Wird Percussion kaum beachtet?

  • Ersteller DJ Nameless
  • Erstellt am
D
DJ Nameless
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
15.03.16
Registriert
11.09.06
Beiträge
533
Kekse
1.024
Hallo,

ich habe irgendwie das Gefühl, dass die Percussion-Instrumente, vor allem Kleinpercussion wie Maracas, Schellenring, Eggshaker, Kastagnetten und was es da sonst alles so gibt, so gut wie keine Beachtung findet. Ich komme deshalb auf diese Frage, weil ich mich neben meiner DJ-Arbeit nebenbei auch ein bisschen mit solchen Instrumenten befasse, weil sie mir persönlich gefallen. Quer durch die Bank, egal ob Profi-Musiker oder Laie, scheint Small-Percussion - im Gegensatz zu Klavier, Gitarre, Trompete oder Schlagzeug - nicht "anerkannt" zu werden, und selbst die so oft schlecht geredete Blockflöte kommt da besser weg. Bei Kindern sieht man gelegentlich mal noch irgendwelche Spielzeugausführungen, aber unter Jugendlichen dann schon überhaupt nicht mehr ...

Andererseits sehe ich, dass die bekannten spezialisierten Percussion-Hersteller wie Meinl, LP oder Sonor dieses Zeug wie geschnitten Brot verkaufen und ihre Sortimente sogar ständig erweitern. Da frage ich mich:

WO LANDEN DIESE INSTRUMENTE ALLE :confused::confused::confused:

Bei anderen Instrumenten ist die Sache irgendwie klar, Blockflöten gehen in erster Linie an Kinder, die Jugendlichen fahren meist auf E-Gitarre, Schlagzeug oder Keyboard ab, und klassische Orchsterinstrumente sind meist nur in "Spezialgeschäften" erhältlich - bei großen Anbietern wie Music Store oder Thomann führen die jedenfalls nur ein Schattendasein.

Aber gerade bei Small-Percussion sieht das so aus, der Music Store hat einen Riesen-Raum voll damit, und da diese Instrumente nicht viel Platz wegnehmen, können die sich wirklich endlos viel ins Regal legen, und so ist die Auswahl schier unerschöpflich. Schaut man ins Internet, findet man ein noch größeres Sortiment vor. Wer kauft das alles? Ich habe noch nie von wirtschaftlichen Schwierigkeiten in dieser Branche gehört.

Einige mögliche Erklärungen für die geringe "Akzeptanz": Man lernt zwar Small-Percussion in allen Varianten in der Grundschule kennen, aber anstatt in der Mittelstufe mit anspruchsvolleren Rhythmen weiterzumachen, gibt's nur Klassik-Theorie oder gar keinen Musikunterricht mehr.

Die Haupteinsatzgebiete von Kleinpercussion wie Flamenco, Samba oder Salsa sind ohnehin in der populären Musik nicht besonders präsent, und die wenigen Einlagen und Begleitrhythmen durch Maracas, Guiro & Co. kommen vielfach aus dem PC.

Bleibt die Frage, wo diese ganzen (m. E. sehr schönen) Instrumente alle landen, denn ich habe immer mehr den Eindruck, dass sich fast keiner dafür interessiert.

EDIT: WilliamBasie hat mir gerade eine PM geschickt, und mir erzählt, dass wir hier schon mal einen ähnlichen Thread hatten. Den kannte ich auch schon, da ging es aber mehr um die Musik im Allgemeinen, inwiefern die Percussion-Elemente in einem Song präsent sind... Mir geht es hier aber eher um die Frage, wieso gerade Kleinpercussion-Instrumente großteils (zumindest in meinem Verwandten- und Bekanntenkreis) so "abgewertet" werden und sich letztlich keiner dafür wirklich zu interessieren scheint.
 
Eigenschaft
 
Na wenn ich bei uns im Übungsraum so reinschauen, liegt da ein haufen Zeugs "Small-Percussion" rum. Jeder Trommler (sofern er ein bisserl in die Richtung Multi-Percussion geht) wird sich zusätzlich mit dem Zeugs eindecken und viele entdecken, dass z.B. Caxixis oder Maracas gar nicht so einfach zum spielen sind. Dagegen wenn jemand "nur trommelt" z.B. Djembe wird er mit der Clave wenig anfangen können. Bei uns in der Band (Samba, Bossa, Son/Salsa) wäre es ohne dem "Kleinzeugs" undenkbar... Aber recht hast du - in der Pop Musik wird oft vom Band dazu gespielt, meist wird da sogar die Clave irgendwie zweckentfremdet und nicht in 2/3 oder 3/2 gespielt.
 
