Auswendig lernen, aber wie?

mos
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Gibt es einen Trick? So langsam komme ich bei mir echt ins Zweifeln.

Früher war das überhaupt kein Problem. Ich konnte nach sehr kurzer Zeit die Stücke auswendig spielen.

Heute habe ich die größten Probleme mir Noten zu merken. Leider stelle ich jetzt auch fest, dass es mir wahnsinnig schwer fällt Texte zu merken. Habt ihr das auch? Ich kann die 100 mal vom Blatt singe, ohne Blatt bin ich total unsicher und verliere den Faden. Das ko... mich echt an.

Manchmal glaube ich echt, ich leide an Demenz.:screwy:
 
Eigenschaft
 
Also ich machs immer so: Ich denk mir zum Text eine richtige eigene Geschichte aus, die ich erzähle. Wenn ich die öfter durchspiele merk ich mir den Text nebenbei automatisch! Außerdem kann ich ihn dann viel besser interpretieren und viel besser Emotionen einbringen.
 
Gibt es einen Trick? So langsam komme ich bei mir echt ins Zweifeln.

Früher war das überhaupt kein Problem. Ich konnte nach sehr kurzer Zeit die Stücke auswendig spielen.

Heute habe ich die größten Probleme mir Noten zu merken. Leider stelle ich jetzt auch fest, dass es mir wahnsinnig schwer fällt Texte zu merken. Habt ihr das auch? Ich kann die 100 mal vom Blatt singe, ohne Blatt bin ich total unsicher und verliere den Faden. Das ko... mich echt an.

Manchmal glaube ich echt, ich leide an Demenz.:screwy:

Hallo Mo,

bevor ich auf Deine Frage antworte, möchte ich noch schnell auf Mac_Mike´s Beitrag eingehen:
Dass der Text eine Message hat, die man dann in ohrgerechte Häppchen unterteilt, setze ich voraus! Sonst sind es ja keine Texte, sondern wahllos aneinandergereite Worte.
Ansonsten ist das aber wirklich eine Möglichkeit, da das Gehirn gerade beim Auswendiglernen auf Assoziationen zurückgreift.

Deshalb unterteile ich mich meine Texte in Absätze und rücke Refr. oder bridges mit der TAB-Taste ein. Das ist also rein optisch.
Ich merke mir also den Text, in dem ich mir bei Konzerten das Aussehen des Textblattes vor Augen rufe. Auch mache ich mir weniger Sorgen darüber, den Text zu vergessen, sondern vielmehr darum, an bestimmten Stellen den richtigen Ton zu treffen. Wenn man den Text nicht weiß, kann man improvisieren, wenn man den Ton nicht trifft, wird´s mitunter peinlich. Vielleicht hilft es dir, wenn Du neben die Strophen kleine "Männchen" oder Monster oder sowas malst. Ich will dich nicht veräppeln!!! Bei mir funktioniert das prima.

Gruß
Doc.
 
Ich lerne zwar normalerweise Bass-/Gitarrenpassagen, habe aber schon gemerkt, dass man unbekannte Songs, insbesondere solche, die einem am Anfang nicht so viel "geben" leichter durch ständiges abnudeln der Aufnahme reinbekommt. Da ich täglich insgesamt eine Stunde mit dem Auto zur Arbeit und zurück pendle leg ich mir also öfters mal die Aufnahme ein und bin dann Zuhause nur noch mit den wirklich schwierigen Passagen beschäftigt, aber nicht mehr mit dem Ablauf, Einsätzen, Timing.... Das lässt sich vielleicht übertragen.
 
Ja, lässt sich. Genauso mache ich es auch. Ich suche mir eine Aufnahme und höre mir die immer und immer wieder an. Teilweise zu Hause, da lese ich den Text mit, und dann halt auch so und versuche immer wieder mitzusingen. Das klappt bei mir sehr sehr gut.
 
Ja, so geht's bei mir auch. Vor allem Liedpassagen/Riffs auf der Gitarre tagtäglich mitspielen. Anhören, langsam nachahmen, auf Geschwindigkeit bringen, >mitspielen. So würde ich das auch mit dem Saxophon machen. Die Methode ist viel effizienter als von Noten etwas abspielen.

