Musik machen mit Freude(n) ?

  • Ersteller Haianson
  • Erstellt am
H
Haianson
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
14.04.11
Registriert
14.10.03
Beiträge
966
Kekse
3.245
Guten Abend liebe Musikerboard-Gemeinde.

Wisst ihr mittlerweile hab ich mich ja dran gewöhnt das es bei mir Band- mäßig nicht wirklich gut läuft, nicht das ich keine Motivation hätte oder ich ein Arschloch wäre...eigentlich bin ein recht umgänglicher Typ vielleicht ab und an zu nett und naiv....Nein was ich meine ist, dass ich es seit den mittlerweile 5 oder 6 Jahren, in denen ich jetzt Gitarre spiele, nicht hinbekommen habe auch nur ansatzweise was ernsthaftes in Sachen Band auf die Beine zu stellen...

Der erste Versuch -Band will ich es gar nicht nennen denn das war es nicht- entstand mehr oder weniger daraus, dass ich und zwei Freunde zur damaligen Zeit total auf Limp Bizkit abfuhren und wie man sich ja denken kann, genauso klingen und spielen wollten wie eben diese besagte Herren....Nun gut.... Dass sich das Ganze mehr oder weniger in eine andere Richtung entwickelt hatte, will dabei nicht mal kritisieren. Jedenfalls wurde nach ungefähr zwei Jahren aus dem Drei-Mann-Krach-Experiment ein Zwei-Mann-Keine-Ahnung-was-wir-spielen-sollen-Experiment. Wie gesagt stieg einer meiner Kollegen (Die Gründe hier führ sind irrelevant, ich will sie hier auch nicht ausbreiten) aus....Nun gut kurze Zeit später war Ersatz gefunden. Der Bruder meines Freundes fing an Gitarre zu spielen. Anfangs war ich darüber noch einigermaßen glücklich. Ich dachte es würde wieder einigermaßen Bewegung in die Sache kommen. So war es dann auch.....Aber jede Sache hat einen Haken wirklich jede....Wie schon gesagt stieg der besagte Bruder ein, und ohne großartig auf meine Bedürfnisse zu achten wurde aus der als (NU)-Metal Projekt gedachten "Band" ein Classic Rock - Projekt. Gut ich fand mich damit ab. "Hauptsache in ner Band spielen" dachte ich mir. Aber das ganze ging dann so weiter. Ich hörte nur noch "Das machen wir so und so....du hast das und das zu spielen .....lern das und das"....Ich könnte ewig so weiterschreiben. Kurz gesagt ich hatte nichts mehr zu melden; nicht mal mitspracherecht ....so konnte ich nicht weitermachen. Fast jeder Liedvorschlag von mir wurde kritisiert und abgeblockt. "So was würde hier nicht gehört" sagte man mir am laufenden Band.....Nun gut.....ich weiß nicht ..das ging vielleicht ein halbes Jahr so weiter ...dann zog ich den Hut und verließ die Band.
Wens interessiert....noch 6 Monate hatten sie es mit anderer Besetzung durchgehalten.....
Freunde sind wir trotz allem geblieben....

Gut ich war dann erst mal -musikalisch gesehen- Arbeitslos....meine Motivation Gitarre zu spielen ging erst mal gehörig gegen Null. Bis dann, O Wunder, ein weiterer Freund meinte wir könnten doch zusammen mal ein Projekt starten. Nun gut ich stellte mich darauf ein. Schrieb erste Lieder, dachte über Songtexte nach, suchte eventuelle Proberäume etc etc. Gespielt wurde - durch beidseitiges Einverständnis geklärt- zunächst mal Metallica und Konsorten, bis wir denn unsere eigen Sachen zusammenhätten. Gut ich machs kurz ..Ich glaub ganze 3 Monate hat diese Sache gehalten und endete in einem gehörigen Krach in dem tonnenweise unschöne Worte fielen. Er merkte das seine Musikalischen Interessen doch wo anders Lagen, suchte sich andere Leute und sagte mir das irgendwann dann mal in einem Gespräch so nebenbei...Zu dem Zeitpunkt fühlte ich mich natürlich verarscht...daher auch der Streit..... Freunde sind wir trotz allem geblieben...