Ich denk eine Erklärung dafür liegt auf der Hand:
Bei uns sind die Musikstile eben nicht so verbreitet, bei denen die "Kleinpercussion" zum Tragen kommt. Samba, Rumba etc.pp. sind nun mal in eher exotischen Richtungen beheimatet.
So erklärt sich auch, warum Klavier, Trompete etc. hier mehr Anklang finden, den klassische Musik ist ja eher in unseren Breiten beheimatet.
Was das Schlagzeug betrifft: Naja, das hat man in so vielen Stilen mit dabei, das ist wohl überall auf der Welt "zuhause". Ebenso die Gitarre.
Ebenso könnte man sich fragen, warum in Puerto Rico keiner Hackbrett spielt.

Warum sich diese Instrumente trotzdem verkaufen: Naja, es gibt ja trotzdem viele, die in diese musikalische Richtung gehen. Das fällt nur nicht so auf, den solche Bands haben es hier einfach schwerer also in der Karibik, Südamerika.
Darum "verschwinden" in Deinen Augen diese Sachen alle, weil Du sie selten zu sehen bekommst.
 
Also, da lag ich ja mit meiner Vemutung ja absolut richtig... bei mir kam das Faible für solche Instrumente halt, weil ich schon länger auch so Samba, Salsa usw. gehört habe, und weil gerade Kleinpercussion-Instrumente oft schon in sehr guter Qualität zu günstigen Preisen erhältlich sind (z. B. Maracas unter 15 €), war es halt keine große Hürde, das mal auszuprobieren.

Dass es "viele" gibt, die in diese musikalische Richtung gehen, bezweifle ich irgendwie. In meinem Verwandten- und Bekanntenkreis wird Latino-Musik eigentlich überhaupt nicht gehört. Auch da liegt sicherlich wieder dieses "Wahrnehmungsproblem", dass die Musikrichtung in den Medien nur durch einige "Ballermann-Acts" à la Loona, Hot Banditoz oder Bellini repräsentiert wird. Nichts gegen die oder deren Musik, aber das ist ja kein Referenzbeispiel für brasilianische Musik :) Aber man sieht es eben doch eindeutig: Wer irgendwo bei den Leuten, die man so kennt, rumfragt, wer sich ernsthaft über längere Zeit mit Maracas oder Tamburin beschäftigt, wird man erwartungsgemäß keinen finden. Ich rede jetzt nicht von absoluten Musik-Freaks, sondern dem "normalen Durchschnittsbürger". Der kennt das Zeug vielleicht noch aus der Grundschule, mehr aber auch nicht. Die Blockflöte ist auch weder im klassischen Sinfonie-Orchester noch in der Rockband vertreten (also ebenso ein "Nischen-Instrument", wenn man so will), und trotzdem lernen viele Kinder das. Und wenn jemand von sich sagt, dass er Blockflöte spielt, wird es "ganz normal" akzeptiert, während beim Begriff "Kleinpercussion" irritierte Blicke an der Tagesordnung sind.

Dabei sind diese Instrumente, wie Congiero schon angemerkt hat, gar nicht mal so einfach zu spielen. Eine Bekannte von mir hat sich mal an meinen Maracas (diese hier übrigens)versucht. Sie versuchte direkt, "aus dem Unterarm heraus" zu spielen, und wunderte sich, dass ihr schon nach ein paar Takten die Arme weh taten. Ich hatte anfangs diesen "Fehler" auch gemacht und dann herausgefunden, dass man besser aus dem Handgelenk spielt. Und man muss eine bestimmte Schlagtechnik austüfteln, bis man wirklich einen gut klingenden Sound hat, dann kommt noch die enorme Lautstärke des Instruments hinzu... trotzdem scheint das keinen zu interessieren. Das Spielen von Schlaginstrumenten sieht zwar sehr einfach aus, aber sooo einfach ist es eben nicht. Nur das wissen die Leute meistens nicht, weil sie es gar nicht erst ausprobieren.
 
