Klavier und Fußbodenheizung: Probleme ?

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nabend zusammen, beim Entspanntsurfen durchs www ist mir bei einem Angebot für einen Flügel ( kein Klavier) ein Warnhinweis in Richtung Fußbodenheizung aufgefallen. Da gings um die Garantieleistungen bzw. nicht näher ausformulierte Vorkehrungen, die bei Vorhandensein einer Fußbodenheizung zu treffen wären.
Meine Frage: worum geht es da konkret ? Betrifft das nur Flügel oder auch Klaviere ? Ich kann mir hier keinen Reim daraus machen. Ich mein, es ist doch klar, dass man die Fußbodenheizung nicht auf 40 Grad stellt, wenn das überhaupt geht, und aus welcher Richtung die Zimmertemperierung kommt, ist doch eigentlich egal, solange es keine krassen plötzlichen Temperaturschwankungen gibt. Oder liege ich da voll daneben ?
 
Eigenschaft
 
Trockenheit ist das Problem. Eine hohe Temperatur führt zu einer hohen Trockenheit.
Man kann dagegen steuern, indem man einige Schaalen Wasser im Klavier/Flügel verteilt.
 
Mit Trockenheit sollte man in der Tat aufpassen. Abgesehen davon klappt das hier seit 15 Jahren :)
 
Trockenheit ist das Problem. Eine hohe Temperatur führt zu einer hohen Trockenheit.
Man kann dagegen steuern, indem man einige Schaalen Wasser im Klavier/Flügel verteilt.

Ich glaube das Vorurteil mit der trockenen Luft bei Zentralheizung wird sich solange halten, bis auch die letzte Zimmerecke verschimmelt ist ...

Wenn ich von einem relativ neuen oder modernisierten Gebäude ausgehe (Fußbodenheizung ist im Altbau eher selten anzutreffen), liegt das Problem in der hohen Luftfeuchtigkeit. Wer das nicht glaubt, kann gerne mal googeln unter "Schimmel in Wohnräumen" o.ä. Der Schimmel braucht aber hohe Luftfeuchtigkeit! Der Auslöser ist häufig, von Baumängeln mal abgesehen, ein unzureichendes Lüftungsverhalten. Vor allem im Altbau, wo Fenster und Fassade und Fassade erneuert (gedämmt) wurden, kann nach relativ kurzer Zeit Schimmel auftreten. Das wird dann immer auf die "nicht atmende Wand" geschoben, obwohl keiner, der davon spricht, auch nur einen blassen Schimmer hat, von welchen physikalischen Werten oder Zusammenhängen er da spricht.

Da ich selbst ein kleines Planungsbüro betreibe, werde ich oft mit der Meinung von der "trockenen Heizungsluft" konfrontiert. Ich will hier niemanden mit einer Abhandlung über Bauphysik langweilen. Wer dazu mehr wissen will, kann sich gerne im Internet und/oder der Fachliteratur umsehen. Als kleine Denkanregung zum Problem des Kondenswassers/relative Luftfeuchtigkeit möchte ich nur an beschlagene Brillengläser beim Betreten warmer Räume im Winter oder die beschlagene Bierflasche aus dem Kühlschrank erinnern.

Um jetzt auf das Klavier mit Fußbodenheizung zurückzukehren, kann ich nur empfehlen, beim Hersteller nachzufragen, ob die angenommenen hohen Temperaturen oder eine bestimmte Luftfeuchtigkeit oder beides in Kombination das Problem sein sollen. Ich denke, man sollte darauf achten, dass ein bestimmtes Raumklima (relative Luftfeuchtigkeit, Temperatur) gewährleistet wird. Die Anschaffung eines Thermometers und eines Hygrometers für den betreffenden Raum ist sicher eine sinnvolle Investition.

Auf keinen Fall einfach die zitierten Schalen mit Wasser im Klavier/Flügel verteilen!
Schimmelpilze mögen Zellulose!

Gruß
Thomas
 
Man kann nicht pauschal sagen, dass nach Umbauten der Raum zu feucht oder durch Zentral- bzw. Fussbodenheizung zu trocken ist - aber richtig, beide Gefahren bestehen.

