Was macht eine gute Gitarre aus?

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Hallo zusammen!

Seit einigen Wochen lese ich nun häufiger eure Antworten zu den Fragen: "Welche Gitarre für Anfänger?" Mir ist aufgefallen, dass immer die selben Modelle genannt werden (u.a. Ibanez und Yamaha). Aber keiner begründet, warum diese Gitarre gut sein soll. Sind das alles nur subjektive Eindrücke? Vielleicht sollten wir die Gitarren einmal nach folgenden Kriterien bewerten:

- Holz
Welche Qualitätsmerkmale gibt es? In der Regel ist doch jede Gitarre lackiert und der Käufer muss sich auf die Aussage des Herstellers verlassen (z.B. Korpus Erle, zwei Teile u.s.w.). Ob das Holz gut ausgelagert wurde und keine Astlöcher oder gekittete Risse hat, kann der Käufer durch die Lackierung nicht mehr sehen. Sicher, ein geübter Gitarrist kann bestimmt heraushören, dass mit dem Korpus etwas nicht stimmt. Der Einsteiger nicht.

- Verarbeitung
In diesem Bereich kann wohl auch der Einsteiger eine gute, von einer schlechten Gitarre schnell unterscheiden. Sind die Bünde plan; steht der Hals gerade, ist nichts locker, Bundreinheit uvm.

- Handling/Bespielbarkeit
Das ist wohl wieder sehr subjetiv. Vielleicht kann man aber das Gewicht, die Kopflastigkeit und das Griffbrett objektiv bewerten.

- Tonabnehmer
Subjektiv ist bestimmt eine Humbucker Gitarre einer Singlecoil Gitarre den Vortritt zu geben. Aber man kann bewerten, ob starke Nebengeräuche auftreten (z.B. brummen) oder wie direkt die Tonabnahme erfolgt.

- Klangverhalten
Am Ende, wenn man alle Kriterien zusammenfügt, müßte noch das Klangverhalten bewertet werden. Da ein hochwertiger Tonabnehmer auf schlechtem Holz nichts bringt, kann jetzt vielleicht doch u. U. eine Aussage über die Holzqualität getroffen werden.

Also, ich würde mich freuen, wenn ihr eure Lieblingseinsteigergitarre unter den genannten Gesichtspunkten noch einmal vorstellt.

Gruß

Andreas
 
Eigenschaft
 
Also ich muss sagen, mir gefällt das, was du geschrieben hast, wirklich sehr gut.
Dafür kriegst du schon einmal eine Bewertung. :great:

Da ich auch noch Anfänger bin und meine Gitarre mehr oder weniger auf gut Glück gekauft hab (Hat sich aber ausgezahlt! Also ich bin zufrieden) werd ich mir beim nächsten Kauf diese Kriterien mal zu Herzen nehmen :)

Also gut gemacht! ;)

mfg
Nirvanafan
 
Naja, ich setze meine Ansprüche bei unter 300 Euro etwas tiefer:
- Funktioniert die Gitarre?
- Hält die Stimmmechanik halbwegs?
- Ist alles sauber verarbeitet?
- Wurde vernünftiges Holz benutzt, oder hat da jemand was mit Sägespäne zusammengeklebt?
- Gibt es zur Gitarre allgemeine Meinungen/(gute) Rezensionen?
- Ist der Hersteller halbwegs bekannt?
- Gibts Garantie? Wie lange/In welcher Form?
- Klingt die Gitarre nicht nach Mülltonne?

Alles andere ist meiner Meinung nach Geschmackssache. Ich persönlich rate in Sachen Tonabnehmern gern zu HSS/HSH-Kombinationen, da halt extrem flexibel und für fast alles zu gebrauchen. Und zur Strat-Form im weitesten Sinne, da sie optisch erstmal überall reinpasst; ob Jazz oder Speed Metal, damit geht eig. alles. Ich für meinen Teil denke, das jemand, der mit seiner Klampfe Blues machen will, nur bedingt eine BC Rich Warlock braucht.

Das alles im Hinterkopf merken wir schnell, das die Ibanez GRG170 und die Yamaha Pacifica 112 (bekanntermaßen die am meisten empfohlenen Gitarren in diesem Forum) doch sehr gut in mein Schema passen. Naja, ist ja alles subjektiv^^

MfG Mathew
 
also hm,
ich tendiere bei sogenannten anfängergitarren auch eher in die asiatische richtung ibanez und yamaha.
nehmen wir mal die pacifica.
die pacifica 112 hat als tonholz Erle soweit ich weiss.
ich halte erle für ein weitaus hochwertigeres tonholz als agathis, welches auch oft in der preisklasse angesiedelt ist, zb bei squier instrumenten.
wenn man die gitarre unverstärkt anspielt kommt mir persönlich erle ein wenig differenzierter und klarer vor als agathis. meine meinung.
zumal muss ich sagen gefällt mir der cleanklang der pacifica sehr. die töne kommen klar heraus, ein schöner klarer sound.
der humbucker der pacifica ist für die preisklasse wirklich gut zu gebrauchen auch verzerrt matscht er kaum.

zum vergleich, meine 1. e gitarre war aus so einem anfänerset, ein stratnachbau, aus einem kleinen musikfachgeschäft. das korpusholz war im warsten sinne des wortes billige spanplatte, die gitarre wog keine 3 kilo und die bohrlöcher des abdeckfaches fürs tremolo waren nach 1 mal aufschrauben ausgeleiert.
das tremolo hatte nach knapp 2 monaten am schraubansatz für den hebel einen riss...
die mechaniken verstimmten sich nach wenigen stunden spielen. und die tonabnehmer waren von minderer qualität was ich feststellte als ich zum 1. mal eine squier standart strat anspielte.. war kein vergleich dagegen...
 
Das man bei einer günstigen Einsteiger Gitarre Abstriche machen muss ist glaub ich jedem klar. Ich denke das für den Anfang sicher das Handling eine der wichtigsten Kriterien darstellen sollte - das Wohlfühlen - sowohl vom Korpus als auch natürlich der Hals (Form).

Ibanez und Yamaha bieten einfach in diesen Preisregionen schon sehr viel Gitarre zu günstigem Kurs.


lg,NOMORE
 
Ich denke auch das die Kriterien für einen Anfänger anders sind als für Fortgeschrittene:

- Hat die Gitarre Humbucker und Single Coils? (Das gilt natürlich nur für Anfänger, die auch noch nicht recht wissen was sie wirklich spielen wollen)

- Ist die Gitarre so gebaut, daß ich das erlernte gut auf spätere Gitarren übertragen kann? (Griffbrett nicht zu dünn und nicht zu dick usw.)

- Lassen sich die Saiten leicht wechseln?

- Bleibt die Gitarre in Stimmung. (Gute Mechaniken)

- Ist der Sound akzeptabel (Gitarre Amp Kombo sollten zumindest soviel draufhaben, daß ganze Akkorde wie aus Highway to Hell nicht all zu sehr matschen, mit nem Billig Set hört sich das selbst beim Profi nach Dünnpfiff an und der Anfänger glaubt es liegt an ihm)
 
@Nirvanafan13: Danke für die Punkte und danke für das Lob! :D

Allgemein: Ich denke schon, dass ein Einsteiger nicht nur auf die Bespielbarkeit und Verarbeitung achten sollte. Das Gitarrenangebot ist dafür mittlerweile schon zu groß. Neulich war ich in einem Internetladen in Mannheim. Dort standen unzählige E-Gitarren in allen Preisklassen herum. Ehrlich gesagt: Ich war total überfodert! Fast alle sahen sauber verarbeitet aus und im Handling merkte ich bei den Modellen, die ich in die Hand nahm, auch kaum einen Unterschied. Demnach müßte ich unzählige Gitarren anspielen, um wirklich eine halbwegs objektive Entscheidung treffen zu können.

Allerdings muss ich euch zustimmen, dass die Ibanez und Yamaha einen guten Eindruck hinterlassen. Ebenfalls bin ich persönlich von den LAG-Modellen begeistert (gute Fachkritiken, sehr gute Optik). Einen super Preis (179,- €) und gute Fachkritiken zeichnen die Epiphon EM-1 aus. Meines Wissens sind alle genannten Gitarren alle aus Erle mit einem Ahornhals und Palisander(-Imitat) Griffbrett. Aber was können wir Einsteiger schon über die Holzqualität, die allgemeine Qualitätsstabilität der Serienfertigung und ob die Tonabnehmer auch zu der Gitarre passen,sagen? Da bleibt uns nur das Urteil eines erfahrenen Gitarristen oder der Fachpresse.

Übrigens: Von einem Vintage-Tremolo würde ich zukünftig, in der Einsteigerklasse, die Finger lassen: Bei meiner Career verstimmen die Saiten ständig und die Verschraubung ist sehr wackelig.
 
zum thema tremolo. das die ganzen "non-double-locking-systeme" in der unteren preisklasse nich grad wirklich stimmstabil sind dürfte klar sein. das der yamaha geht wie ich finde aber absolut in ordnung. wenns nich gebraucht wird hält die gitarre ihre stimmung auch der normale "wibbeleinsatz" macht ihr nichts. das divebombs mit sonem tremolo nich drin sind dürfte klar sein. den ganz billigen floyd nachbauten in diversen harley benton gitarren traue ich übrigens noch viel weniger zu
 
Übrigens: Von einem Vintage-Tremolo würde ich zukünftig, in der Einsteigerklasse, die Finger lassen: Bei meiner Career verstimmen die Saiten ständig und die Verschraubung ist sehr wackelig.

