Hilfe für Trainingsprogramm gesucht

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Servus!

Nachdem ich nun nach der Weisheitszahn-OP langsam wieder anfangen kann zu spielen, will ich's jetzt so richtig wissen.

Ich brauche ein Trainingsprogramm. Sicherlich wird die Hälfte jetzt sagen: such dir nen Lehrer. Da sach ich: Hab ich schon. Ich kann mir den Unterricht allerdings erst ab ca. August/September leisten, je nachdem, wie das mit Zeit/Job/Kohle so läuft... (Außerdem denke ich, dass der Lehrer das Notenlesen voraussetzt...ist jetzt also langsam höchste Eisenbahn, da ein bisschen fit zu werden.)

Im Moment sieht mein Programm so aus:

-Buzzen ohne Mundstück (1min)
-Buzzen mit Mundstück (1min)
-Naturtonübungen (rauf & runter, eher bunt durcheinander, nicht nach Noten, 5min)
-Wiederholung von ein paar Themen aus der Band
-Improvisation zu ein paar Themen von der Band
-an neuen Stücken arbeiten

die letzten 3 Punkte gehen oft ineinander über und dauern dann ca. 40-50min, so dass ich auf etwa 45-60min täglich komme. Das erscheint mir schon ganz in Ordnung und vor allem praktikabel so.

Die letzten 3 Punkte will und werde ich beibehalten - das ist das, was Spass macht. Allerdings möchte ich dafür weniger Zeit nutzen.

Die Zeit, die somit frei wird, möchte ich für ein paar sinnvolle, methodische und koordinierte Übungen nutzen. Konkret also suche ich Übungen (am besten mit Notenbild) wie bspw. Bindeübungen, Naturtonübungen, Anstossübungen etc., die meinen Tonumfang, meine Spielgeschwindigkeit (Zug, Zunge, Lippe), meine Lautstärkegestaltung und am besten noch die Artikulation (nennt man das so, wenn man sagen will, dass der Ton entweder weich oder hart klingen soll?) trainieren.

Das Ganze dann am Besten noch mit Zeitangaben, damit ich nicht zu früh mit dem Improvisieren anfange. Gut wären auch Angaben zur Steigerung von Tempo, Höhe oder Geschwindigkeit.

Was mir ebenfalls interessant erscheint, ist ein Training a la Krafttrainings-Split. Also bspw. an 3 aufeinanderfolgenden Tagen ein anderes Programm (mit jeweils anderem Schwerpunkt) und dann von vorne. Ist sowas sinnvoll, oder sollte man lieber weniger pro Technik und dafür kürzer und alle üben?

Das hier http://www.trombone.org/articles/library/viewarticles.asp?ArtID=201
kenne ich schon.

Sieht gar nicht so doof aus, ist mir aber teilweise zu hoch (mein Tonumfang geht von E bis f', wenn ich das mit der Bezeichnung richtig kapiert habe) und außerdem verstehe ich trotz guter Englisch-Kenntnisse auf Grund von Fachbegriffen nur die Hälfte des Textes. Leider werden fast nur die Übungen an sich beschrieben...das scheint mir eher eine Anleitung für Lehrer zum Zusammenbasteln eines Trainingsplanes zu sein. Anhand dieser Anleitung kann ich mir allerdings selbst eher keinen Plan aufstellen, vielleicht kann da ja jemand helfen. Wenn ich es mache, weiß ich nicht, welche Übungen und mit welchem Zeitanteil ich nehmen soll. Es würde auf ein 5-Stunden-Programm hinauslaufen... ;)

Vielleicht kennt ja der eine oder andere auch sowas auf Deutsch...

Na denn bin ich mal gespannt
Ciao
Wolle
 
Eigenschaft
 
Im Grunde hast du doch schon alles. Ansonsten müsste man die Schwachstellen kennen um was zu empfehlen.
Darüber hinaus bin ich anderer Meinung was technisches üben anbelangt. Wär jetzt aber zu lang. Meiner Meinung ergibt sich das aus der entspr. Literatur, bzw. dem was man spielen will. Die Technik aus der Musik.
Vielleicht bist du reif, andere Meinungen zu erfahren, warum sollten sie nicht unterschiedlich sein?
da gibt es was bei:
http://www.ipvnews.de/ Christian L...ibt. Erfahrungsgemäß Blues nach Dickie Wells.
 
Ähm...ich bin Dresdner...und es ist nicht so, dass ich mir mal fix nen Wochenendausflug nach Köln leisten kann... (dann würde ich nämlich auch jetzt schon Unterricht nehmen )

Trotzdem danke.

Im Grunde hast du doch schon alles.

Watt? Ich hab eher eine Vorstellung davon, was ich brauchen könnte. Es fehlt am Material und der Koordination.

Wahrscheinlich bin ich noch nicht auf dem Niveau angelangt, welches du anscheinend für deine Methode zu Grunde legst. Deshalb denke ich, dass ich mit entsprechenden Technik-Übungen schon weiterkommen könnte.

Ich höre und spiele Ska, Rocksteady, Early Reggae, Reggae (plus eine Prise Soul und Calypso). Leider gibt es in diesem Bereich die "Literatur" schlicht und ergreifend nicht. Ich habe ein Skatalites-Songbook (handgeschrieben von einem mehr oder minder befreundeten Trompeter), wo allerdings nur die Themen drinstehen, auf die man dann improvisieren kann. Das ist nicht das, wonach ich suche.

