Flatwoundsaiten auf Jazz Bass?

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Hallo,

Hat jemand zufällig Mal Flatwoundsaiten auf einem 62er Jazz Bass (oder anderen Jazz Bass) aufgeszogen? Wie ist so eure Meinung? Wollte nach Möglichkeit zuerst ein paar Feedbacks haben, bevor ich mir welche zulegen...

Gruss,
Ferris
 
Eigenschaft
 
ahoi ferris,

auf meinem lieblingsbass (2xJB-pickups) spiele ich
einen satz .45-105er "d'addario chromes" flatwounds.

generell habe ich die erfahrung gemacht, daß flatwounds gegenüber roundwounds
einen sehr durchsetzungsfähigen, tiefmittenbetonten sound bewirken. die saiten
haben bei gleicher stärke mehr physische masse, und das hört man.

über die JB-singlecoils wird der ton mit flatwounds für mein empfinden noch etwas
"hohler", vielleicht noch etwas näselnder, besonders mit beiden PUs zusammen.
aber ich spiele am liebsten nur über den hals-PU, da warmer ton bevorzugt.

die "chromes" sind im frischen zustand erstaunlich brilliant und klar; das legt
sich jedoch nach ein paar wochen regelmäßigen spielens. dann hat der sound
dieses von manchen als "old school" bezeichnete charakteristische "pluckern"
(besonders, wenn mit den fingern gespielt).

allen flatwounds zueigen ist ja ein sehr glattes spielgefühl (slides sind so leicht
wie nie zuvor) und das fast völlige fehlen von (greifhand-) nebengeräuschen.
ein weiterer, rein finanzieller vorteil von flatwounds: die dinger brauchen
nur alle paar jahre gewechselt zu werden. manche sagen sogar, der
sound von flatwounds würde mit den jahren immer besser. ;^)

um dir einen akustischen eindruck zu verschaffen, hör dir vielleicht mal alte
soul-aufnahmen an (am einfachsten: "blues brothers"-soundtrack mit duck
dunn am bass. ich weiß allerdings grad' nicht, ob "JB" oder prezi).

auf meinen favoriten kommt jedenfalls nix anderes mehr als flatwounds drauf.
also, ich kann die kombination "JB & flatwounds" nur weiterempfehlen.

hope this helps; gruß,
frank
 
Hi Frank

Herzlichen Dank für deine sehr ausführliche Antowrt. Du hast mich definitiv auf den Geschmack gebracht. Werde mir die genannten Saiten zulegen und meinen Eindruck posten.

Ferris
:great:
 
noch'n kleiner tip, wenn du die "chromes" ausprobieren solltest:
die biester sind (herstellungsbedingt?) ziemlich "dreckig", wenn sie
aus der packung kommen. um schwarze finger beim spielen zu
vermeiden, am besten mal kurz mit etwas spiritus oder mit
reinigungsalkohol abwischen (papiertaschentuch reicht).

viel vergnügen beim antesten! :^)
 
Hi,

ich habe auf meinen beiden Fendern, dem 70er Jazz und dem Preci, auch die Cromes drauf und kann frankNfurter's Ausführung eigentlich nur bestätigen, besser kann man es nicht beschreiben.
Hervorragendes Spielgefühl, man gewöhnt sich an die glatten Saiten und will irgendwann nichts anderes mehr.... "leckerer, cremiger, smooth'er Sound" gerade beim Jazz, der begriff "old school" trifft es sehr gut...
Auch bei mir kommen auf diese beiden Bässe nix anderes mehr, zumindest keine Roundwounds mehr....

Kann die Flat's also auch nur empfehlen!

Khayman
 
Hat jemand zufällig Mal Flatwoundsaiten auf einem 62er Jazz Bass (oder anderen Jazz Bass) aufgeszogen? Wie ist so eure Meinung? Wollte nach Möglichkeit zuerst ein paar Feedbacks haben, bevor ich mir welche zulegen...

Naja, also Flats gibt es schon sehr verschiedene, wenn auch nicht ganz so viele wie Rounds... Das geht so von dezent bis Kraftpaket... u.a. etwa von Thomastik-Infeld Jazz Flat über Dean Markley bis Ernie Ball, Pyramid, Chromes.