Und: Manche Passagen dauern eben etwas länger... also nicht gleich verzweifeln, mos, nicht aufgeben ist die Devise, dann klappt es irgendwann!!

think
 
Erst mal ist es ganz wichtig, das Textblatt irgendwann weg zu legen. Solange es da ist, ist es viel schwieriger, etwas auswendig zu lernen, weil das Hirn - schätze ich - nur Kapazitäten frei macht , wenn es nötig ist. Es arbeitet wohl recht ökonomisch.

Dann kommt es - wie schon angedeutet - auf die Art des Textes an. Es gibt Texte, die so unglaublich einfach sind und obwohl ich sie seit 8 Jahren singe, kann ich sie immer noch nicht richtig. "Something" von den Beatles ist einer davon. Die einzelnen Passagen sind so untereinander austauschbar (Something in the way she moves/that shows/she knows), dass ich sie einfach nie in die Reihe kriege. Andere Texte wiederum, die viel komplexer sind, gehen ganz schnell. Weil sie eine Geschichte erzählen, die man sich vorstellen und an der man sich orientieren kann. Bei nicht-muttersprachlichen Texten ist es daher wichtig, sie sich mal zu übersetzen. Sich klar zu machen: was passiert da, was erzählt der mir da. Demensprechend sind Texte, die man selbst als gut empfindet, auch wenn sie enorm schwierig scheinen, leichter als nichtssagende Texte. Sich also nicht nur an den Worten zu orientieren, sondern sich diese bewusst zu machen. Aber das wurde ja ähnlich schon gesagt.

Aber nochmal: ganz wichtig: das Textblatt weglegen - vor allem im Proberaum mit der Band, denn die spielt genadenlos weiter... auch wenn es zu Aussetzern kommt. Nach dem Durchlauf noch mal die Stellen ansehen und dann nochmal. Wenn man einen Text einmal richtig gesungen hat, bleibt er meist auch leichterdrin, weil das Sicherheit gibt.
 
Donnerschlag!!
Das überrascht mich jetzt aber!
Offenbar macht IHR das ja alle nach einem (zumindest) ähnlichen Muster....??

Vielleicht sollte ich mal drüber nachdenken, ob mein Prinzip nicht doch zu kompliziert ist, für so etwas i.d.R. einfaches wie Texte lernen?!
Obwohl: mir fällt das so doch deutlich leichter, als wenn ich Absatz um Absatz auswendig lernen müsste.

Vielleicht sollte ich aber doch einfach mal auf die Couch......?:rolleyes:

Gruß
Doc.
 
!
Obwohl: mir fällt das so doch deutlich leichter, als wenn ich Absatz um Absatz auswendig lernen müsste.
.

Teilweise hab ich das auch so gemacht. Mit dem Ergebnis, dass ich Strophen verwechselt und an der falschen Stelle gesungen habe. Absatz für Absatz: bei mir am Anfang ganz gut - aber ich muss irgendwann den Text auch als Gesamtheit annehmen.
 
Hallo !
Leider, leider scheint es auch eine Relation zwischen Gehirnkapazität und Repertoire-Umfang zu geben.
Ich hatte früher kein Problem damit, mir ein festes Band-Repertoire von sagen wir mal 25 Songs zu merken und auswendig zu singen.
Jetzt singe ich in verschiedenen Formationen, verschiedenen Sprachen und schätze mal, an die 200 Songs sind es bestimmt, viele singe ich selten, viele sind je nach Band ganz unterschiedlich arrangiert... keine Chance, ich werde das NIE und nimmer alles auswendig können, also steht meistens irgendwo diskret ein Textbuch herum, in das ich ab und zu hineinschielen kann, wenn ich einen Texthänger habe oder mich frage: äh, wie war das doch gleich bei dieser Combo, spielen sie jetzt die Bridge oder kommt noch ein Klaviersolo? Das Hineinschielen bleibt bei langen gigs, die so ein paar Stunden gehen, nicht aus.
Und das Gedächtnis ist leider auch nicht mehr das einer Zwanzigjährigen ;)
Bell
 
Teilweise hab ich das auch so gemacht. Mit dem Ergebnis, dass ich Strophen verwechselt und an der falschen Stelle gesungen habe. Absatz für Absatz: bei mir am Anfang ganz gut - aber ich muss irgendwann den Text auch als Gesamtheit annehmen.