Hier hängt aber auch viel von Technik und Umgang mit der Materie ab: Man kann auch mit (einigen) billigen Vintage-Tremolos umgehen, wenn man weiß wo der Unterschied ist zwischen "wie weit könnte ich" und "wie weit sollte ich". Solange man keine Ultra-Divebombs auf ner 100-Euro-Klampfe versucht, sind viele Vintage-Tremolos auch halbwegs stimmstabil.
 
Sorry, muß mich berichtigen: Die Lag Gitarren haben einen Lindenkorpus. :redface:

Gruß

Andreas
 
Von allen genannten Punkten bekommt man einfach bei den beiden Marken am meisten fürs Geld, wobei ich sagen muss, das Fender/Squier aufgeholt hat. Die Modelle in der 300,-€ Klasse können vor allem in der Verarbeitung locker mit Modellen der 600,-€ Klasse bei fast allen anderen Marken mithalten oder sind teils noch besser.
Ich persönlich mag Ibanez am liebsten und mein aktuelles Lieblingsmodell ist die ARC100. Die Gitarre ist für neu 319,- einfach nur der Hammer (bekam sie gebraucht für 180,-) und bin immer wieder überrascht wie gut die klingt, Bespielbarkeit, eingeleimter Hals, verbaute Tonabnehmer, alles echt Wahnsinn für das Geld. Das einzige was ich kritisieren kann ist, dass ich die Kopfform nicht harmonisch finde und die Bünde auf der Unterseite etwas scharf waren, was aber in 1 Minute mit dem Dremel erledigt war.
 
@Big A: Deine Aussage deckt sich mit der Fachpresse. Dort wurde die Ibanez-Artist-Reihe durchweg gelobt. Wie ist es mit der Kopflastigkeit bei der ARC 100?
 
ich glaub die ARC sind alle recht Kopflastig was aber mit einem guten Ledergurt weniger stört
 
bin ich der einzige, der sich fragt, wofür ein Anfänger, also ein echter ahnungsloser Einsteiger, ein Tremolosystem braucht ????

bei meinem 7 jährigen Nachbarsjungen hab ich als erstes (noch vorm stimmen) den Hebel abgeschraubt, auf den Schrank gelegt und gesagt: "Lern erstmal spielen" ;)

Blues zum Gruß
Foxy
 
bin ich der einzige, der sich fragt, wofür ein Anfänger, also ein echter ahnungsloser Einsteiger, ein Tremolosystem braucht ????

bei meinem 7 jährigen Nachbarsjungen hab ich als erstes (noch vorm stimmen) den Hebel abgeschraubt, auf den Schrank gelegt und gesagt: "Lern erstmal spielen" ;)

Blues zum Gruß
Foxy

Seh ich auch genau so. Als ich angefangen hab dachte ich mir "Mann ist meine Gitarre scheiße, verstimmt sich ja alle 3 Minuten!". Bis ich irgendwann auf den Trichter gekommen bin das man was anderes bei Divebombs mit nem Billigtremolo nicht erwarten kann. Seit ich ausgelotet habe, wie weit Tremolo und Mechaniken das mitmachen, muss ich auch bei extrem langer Übungs/Rumspielzeit (für mich: mehr als zweieinhalb Stunden am Tag) selten öfter als 2-3 Mal nachstimmen. Siehe da, so kacke sind die Mechaniken auch wieder nicht!

Auf der anderen Seite gibts aber auch Gitarren (vor allem halt Billigware), bei der man kein Tremolo (und oft nichtmal Spielen) braucht, damit sich alles alle 3 Minuten verstimmt.
 
Saitenstechen schrieb:
Subjektiv ist bestimmt eine Humbucker Gitarre einer Singlecoil Gitarre den Vortritt zu geben.
Warum das denn? Aöso ich weiß ja nicht, ich bin auch noch Anfänger(habe ne Fender Mexican Strat) und mir gefallen singlecoils(in vielen Fällen) besser als Humbucker...
Da muss jeder für sich hören finde ich....Für manche Sachen sind Humbucker halt einfach besser deshalb bin ich der Meinung, dass die H-S-S Kombination am flexibelsten ist :great:...und deshalb auch gut für unentschlossene anfänger geeignet, wurde ja schon mehrfach gesagt...

Gruß
Moritz
 
@moe8: Da hast du mich falsch verstanden.:eek: Besser ausgedrückt: Es ist subjektiv, eine Humbucker-Gitarre zu bevorzugen. Und es ist natürlich auch subjektiv eine Singlecoil-Gitarre zu bevorzugen. In beiden Fällen gibt es gute und schlechte Tonabnehmer. Jetzt alles klar? :confused:

Gruß

Andreas
 
@Big A: Deine Aussage deckt sich mit der Fachpresse. Dort wurde die Ibanez-Artist-Reihe durchweg gelobt. Wie ist es mit der Kopflastigkeit bei der ARC 100?

Kopflastig? Ist mir noch gar nicht aufgefallen ... aber ich habe jenen welchen breiten Ledergurt dran ... :great:
finde sie aber auch auf dem Schenkel gespielt nicht kopflastig
 

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