Argumentationshilfe wegen überdimensionierter Bassanlage

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Hallo ihr lieben Basser/-innen, ich wende mich heute mal mit einer Frage an Euch.

Folgendes Szenario liegt vor:
Der Bassist meiner Band hat einen G.A.S.-Anfall (heisst bei Euch ja wahrscheinlich B.A.S.-Anfall :) ) und träumt von neuem Equipment. Sein 20 Jahre alter Peavey-Verstärker (ca. 200 W) gibt allmählich den Geist auf, klingt nicht wirklich berauschend und ist ihm nicht druckvoll genug. Der Gute rennt also in ein renommiertes Münchner Musikgeschäft und lässt sich dieses Topteil schmackhaft machen: Peavey Tour 700. Welche Box drunter stand und ihm empfohlen wurde, konnte er uns nicht sagen, aber auf Grund seiner Erzählungen muss sie ziemlich groß sein (Zitat: "Die ganze Anlage ist ungefähr so hoch wie ich" - er ist übrigens 1,80 m groß).

Der Rest der Band war zunächst sprachlos und stellt sich nun die Frage: sind wir dann auch bald alle gehörlos? Benötigt man wirklich 700 W in einem 30m² großen Übungsraum?

Vielleicht habt ihr ja einige Argumente, warum weniger hier mehr sein könnte. Unser Bassist neigt eigentlich nicht dazu, zu laut zu sein, aber die 700 W scheinen ihm das Gehirn vernebelt zu haben. Gibt es handfeste Gründe, die grundsätzlich gegen einen überdimensionierten Verstärker sprechen (z.B., weil ein Bassverstärker am unteren Rand des Leistungsspektrums nicht gut klingt)?

Für die Suche nach Alternativen interessiert mich (als Basslaien) auch folgendes: was braucht man, um einen durchsetzungsfähigen Bass-Sound zu haben: viel Power, viele Boxen, große Lautsprecher, alles zusammen oder etwas ganz anderes? Wenn es dazu bereits Threads gibt, könnt ihr mich auch gerne darauf verweisen, ich bin allerdings beim Stöbern durch die Bassecke nicht fündig geworden.
 
Eigenschaft
 
was braucht man, um einen durchsetzungsfähigen Bass-Sound zu haben: viel Power, viele Boxen, große Lautsprecher, alles zusammen oder etwas ganz anderes?
Ganz einfach: EIN vernünftiges Topteil und EINE vernünftige Box ODER EINE vernünfige Combo.
Damit sollte man eigtl. in jeder durchschnittlichen Band spielen können. Den Rest regelt man per EQ. Wer meint, sich ne größere Anlage hinstellen zu müssen, bitte schön, solange er nicht alles mit seinem Bass überdröhnt. Man solls kaum glauben, aber auch ein 700w Top hat nen Lautstärkeregler. ;)
Im Endeffekt alles eine Frage des Geschmacks und des Geldbeutels.
Euer Bassist ist doch mit Sicherheit schon alleine groß, von daher lasst ihn doch, wenn er es unbedingt will. Ich persönlich finds zwar auch Schwachsinnig, wenn Gitarristen mit Topteil und 4x12" Box ankommen, obwohl es eine 1x12" Combo genauso tun würde, aber solange sie sich am Riemen reissen können, kein Problem.
 
Dagegen spricht natürlich, dass die Box ziemlich unpraktisch zu transportieren ist. 2 kleine Boxen statt einer großen sind da sehr viel praktischer.

Auf der anderen Seite... viel Leistung und viel Membranfläche ist für einen durchsetzungsfähigen Basssound m.E. schon förderlich. Wobei das nicht automatisch heißt, dass er mit der neuen Anlage lauter ist. Eine große Anlage mit viel Leistungsreserven klingt schon anders als eine kleine aufgerissene Anlage.

Die Wattangaben sind übrigens nicht unbedingt mit denen von Gitarren(vollröhren)verstärkern zu vergleichen. 700W sind nicht ungewöhnlich viel, obwohl meiner Meinung nach 300W für einen Proberaum locker reichen.