Wenn ich mich weiterbilden will, dann tue ich das (Dank Opa und Vater) mit Louis Armstrong, Kenny Ball, Teddy Stauffer, Glen Miller und so Konsorten. Mit spezieller Jazz-Literatur komme ich wahrscheinlich nicht klar, da fehlt es mir wohl schon daran, das Aufgeschriebene richtig zu interpretieren (im Sinne dessen, was dasteht). Abgesehen davon ist das Niveau dort für mich wohl schon zu hoch (Tonumfang z.B.), um damit sinnvoll einsteigen zu können.

An konzertane Sachen komme ich beim besten Willen nicht ran. Es ist nicht so, dass ich es nicht versucht hätte...

Eins noch: ich hätte nicht hier gepostet, wenn ich nicht an Meinungen interessiert wäre. Wenn du Zeit und Lust hast, dann schreib ruhig...schaden kann's mir sicherlich nicht.
 
Ähm...ich bin Dresdner...und es ist nicht so, dass ich mir mal fix nen Wochenendausflug nach Köln leisten kann... (dann würde ich nämlich auch jetzt schon Unterricht nehmen ).
Nachvollziehbar. Vor kurzem war Jiggs Wigham in Dresden. Der Typ ist umtriebig und kommt sicher wieder.

Watt? Ich hab eher eine Vorstellung davon, was ich brauchen könnte. Es fehlt am Material und der Koordination.
Es gibt Etüden. Ich hasse Etüden und habe nie davon gebrauch gemacht. Wenn ich etwas draufkriegen wollte, habe ich mir meine Etüde dafür selbst entwickelt. Und wenn es dann zu langweilig wurde ein Stück entwickelt wo die Schwierigkeit eben vorkam. Dafür braucht man nicht mal Noten. Andere haben das was ihnen geholfen hat aufgeschrieben und versuchen das zu verkaufen. Aber hilft das mir?
Gib dich deiner Kreativität hin, Fantasiere, Improvisiere, kontrolliere.

Wahrscheinlich bin ich noch nicht auf dem Niveau angelangt, welches du anscheinend für deine Methode zu Grunde legst.
Nu mal langsam. Das ist Spekulation und wir kochen alle nur mit Wasser. Mich interessiert Musik, Äesthetik, Schönheit und nicht Artistik. Daher meine ich, folge dem Weg der Selbsterkenntnis. Das klingt jetzt buddhistisch, aber ich gehe davon aus, dass die Philosphen nicht immer Spinner sind. Ich erzähl ein Beispiel: Mein junger Neffe (oder so) will Geige studieren und fiel durch. Mir warf er vor ich würde bloss Blues und simple Folksachen spielen, nicht mal richtigen Jazz (stimmt nicht). Nach dem Durchfall ging die Diskussion um Unterricht und die Frage, ob ich auch ein Streichquartett leiten könne. Antwort: "Ja, mein Talent ist Emphatie". Ich könnte den Blasmusikern auch erklären warum sie den "alten Dessauer" meist zu schnell spielen. Man muss sich einfühlen, sonst ist man nur Instrumentenbediener und nicht Musiker.
Ich empfahl dem Jungen, mal eine Beurteilungsstunde beim Prof zu machen und zu bezahlen. Sein Vater warvon der Idee begeistert und er hats gemacht. Ja, er hatte geübt. Ja, er hat die Noten gespielt und kann die Techniken. Aber die Musik hinter den Noten, das hat nicht gefallen.

Deshalb denke ich, dass ich mit entsprechenden Technik-Übungen schon weiterkommen könnte.
Ein gewisses Maß ist notwendig, aber nicht ausreichend. Mag sein dass ich auf Kopfschütteln stosse, wenn ich von Kraftsport wenig halte, sondern mehr von Sensibilität. Iceprincess hat m.E. recht, Belcanto ist die Grundlage. Die Kraft kommt mit der Zeit. Ein Sänger, der gequält knödelt singt nicht.

Wenn ich mich weiterbilden will, dann tue ich das (Dank Opa und Vater) mit Louis Armstrong, Kenny Ball, Teddy Stauffer, Glen Miller und so Konsorten..
Gut. Frag dich mal warum young Louis bei Musikern so angesehen war. Später war er nur Popstar. Ich habe z.B. den Tishomingo Blues hier, nebst einem anderen halben Dutzend grauenhafter interpretationen. Warum klingt die Version mit Louis, Sidney Bechet und Bunk Johnson so überzeugend? Antwort: Sie haben das Thema sensibel angefasst! Das ist der Unterschied!! Die künstlerische Ausleuchtung! Dann habe ich noch ein Scheibe gekauft wo Louis W.C.Handy spielt. Will man im Keller eines Tonstudios gefunden haben. Ich habe nicht gewußt wie grottenschlecht Louis und Jack Teagarden spielen können. Das Zeug hätte man besser damals richtig vernichtet.