Nun gut jetzt bin ich -musikalisch gesehen- bis heute arbeitslos....Wer denkt die Geschichte sei damit fertig täuscht sich. Vor ungefähr ..ja ..es dürften jetzt 7 Wochen sein, wurde ich von dem Kumpel -Schlagzeuger der ersten "Band"- angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, es noch einmal mit ihnen zu versuchen...Sie hätten dem Classic Rock Zeug (was es bei uns in der Gegend en Masse gibt) "abgeschworen" und wären jetzt bereit auch mal die härtere Gangart zu fahren....Gut.. und hier kommt der Punkt an dem ich mir selbst eine Ohrfeige geben könnte. Ich hab doch tatsächlich wieder zugesagt ....Gut das ganze begann wieder von vorne Ich hab mir über die Musikrichtung Gedanken gemacht ...Namen ausgedacht etc etc. Nun gut. Auf meine Frage wann wir uns denn mal treffen könnten um die ganze Sache zu besprechen hörte ich nur: "Ja mein Bruder weiß nicht genau wann er denn Zeit hat...sprich ihn am besten mal selbst an". Gesagt.....getan .....Nun ja, ich bekam eine ähnlich verschwommene Antwort. Er würde sich melden wenn er denn Zeit hatte. 4 Wochen vergingen als ich das nächste mal Fragte. Wieder ein Punkt an dem ich mir eine Ohrfeige geben könnte. Und wieder bekam ich eine schwammige Antwort...Er würde sich die Tage melden....Mittlerweile dürften nun weitere drei Wochen verstrichen sein... ohne Antwort.....

Gut... ich wusste eigentlich schon nach dem ersten Mal fragen, dass es wieder nichts werden würde. Ich bin nur maßlos enttäuscht wie mit mir ungegangen worden ist. Die Freundschaft habe ich für mich gekündigt. So geht man mit "Freunden" nicht um. Nennt mich Merkwürdig aber so sehe ich das. Ich habe wegen so was eigentlich immer weniger Lust die Gitarre in die Hand zu nehmen und zu spielen...

....Nächste Woche werde ich mich wohl bei meinem Ex-Gitarrenlehrer (den ich einen guten Freund nenne) nach der Nummer von jemandem erkundigen, den er mir ans Herz gelegt hat. Der eventuell einen Traum mit mir teilt. Ich werde das tun was ich schon längst hätte tun sollen. Raus gehen und über den Tellerrand blicken. Mit anderen Menschen Musik machen.


Bleibt noch die Frage...wie es denn bei euch so war...wie seit ihr zu eurer Band gekommen ? Haben manche von euch vielleicht sogar ähnliche Erfahrungen gemacht ? Spielt ihr mit euren altbekannten Kollegen ?


Ps: Danke fürs lesen:)


Edit: Ich habe beim Threadtitel ein (n) vergessen......"Musik machen mit Freu(n)de(n) ?" sollte es dann heißen
 
Eigenschaft
 
Ja, habe auch solche Erfahrungen gemacht/machen müssen...
Es ist selten so, dass man genau die gleichen musikalischen Interessen hat. Fast noch schwieriger (oder geht das nur mir so? :confused: ) ist es, Leute zu finden, denen es wirklich ernst ist mit der Musik und mit denen man sich auch regelmäßig treffen kann und mit mit denen man sich dann auch noch gut versteht und produktiv sein kann.
Ich finde es bewundernswert, dass du trotzdem noch mit ihnen befreundet geblieben bist, zumindest am Anfang... An sowas können Freundschaften auch leicht zerbrechen.
Ich spiel zurzeit mit Freunden, die kenn ich allerdings noch nicht so lange. "Richtig" bin ich auch nur mit dem zweiten Gitarristen befreundet, wir schreiben die Sachen (wenn wir denn mal schreiben :rolleyes: ) meist auch gemeinsam. Ist zurzeit eh noch ein 3-Mann Projekt :D
Hab vorher auch schonmal mit Freunden zusammen gespielt, das ging allerdings nicht so gut, haben uns zwischendurch mal ziemlich zerstritten, ich bin mit denen jetzt auch nicht mehr so gut befreundet... So ist das Leben. Man muss aber auch sehen, wie wichtig einem die Band ist und ob man die Freundschaft dafür aufgeben würde.
So würde ich das sehen :)

MfG

Edit: Das mit dem vertrösten und vage, verschwommene Antworten geben kenn ich leider auch nur zu gut...
 
...
Es ist selten so, dass man genau die gleichen musikalischen Interessen hat. ...

Jupp, deshalb würde ich das Songwriting auch so machen, dass nicht einer alles komponiert sondern dass jeder seinen Teil dazudichtet um dann einfach zu gucken was bei rauskommt.
 