Ergo: Topteil sieht ganz ordentlich aus, horch vielleicht nochmal nach welche(s) Boxenmodell(e) das waren/ist. Man ärgert sich spätestens dann wenn die ersten Gigs kommen.
 
ein massiver grund dafür ist wirklich das gewicht.
spätestens beim ersten gig wird er es verfluchen, seine 70kg box tragen zu müssen.
vermutlich ist die box eine 8x10", das ist das größte was mir einfallen würde, und die sind bei weitem keine 1,80, also hat er da etwas übertrieben schätze ich, die dinger wirken auch sehr groß.
( https://www.thomann.de/de/gallien_krueger_810glx.htm -> 1,25m)
( https://www.thomann.de/de/ashdown_mag_810_deep.htm -> 1,13m)
versucht ihn aufgrund des transportes und gewichts zu einer 4x10" zu überreden, wenn ihm das immernoch nicht reichen sollte (von der lautstärke her sollte es eigentlich reichen) kann er sich eine zweite 4x10" dazukaufen, was dann auf genau das gleiche rauskommen würde wie seine große, genauso groß, nur weils halt auf 2 teile verteilt ist leichter transportierbar aber genauso fett, oder er kann sich eine 1x15" kaufen, was dann wiederrum genauso hoch ist wie die 8x10", aber die flexibilität im sound erhöht.
beides ist leichter zu transportieren, hat aber einen gleichen, bzw nach meinung vieler bassisten besseren, effekt, und beides sieht ähnlich fett aus.

ausserdem...ein bassamp kann eigentlich sogesehn nicht zuviel power haben.
man kann auch den 700w amp leise drehen, schaffen unsere beiden gitarristen mit röhrenamps auch, so dass ich mit 300w selbst schon überdimensioniert wäre, wenn ich das ding aufreissen würde.

ausserdem kann er sich ja mal ganz lieb in dem musikladen anfragen, ob er mal ein topteil, vllt ein bisschen kleiner, so 300-500w finde ich ist etwas womit man sich auf jeden fall überall durchsetzen kann, und eine 410er mitholen könnte um das ganze mal im bandkontext zu testen.
(keine ahnung ob der laden das macht, aber einige geschäfte machen das).

edit: sorry hab n bisschen länger gebraucht für den post zu schreiben, daher zu langsam :'(
 
Nunja, mein Kühlschrank ist nicht halb so groß....2x12 unter einem SWR Top, das aber auch 700 Watt leistet an ner 800 Watt Box....aber ich muß das Teil ja nicht aufreißen. Und bei halber Lautstärker läuft das Ding so elegeant unangestrengt, dass ich mir kein 300 Watt biszumArschaufreissteil mehr vorstellen kann!!
 
@ migu
wie laut probt ihr? ich hab ein 300w-teil das schön bei halber lautstärke unangestrengt läuft....
aber ok wie gesagt, zuviel leistung liegt immer im auge des betrachters, bzw daran wie intelligent der nutzer damit umgeht.
ich glaube eher dass die befürchtungen in richtung der riesen box gehen, da der bassist so ein monster nicht allein tragen kann, und ich glaube nicht dass befürchtungen wegen einer
nicht halb so groß....2x12
angestellt würden, die der gute auch allein tragen könnte.
 
Bass? DI-Box!
Oder länger formuliert, er soll lieber etwas kleienr einkaufen, da eine solche Anlage bei der heute üblichen Methoden der Soundumsetzung eh nicht auf ihre Kosten käme. Im Proberaum wird er zu tun haben, es leise genug zu kriegen und auf der Bühne ist Ampgebrüll seit es Abnahme mit Ampmikros bzw. DI-Boxen gibt eh kein Thema mehr. Da gibt es kein "zu wenig" mehr sondern nurnoch ein "zuviel".

Was Proberaum-Wattzahlen angeht: Da reichen ein 80er Bassamp bzw. 80er Transen-Gitarrenamps bereits auf Halblast aus. Alles drüber hat dann andere Gründe.
 
ich kann mich auch nur anschließen. allein schon wegen dem transport würde ich, wenns denn so n turm sein soll, 2 "kleine" Boxen kaufen und nicht einen großen kühlschrank. ...hab ich ja auch gemacht :)
wegen der leistung würde ich mir keine sorgen machen denn viel schlimmer ist es wenn ein top immer knapp am limit ist.
 
Ist doch egal wie groß die Anlage ist. Wenn sie gut klingt und ihm gefällt soll er sich sie kaufen.
 
@kloppi laut.......
Und sicher zu schwer ist manchmal schlechter als zu lat, weil dafür gibt's schliesslich Stöpsel!
 
für zu laut hab ich meinen master-volume ;)
aber stöpsel hab sch trotzdem immer an weil ein hörsturz mir gereicht hat.
aber mit dem andern genau das was ich sage, ein schweres setup wird man irgendwann (vermutlich) hassen wegen dem schleppen, aber ein lautes kann man entweder leiser machen oder stöpsel.
 