Mit spezieller Jazz-Literatur komme ich wahrscheinlich nicht klar, da fehlt es mir wohl schon daran, das Aufgeschriebene richtig zu interpretieren (im Sinne dessen, was dasteht). Abgesehen davon ist das Niveau dort für mich wohl schon zu hoch (Tonumfang z.B.), um damit sinnvoll einsteigen zu können.
Nimm das was du liebst. Aber ich bringe mal ein Beispiel wo sich Jazzer und Klassiker drauf einigen könnten. Das Stück "Hey Jude" von den Beatles. (Das Stück hats insich) man braucht nicht mal Noten. Hier geht es darum, eine wunderbare Kantilene hinzulegen. Die Triolen über zwei Zählzeiten könnte man in Punktierte verwandeln oder mitüben. Die Kantilene (wie Tommy Dorsey) die ist wichtig! Ganz dicht!! Luft strömen lassen Zunge einbauen. Nimm das auf und höre dich ab, bis es sitzt. Dann nimm einen Kumpel und spielt das unisono. Wie mein alter Professor immer sagte, (und wie häufig haben wir das gemacht...) "Ich will nur eine Posaune hören". Das wäre u. A. meine Methode.
Was die Höhe anbelangt hatte ich mit Iceprincess einen kurzen Plausch um klar zu machen, dass die Verhältnisse zu komplex sind um mit 2 Sätzen erklärt zu werden. Ich könnte auf der Bassposaune ohne Anstrengung das Quietschen einer Türangel nachmachen (frag mich nicht nach der Frequenz), weil ich weiß wie Lippen funktionieren. Damals gab es an der Hochschule ein Sonderangebot in Gesang. Will damit sagen, man muss mal über den Tellerrand schauen.
- und Feigheit vor dem Feind darf nicht sein. Wycleffe Gordon hat Dickie Wells studiert und vermittelt das weiter. Meine Vorbilder sind Sydney Bechet. Ich spiele privat gern schon mal Klarinettensolos und mein alter Hasstitel ist der Wildcat Blues von S.B. ( ey hömma, wenn'sse so watt von dem Sidney auffe Pfanne hass, tu mich domma den gefallen und lass mich hören. also, ich tu'n zum dank auch en tönnken kappes, wenn't sein muss auch schlabberkappes! oddern Küsken.)
- und Kid Ory und Wild Bill Davidson.
An konzertane Sachen komme ich beim besten Willen nicht ran. Es ist nicht so, dass ich es nicht versucht hätte....
Dann wechsel den Lehrer. In Leipzig gibt es doch das weltberühmte Gewandhausorchester. Frag nach einem Mitglied als Lehrer, oder stell dich dumm und frag an der Musikhochschule den Prof. und sei es nur für ein paar Stunden.

Eins noch: ich hätte nicht hier gepostet, wenn ich nicht an Meinungen interessiert wäre. Wenn du Zeit und Lust hast, dann schreib ruhig...schaden kann's mir sicherlich nicht.
Habe ich jetzt. Mir scheint dich treibt ein wenig die Verzweiflung (Stacksituation) aber gemach, das wächst schon. Aber eigentlich müßte man eine blog aufmachen um gemeinsam ein Buch zu schreiben.
 
Servus!

Nachvollziehbar. Vor kurzem war Jiggs Wigham in Dresden. Der Typ ist umtriebig und kommt sicher wieder.

Im Moment stehen da keine Termine. Woher weiß man denn sowas? Ich persönlich weiß von jedem Ska-Reggae-Sonstwas-Konzert in Dresden. Das ist eben meine Musik, meine Szene, nenn es, wie du willst. Aber wie komme ich an solche Termine? So ne Art Workshop fände ich auch mal ganz interessant (nur müsste ich da sicherlich erstmal Noten lesen können).

Es gibt Etüden. Ich hasse Etüden und habe nie davon gebrauch gemacht. Wenn ich etwas draufkriegen wollte, habe ich mir meine Etüde dafür selbst entwickelt. Und wenn es dann zu langweilig wurde ein Stück entwickelt wo die Schwierigkeit eben vorkam. Dafür braucht man nicht mal Noten. Andere haben das was ihnen geholfen hat aufgeschrieben und versuchen das zu verkaufen. Aber hilft das mir?

Ich mag Etüden auch nicht so besonders. Ich sehe allerdings einen Sinn darin, dass bestimmte Tonfolgen und Techniken "automatisiert" werden können. Systematisches Training ist meiner Meinung nach nicht grundsätzlich verkehrt.

Stücke schreibe tu ich auch, allerdings ausschliesslich für meine Band. Da nutze ich ebenfalls keine Noten. Allerdings schreibe ich die immer so, dass ich sie auch auf der Bühne in Stresssituation spielen kann. D.h. ich reize z.B. den Tonraum nicht aus (das behalte ich mir dann für die Improvisationen vor) und trainiere diesen damit auch nicht.

Ich denke, dass es mir helfen könnte, die Mittel zu nutzen, die anderen geholfen haben. Nochmal: ich denke nicht, dass ich das Niveau habe, welches du anscheinend als gegeben annimmst. Ich kann nicht mal fix ein paar Etüden zusammenschreiben, die mir dann auch noch was bringen.

Gib dich deiner Kreativität hin, Fantasiere, Improvisiere, kontrolliere.

Genau das tue ich ja ständig. Es macht Spass - keine Frage. Aber ich bleibe dabei irgendwie immer auf dem selben Level. Systematisches Üben wird so nix...

Nu mal langsam. Das ist Spekulation und wir kochen alle nur mit Wasser. Mich interessiert Musik, Äesthetik, Schönheit und nicht Artistik.

Geh mal in den Zirkus. Da sieht man Äesthetik, Schönheit und Artistik. Das eine bedingt das andere. Wenn ich mein Instrument technisch nicht (ausreichend) beherrsche, wird es nicht "schön" klingen.

Daher meine ich, folge dem Weg der Selbsterkenntnis. Das klingt jetzt buddhistisch, aber ich gehe davon aus, dass die Philosphen nicht immer Spinner sind.

Meine Selbsterkenntnis hat mich dahin geführt, dass ich der Meinung bin, dass es so, wie ich es jetzt mache, nicht weiter gehen kann. Ich bin ein sehr emotionaler Mensch - deshalb brauche ich gewisse Regeln. Wenn ich diese Regeln verstehe und akzeptiere, kann ich mich auch dran halten. Wenn es sie aber gar nicht erst gibt, mache ich ausschliesslich, was ich will (was - weitergedacht - nichts bringt)...

Deshalb suche ich ein "Trainingsprogramm". Eine Art Regel zum Üben. Dass ich dennoch weiter improvisieren werde steht ausser Frage. Das möchte ich nochmal klarstellen: ich sehe das ja sehr ähnlich wie du, aber es geht mir darum, nicht einseitig nur das Improvisieren zu trainieren, sondern "etwas mehr Technik" ins Training zu bekommen.

Nach dem Durchfall ging die Diskussion um Unterricht und die Frage, ob ich auch ein Streichquartett leiten könne. Antwort: "Ja, mein Talent ist Emphatie". Ich könnte den Blasmusikern auch erklären warum sie den "alten Dessauer" meist zu schnell spielen. Man muss sich einfühlen, sonst ist man nur Instrumentenbediener und nicht Musiker.

Das sehe ich ja 100%-ig genauso. Das "Einfühlen" klappt ja auch. Nur oft fehlt es an der Umsetzung, eben dem "Instrumentenbedienen". Und dem möchte ich mit technischen Übungen beikommen.

Ich empfahl dem Jungen, mal eine Beurteilungsstunde beim Prof zu machen und zu bezahlen. Sein Vater warvon der Idee begeistert und er hats gemacht. Ja, er hatte geübt. Ja, er hat die Noten gespielt und kann die Techniken. Aber die Musik hinter den Noten, das hat nicht gefallen.

Ja, die Idee ist gar nicht so doof. Ob dir meine Musik gefallen würde weiß ich nicht (ist ja auch immer Geschmackssache). Es ist auch nicht egal, welche Musik das ist, denn der subjektive Aspekt des (Nicht-)Mögens einer bestimmten Musik ist in meinen Augen IMMER da. Aber ich weiß schon, was du meinst. Wie gesagt: das Gefühl stimmt. An der Umsetzung hapert es.

Manchmal laufe ich draussen rum (wenn ich eben irgendwie unterwegs bin - nicht zum Selbstzweck) und erwische mich dabei, wie ich mir ein Solo zusammenspinne. Meistens laut genug, um von anderen wahrgenommen zu werden...

Wenn ich auf nem Konzert bin, singe/pfeife/dudele ich auch immer irgendwelche Soli zu den Stücken mit. Das habe ich mit einem "Bruder im Geiste" auch schon im Duett gemacht. Ist ne feine Sache...hilf mir aber technisch bei Weitem nicht weiter.

Ein gewisses Maß ist notwendig, aber nicht ausreichend.

100% Zustimmung. Um eben jenes gewisse, notwendige Maß geht es mir.

Mag sein dass ich auf Kopfschütteln stosse, wenn ich von Kraftsport wenig halte, sondern mehr von Sensibilität. Iceprincess hat m.E. recht, Belcanto ist die Grundlage. Die Kraft kommt mit der Zeit.

Ich versuche in den letzten Jahren, mehr zu singen. Das tue ich mittlerweile auch auf der Bühne als Background-Gesang. Die eigene Stimme zu hören kann manchmal sehr hart sein... Aber ich versuche das weiter. Gesangsunterricht fällt jedoch aus. Kein Geld, keine Zeit, zu wenig Talent.

Nimm das was du liebst. Aber ich bringe mal ein Beispiel wo sich Jazzer und Klassiker drauf einigen könnten. Das Stück "Hey Jude" von den Beatles. (Das Stück hats insich) man braucht nicht mal Noten.

Ich werde mir trotzdem mal Noten dazu besorgen (das Notenlesen wird - vielleicht bist du da die Ausnahme - JEDER Lehrer voraussetzen). Beatles kann ich mir auch sehr gut anhören (allerdings eher die frühen Dinger).

Hier geht es darum, eine wunderbare Kantilene hinzulegen. Die Triolen über zwei Zählzeiten könnte man in Punktierte verwandeln oder mitüben. Die Kantilene (wie Tommy Dorsey) die ist wichtig! Ganz dicht!! Luft strömen lassen Zunge einbauen. Nimm das auf und höre dich ab, bis es sitzt.

Das mit dem Aufnehmen ist ja mal gar keine so doofe Idee...

Dann nimm einen Kumpel und spielt das unisono. Wie mein alter Professor immer sagte, (und wie häufig haben wir das gemacht...) "Ich will nur eine Posaune hören". Das wäre u. A. meine Methode.

Kannste knicken.