Naja, ich denke Dein, so wie mein Bekannten- und Verwandtenkreis is sicher nicht repräsentativ auf Deutschland umgelegt, und sicher gibt es nicht soviele Latinbands wie z.B. Rockbands. Aber wie Du ja schon festgestellt hast verkaufen sich die Instrumente auch in unserem Bereich ja verhältnismäßig gut. Im Popbereich arbeiten ja doch recht viele mit Percussion. Der Fendrich z.B. hatte nen extra Musiker mit dabei. Is sicher nicht klassisch brasilianische Musik aber eben auch da gut einsetzbar. Und da wirds noch viele andere geben.
 
... Der Fendrich z.B. hatte nen extra Musiker mit dabei. Is sicher nicht klassisch brasilianische Musik aber eben auch da gut einsetzbar. Und da wirds noch viele andere geben.
..."der Fendrich" und wohl auch einige anderen, früher z.B. auch BAP, die haben sich einfach einen Percussion-Man (bei BAP hieß der "der Müsliman") gegönnt - aber bei aller Musik, die nicht trad. Perc. beinhaltet, die müssen sich das wirklich "gönnen"!!
Meistens wird bei solchen Profi-Unternehmungen ein Percussionist einfach als zusätzlicher unnötiger Mitverdiener gesehen, der die Einnahmen der restlichen Musiker schmälert - auf den Tonträgern ok, aber live zu teuer.

...aus eigener Erfahrung glaube ich eher nicht, daß es im Semi-/Profibereich sehr viele Bands gibt, die live mit Perc. spielen. Im TV, oder richtig großen Gigs kommt mal schnell einer dazu, auf der "normalen" Tour aber nicht.
 
Also ich kann nur sagen, daß mir das beim Fendrich saugut gefällt. Ich kenn von BAP zu wenig, aber wenn die so Mucke machen, wie die paar Sachen, die ich kenne dann brauchen die eher keinen. Der Fendrich der hat ja rhythmisch sehr vieles im Programm, bei Songs wie "Macho, Macho" paßt sowas hervorragend rein.
 
...aus eigener Erfahrung glaube ich eher nicht, daß es im Semi-/Profibereich sehr viele Bands gibt, die live mit Perc. spielen. Im TV, oder richtig großen Gigs kommt mal schnell einer dazu, auf der "normalen" Tour aber nicht.

Demgegenüber steht aber ein immer größer werdendes Angebot an Percussion- und auch Effektinstrumenten wie Pfeifen usw. Und das Zeug muss sich doch wie geschnitten Brot verkaufen, ansonsten würden Meinl, Sonor & Co. nicht permanent so ein riesiges Percussion-Sortiment liefern. Daher meine ich ja: Wo landet das alles?

Sicher, wie schon angemerkt, ist mein Bekanntenkreis vielleicht auch nicht repräsentativ. Aber ws sicherlich ein Punkt ist, ist dass das Spielen von Percussion-Instrumenten oft sehr einfach aussieht und daher dann auch oft als "Kinderkram" abgestempelt wird (gerade ein Großteil der Orff-Instrumente dürfte sicher bei Kindern landen, denke ich mal), man sich aber doch spezielle Schlagtechniken aneignen muss, damit die Instrumente ihren vollen Klang entfalten können.
 
Das siehst du doch bei manchen Sängern, Bläsern...sonstwas Instrumentalisten z.t. auch: Ach ja, Shaker spielen kann ja eh jeder, also klimper ich rum, wenn wer anders Solo spielt - und im Endeffekt wäre es manchmal besser, das Ding einfach liegen zu lassen, weil das mit Groove nix zu tun hat :eek:
 
Wo diese small-percussion - Instumente bleiben?

In jedem Proberaum fliegen die rum - ob die nu gebraucht werden oder nicht.

Zu Hause fliegen die rum - ob die nu gebraucht werden oder nicht. Ich habe mir schon ein paar Ei-Shaker gekauft, nur weils Spaß macht und die so nett sind und ins Regal passen.

Werden oft verschenkt - weil klein, zimmerkompatibel laut und günstig und viel angebrachter bei MusikerInnen jedglicher Art als ein Blumenstrauß, eine Mousse au Chocolat oder ein Klavier. Dazu gibt es noch die "Dritte-Welt-Fraktion", die in "Dritte-Welt-Läden" das aus Sympathie, als Unterstützung für peruanische Bergkommunen oder als Kolklore-Artikel kauft und verschenkt.

Musikschulen, Grundschulen, Kitas wurden ja schon genannt.