Mit meiner ersten Band hab ich auch so ähnliche Erfahrungen gemacht. Das hat ganz gut angefangen. Wir waren erstmal zu dritt; haben gesagt: Gut wir nehmen uns ein Jahr Zeit, spielen uns aufeinander ein, schreiben Songs und nach dem Jahr fangen wir dann mit Auftritten an. Leider wussten wir alle drei nicht so genau was wir wollten und deswegen bekamen wir in diesem Jahr gerade mal an die drei Songs gebacken. Meine Songvorschläge wurden schlichtweg ignoriert, weil es dem Gitarrist zu kompliziert war sich eine Akkordfolge zu meinem Text auszudenken. Nach den Sommerferien dann wollten wir endlich auch mal auftreten und spielten sage und schreibe zwei (in Zahlen 2 !!!)
Auftritte. Toll. Als dann unser Gitarrist noch einen Freund, der auch Gitarre spielen sollte, hinzuzog, kam die ganze Angelegenheit vollends zum Stillstand. Warum? Dem Gitarristen waren unsere Lieder nicht gut genug und neue Lieder waren für ihn auch nicht so toll.
Das führte dazu, dass ich nach ein paar Wochen völlig gefrustet die Flinte ins Korn warf, mitten in einer laufenden Probe meine Sachen packte und von dannen zog.
Zum Glück hat mich danach gleich ein Freund von mir, der Schlagzeug spielt, zu einem Vorspiel für seine Jazzcombo eingeladen und so war dann auch alles wieder gut.
 
Ich hab doch tatsächlich wieder zugesagt ....Gut das ganze begann wieder von vorne Ich hab mir über die Musikrichtung Gedanken gemacht ...Namen ausgedacht etc etc.

dann klären wir doch erstmal, was eine band ist, finde ich. nach meiner definition, ist man in einer band nach dem ersten erfolgreichen auftritt, dazu zählen keine probenraum-test-gigs vor freunden. und so sieht auch die reihenfolge bei aus: die leute finden sich, ein probenraum findet sich, es wird gepropt und gejammt, ein sound entwickelt sich, ein ersten gig wird gespielt und ein name findet sich. auf diese weise sind alle an der entstehung der band und deren sound beteiligt und streitereien wie eure bleiben aus.

meine einzige etwas erfolgreiche band, in der ich vor 10 jahren gespielt habe, entstand aus einer pausenhof-laune. wir fanden damals den song "rising high" von den "H-Blockx" total lustig - nicht mal gut, nur lustig - und haben einen ähnlich albernen text geschrieben. dann kamen ein drummer und ein bassist dazu, und zu fünft haben wir uns einen sound erarbeitet. dass ich damals punk, der bassist albernen heavy-metal und der drummer jazz und klassik gehört haben, spielte keine rolle. jeder wusste, wie unsere band klingen soll.

den weg zu einer erfolgreichen band sehe ich in stetigem wachsen. man hat keine band, wenn sich vier freunde einen namen ausdenken. bevor der erste gig nicht gespielt ist, würde ich nur bedingt herzblut in die sache investieren.

auch würde ich es dringend vermeiden, leute nicht in eine band zu nehmen, weil sie die "falsche" musik hören. wenn man deutlich macht, für welche richtung sich der bestehende teil der band bereits durch ausprobieren und testen entschieden hat, passt sich das neue mitglied an. genauso sehe ich es als fehler, selber mit der einstellung "ich weiss schon wie die andren klingen sollen" an eine band ranzugehen.

noch ein kleines P.S.:, in fast allen bands, in denen ich gespielt habe, hat ein einzelner die songs geschrieben, ich habe nur aufgeschrieben bekommen, was ich zu spielen hatte. sehe ich als den effektiveren weg.
 
Viele Erfahrungen des Thread Erstellers kann ich teilen.

Nun dann schreib ich mal was ich darüber denke:
Es ist nicht wichtig ob die Leute in der Band die eigenen Freunde sind, wenn es gut läuft werden sie es mit der Zeit werden. Ich habe innerhalb der letzten 7 Jahre relativ viel Banderfahrung sammeln können und habe gemerkt das vieles davon abhängt mit welcher Einstellung man in die Band geht.

Die ersten Fragen die man sich und den anderen bei der Gründung einer Band stellen sollte sind:
Welche Musikrichtung?
Welche Ziele? (groß und berühmt, oder doch nur ein Hobby... diese Frage ist enorm wichtig wenn die Band wirklich gut werden sollte)
Wieviel Zeit will man investieren?
Welche musikalische Besetzung schwebt dem einzelnen vor?

Wenn diese Fragen geklärt sind, dann wird sich von Anfang an zeigen was aus der Band werden. Viele desillusionieren weil sie erkennen dass die Musik die sie machen oder die qualität ihrer Band nicht das angestrebte Ziel erreichen lassen.

Ich habe in der Vergangenheit viele Stresssituationen in den Bands erlebt in denen ich gespielt habe. Bei Aufnahmen und schlechten Gigs kristallisieren sich viele Charakterzüge der Mitstreiter heraus mit denen man erstmal umgehen können muss.
 
Ich kann auch viele Erfahrungen des Threaderstellers teilen und habe daraus meine Konsequenzen gezogen.

1. Gegen einen Anfang mit Freunden spricht nicht viel, außer dass es nicht klappt. Wenn sich auf Ebene der Musik keine Einigung ergibt, hilft das alles nicht. Im Gegenteil: man ist geneigt, Unausgesprochenes und Ungereimtheiten eher länger hinzunehmen als sinnvoll und nötig ist.

2. Es ist sinnvoll, am Anfang sehr eindeutig über Ziele (Hobby, semi-professionell, professionell), Musikrichtung, Engagement (Proben, Auftritte), Können (tatsächliches und erwartetes) und Finanzen (Beteiligung an PA etc.) zu sprechen. Bei Musikrichtung empfiehlt sich durchaus, Gruppen und songs zu benennen bzw. sich vorzuspielen, die man toll findet und die was über die eigenen Vorlieben aussagen, besonders natürlich die, die man selbst umsetzen möchte. Auch das Thema cover und eigene Stücke sollte nicht ausgespart werden.

3. Es entsteht immer eine Eigendynamik. Insofern ist es sinnvoll, regelmäßig und nach Events wie Auftritten einen Abgleich zu machen, a) ob das unter 2 Genannte noch so gilt und b) ob und inwieweit Absicht, Tat und Erfolg in einem (weiterhin) sinnvollen Zusammenhang stehen.

Hört sich vielleicht abstrakter an als es ist.
Ist meiner Erfahrung nach unabdingbar und bezieht auch etliche Erfahrungen ein, die ich mit Projekten und Gruppen auf anderen Gebieten gesammelt habe.

Es bringt nichts, Differenzen oder Unklarheiten nicht zu beachten - im Gegenteil: es bringt etwas, sich gemeinsam damit auseinander zu setzen. Damit wächst eine Gruppe oder es wird eben klar, dass sie so nicht wachsen kann. Und beides ist gut.

Beides ist nötig:
Die Fähigkeit zu Engagement ebenso wie die Fähigkeit loszulassen.

x-Riff
 
@Haianson

Ich sehe schon ich glaube ich kann mich glücklich schätzen. Denn meine Band besteht aus 5 Mitgliedern und alle Mitglieder sind untereinander befreundet und kommen sogar noch aus dem gleichen Dorf! Ca. ein Jahr gibt es uns jetzt und es spielt sich solangsam immer besser ein. Und die Motivation etwas zu kreieren ist bei uns mittlerweile beachtlich.

Eine Band die aus Freunden besteht und dann auch noch läuft obwohl die hälfte der Mitglieder erst angefangen hat ihr Instrument zu spielen als die Band gegründet wurde und motiviert sind immer besser und profesioneller zu werden, muss ich schon sagen. Wenn ich mir deinen Beitrag durchlese, etwas besseres kann man glaube ich nicht haben. So ne Chance bekommt man nur einmal!
 
Warum hast du nach nem "band"ende kL mehr auf Gitarre spielen ? oo das find ich am seltsamsten ^^ Ich spiel Gitarre weils halt spass macht/geil ist und nicht nur weil ich in einer band spielen möchte(was natürlich sehr rockt^^)
hmm spiel doch einfach mal ne mit freunden sondern such dir welche via inet oder so die offen sind für diverse dinge!
 
Als Gitarrist ist es aber auch verdammt schwer ne Band zu finden.
Was dich auf jeden Fall weiterbringt ist eine Demoaufnahme am heimischen Computer aufzunehmen. Bei mir hat das mich in meiner Motivation bestätigt und diente mir als musikalische Visitenkarte.
Was auch nicht falsch ist, sich mehrere Bands anzusehen und ruhig zweigleisig fahren. Ich denke wenn man sich in den ersten Tagen eines Projekts nicht festlegt ist das durchaus kein Verbrechen. Man sollte seinen Mitmusikern nur nichts vormachen.
Mitmusiker finden kann man ruhig über Internet und Aushänge in Musikläden/Clubs machen. Du lernst dadurch völlig fremde Meschen kennen die nichts mit deinem Freundeskreis zu tun haben und erweiterst so deinen Horizont.
Aber wie gesagt, es gibt ne ganze Menge guter Gitarristen.
Wenn du nebenbei auch noch singst (muss nicht gut sein) bringt das eine ganze Menge Punkte.
Ich selber bin kein guter Sänger, habe aber echt gute Erfahrungen gemacht.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben