Sind lackierte Decken schlechter im Klang?

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ich habe gehört, dass der klang der gitarren durch lackierte decken dünner und somit " schlechter " klingen als nicht lackierte decken!? ist das richtig oder nicht!? wobei mir natürlich klar ist, dass die geschmäcker immer unterschiedlich sind! ich meine im allgemeinen....
 
Eigenschaft
 
Zumindest bei einer Akustik auf Holz muß die Decke lackiert sein, um das Holz vor Feuchtigkeit und Beschädigungen zu schützen.
Ausnahme wäre die "Ballenmattierung", also der Auftrag von Schell-Lack auf die Decke, was aber a) kaum noch gemacht wird und b) wenn, dann nur bei sehr teuren Instrumenten (Konzertgitarren).
Allerdings kann die Art des Lackes und die Stärke der Lackschicht Auswirkungen auf den Klang haben.
Nitrolack ist empfindlich, aber elastisch, während die neuerdings fast ausschließlich verwendeten Lacke härter und widerstandsfähiger sind, aber die Decke (und den Rest der Gitarre) am Schwingen hindern können.
Je teurer das Instrument, desto dünner der Lack.
 
Hey!!!

Die Decke der nicht lackierten schwingt einfach besser, da der lack ja zusätzliches Gewicht bedeutet.

bye:)
Sarah
 
Die Decke der nicht lackierten schwingt einfach besser, da der lack ja zusätzliches Gewicht bedeutet.

Nichtlackierte wirst du allerdings kaum finden. Der Nachteil wäre unterm Strich größer. Eine völlig schutzlose Decke.....die lebt nicht lang.

Im übrigen kommt es, wie schon erwähnt, auf den Lack an. Dem tief einziehenden Schellack z.B. wird ja, wie seinerzeit den berühmten Schellack-Firnissen, eine trotz Gewichtszunahme sogar tonförderliche Wirkung nachgesagt.

Was moderne Nitro- und PU-Lacke angeht, so kann man die so dünn und fein auftragen, dass der Nutzen (Schutz) hier eindeutig vor einem (selbst für profis wohl kaum hörbaren) Klangverlust steht. Selbst teuerste Customshop-Gitarren bekommen eine Schutzlackierung.


Ungut für akustische Decken sind billige mörderdicke Polyester-Lackierungen, die man in einem einzigen Arbeitsgang einfach draufklatscht.


Nette Einführung in das Thema:

http://www.kraushaar-gitarren.de/tipps/Lack.htm
 
vielen dank für eure rückinfo! ich denke mal, dass man bei einer gitarre für 800 euro schon einen dünnen nitrolack verwendet!ich höre nämlich auch kaum einen unterschied!

grussssssssss
 
Meine Lösung bei einer ziemlich billigen Gitarre war das Abschleifen (in ewiger Arbeit) und dann habe ich da Öl + Wachs draufgemacht und im Vergleich ist das weit besser als zuvor.
Die Rosette habe ich halt auch mit weggeschliffen und deswegen sieht die Gitarre jetzt ein bissel kahl aus, aber der Klang ist halt wirklich besser geworden und das war's mir wert.



Unf bei einer 800€ Gitarre kann man eigentlich mit einem guten Lack rechnen, aber ich bezweifle, dass es Nitrolack ist..... (ohne Garantie)
 
Unf bei einer 800€ Gitarre kann man eigentlich mit einem guten Lack rechnen, aber ich bezweifle, dass es Nitrolack ist..... (ohne Garantie)

Zumindest meine Art & Lutherie (400,- inkl. Godin-Quantum...) hat eine sehr hübsche Nitrolackierung in hauchdünner Ausführung.
Mal abgesehen davon, dass ich das deutlich hübscher finde als die mm dicken Lacke bei preiswerteren Ovations oder Yamaha APX, klingt die Klampfe auch im direkten Vergleich mit einer ca. 3mal so teuren Ibanez nicht schlechter.
Ok, ich denke, die massive Decke wird hier auch mitspielen, ein dicker Lackauftrag macht aber in meinen Augen schon etwas aus.
 
hi
das ist n quatsch, es gibt lackierte gitarren mit über 10 lackschichten wie zum teil der Lakewood-Gitarren und die sind Weltklasse-Gitarren.
 
hi
das ist n quatsch, es gibt lackierte gitarren mit über 10 lackschichten wie zum teil der Lakewood-Gitarren und die sind Weltklasse-Gitarren.

Mehrschichtiger Lack (bei Klavieren und Flügeln sind es teils deutlich mehr als 10) bedeutet nicht unbedingt "dick".
Im Gegenteil: Ein mehrfacher hauchdünner Auftrag ist idR günstiger für eine dünne aber gleichmäßige Lackierung als einmal dick "anquäcken".

Mehrschichtiger Auftrag (bei edlem Endergebnis, evtl. noch mit Zwischenschliffen) kostet richtig Geld und stellt allein auf Grund der handwerklichen Leistung ein besonderes Qualitätsmerkmal dar.

Ich habe den direkten Vergleich neben mir liegen: Hauchdünner Nitrolack bei der A&L, seidig schöne Oberfläche.
Dicker Klarlack in glänzend bei der Ovation.
Und der ist garantiert nicht in 10 Schichten aufgetragen, sondern maschinell in einem Durchgang (wenn man sich die Oberfläche anschaut, erkennt man das recht problemlos...).
 

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