Was die Höhe anbelangt hatte ich mit Iceprincess einen kurzen Plausch um klar zu machen, dass die Verhältnisse zu komplex sind um mit 2 Sätzen erklärt zu werden. Ich könnte auf der Bassposaune ohne Anstrengung das Quietschen einer Türangel nachmachen (frag mich nicht nach der Frequenz), weil ich weiß wie Lippen funktionieren. Damals gab es an der Hochschule ein Sonderangebot in Gesang. Will damit sagen, man muss mal über den Tellerrand schauen.

Ich hab den Thread gelesen. Ich habe leider nicht die Möglichkeit, mal eben so eine Art "Sonderangebot" nutzen zu können. Und das "über den Tellerrand schauen" möchte ich ja eben mit den technischen Übungen erreichen. Bis jetzt ist es eben nur "Gedudel". Schönes Gedudel, aber eben auch begrenztes Gedudel.

Das ist wie mit nem Moped/Motorrad. Moped fahren macht keinen Spass, weil du nicht aus dem Knick kommst. Hat die Karre aber Dampf ohne Ende (=technische Begrenzung jenseits dessen, was man nutzen kann), dann macht die Sache Spass. So will ich das auch mit der Posaune haben: Technische Agilität so weit ausbauen, dass ich alles das machen kann, was ich machen will.

Meine Vorbilder sind Sydney Bechet.

Die Namen sagen mir alle nicht viel. Wikipedia sagt, dass Bechet "technisch versiert" gewesen sein soll. Darauf will ich hinaus.

Dann wechsel den Lehrer. In Leipzig gibt es doch das weltberühmte Gewandhausorchester. Frag nach einem Mitglied als Lehrer, oder stell dich dumm und frag an der Musikhochschule den Prof. und sei es nur für ein paar Stunden.

Also: ich bin 22 und komme aus Dresden. Ich habe hier unter der Woche zu studieren - Maschinenbau, nicht Musik.

Ich hatte meinen Trompetenunterricht bei Prof. Wilpert (ehemals eben jenes Gewandhausorchester, Musikhochschule Dresden, Musikspezialschule Dresden (Leiter Blech), Oberassistent beim Güttler - alle Angaben ohne Gewehr und sonstige Waffen), als dieser in Rente gegangen ist. Das war das Beste, was mir jemals passieren konnte. Leider sind diese 2 Jahre auch schon wieder 4 Jahre her. Im Moment habe ich keinen Unterricht, möchte aber (wenn ich Kohle habe, wohl gegen Ende Sommer) wieder Unterricht nehmen. Von einem jungen Posaunisten, der z.B. bei der Top Dog Brass Band, den Bone Remainders und jeder Menge weiterer Projekte mitspielt. Dafür muss ich Noten lesen lernen (weshalb ich schon nach sowas wie Etüden suche) und sicherlich ein gewisses Niveau mitbringen. Dafür (unter Anderem) möchte ich nun mal anfangen, gezielt zu üben.

Habe ich jetzt. Mir scheint dich treibt ein wenig die Verzweiflung (Stacksituation) aber gemach, das wächst schon. Aber eigentlich müßte man eine blog aufmachen um gemeinsam ein Buch zu schreiben.

Naja, ich hänge schon ein wenig. Verzweiflung nenne ich es nicht. Im Übrigen habe ich die Zeit, das Ganze langsam anzugehen und demnach keine Probleme mit langen Postings oder Threads.

Zum besseren Verständnis: ich mache nebenbei auch Kraftsport und weiß, was ein guter Plan da bringen kann. Prof. Wilpert hat systematische, technische Übungen IMMER zum Anfang auch mit eingebaut (aber eben nicht zu viel, die Mischung macht's). Er hat im Übrigen auch sehr stark deine Auffassung geteilt, dass Gefühl die halbe Miete ist.

Ich hoffe, dass jetzt klar ist, warum ich gerne eine Art "Trainingsplan" hätte.

Ciao
Wolle
 
Gesangsunterricht fällt jedoch aus. Kein Geld, keine Zeit, zu wenig Talent.
Ich hab den Thread gelesen. Ich habe leider nicht die Möglichkeit, mal eben so eine Art "Sonderangebot" nutzen zu können. Und das "über den Tellerrand schauen" möchte ich ja eben mit den technischen Übungen erreichen.

Das Argument "kein Geld" kann ich akzeptieren. "Kein Talent" - sagst Du :p
Anyway: Ich hatte ja auch was Sinnvolles beizutragen.

Ich kann verstehen, dass Du weder Geld noch Zeit übrig hast, um ein weiteres Instrument zu lernen. Nichts anderes ist die Stimme schließlich. Aber vielleicht hast Du die Zeit um einmal in der Woche in einem Chor etwas für Dich und Deine Stimme zu tun? In Dresden lässt sich sicher ein Chor finden, in dem Du so ganz nebenbei etwas Stimmbildung betreiben kannst. Das ist sicher nur die zweitbeste Lösung, aber als erfahrenem Bläser passiert es Dir auf jeden Fall nicht, dass jemand Dir eine völlig verkorkste Atemtechnik beibringt.
...es muss ja nicht grade der Uni-Chor sein ;) Google verrät mir, dass es auch Chöre mit modernem Repertoire gibt, die sich gut anlesen.
 
Tja, das Dumme ist - wie schon angedeutet ("Klassik mag ich nich...") - dass ich mich nicht so recht für Sachen begeistern kann, die mich nunmal nicht interessieren. Wenn ich irgendeinem Chor beitreten würde, so denke ich an Kirchenchor, Gospelchor, Unichor...was auch immer - Es ist jedenfalls nicht mein Ding. Das betrifft den Chorgesang allgemein.