Letztes Jahr haben meine Freundin und ich unsere Wohung umgebaut, darunter auch ein Flügelzimmer (hiess schon auf den Plänen so).
Gleichzeitig mit Anschaffung des Flügels habe ich mir auf Anraten diverser Experten ein elektronisches Hygrometer/Thermometer angeschafft (Kosten bei EBay: <10€).
Nachdem ich wusste, das in der Bauphase mehr als 10 Sack Putz plus das dazugehörige Wasser (ca. 4-500l) in diesem Raum verbaut wurden, ging ich davon aus, das dieser eher zu feucht als zu trocken sei. Falsch gedacht! Das Hygrometer zeigte knapp 40% relative Luftfeuchte - als dann Schnee kam vor 4-5 Wochen sank diese auf 32% - und ich habe mir nach Rücksprache mit meinem Klavierbauer einen kleinen Luftwäscher geholt - seitdem schaffe ich es, das der Wert zwischen 45% und 55% bleibt - da wo er nach Auskunft des hiesigen Steinway-Centers hingehört. Durch Lüften bekomme ich den Wert, falls nötig, wieder nach unten.
Ich kann die Anschaffungen Hygrometer, Luftwäscher und Fenstergriff also nur jedem empfehlen - zu feucht oder zu trocken ist auf Dauer tödlich fürs Instrument.

ciao,
Stefan
 
Ich kann die Anschaffungen Hygrometer, Luftwäscher und Fenstergriff also nur jedem empfehlen - zu feucht oder zu trocken ist auf Dauer tödlich fürs Instrument.

ciao,
Stefan

Das kann ich vorbehaltslos unterschreiben, vor allem die Anschaffung des Fenstergriffs:D .
Wenn immer kühle Luft in ein beheiztes Zimmer strömt - das können z.B. ältere Fenster, Abluft-Dunstabzugshauben, Kachelöfen, Ventilatoren in Bädern, Türen zum unbeheizten Treppenhaus usw. sein -, und damit natürlich auch die warme Luft raus, bekommt man eine niedrige relative Luftfeuchtigkeit. Meine Aussage zur hohen Luftfeuchtigkeit bezog sich auch auf die relativ luftdichten Neubauten, wo zur Energieeinsparung die o.g. "Lecks" gerade vermieden werden.

Wie immer muss jeder für seine Gegebenheiten die richtige Lösung finden - also erst mal mit dem Hygrometer messen, ob die Luft be- oder entfeuchtet werden muss.

Gruß
Thomas
 
Warum? Das ist doch der wahre Lifestyle. Was ist an Schimmel_in_Wohnräumen so problematisch

SCNR
__________________
Greetz, Sticks

Da hast Du wohl wahr.

[
Kurzweil, Suzuki, vergessen :D
LG
NightflY
/QUOTE]

Ok, ok, also hier jetzt mit:

Und jetzt erinnere ich mich auch, dass mich letztens die Boesendorfer mal besucht haben, genauer gesagt der Roland mit seinem Förster. Die hatten aber noch ihren Steingraeber dabei, der sich unbemerkt daran gemacht hat, den Steinway vor meinem Haus zu klauen. Er hat sich in seiner Fantasie einen schönen Steinberg vorgestellt.

Gott sei Dank hatte er seine Seiler zum Anheben des Steinwegs vergessen. Da hatte er Bech-Stein ist nunmal schwer. Sogar sein Schimmel hat es nicht geschafft, der Gaul war einfach zu lahm. Genauer gesagt, war der Schimmel auch gar keiner, sondern nur ein grauhaariger Hirsch, der schon sein Kawai verloren hatte. Feurich war der jedenfalls nicht mehr.

Dann kam auch noch der Bürgermeister Dr. Böhm mit seinem Stadt-Pfeiffer, der nebenberuflich Polizeihelfer war, auf seiner Suzuki vorbei. Der stellte den Dieb zur Rede: "Jetzt sagen Sie mir erst mal, Wersi sind! Und außerdem, in der Öffentlichkeit steckt man sein Hammond in die Hose! Das wird ja immer schlimmer, was hängt denn da aus Ihrem Hosenschlitz für ein toter Ahl(born)! Ich nehme Sie jetzt Midi aufs Revier!". In froher Erwartung dessen, was noch kommen könnte, wurde mir recht kurzweilig. Ich dachte so im Stillen: "Sauter jetzt noch lange hier vor meinem Haus herum? Wie lange höre ich mir noch den Casi o?" Obwohl der Steingraeber für seine grobschlächtige Art überall als Grotian bekannt ist (und erst mal seine Frau, die blöde Voce), war ihm doch das ganze sehr fatar und für ihn ein Yama-ha, wie habe ich mich gefreut. Ihm tat es W. Hoff, mann denkt noch lange an die Geschichte, und jetzt lasse ich erst mal einen Korg knallen. Dazu klimpere ich ein bisschen auf meinem alten Clavia. Nordwärts Rack ich mich aus dem Fenster, bis der Ober heim kommt. Allerdings, wenn der besoffen ist, wird er Vis. Count ich mir aber schon vorher denken.

Prost!
 
Wir haben auch Fußbodenheizung zu Hause und nen Flügel im Wohnzimmer stehen. Im Winter läuft bei uns auch ein Venta Luftwäscher die ganze Zeit und hält die Luftfeuchtigkeit bei ca 50%. Damit gibt es keine Probleme. Unser Instrument hält die Stimmung durch die konstante Luftfeuchtigkeit auch richtig gut. Und das Klavier wird es dir mit einer langen Lebensdauer und wenig Problemen danken.
 