Was bislang nicht genannt wurde - wenn ich es nicht überlesen habe: Straßenmusiker aller Art schätzen diese kleinen Dinger und wissen sie gut und effektvoll einzusetzen.

Neulich war ich auf einer Musikfreizeit und da standen mehrere Cajuns rum - diese Sachen sind einfach klasse, reizen zum Ausprobieren und sofort schnappen sich drei Leute irgendwas anderes Percussives und machen mit. Du hast recht: die professionell zu benutzen bedeutet schon einiges an Übung - aber dennoch: im Vergleich zu Gitarre, Klavier, Bass oder drums bekommen auch Anfänger recht schnell was ordentliches zustande - gerade in Gruppen.

Ob die beachtet werden?
Neben den genannten Musikstilen ist halt vor allem das Gruppengefühl dabei das Entscheidende: Musik als Kommunikation, als Gefühl, als Bewegung. Ansonsten sind sie halt oft Gimmick. Allerdings: wer mal Musik mit Hr. Kache (ich glaube der heißt so) gehört hat, der weiß, dass Percussion eine eigene Welt ist und oft mehr zu leisten vermag als eine Schlagbude.

Kennst Du Orffsche Instrumente? Auch die haben einen eigenen Stellenwert - der aber auch eher in einem Grenzbereich zwischen Musik und Kommunikation/Gefühl/Bewegung liegt. Wird demzufolge auch in gewissen Gruppendynamischen Geschichten gerne benutzt.

Das wären so meine 2 Cent.

x-Riff
 
Neulich war ich auf einer Musikfreizeit und da standen mehrere Cajuns rum - diese Sachen sind einfach klasse, reizen zum Ausprobieren und sofort schnappen sich drei Leute irgendwas anderes Percussives und machen mit. Du hast recht: die professionell zu benutzen bedeutet schon einiges an Übung - aber dennoch: im Vergleich zu Gitarre, Klavier, Bass oder drums bekommen auch Anfänger recht schnell was ordentliches zustande - gerade in Gruppen.

Ob die beachtet werden?
Neben den genannten Musikstilen ist halt vor allem das Gruppengefühl dabei das Entscheidende: Musik als Kommunikation, als Gefühl, als Bewegung. Ansonsten sind sie halt oft Gimmick. Allerdings: wer mal Musik mit Hr. Kache (ich glaube der heißt so) gehört hat, der weiß, dass Percussion eine eigene Welt ist und oft mehr zu leisten vermag als eine Schlagbude.

Kennst Du Orffsche Instrumente? Auch die haben einen eigenen Stellenwert - der aber auch eher in einem Grenzbereich zwischen Musik und Kommunikation/Gefühl/Bewegung liegt. Wird demzufolge auch in gewissen Gruppendynamischen Geschichten gerne benutzt.
Das ist genau die andere Seite zu meinem Beitrag. Das Gruppengefühl unabhängig von Perfektion und professioneller Ansprüche ist was wertvolles.
 
Wo diese small-percussion - Instumente bleiben?
In jedem Proberaum fliegen die rum - ob die nu gebraucht werden oder nicht.

Das ist es ja, was ich meine... wieso werden sie gekauft, wenn sie nicht gebraucht werden? Dann kann man ja das Geld gleich in den Mülleimer schmeißen :) Jedenfalls kommen diese Teile bei den Bands kaum zum Einsatz.

Zu Hause fliegen die rum - ob die nu gebraucht werden oder nicht. Ich habe mir schon ein paar Ei-Shaker gekauft, nur weils Spaß macht und die so nett sind und ins Regal passen.

Ich muss auch sagen, dass sich (gerade bei einem Musikfan) Kleinpercussion-Instrumente wie Eggshaker oder Maracas sehr schön auch als Deko im Regal machen.

Werden oft verschenkt - weil klein, zimmerkompatibel laut und günstig und viel angebrachter bei MusikerInnen jedglicher Art ...

Da gebe ich dir mal uneingeschränkt Recht.

Musikschulen, Grundschulen, Kitas wurden ja schon genannt.

Yo.

Was bislang nicht genannt wurde - wenn ich es nicht überlesen habe: Straßenmusiker aller Art schätzen diese kleinen Dinger und wissen sie gut und effektvoll einzusetzen.

Nur sieht man die auch nicht sooo häufig, und meistens (zumindest die, die ich sehe), spielen sie entweder Gitarre oder Akkordeon.