Dementsprechend wäre ich dann an einem Punkt, wo ich mich - um der Verbesserung meines Posaunenspiels willen - zu etwas zwinge, was mir keinen Spass macht. Dann is nix mehr mit "Einfühlen"...
 
Also ich war davon ausgegangen, dass du eine Posaunenschule hast.
Ohne Noten gehts natürlich nicht, aber Noten Etüden etc. gibts im Handel. Noten mit Begleit CD mittlerweile auch. Dann gibt es das Progamm "Band in a box", da kann man in alle möglichen Stile reinhören und sich die Noten ausdrucken und hat Begleitung.

Für "technische" Übungen wäre also gesorgt. Nach der Technik kommt das Literaturstudium und dafür braucht man Noten und einen guten Lehrer. Und, eben, die Mischung machts.

Es macht natürlich einen Unterschied, ob jemand aus Hobby Musik macht oder als "Facharbeiter" an der Posaune seine Brötchen verdienen muss. Da muss man in der Klassik z.B. verschieden Schlüssel verstehen. Soviel Sachkunde haben um die Anweisungen des Dirigenten und Kapellmeisters verstehen und zum großen Teil vorwegzunehmen und sich das auch merken können. Ohne Musiktheorie gehts nicht. Arbeit also satt. Ein Koch ist ein Facharbeiter, er muss auch wissen was Salz Pfeffer, Thymian etc. in de Suppe machen und nicht nur ne Plastiktüte aufreissen und in die Microwelle schieben. Logo? (es gibt gegenteilige Beweise).
Ob jemand in der U-Musik ein klassisches Training durchlaufen hat merkt man schon.
Zit.:Tja, das Dumme ist - wie schon angedeutet ("Klassik mag ich nich...") - dass ich mich nicht so recht für Sachen begeistern kann, die mich nunmal nicht interessieren.

diese Meinung hilft dir nicht, steht dir nur im Wege. Es geht nicht um Geschmack. Die Klassiker haben ein Know hoff und dass kann man sich holen. Ebenso wie die Sänger ein Know how haben, dass man sich holen kann. Dazu meine Meinung: Man soll einem Guru zuhören - folgen muss man ihm nicht.

Zit.: Dementsprechend wäre ich dann an einem Punkt, wo ich mich - um der Verbesserung meines Posaunenspiels willen - zu etwas zwinge, was mir keinen Spass macht. Dann is nix mehr mit "Einfühlen"...Emphatie heißt "Einfühlendes Verstehen". Das beinhaltet nicht nur einfühlen sondern auch 50% Intellektualität. Bei einem wirklich guten Dirigenten ist jede Probe eine Vorlesung!
Als ich in jungen Jahren in Big Bands eintrat habe ich schnell lernen müsenn: hier wird nicht rumgezickt, hier wird gespielt was auf den Tisch kommt. ein Professionalität die ich auch heute noch schätze. Jedenfalls ein Hauruckverfahren wie werd ich Virtuose kenne ich auch nicht. alles ist ein Prozess des wachsens, solange mans macht.
Ich verstehe dich schon, kann aber hier nicht so antworten weil dass ein längerer Dialog wäre. Ich habe nach über 15jähriger Pause mich als "Wieder-Anfänger" wiedergefunden. Tröste mich damit, dass Kid Ory als Knecht auf der Hühnerfarm gearbeit hat, SB sich in der Swingzeit als Schneider verdingte. Aus Wunderkindern werden Erwachsene mit den Problemen kleiner Leute. So kanns gehen. Nunmehr stecke ich wieder die Nase in den Wind, alles ist wie neu und aufregend. Die Welt hat sich gedreht und ich fühl mich situativ wie 19-20. Nix alter Sack, allenfalls fortgeschrittener Jugendlicher und ich muss eine Menge rekapitulieren. Ein kleiner Vorteil als wie mit 0 anfangen, aber trotzdem.
Es gibt Leute, die können alles, nur nicht improvisiern. Ich habe angenommen, dass du ein Talent evtl hast, dass du nicht verkümmern lassen must, schon gar dnicht durch geistige Fussfesseln.
 
Also ich war davon ausgegangen, dass du eine Posaunenschule hast.
Das ist nicht der Fall, da ich ja mit bestehenden Melodien im Kopf von Trompete auf Posaune umgestiegen bin.

Ohne Noten gehts natürlich nicht, aber Noten Etüden etc. gibts im Handel. Noten mit Begleit CD mittlerweile auch.

Empfehlungen (z.B. in Richtung Etüden, vielleicht auch mal mit netten Rhythmen)?

Für "technische" Übungen wäre also gesorgt. Nach der Technik kommt das Literaturstudium und dafür braucht man Noten und einen guten Lehrer.

Lehrer wird Ende Sommer. Literaturstudium mache ich sehr gern akkustisch - ich höre lieber, als dass ich lese. :D

Es macht natürlich einen Unterschied, ob jemand aus Hobby Musik macht oder als "Facharbeiter" an der Posaune seine Brötchen verdienen muss.

Abgesehen davon, dass ich als Berufsmusiker schlicht und ergreifend zu schlecht wäre, habe ich mich bewusst dagegen entschieden, mit der Musik Geld verdienen zu müssen. Dann würde ich nämlich mich, meinen Geschmack und mein Gefühl verkaufen müssen. Und an jedem Markt bestimmt der Konsument, was gespielt wird...