Mein Reihenhaus wird bald gebaut, mit Luftwärmepumpe und Fußbodenheizung.

Nach dem, was oben steht, muss ich also den Stellplatz für's Pianino nicht von der Fußbodenheizung aussparen, solange ich die Luftfeuchtigkeit richtig reguliere.

Oder?
 
Wg. Fußbodenheizung wurde bei meinem Klavier darunter so eine "Papp-Alufolie-Kombination" angebracht, wie sie auch hinter Heizungen verwendet wird.
 
Hallo an alle :)

Grundsätzlich kann jede Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankung den Verstimmungsprozess eines Instrumentes beschleunigen. Je stärker die Unterschiede, desto stärker der Verstimmungsgrad.
Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit (ab 60% aufwärts) kann es dazu führen, dass der Resonanzboden sich "ausdehnt", dh. die Wölbung größer wird. Das bewirkt, dass die Stimmung in einigen Bereichen "nach oben wandert".
Bei zu niederiger Luftfeuchtigkeit (ab 40% abwärts) hat man genau das gegenteilge Phänomen.

Da bei der Fußbodenheizung der kompeltte Raum von unten erwärmt wird, ist häufig zu beobachten, dass in diesen Räumen die Luftfeuchtigkeit niedriger ist, als mit anderen Heizsystemen (ausgenommen Kamine!). Fußbodenheizungen und Klaviere vertragen sich nicht besonders gut, um es mal vorsichtig auszudrücken. Man hat heutzutage die Möglichkeit u.a. eine Isofloormatte sich unter das Instrument anbringen zu lassen. Das hält die Wärme etwas ab, bietet aber keinen ausreichenden Schutz, da sich trotzdem die Wärme unter dem Instrument staut, und auch irgendwann das beste Isofloor keine ausreichende Wirkung mehr hat. Zudem gibt es Klaviere ohne Rollen. Mit einer solchen Matte versehen, hat die Luft unterm Klavier keine Chance mehr zu zirkulieren.
Es ist nicht nur das Problem mit der Wärme von unten, sondern die allgemein oft zu niedrige Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit warmer Luft. Das kann nicht nur zur Beschleunigung des Verstimmungsprozess´ führen, sondern sowohl am Resonanzboden/Stimmstock als auch an der Mechanik können Beschädigungen entstehen. Was auch schon leider bei dem einen oder anderen Instrument schon passiert ist.

Was kann man tun?
- Beim Neubau wird heutzutage im allgemeinen der Rand der Räume nicht mit Fußbodenheizungsschlangen ausgelegt. Wenn man selbst baut, empfiehlt sich ein Gespräch mit dem Innenarchitekten um vielleicht die Möglichkeit wahrzunehmen den Platz, wo das Instrument stehen soll, nicht mit den FBH-Schlangen zu versehen. Es gibt inzwischen auch kombinierbare Heizsysteme. Vorher unbedingt sich schlau machen und erkundigen. Nicht jedes System passt zu jedem Haus!
- Isofloormatte anbringen. Ist sicher eine Alternative, die aber mit anderen Möglichkieten gekoppelt werden sollte.
- Schälchen Wasser ins oder neben das Klavier. Bringt gar nichts!
- Flasche Wasser ins Klavier mit zusammengerollter Zeitung. Noch so ein Unfug aus alten Tagen. Das ist nur eine Riesensauerei. Man tut seinem Instrument damit keinen Gefallen. Flüssigkeiten haben grundsätzlich nichts in oder auf den Instrumenten zu suchen!
- Hydrocelstäbe. Das sind Stäbe die vorher mit Feuchtigkeit "gefüllt" wurden, und dann oben und/oder unten ins Klavier gehängt werden. Der Effekt ist eine Steigerung der Luftfeuchtigkeit im Klavier um ca 2%. Niemand bietet diese Stäbe noch enrsthaft an.
- Dampchaser. Das ist ein ausgeklügeltes Befeuchtungssystem für Klavier und Flügel. Es funktioniert nur, wenn man regelmäßig den Wasserbehälter kontrolliert und das System die ganze Zeit an der Steckdose lässt. Dieses System ist nicht ganz unumstritten.
- Luftbefeuchter aufstellen. Vorsicht! Die gibt es in verschiedenen Größen und vorallendingen in verschiedenen Qualitäten. Es gibt richtige "Luftverpester", aber auch schon so "intelligente Luftbefeuchte", die die gerade vorhandene Luftfeuchtigkeit und Temperatur messen, und genau nur das an Feuchtigkeit abgeben, was in dem Moment gebraucht wird.
- Richtig und regelmäßig lüften!

Gruß,

Paul
 
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