Neulich war ich auf einer Musikfreizeit und da standen mehrere Cajuns rum - diese Sachen sind einfach klasse, reizen zum Ausprobieren und sofort schnappen sich drei Leute irgendwas anderes Percussives und machen mit. Du hast recht: die professionell zu benutzen bedeutet schon einiges an Übung - aber dennoch: im Vergleich zu Gitarre, Klavier, Bass oder drums bekommen auch Anfänger recht schnell was ordentliches zustande - gerade in Gruppen.

Mich wundert es, dass in letzter Zeit gerade Cajons so gehypt werden. Bis vor ein paar Jahren kannte die doch hier fast kein Mensch ... Alleine hier im Forum drehen sich die meisten Percussion-Threads um Cajons (und Bongos/Congas). Alle anderen scheinen fast überhaupt keine Bedeutung zu haben ... auch nicht hier in einem Spezialforum.
 
Zitat: Mich wundert es, dass in letzter Zeit gerade Cajons so gehypt werden. Bis vor ein paar Jahren kannte die doch hier fast kein Mensch ... Alleine hier im Forum drehen sich die meisten Percussion-Threads um Cajons (und Bongos/Congas). Alle anderen scheinen fast überhaupt keine Bedeutung zu haben ... auch nicht hier in einem Spezialforum.[/QUOTE]

Da geb ich dir recht, auch im Forum würde sich ein eigenes Unterforum Cajon lohnen. Ich find`s eigentlich mittlerweile gar nicht mehr so seltsam, dass es hier in Forum das No. 1 Thema Cajons ist. Schaut man sich mal im Laden um, da stehen ja mittlerweile Cajons in riesiger Auswahl rum, und fast keine Hand/Felltrommeln mehr. Bei Exoten wie Udu, Pandeiro wirds noch schlechter. Scheinbar ist das Thema Cajon halt für viele Bands auch unplugged interessant, gerade als Schlagzeugersatz. Bedenklich find ich aber, wenn Bongos in Cajon Bauweise angeboten werden, die sich zwar nicht schlecht anhören (vom Klang wie Bongos) die Fläche aber zum spielen in Bongo-Technik aber definitiv zu klein ist und dann auch noch die Höhe unterschiedlich ist. Es sind dann schon komische Auswüchse der Fa. .....werk. Über die Dinger kann man wohl generell geteilter Meinung sein. Auch die Conga ähnlichen Varianten sind, weil nicht stimmbar, kaum besser. Ich liebe meine Fell-Trommeln und werde mir garantiert kein so Zeugs zulegen. :mad:
 
Da geb ich dir recht, auch im Forum würde sich ein eigenes Unterforum Cajon lohnen. Ich find`s eigentlich mittlerweile gar nicht mehr so seltsam, dass es hier in Forum das No. 1 Thema Cajons ist. Schaut man sich mal im Laden um, da stehen ja mittlerweile Cajons in riesiger Auswahl rum, und fast keine Hand/Felltrommeln mehr.

Bei großen Versendern wie Thomann sind Cajons übrigens auch der Verkaufsrenner im Percussionbereich. "Normale" Felltrommeln wie Bongos gefallen mir zwar auch, auch wenn ich selber keine habe. Aus dem Bauch heraus hätte ich eigentlich immer gedacht, dass sich die kleineren Instrumente wie Eggshaker, Maracas oder Kastagnetten am häufigsten verkaufen, weil sie klein, preiswert und verhältnismäßig einfach zu erlernen sind. Aber langsam habe ich immer mehr das Gefühl, dass die nahezu gar keine Beachtung finden ...
 
Scheinbar ist das Thema Cajon halt für viele Bands auch unplugged interessant, gerade als Schlagzeugersatz.
(...)
Ich liebe meine Fell-Trommeln und werde mir garantiert kein so Zeugs zulegen. :mad:
Ich könnte mir vorstellen, dass Percussion-Quereinsteiger vielleicht auf ein Cajón unbefangener zugehen - vor einer Felltrommel hat man eventuell ein wenig mehr "Respekt. Außerdem sind die Dinger ja im Vergleich fast schon spottbillig. Für 140€ ein gutes Cajón, bei einer Djembé fürs selbe Geld wäre ich mir da nicht so sicher (korrigiert mich bitte, falls nötig).
 
Also den Vorteil eines Cajuns sehe ich darin, dass es sehr vielseitig ist - es vereint halt mehrere Percussioninstrumente - dass man es bequem spielen kann (drauf sitzen ist doch einfach klasse), damit wenig umständlich (kein großartiger Aufbau, Ständer etc.) und auch noch recht günstig.

