Diplomierter Gesangslehrer-ein Muss beim Unterricht ?

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reiserso
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Hi Leute, eigentlich müsste ich mir diese Frage selbst beantworten, aber vielleicht könnt ihr ja Eure Meinung dazu sagen.

Ich bin in der glücklichen Lage, mir zur Zeit (hoffentlich noch länger) Gesangsunterricht leisten zu können.Ich singe privat aber meist nicht solo, sondern zur Gitarre, ist sozusagen `ne Einheit.Zur Zeit habe ich Gesangsunterricht bei ner richtig diplomierten Gesangslehrerin aus der klassischen Ecke, ist auch garnicht so teuer. Opernsänger werde ich nicht mehr, mein Stimmvolumen bzw. der Spielraum, in dem ich singe ist nicht riesig. ( gequetscht 2 Oktaven, mit Wohlfühlfaktor ca.1,5) Ich glaube , so wahnsinnig viel wird sich da nicht mehr tun, sicherlich ist sie aber noch etwas ausbaufähig und die Sauberkeit, Fülle , Ausdruck, Sicherheit wird sich noch verbessern.
Ich hätte die Möglichkeit, bei einer Musikstudentin mit guten praktischen Gesangs, Gitarre (Klaviererfahrungen ) Unterricht zu nehmen. Der Gedanke gefällt mir recht gut, da der Unterricht da mehr in Richtung Musikunterricht mit Schwerpunkt Gesang/ Liedbegleitung, laufen wird und zudem günstiger ist.
Ich glaube, die Sachen, die ich jetzt mache( Stimmübungen, Songs vorspielen ) kann sie genauso gut, aber vielleicht täusche ich mich da als Anfänger auch.
Ich glaube, die Basics kann mir eine Studentin auch gut beibringen, wenn ich dann mal richtig gut bin ( im nächsten Leben oder in 10 Jahren :) kann ich ja immernoch zu nem Vollprofi gehen.

Wie habt Ihr angefangen mit Unterricht, wie sind Eure Erfahrungen mit den Qualifikationen Eurer Lehrer ?
 
Eigenschaft
 
Ein Diplom wäre für mich nicht ausschlaggebend bei der Suche meiner Gesangslehrerin/meines Gesangslehrers. Letztendlich ist es ja nur ein Prädikat für eine abgeschlossene Ausbildung und sagt relativ wenig über praktische Erfahrung, Lebenserfahrung, Menschenkenntnis, pädagogische Fähigkeiten, Motiviationsfähigkeiten, Begleitfähigkeiten, Einfühlungsvermögen und und und aus.
Mit Sicherheit kannst Du auch vom Unterricht bei der Musikstudentin, wenn sie die von Dir beschriebenen Fähigkeiten denn tatsächlich hat, profitieren!
Hole Dir sicherheitshalber möglichst viele Informationen und Bewertungen zu der von Dir ins Auge gefassten Lehrerin (bzw. dem Lehrer) ein, nimm evtl. eine Probestunde, lass auch Deinen Bauch mitentscheiden. Die Chemie zwischen Euch ist auch ein sehr sehr wichtiger Faktor, wenn die nicht stimmt, nützt das beste Diplom nichts!
 
Meine Lehrerin - das ist jetzt aber vier-fünf Jahre her - hatte ein Gesangsstudium in Weimar absolviert , das hat mich aber überhaupt nicht interessiert (hab das aus gegebenen Anlass eben gerade auf ihrere Homepage erst nachgelesen). Sie wurde mir empfohlen und hatte einen guten Ruf als Ausbilderin und auch Sängerin in vielen Bands, war auch nicht zu teuer.

Wie TraveinlLight sagte, probier es aus und guck, wo Du Dich wohler fühlst. Ich hab leider keine Vergleichsmöglichkeit. Kann sein, dass ich bei jemand anders mehr oder schneller gelernt hätte.

Für mich war es möglicherweise ganz angenehem, dass sie in meinem Alter war. Kann sein, dass ich mich bei einer 10-15 Jahre jüngeren Studentin ein bißchen komisch gefühlt hätte, auch wenn sie noch so gut gewesen wäre. Vielleicht auch das Gegenteil, wer weiß. Probestunden lohnen sich also auf jeden Fall. Denn man macht sich beim Singen so zu zweit - im übertragenen Sinne - doch ganz schön nackich.

Sinnvoll wäre evtl., noch einen gleichgeschlechtlichen Lehrer auszuprobieren. Guckt man sich hier im Forum um, so scheint es doch große Differenzen zu geben in Punkto "Erläutern der Technik" (Brust, Misch, Kopf, Falsett). Ein Lehrer gleichen Geschlechtes mit einer ähnlichen Stimmlage wie Du kann Dir möglicherweise praktischer "vormachen", was Du zu tun hast als jemand, dessen Umfang von Natur aus schon eine Oktave höher beginnt und dessen Stimmfarbe eben immer völlig anders klingt als Deine eigene.
 
Stimme den anderen zu. Zunächst zählt erstmal der "Wohlfühlfaktor" und dass man versteht, was der Lehrer von einem möchte. Die Chemie muss stimmen.
Dann zählt die Erfahrung des Lehrers - ein Jungspund mit Diplom muss nicht besser sein, als ein Sänger mit jahrelanger Erfahrung ohne den Wisch. Kann aber. Musst Du leider einfach ausprobieren.
Meine Lehrerin hat übrigens kein Diplom, ist aber spitze und ich komme mit ihr viel besser klar, als mit meinem ehemaligen Lehrer mit Diplom! (Hier könnte aber auch der angesprochene Geschlechtsunterschied eine Rolle spielen.)