Ja, schönen Dank erst mal für Eure zahlreichen Hinweise und Tipps. Ich kann momentan auch gar nichts dazu sagen, werde mit Euren Anregungen aber nun mal die Nachtruhe antreten.

1.gif
 
ich musste mal über n peavey 700 watt top spielen und keine sorge da kommt nicht so viel raus wie bei nem guten röhren top mit nem bruchteil der wattzahl.wenn man das aufdreht clipt das singal und es klingt alles nur sehr undefiniert ich würde von dem top glaub ich generell abraten...bin kein freund der peavey bass transen.
 
Wie kann der bitte nicht wissen, was der sich für ne Box holt?!? Sowas kostet doch Geld....oh mann.
 
@coffeekid
Das ist wieder eine Plattitüde die so nicht zu verallgemeinern ist!
Erstens gibt es gute Amps die sowohl/und/oder einen Kompressor und/oder einen Limiter haben! Beides dient in letzter Konsequenz dazu,dass ein Signal mit max. Lautstärke unverzerrt am Lautsprecher ankommen (kein clipping, keine verschenkte Dynamik) Billige Tops/endstufen haben sowas nicht, da geb ich Dir Recht, aber verallgemeinern darf man das nicht!
Und die höhere gefühlte Lautstärke bei einem Röhrentop/-Endstufe lässt sich auch erklären....hat aber nichts mit der realen Lautstärke, die messbar aus den Boxen kommt, zu tun!
Nichts für Ungut, aber ich finde es nicht gut, wenn man alles immer über einen Kamm schert!
Und....ja....mein Amp in Verbindung mit meiner Box ist ziemlich laut(auch ohne Röhre, aber mit Kompressor und Limiter)!
 
was braucht man, um einen durchsetzungsfähigen Bass-Sound zu haben: viel Power, viele Boxen, große Lautsprecher, alles zusammen oder etwas ganz anderes?
Das Wichtigste hast Du vergessen: man braucht einen Bass mit einem durchstzungsfähigen Klang, und man muss entsprechend spielen!

Was die Überdimensionierung angeht: erlaubt ist, was gefällt. Die meisten Basser bevorzugen einen cleanen Sound. Dafür braucht man große Leistungsreserven. Eine große Anlage auf halber Kraft klingt daher meist besser (weil bis in hohe Lautstärken clean) als eine kleine Anlage am Limit.
 

Lass mich raten, mit dem Signal geht's dann in eine 2x80 Watt Gesangsanlage? Sehr realisitisch.

Oder länger formuliert, er soll lieber etwas kleienr einkaufen, da eine solche Anlage bei der heute üblichen Methoden der Soundumsetzung eh nicht auf ihre Kosten käme.

Weil ein Amp ja sch**** klingt, wenn man ihn nicht ganz aufreißt. Schon klar.

Im Proberaum wird er zu tun haben, es leise genug zu kriegen und auf der Bühne ist Ampgebrüll seit es Abnahme mit Ampmikros bzw. DI-Boxen gibt eh kein Thema mehr. Da gibt es kein "zu wenig" mehr sondern nurnoch ein "zuviel".

Was ein Quatsch, deine Rechnung setzt vorraus eine Top-PA mit Top-Monitoranlage zur Verfügung zu haben, aber welche kleine bis semiprofessionelle Band hat das schon?

Natürlich ist nichts nerviger, als wenn jemand seine Lautstärke nicht im Griff hat, weil ja ,,der Amp leise nicht richtig klingt'', aber m.E. sind von dieser Krankheit Bassisten eher weniger betroffen. Ausnahmen mögen diese Regel bestätigen.

Was Proberaum-Wattzahlen angeht: Da reichen ein 80er Bassamp bzw. 80er Transen-Gitarrenamps bereits auf Halblast aus. Alles drüber hat dann andere Gründe.

In meinem ganzen Leben hab ich noch in keiner Rockband (mit Schlagzeug) gespielt, in der 80 Watt ausreichten oder ausgereicht hätten. Immer wenn ich versucht habe abzuspecken, war es (auch den anderen) zu leise.

Vielleicht haben wir ja alle ein Ego-Problem, aber vielleicht sind wir deshalb auch Rockmusiker? ;)

Ich liebe es mit meinem B2-RE genügend Reserven zu haben, und wenn mich jemand bittet leiser zu machen, dann mach ich etwas leiser. Kaum zu glauben.