Und natürlich für den Einstieg sehr gut geeignet, weil Hände hat ja fast jeder und jedes Zwischenmedium wie Sticks oder so bedeuten halt mehr Technik und Übung.

Nicht dass man bei einem Cajun nicht auch merken würde, ob´s jemand kann oder nicht kann oder den Rhythmus im Blut hat oder so - aber zum Einsteigen finde ich es wirklich gut geeignet.
 
Ich glaube es liegt zu einem nicht unwesentlichen Teil daran, dass Percussion für Kinder/Jugendliche in den meisten Fällen nicht ansatzweise so reizvoll ist wie ein herkömmliches Intrument. Und die Meisten suchen sich in diesem Alter doch ihr Hauptinstrument aus. Und wer will in dem Alter (vll. 11-15 ) von sich behaupten Rassel zu spielen? Ein Schlagzeug macht mehr wumms, da hat man bekannte Helden und benötigt (anfangs) nicht so viel Fingerspitzengefühl und somit Disziplin.

Auch werden meiner Erfahrung nach Percussioninstrumente von vielen Erwachsenen als "Einstieg in die komplexe Welt des Schlagzeugerns" gesehen. Mein Eltern haben mich, als ich mit Drums anfangen wollte zB gefragt, ob ich nicht lieber Conga/Bongo spielen wolle, mit nur zwei Trommeln sei das doch sicher leichter. Allerdings reizte mich die Vorstellung überhaupt nicht, mich mit zwei Kesseln zufrieden zu geben.

Ich habe inzwischen auch ein Cajon bekommen, finde das klasse und habe dadurch (und einem Percussionisten den ich kennen gelernt habe) nun auch angefangen, mich für Percussion zu interessieren.
Zugegeben: Ich spiel auf einem Cajon viel leiber als auf einer Djembe. Die differenz zwischen Bass und hohen Tönen ist ohne entsprechende Technik beim Cajon größer, wesshalb es als Laie einfacher ist, damit Lieder mit Schlagzeugrythmen zu begleiten.
 
Ein Schlagzeug macht mehr wumms, da hat man bekannte Helden und [...].
Sehe ich nicht so. Wenn z.B. der Vater selbst berühmter Percussionist ist (soll ja vorkommen ;) ), oder man schon immer mit solcher Musik aufgewachsen ist, hat man auch dort seine "Helden"...


Smallpercussion verkauft sich gut, kommt dann aber seltenst richtig zur Geltung - ein Beispiel:
Es war mal wieder ein Konzert an unserer Schule und die Musiklehrer hatten mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte diverse Schulbands/Chöre mit Percussion zu unterstützen. Ich sofort ja gesagt (wie jedes Jahr :p ) spielte dann unter Anderem auf den Congas "Smooth" von Santana. Jetzt kam einer der Lehrer auf die Idee ein paar andere Schüler noch mit Eggshakern, Woodblock, etc. auszustatten. Nur war es leider so, dass die Shaker-Fraktion dann sturr 16tel geschüttelt hat, ohne jegliche Art von Betonung. Das mag bei irgendeinem steifen Schunkel-Schlager gehen aber nicht bei Santana!


=> Fazit:
Smallpercussion geht weg wie warme Semmeln, aber der Großteil der Benutzer weis diese Instrumente dann nicht richtig einzusetzen, und das finde ich persönlich ziemlich Schade...


Grüße,
mb :)
 
und das finde ich persönlich ziemlich Schade...
klar ist das schade - aber ich wage mal die Behauptung, dass zwar nicht die Menge aber doch der Geldwert bei A-Klampfen, die in irgendwelchen Ecken verstauben, den der ungenutzen Percussiongeräte übersteigt.
 
... aber doch der Geldwert bei A-Klampfen, die in irgendwelchen Ecken verstauben ...
...und noch eines drauf, da der Anschaffungswert weit höher ist - wieviele Klaviere werden in freudiger Erwartung angeschafft und stehen dann ungenutzt als Prestige-Möbel in deutschen Wohnzimmern...?!

Smal-Percussions lassen sich (ob des Preises) sicherlich leichter verkaufen - dürften aber insgesamt bei der Umsatz-Summe der (nutzlos) verkauften Musikinstrumente kaum ins Gewicht fallen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben