Das Beispiel mit dem Flüstern ist auch sehr interessant auf der letzten Tool - Scheibe eingesetzt worden, da gibt es einen Song, hab den Titel gerade nicht im Kopf, da gibt es eine ganz leise Gesangsstimme, die "vor - singt", also noch vor der eigentlichen Gesangslinie kommt, ein sehr geiler Effekt.
Eine klassische Methode, nicht nur auf den Gesang bezogen, ist die Strophe wesentlich kompakter zu mixen als den Refrain. Beim Refrain den Sound öffnen um mehr Breite zu erzielen und den Refrain - Charakter zu unterstreichen.
Es hängt auch stark davon ab was der Sänger kann. Also ich habe schon Sänger/innen erlebt, die doppeln ihre Gesangsspur ohne Probleme auf den Punkt genau im Firsttake und andere brauchen schon Stunden um nur den Hauptgesang aufzunehmen. Was man mit den Vocals macht hängt wirklich ganz stark vom Können des Sängers ab. Kann er/sie ohne Probleme Chöre einsingen, zusätzliche Stimmen entwerfen, etc.
Man kann zum Beispiel wunderbar die Hälfte der Strophe mit eine Hauptstimme auskommen und dann in der zweiten Hälfte ne höhere Stimme für mehr Präsenz dazukommen lassen. Gibt eine schöne dynamische Steigerung.
Oder man geht den Weg wie es zum Beispiel Sandra von den Guano Apes gemacht hat. Sie hat ja viele Vocals eingesungen und teilweise als Effekt eingesetzt, der auch von nem Synthi hätte kommen können, aber das muss man erstmal können.
Aber sehr klassisch gesehen arbeitet man in der Strophe kompakter und im Refrain breiter und offener, wobei das alles eine Sache des Ausprobierens ist. Normalerweise lässt man die Hauptlinie in der Mitte stehen, weil sie ja auch ein verbindendes Element im ganzen Song ist, aber da mag es auch kreative und gute Ausnahmen geben.