Zit.:Tja, das Dumme ist - wie schon angedeutet ("Klassik mag ich nich...") - dass ich mich nicht so recht für Sachen begeistern kann, die mich nunmal nicht interessieren.
diese Meinung hilft dir nicht, steht dir nur im Wege. Es geht nicht um Geschmack. Die Klassiker haben ein Know hoff und dass kann man sich holen. Ebenso wie die Sänger ein Know how haben, dass man sich holen kann. Dazu meine Meinung: Man soll einem Guru zuhören - folgen muss man ihm nicht.

Es ist keine Meinung, es ist ein Fakt. Mein Vater hört (und singt) klassische Musik. Ich habe wieder und wieder versucht, da einen Zugang zu finden...vergiss es. Es ist wie, wenn dir eine potthässliche 130kg-Dame auf der Bettkante sitzt - da regt sich aber auch wirklich rein gar nichts.

Dass ich mir allerdings sowas wie Know-How zunutze machen sollte, sehe ich auch so. Ist es nicht aber so, dass die Klassiker alle Etüden üben bis zur Vergasung? Eben weil man da nicht irgendwas irgendwie spielt, sondern etwas "Logisches" (wie auch immer) und sich dann bspw. auf den Ton oder den Audruck konzentrieren kann?

Zit.: Dementsprechend wäre ich dann an einem Punkt, wo ich mich - um der Verbesserung meines Posaunenspiels willen - zu etwas zwinge, was mir keinen Spass macht. Dann is nix mehr mit "Einfühlen"...
Emphatie heißt "Einfühlendes Verstehen". Das beinhaltet nicht nur einfühlen sondern auch 50% Intellektualität.

So versuchte (und versuche wieder) ich die Posaunenchorliteratur hinzunehmen. Es fällt mir verdammt schwer... Da wird aus Synkopen ein weltbildzerstörendes Problem gemacht. Ehrlich: nach Noten kann ich die auch nicht so recht spielen. Sie tauchen aber komischerweise in jedem zweiten Lied meiner Band auf und werden dort einfach gespielt.

hier wird nicht rumgezickt, hier wird gespielt was auf den Tisch ein Professionalität die ich auch heute noch schätze.

Nicht mein Business.

Es gibt Leute, die können alles, nur nicht improvisiern. Ich habe angenommen, dass du ein Talent evtl hast, dass du nicht verkümmern lassen must, schon gar dnicht durch geistige Fussfesseln.

So sehe ich das auch. Wahrscheinlich sind EINFACHE Etüden für mich doch ganz gut. Da könnte ich evtl. ein bisschen Noten lesen lernen und hätte so eine Art Anhaltspunkt zum Üben - abgesehen vom Improvisieren.

Ciao
Wolle
 
Übrigens werde ich mir heute Abend mal das "Real Monday Night Long Island Ice Tea Jazzfanatics Orchestra" angucken...mein Trompeter hat gesagt: "Ey, da hörste auf mit spielen, wenn du die einmal gehört hast..."
 
1. Ich habe so ein wenig dass Problem als Klugscheisser darzustehn, wenn ich mich noch mal einmische.
2. Sieht wohl so aus, dass du mal ein Instrument ausprobiert hast, aber viell. doch blutiger Anfänger bist.
3. Student und Kohle, vielfach ein Widerspruch in sich, kenne ich nur zu gut.
4. fürs zitaten und quoten bin ich irgednwie zu doof.

Empfehlungen (z.B. in Richtung Etüden, vielleicht auch mal mit netten Rhythmen)?
Mal Schaun, ob ich was für dich habe.

Lehrer wird Ende Sommer. Literaturstudium mache ich sehr gern akkustisch - ich höre lieber, als dass ich lese. :D
Zum Verständnis: Unter Literatur versteht man musikalische Literatur, nicht Belletristik oder Lesestoff. Mein Neffe musste z.B. für die Aufnahmeprüfung aus drei verschiedenen Epochen ein Stück vorspielen. Jede Epoche hat so ihre Literatur (Noten). für Jazzer könnte es das Real book z.B. sein. Die Oldtime Jazzer haben da so ihre Standards (siehe dort), z. B. Sweet Georgia brown.


Abgesehen davon, dass ich als Berufsmusiker schlicht und ergreifend zu schlecht wäre, habe ich mich bewusst dagegen entschieden, mit der Musik Geld verdienen zu müssen. Dann würde ich nämlich mich, meinen Geschmack und mein Gefühl verkaufen müssen. Und an jedem Markt bestimmt der Konsument, was gespielt wird...

Klar, Prostitution und Musikmarkt ist kein großer Unterschied. Ich kann jetzt erst meine Kindermusik spielen, - auf Kleinkunstbühnen vor sehr wenig Leuten - Zeug was sonst keine Sau mehr hören mag, mir und den wenigen aber etwas bedeutet.
Geschmack, sagen die Psychologen, ist ein art Bildung, kommt nicht aus einem Selbst. Man könnte auch VERbildung sagen. Wärs anders gäbs womöglich keine Popmusi.

