte hier den Bass gut erläutern und so einige Leute vielleicht davon überzeugen, diesen Bass besser nicht zu kaufen.

Hoffe es hat euch gefallen!

MfG Xplor3r
 
Eigenschaft
 
Danke für das ausführliche Review! Es ist sehr gut, wie nüchtern du den Bass betrachtest, so dass sich Interessenten ein -wie ich meine- recht gutes Bild von dem machen können, was sie dann erwartet.
Dass die Schrauben nicht passen, ist schlichtweg unakzeptabel und mit Sicherheit ein Reklamationsgrund. Aber du konntest dir ja helfen...
 
Das Review ist wirklich sehr gut. Als Besitzer eines Basses neigt man ja leicht dazu sein Instrument über den grünen Klee zu loben, aber hier bist du absolut sachlich und objektiv geblieben.
Ein Review mit dem man auch was anfangen kann!:great:
 
jop seh ich auch so
danke für dieses Review
kann einigen Anfängern hoffentlich die Augen öffnen, dass man auch für wenig (für Anfänger wohl eher viel )Geld absoluten Schrott kaufen kann
 
wie sollte ich auch bei diesen mängeln subjektiv sein ;)
aber wie schon erwähnt jetzt würd ich ihn auch nicht mehr her geben, weils jetzt "mein" bass geworden ist ^^
naja, aber freut mich das es euch gefällt!
 
Hallo Leute,

da ich seit kurzer Zeit auch den J & D 2100 besitze, dachte ich, ich ergänze dieses ausführliche Review um einige Anmerkungen.

Insgesamt bin ich recht zufrieden mit dem Bass, in Anbetracht des Preises. Von der Konstruktion her macht der Bass einen guten Eindruck, keine Kopflastigkeit, das Gewicht ist angenehm am Gurt und die Mechaniken sind einigermaßen Stimmstabil.
Der Sound ist so lala, aber für den Einstieg mit einem kleinen Übungsamp ist es OK. Der Slap-Sound ist allerdings auch für mich nicht das, was ich mir vorstelle.
Bei mir waren übrigens alle Schrauben vorbildlich angebracht.

Was mich allerdings etwas genervt hat ist die Einstellung der Oktavreinheit. Wie Xplor3r schon geschrieben hat, ist hier vom Werk aus rein garnichts eingestellt. Um die Oktavreinheit der E und A-Saite einzustellen musste ich den Saitenreiter in der Monorailbridge umdrehen, um überhaupt auf eine ausreichende Saitenlänge zu kommen. (Ich hoffe dies ist verständlich ausgedrückt. Da die Saitenreiter in ihrer Haltung asymmetrisch angebracht sind, war der eigentliche Auflagepunkt nach dem Umdrehen weiter Richtung Saitenende orientiert)
Trotzdem musste ich die Befestigung bei der E-Saite über der Schraube anbringen, die die Monorailbridge mit dem Korpus verbindet. Hierdurch wurde der Saitenreiter leicht schräg eingebaut. Nur in dieser Position war es mir möglich eine Oktavreinheit zu erreichen. Fazit also, gemessen an den Bünden (also dem Bundabstand bei der angestrebten Mensur) ist die Saite zu kurz eingespannt, die Bridge hätte weiter hinten angebracht werden müssen. Dort ist allerdings auf dem Korpus kein Platz mehr.
@ Xplor3r: Hattest Du hier ähnliche Probleme, oder ging das auch ohne diese Klimmzüge?

Jetzt muss ich mir nur nochmal die Saitenerdung vornehmen, da die Saiten ein starkes Brummen von sich geben, wenn ich nicht die Hand darauf lege. Vielleicht hat sich nur das Kabel gelöst. Das Elektronikfach macht ansonsten einen aufgeräumten Eindruck.

Viele Grüße,
FM!
 
also mit der einstellung der oktavreinheit hatte ich keine probleme, dafür eben die vielen schönen, scheiß schrauben.
Aber deine Aspekte würden meine these bestärken, dass einfach die serienmäßigkeit dieser produkte völlig fürn arsch ist, da offenbar jedes modell andere, nicht unbedingt weniger schwerwiegende, fehler aufweist.
nunja, bald wird aber auch wohl endlich ein neuer bass bei mir stehen, wobei ich mittlerweile (hab bei meinem J&D die bünde jetzt endlich hab abrichten lassen könne) wirklich zufrieden bin!
 
... kann einigen Anfängern hoffentlich die Augen öffnen, dass man auch für wenig (für Anfänger wohl eher viel )Geld absoluten Schrott kaufen kann
wenn´s hoffentlich bemerkt und reklamiert wird ... :(
 
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