LG
Elisa
 
SZunächst zählt erstmal der "Wohlfühlfaktor" und dass man versteht, was der Lehrer von einem möchte.

Der erste Punkt war bei mir erfüllt. Aber der zweite eigentlich nie. Ich wusste einafch nie, was die von mir wollte.
Es hat zwar dennoch was gebracht - aber ich weiß immer noch nicht, warum und wann und wie das passiert ist. Das war schon anstrengend - sicher nicht nur für mich.
 
Ich stimme meinen Vorrednern zu.
Allerdings meine ich schon, dass es wichtig ist, dass der Lehrer/die Lehrerin zumindest irgendwie in Gesang ausgebildet ist oder halt Gesangsstudent ist. Ich kenne ein paar Leute, die bei sogenannten Vocalcoachs waren, die höchstens eine Ausbildung als Chorleiter hatten. Ich habe den Eindruck, dass sie bei diesen Vocalcoachs kaum was gelernt haben, denn anders kann ich mir die Fragen wie "Wie mit Stütze singen, was meinst du?", den immer noch relativ geringen Stimmumfang von 1,5 Oktaven und wackelige, gepresste Höhen nicht erklären. Kann aber auch sein, dass diese Vocalcoachs zu den Schwarzen Schafen gehören oder ihre Schüler talentfrei sind...
 
Ich stimme meinen Vorrednern zu.
Allerdings meine ich schon, dass es wichtig ist, dass der Lehrer/die Lehrerin zumindest irgendwie in Gesang ausgebildet ist oder halt Gesangsstudent ist. Ich kenne ein paar Leute, die bei sogenannten Vocalcoachs waren, die höchstens eine Ausbildung als Chorleiter hatten. Ich habe den Eindruck, dass sie bei diesen Vocalcoachs kaum was gelernt haben, denn anders kann ich mir die Fragen wie "Wie mit Stütze singen, was meinst du?", den immer noch relativ geringen Stimmumfang von 1,5 Oktaven und wackelige, gepresste Höhen nicht erklären. Kann aber auch sein, dass diese Vocalcoachs zu den Schwarzen Schafen gehören oder ihre Schüler talentfrei sind...

Da hast Du allerdings Recht! Das taugt dann nichts.
 
Zwischen diplomiertem Gesangslehrer und "irgendwie ausgebildet" gibt es halt leider Welten von Qualitätsunterschieden. Das ist natürlich gerade als Anfänger extrem schwierig bis unmöglich zu beurteilen. Wenn ein Lehrer an einer Musik- oder Gesangschule angestellt ist, mußte er Referenzen vorweisen und das ist schonmal eine ganz gute Voraussetzung. Man kann sich also - falls in der Gegend vorhanden - erstmal an Musikschulen halten, um qualifizierte Lehrer zu finden.
Ich beziehe "diplomiert" auf studiert - also von einer Hochschule kommend. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten der Ausbildung, die sicher viel taugen. Und wie schon gesagt, ist Erfahrung ein ganz wichtiger Punkt. Ein Lehrer, der schon viele Schüler hatte, kennt auch viel mehr Probleme und weiß damit umzugehen. (Das ist wie bei Ärzten ;) die schon viele Krankheiten gesehen haben.)

LG
Elisa
 
Hi , vielen Dank für Eure Tipps und Rückmeldungen.:)
Wie es so schön heisst, probieren und Erfahrung machen geht über Studieren, nicht nur beim Lehrer, sondern auch Schüler. Ich werde jetzt also Probetermine nehmen.Bei geeigneter Gelegenheit werde ich auch Mal Antipasti`s Vorschlag nachkommen, `nen männlichen Gesangslehrer anzutesten. Ist ja eigentlich recht gut nachvollziehbar, eventl. nen besseres Gefühl für die Töne zu bekommen, wennseinem jemand in ähnlicher Stimmlage vorsingt. Wurde ja auch schon öfters hier der Ratschlag gegeben, sich Sänger von Liedern zum Üben rauszusuchen, die die selbe Stimmlage haben.
Mit dem Wohlfühlfaktor bin ich ein bisschen ambivalent, auf der einen Seite ist Singen natürlich ne emotionale Sache, ein ganzheitliches Unternehmen , bei sich die Stimme (oder der ganze Mensch) am Besten da entfalten kann, wo er(sie) sich wohlfühlt.Gerade bei mir als Anfänger ist Singen aber auch ne technische Angelegenheit,wo der noch so symphatische und angenehme Lehrer dann bei mangelnder Kenntiss doch einiges übersehen kann. Soweit ich das Beurteilen kann, würde ich dann wohl doch dem technischeren, fachlicheren den Bonus geben.
 
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Mit dem Wohlfühlfaktor bin ich ein bisschen ambivalent, auf der einen Seite ist Singen natürlich ne emotionale Sache, ein ganzheitliches Unternehmen , bei sich die Stimme (oder der ganze Mensch) am Besten da entfalten kann, wo er(sie) sich wohlfühlt.Gerade bei mir als Anfänger ist Singen aber auch ne technische Angelegenheit,wo der noch so symphatische und angenehme Lehrer dann bei mangelnder Kenntiss doch einiges übersehen kann. Soweit ich das Beurteilen kann, würde ich dann wohl doch dem technischeren, fachlicheren den Bonus geben.

Ich würde sagen, es gibt die Pflicht und die Kür. Die Pflicht ist, dass Dein Lehrer weiß wovon er redet und sein Handwerk ordentlich erlernt hat - wie auch immer.
Die Kür - und die wird jedoch von Tag zu Tag wichtiger werden! - ist der Wohlfühlfaktor.

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg!
 

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