Es ist keine Meinung, es ist ein Fakt. Mein Vater hört (und singt) klassische Musik. Ich habe wieder und wieder versucht, da einen Zugang zu finden...vergiss es. Es ist wie, wenn dir eine potthässliche 130kg-Dame auf der Bettkante sitzt - da regt sich aber auch wirklich rein gar nichts.
Nachvollziehbar. Ging mir auch so. Ich hatte das Glück, dass ich einen sehr guten Lehrer und Pädagogen hatte, der mir zumindest das Verständnis nahebrachte. so kann ich das Zeug zwar spielen, aber hören mag ich nicht. Mein Herz hat das nie berührt.

Dass ich mir allerdings sowas wie Know-How zunutze machen sollte, sehe ich auch so. Ist es nicht aber so, dass die Klassiker alle Etüden üben bis zur Vergasung? Eben weil man da nicht irgendwas irgendwie spielt, sondern etwas "Logisches" (wie auch immer) und sich dann bspw. auf den Ton oder den Audruck konzentrieren kann?
Genau das, ohne Vergasung, aber Etüden? ich zumindest nicht sondern "Literatur". Ein Training in sachen W I E.
Die meisten Menschen sind Hierarchisten, sie brauchen einen kleinen Tyrannen um in die Gänge zu kommen. Das sind Eltern, Lehrer, Chefs, Wecker und sonstweroderwas. die wenigsten Menschen sind echte Anarchisten. Sebstgestaltend, selbstverwaltend, intrinsisch motiviert. - etc. Da hilft nur ehrliche Selbsteinschätzung. Natürlich könnte man nach kurzem Unterricht in Ansatz, Atmung, Notengrundlage etc. die Posaunenschule selber durcharbeiten. Kennst du mit 22 dich selber?
Die Überwindung der Stacksituation ist kein technisches, sondern ein psychologisches Problem.


So versuchte (und versuche wieder) ich die Posaunenchorliteratur hinzunehmen. Es fällt mir verdammt schwer... Da wird aus Synkopen ein weltbildzerstörendes Problem gemacht. Ehrlich: nach Noten kann ich die auch nicht so recht spielen. Sie tauchen aber komischerweise in jedem zweiten Lied meiner Band auf und werden dort einfach gespielt.
Mit frömmelndem Posaunenchor hatte ich auch mal so 14 Tage meine Erfahrung - es hat gereicht. Manch anderer Bläser hat damit auch so sein Problem.
Doch nehmen wir als Beispiel mal "alte Musik". Dort lernt man (bei einem kundigen guten Lehrer) den "Spezialstoss", jeder Ton für sich, wohlgerundet. Dieser Stoss ist auch bedeutsam für den Ragtime, und dieser wiederum bedeutsam für Latin, also auch für dein Ska. Kapito?

Nicht mein Business.
Ist vielleicht gar nicht für dich gültig, sondern nur eine Vorbeugende Botschaft: Zuviel Nabelschau hat meist was neurotisches. Dieses "wie gehts mir unter dem linken Zeh", ebenso diverse Musikdivas wie sie mir schon über den Weg gelaufen sind. Leute die toleranzlos nur das spielen wollen was sie glauben zu können und nicht mal das können. Na ja, nicht so mein Ding. Die guten Leute mit denen ich zu tun habe spielen mit Vergnügen von Gospel bis Kurt Weill und ein Boogie Woogie ist auch drin.

Ich möchte noch einmal meine vorige Idee aufgreifen. Vorspiel eines Stückes, kompromiss Beatles Hey Jude. (könnte auch was anderes bekanntes sein).
Gemeint war: absolut Fehlerfrei, kein Kiekser, keine Rohrkrepierer, keine Ansatzfehler, keine Atem-, Akzentfehler und Artikulationsfehler, kein Phrasierungsfehler - kurz Konzertreife.
Nim deinen Opa und die halbmusikalische verwandtschaft und kündige ein "Konzert" an. Nimm nicht deine Kumpels, die würden bloss sagen "klasse alter und nu lass uns was richtiges machen. Deine Alten werden sagen: da sind wir aber mal gespannt. Klingt albern viell., aber irgendwoher muss das Lampenfieber ja herkommen.
Ein langsames und dazu bekanntes Stück hat so seine extra Herausforderung, nicht irgend ein schnelles tiddelitt Stück.
Ich halte es wirklich nicht für verkehrt, wenigstens ein Stückchen von 2 1/2 minuten konzertreif vorspielbereit zu haben. (Das kann man auch mal einem anerkannten (Prof?) ? vorspielen, der sagt einem das was man nicht wußte und deshalb nicht hören konnte).
Doch Vorsicht - Suchtgefahr.
Denn ich mache sowas auch auf der Kleinstkunstbühne. Solos nackt und bloß, ohne Begleitung als Müllschlucker vor einem kleinen, fast erlesenen Publikum, nicht mehr so ganz jung. Manchmal sitzen da auch Posaunisten aus nem Blasorchster , haben was läuten hören und wollen wissen was der olle Tünnes das so macht. Da würde man eine Stecknadel fallen hören, so eine gespannte Aufmerksamkeit ist da. Das ist eine enorme Anspannung - vorsicht Suchtgefahr.
 
Nachtrag:

(das Notenlesen wird - vielleicht bist du da die Ausnahme - JEDER Lehrer voraussetzen).

Es gibt auch Sehbehinderte, sogar blinde Musiker (z.B. Ray Charles). Die müssen ihr Problem eben mit mehr Köpfchen lösen.

Alles andere klären wir mal per mail.
 

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