Was an vielen ätzt ist eben die Näselei (daher auch vieles hier lieber erst gar nicht erwähnt...), und daher kommt wohl auch die Rede, die würden mit den Jahren :eek: immer besser... Tatsächlich verschmutzen die natürlich auch, wenn sie auch weniger Angriffsfläche bieten, und das somit länger dauert. Und gegen mechanische Beschädigung und Korrosion sind die auch nicht immun.

Chromes (am besten in .50 auf .105") sind trotzdem eine Empfehlung wert, weil sich ihr Näseln in erträglichen Grenzen hält, aber sie durchaus schöne Höhen haben, die sogar recht durchsetzungsfähig sind.

Ich persönlich verwende allerdings nur noch TI Jazz Flats auf einem bundlosen Jazzbass, der recht trocken artikuliert und von deren Feinheiten (die eben gut zu einer bestimmten Fretless-Stilistik passen, aber darüberhinaus eben auch nicht so... <mit Scheunentor wink>) nichts verschluckt.

Ansonsten sind mir Flats zu steif, haben zu wenig Bässe wie Brillanzen. Das trifft leider auch auf Halfrounds zu, die ich ansonsten für den gelungeneren Kompromiß halte. Oder man spielt eben gute Nickelroundwounds...
 
Also, ich spiele flats nur selten. Der entscheidende Punkt ist für mich die Brillianz, die ich für mein flageolett und funk- spiel einfach benötige. wenn es aber mal wummern soll, packe ich auch mal flats auf den fretless j bass, das is sehr nett. dann noch n plek und yes spielen klingt schon cool...
 
Plus 1 für die Chromes!

ich bin auch ein Chromes-Fan. Habe sie auf dem Prezi und auf dem Jazz, allerdings in den Stärken 40-60-80-100. Die klingen für mein Empfinden lebendiger als die dickeren Sätze.

Heikes Erfahrung, dass Flats zu wenig Bässe und Brillanzen hätten, kann ich nur zur Hälfte teilen. Das mit den Brillanzen mag stimmen, aber die brauche ich sowieso nicht. Über mangelnde Bässe kann ich mich aber beileibe nicht beklagen. Hier spielen wohl noch andere Faktoren eine Rolle (Instrument, Spielweise, Amp, Boxen, Hörgeschmack).

Ich habe jedenfalls im Laufe der Jahre viele verschiedene Saiten ausprobiert, um die "richtigen" zu finden (und dabei eine Stange Geld ausgegeben): Nickel, Stahl, Halfround, Nylon, Flats. Mit den D'Addario Chromes ist für mich die Suche zu Ende.:great:
 
Plus 1 für die Chromes!
ich bin auch ein Chromes-Fan. Habe sie auf dem Prezi und auf dem Jazz, allerdings in den Stärken 40-60-80-100. Die klingen für mein Empfinden lebendiger als die dickeren Sätze.
Ich habe jedenfalls im Laufe der Jahre viele verschiedene Saiten ausprobiert, um die "richtigen" zu finden (und dabei eine Stange Geld ausgegeben): Nickel, Stahl, Halfround, Nylon, Flats. Mit den D'Addario Chromes ist für mich die Suche zu Ende.:great:

Passen die auch auf 35" Mensur ?
 
Plus 1 für die Chromes!

Ich habe jedenfalls im Laufe der Jahre viele verschiedene Saiten ausprobiert, um die "richtigen" zu finden (und dabei eine Stange Geld ausgegeben): Nickel, Stahl, Halfround, Nylon, Flats. Mit den D'Addario Chromes ist für mich die Suche zu Ende.:great:

Waren da auch die TI flats dabei ? Die werden in diversen Foren sehr oft empfohlen. Manche sagen die seien besser als die "Chromes", andere finden die La Bella besser und andere wieder die TI.

Kann man hier denn überhaupt zu etwas raten. Da spielt doch neben Geschmack auch Bass, Verstärker und Einstellung eine Rolle. Oder ?

Ich spiele schon seit über einem halben Jahr meine D'Addario Rounds, weil ich mich nicht entscheiden kann, welche Saiten ich jetzt ausprobieren soll !

Gruß
BigB
 
Über mangelnde Bässe kann ich mich aber beileibe nicht beklagen. Hier spielen wohl noch andere Faktoren eine Rolle (Instrument, Spielweise, Amp, Boxen, Hörgeschmack).