Gruesse, Pablo


EDIT: Ach mann, schon wieder OT. Zum Thema, ich finde den 700er Peavey nicht überdimensioniert. Bei 'ner 810er würd ich mir vorher klar machen, ob ich das Ding überhaupt transportieren kann.

Wir hatten früher keinen Bandbus und sind immer in PKW angereist. Das war der Grund mir damals keine passende 8x10er zu meinem Peavey Classic zu holen, wär in einem Toyota Starlet massiv in die Hose gegangen. Ausserdem muss man immer mit einer zweiten Person ausladen, was sich nicht immer organisieren lässt.

Ansonsten, wie bereits gesagt, erlaubt ist, was klingt. :)
 
Hatte vergessen zu erwähnen, dass das Thema Transport hier mal keine Rolle spielen soll. Muskelkraft und Transportfläche haben wir ausgelagert ("outgesourced" wie man heute wohl sagt), beides ist ausreichend vorhanden. Auch Geld - so blöd sich das anhören mag - spielt keine Rolle.

So wie ich das verstehe, kann man also den Peavey Tour 700 auch im unteren Leistungsbereich ansprechend klingen lassen. Das ist ja schon mal gut. Bleibt die Frage der nach Box: was empfiehlt sich da für erdig-brummigen Rocksound, der hauptsächlich im Magen kribbeln soll und nicht den Kopf sprengt?
 
Hatte vergessen zu erwähnen, dass das Thema Transport hier mal keine Rolle spielen soll. Muskelkraft und Transportfläche haben wir ausgelagert ("outgesourced" wie man heute wohl sagt), beides ist ausreichend vorhanden. Auch Geld - so blöd sich das anhören mag - spielt keine Rolle.

So wie ich das verstehe, kann man also den Peavey Tour 700 auch im unteren Leistungsbereich ansprechend klingen lassen. Das ist ja schon mal gut. Bleibt die Frage der nach Box: was empfiehlt sich da für erdig-brummigen Rocksound, der hauptsächlich im Magen kribbeln soll und nicht den Kopf sprengt?

Ampeg!

https://www.thomann.de/de/ampeg_svt410hlf_bassbox.htm

die dürfte euch da gefallen. Mir persönlich zu erdig-brummig, aber das ist ja Geschmackssache.

Die Sachen von Peavey werden hier auch oft als 'Ampeg-Ersatz' gehandelt, hab ich aber selbst noch nicht gespielt. Vielleicht also auch dort umsehen.

FMC wird hier auch gerne empfohlen, aber wenn das Geld für eine Markenbox da ist - warum nicht.
 
Also, wenn Geld so gar keine Rolle spielt, würde ich persönlich nach einer Ampeg Anlage Ausschau halten:
http://www.musik-service.de/Bass-Verstaerker-Ampeg-SVT-4-Pro-Bassamp-prx395338263de.aspx
http://www.musik-service.de/Bass-Verstaerker-Ampeg-SVT-810-E-prx6455de.aspx

Für mich persönlich ausreichen würden:
http://www.musik-service.de/Bass-Verstaerker-Ampeg-SVT-3-Pro-Bass-Amp-450W-prx12565de.aspx
http://www.musik-service.de/Bass-Verstaerker-Ampeg-SVT-410-HLF-prx14322de.aspx

Diese Kombi ist sehr beliebt und wird von einigen Usern dieses Forums so eingesetzt. Ich selbst kenne nur den SVT-3pro, den ich sehr geil finde, die Box kenne ich nicht.

Wobei in der Kombi mit dem Peavey vielleicht auch diese da in Betracht kommen würde:
http://www.musik-service.de/ashdown-mag-810-deep-prx395754549de.aspx

Von Ashdown gibts auch noch ne teurere Serie, wobei diese dann teurer als die Ampeg 810er ist.

Kann man sich ja schicken lassen und bei Nichtgefallen zurückschicken (wobei ich das eventuell absprechen würde, zumindest wenn's nicht Thomann ist :twisted: ).

Gruesse, Pablo


EDIT: Eins raff ich bei Ampeg nicht, die Amps sind mit dermaßen hoher Leistung angegeben und sie haben gar keine ,,passenden'' Boxen im Programm. Kann mir jemand mal das System erklären? Oder muss man 2 810er an nem SVT-4 Pro betreiben *schluck*?
 

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