Ok,
aber das widerspricht sich ja nicht zwangsläufig.
Zumal ich in der Hauptsache selbst geschriebene Sachen singe. Der Bezug ist also voll da und das muss er ja auch, weil man das sonst nicht mit der Emotionalität singen kann, die notwendig wäre.
Bei Covers (von denen wir eher weniger auf Lager haben) stimme ich dir voll zu. Da macht es mehr Sinn, sich hin und wieder das Blatt wegzuziehen, wobei ich eigentlich auch da mit meiner Methode ganz gut gefahren bin. Ich vermute mal, dass das sowas wie ein Selbstschutzmechanismus bei mir ist. Ich projeziere mir den Text einfach nur vors innere Auge. Klar versinge ich mich auch mal, passiert aber nicht so oft und wenn doch, muss man halt mal improviseren. Dafür üben wir ja solche Sachen mit ein. Bspw., dass ich einfach mal hinrenne und das Licht ausmache. Die Kollegen stehen dann im Dunkeln oder ich höre einfach mal komplett auf zu singen. Aber solche Gemeinheiten, wie Gitarristen ärgern, gehören eigentlich in einen eigenen Thread.

Gruß
Doc.
 
Jetzt singe ich in verschiedenen Formationen, verschiedenen Sprachen und schätze mal, an die 200 Songs sind es bestimmt, viele singe ich selten, viele sind je nach Band ganz unterschiedlich arrangiert... keine Chance, ich werde das NIE und nimmer alles auswendig können,
Das ist auch nur verständlich!!

also steht meistens irgendwo diskret ein Textbuch herum,
Das sowieso.
Ich hab mal Reinhard Mey live im Radio zu einer morgendlichen Talkrunde gehört. Er wurde gefragt, ob er all seine Lieder abrufbereit im Kopf habe. Hat er nicht, sondern bereitet sich immer auf ein bestimmtes Repertoir vor.
Das ist, denke ich mal, ganz normal...

Und das Gedächtnis ist leider auch nicht mehr das einer Zwanzigjährigen ;)
Bell
Dafür reicher an Erfahrung ;)
 
Er wurde gefragt, ob er all seine Lieder abrufbereit im Kopf habe. Hat er nicht, sondern bereitet sich immer auf ein bestimmtes Repertoir vor.
Das ist, denke ich mal, ganz normal...

Stimmt.... da er zwischen seinen Tourneen eigentlich überhaupt keine Musik macht. muss er auch jedesmal das komplette Gitarrenzeugs wieder lernen, die Musikeln neu aufbauen usw...
 
Hallo

also beim Singen mach ich's so, dass ich mir eine vorhandene Aufnahme zig Mal anhöre und mitsinge - mit Text. Und zwar Strophenweise. Dann das ganze ohne Text probieren (und bin oft erstaunt, was da an Textfetzen zumindest schon hängengeblieben ist). Und dann ohne Text und Aufnahme einfach so.

Da ich doch eher ein visueller Typ bin, hilft mir, wenn der Text, bei dem ich anfänglich mitlese, entsprechend strukturiert ist. Also Strophen gut voneinander getrennt. Eventuell eine rote Strophe, eine grüne Strophe, etc.
Das hilft mir dann beim "in Erinnerung rufen". Da weiß ich dann: ah, es kommt die rote Strophe, sehe bildlich die erste Zeile vor Augen, lese diese quasi gedanklich hab. Und wenn ich die mal hab, kommt der Rest der Strophe ganz von alleine (weil ich den durchs viele Hören dann schon im Ohr habe...).

Aber wie Antipasti schon erwähnte - wenn ein Text eine Geschichte erzählt, tut man sich leichter, weil automatisch klar ist, was inhaltlich als nächstes kommt. Und die Formulierung hat man dann scheinbar doch leichter intus. Aber wenn immer nur zwei Zeilen zusammengehören und dann austauschbare zwei weitere Zeilen folgen, da fragt man sich wohl oft "What's next".
Da half mir bislang nur ständiges runterbeten im Radl... (aber ich bin auch noch nicht so geübt im Text lernen...)

Beim Sax tu ich mir übrigens seit je her schwer, Melodien auswendig zu lernen. Da hilft mir nur Phrase für Phrase in den Noten anschauen, Noten weg, Nachspielen. Nächste Phrase. Dann die vorhergehenden mit der neuen Phrase.
Wobei ich mir da nur an markanten Stellen die Noten merke (zB Auftakt zum zweiten Teil sind g h a) und den Rest merken sich nur die Finger - ohne dass ich bewusst "benamsen" könnte, was meine Finger da spielen...

So long
Christine
 

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