Was einem zuviel oder zu wenig ist, ist tatsächlich subjektives Geschmacksurteil. Nur wenn bei sonst gleichem Setup Roundwounds für extended range sounds das einzige in Betracht zu ziehende sind... Wiegesagt, es geht hier nicht um dominanten Tiefmittenkick, sondern wie weit die überhaupt 'runtergehen, und da hängen schon D'Addario XL sowohl die Halfrounds alsauch die Chromes ab.

Da spielt doch neben Geschmack auch Bass, Verstärker und Einstellung eine Rolle.

Schon. Aber auch Bass, Verstärker und Einstellung sind Geschmackssache :D Man kann nur kucken, was für welche Zwecke sich empföhle...
 
Ich stell hier bald mal nen Direktvergleich der GHS Brite Flatt, Daddario Chromes und Fender 9050 rein.

Hab mir die GHS gerade gehiolt, weis aber nich so recht, was ich davon halten soll. Sind im ersten TEst sehr stumpf, ganz anders als die Chromes auf meinem Fretless.

More s00n
 
Also ich hab jetzt mal die GHS Brite Flats und die Chromes von Daddario verglichen.

Die Oberfläche der GHS ist vergleichsweise rauh, es flutscht längst nicht so wie bei den Chromes. Obwohl die GHS anhand des Namens "Brite Flat" darauf schließen lassen, dass sie mehr Höhen bringen als andere Flats, konnte ich davon nichts merken. Die G-Saite fällt ein Stück ab, was Lautstärke und Durchsetzungskraft angeht. Im Bassbereich sind die GHS recht schön. Einen Abfall konnte ich hier (im Gegensatz zu Heikes Darstellung) nicht merken, dröhnig ist es auch nicht.

Die Chromes von Daddario sind sehr glatt, fühlen sich am Anfang etwas "klebrig" an. Das legte sich aber schon nach ein paar Stunden (ich kann mich nicht mehr erinnern, ob das bei meinem ersten Satz Chromes auf dem Akustikbass auch so war). Slides verursachen kaum Rutschgeräusche (im Gegensatz zu Roundwounds und auch den GHS Brite Flats). Die Chromes bringen etwas mehr Höhen als die GHS, aber auch hier fehlt obenrum natürlich etwas. Datt sann halt Flats, ne ;) Der Sound ist insgesamt ausgewogener als der der GHS, variiert weniger über das ganze Griffbrett gesehen.

Die Fender Flats hab ich bislang noch nicht aufgezogen, da werde ich aber zu einem späteren Zeitpunkt noch das eine oder andere Wort zu verlieren.

Samples von den GHS habe ich schon aufgenommen, Samples mit den Chromes folgen und werden dann zusammen hier reingestellt.

Ist es eigentlich Zufall, dass die GHS und die Daddarios blau umwickelt sind am oberen Ende der Saiten oder haben alle Flats diese Farbe?
 
Hab mir die GHS gerade gehiolt, weis aber nich so recht, was ich davon halten soll.

Oh sh*t, jetzt geht mir ein ganzer Elektrofachhandel auf :( Brite Flats sind Halfrounds. Das hat man jetzt von der irreführenden Namensgebung :mad: :screwy: Die Flats von GHS sind ganz anders. Hatten wir irgendwann irgendwo hier auch schonmal belabert.
 
Na herzlichen Glückwunsch ...

Auch toll, dass der Verkäufer keinen Ton davon gesagt hat. 25 EUR ärmer, eine Erfahrung reicher.
Ich frage mich, ob man in allen Läden so doof angeschaut wird, wenn man nach Flats für Bass fragt. Der Verkäufer im lokalen Laden bei mir hat jedenfalls ungefähr so :eek: geguckt.
 
Ich frage mich, ob man in allen Läden so doof angeschaut wird, wenn man nach Flats für Bass fragt.

Nein, wird man nicht.

Vielleicht sollte man das als Lackmustest nehmen, was ein Laden taugt :D

In der schlechten alten Zeit ging's einem umgekehrt, wenn man da Roundwounds haben wollte und an irgendsoeine tiefstprovinzielle Schnarchnase geriet :( Waren aber auch immer noch viele Spieler so drauf. Aber dann: "Wie kriegst Du Deinen Sound eigentlich hin?" :rolleyes:
 

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