Welche Kriterien bestimmen den Wiedererkennungswert einer Band?

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Hallo,

ich befinde mich momentan mit meiner Metalband in einer Songwriting Phase. Das ganze sieht so aus das sich der Drummer und Rythmus Gitarrist sich um die Texte kümmern und ich(Bassist) und der Lead Gitarrist um die Riffs und Melodien kümmern.

Nun schreibt der Lead Gitarrist die Lieder anders als ich eher bluesiger.:screwy:
Der unterschied ist auf jedenfall vorhanden.

Nun würde mich interresieren, kann dies den Wiedererkennungswert einer Band herrabsetzten oder Steigern. Also diese Gegensäte. Welche Kriterien sind denn überhaupt für den Wiererkennungswert einer Band verantwortlich?

Bei mir würde da der Gesang und die Einstellung der Instrumente ganz weit oben stehen. Außerdem die Texte, das Bandlogo und die Einstellung der einzelnen Instrumente zueinander. Also Basslastig oder Keyboardlastig. Sowas halt. Was meint ihr?
 
Eigenschaft
 
Hmmm - ziemlich interessante Frage ...

Ich glaube auch, da gibt es mehrere Antworten drauf, die sich nicht ausschließen müssen.
Woran erkenne ich denn Bands wieder, woran macht sich das fest?

Bandmitglieder
> Es kann sein, dass ein Mitglied im Vordergrund steht. Kurt Cobain, Bob Dylan, Sting bei Police, Bob Marley, Prince, Lenny Krawitz. Das ist dann meist der "Kopf" der Band. Bei Euch scheint das eher ein Duo zu sein - auch das gibt es.
Egal - wenn es sowas gibt bei Euch, kann man das zu Eurer "Marke" machen - das wäre zu beachten im Sinne des Corporate Identity - beispielsweise bei Fotos stünden der/oder die immer im Vordergrund. Interessante Geschichte: Bei der Supergruppe Cream gab es immer Streitereien, wer nun im Vordergrund steht bzw. stehen soll - hat lange die Gruppe und die Vermarktung gelähmt. So soll es nicht sein: Also das besprechen. Denn wenn das mal festliegt, sollte es auch ne Weile halten. Sonst bringt das nichts.

> Oft Sänger/Sängerin - als stimmliches Markenzeichen und als Frontsau: Nina Hagen bei Spliff, Bob Dylan etc.

> Durchaus aber auch Gitarrist.

Wichtig ist, dass er den sound oder das Konzept wirklich bestimmt.
Sowas kann dann Markenzeichen und Wiedererkennenswert sein.

Sound und Stil
- Das kann durchaus ein Stilmix sein und eben auch eine besondere Mischung oder die beiden von Dir genannten Ausrichtungen. Gibt es ja auch bei vielen Gruppen. Das kann auch die besondere Homogenität sein: bei Led Zeppelin gehörte da nicht nur die Stimme und die Gitarre dazu, sondern auch der Drummer. Ohne den funzte es einfach nicht mehr.

- Bei sound wäre das schon was unverwechselbares, was man immer raushört. Carlos Santana ist so jemand. Bei Euch müßtet Ihr halt basteln.

Logo und CI
Wurde schon kurz angesprochen: Unter Corprorate Identity zählt auch sowas wie Bühnenperformance, Masken (Kiss, Alice Cooper), generell Outfit, sehr eindeutig auch Manson.
Ihr müßt da schauen, welche Zielgruppe Ihr anstrebt, welches Image Ihr Euch geben wollt und welche Elemente dafür stehen - und die dann konsequent immer in den Vordergrund schieben.

Andere Markenzeichen
Kann sowas sein wie: Beste Liveband, hardest working Band ever, lauteste Band, härteste Band, die Band, die die meisten Hotelzimmer auseinandernimmt (da müßt Ihr Euch aber anstrengen...), die Band mit dem schärfsten groupies - was weiß ich.
Da müßt Ihr Euch möglichst eine Nische suchen und keine Scheu haben, eine große Lippe zu riskieren.

Das wärs jetzt was mir so auf die Schnelle eingefällt.

x-Riff
 
Also den größten Wiedererkennungswert am Sound macht bei 90% der Bands (wenn sie überhaupt einen haben) die Stimme aus.

Wenn wir mal ehrlich sind, gibt es die meisten Gitarrensounds bei 100ten von BAnds und Keyboardsounds habe ich auch noch keine gehört, die DAS Markenzeichen einer Band waren. Der Bass auch in den wenigsten Fällen..

Beim Stil gibt es da natürlcih alles Mögliche, was einen gewissen Wiedererkenunngswert haben kann:

- Ein besonders hervorgehobenes Instrument (z.B. Bass bei den RHCP, Keys bei Nightwish, Leadgitarre bei CoB)

- Ganz besondere Techniken auf gewissen Instrumenten (Eddie Van Halen damals)

- Eingesetzte Chöre oder Orchester (Therion, Nightwish, Tristania, WT)

- besondere Rhythmen

- Eine besondere Mischung aus allem oben genannten

etc...

Aber auch bei all diesen Sachen ist es wirklich schwer, noch was neues zu bringen weil eigentlich wirklich "alles schon da war".

Also bei uns schreib ich 90% der Songs und 10% unser Sänger.
Da aber schonmal ALLE Texte von mir sind, ist das textliche Konzept sehr stimmig und durchdacht. Songwriting, betreiben wir ein komplett verschiedenes (ich kompliziert mit 1000 Parts und min 6 Minuten pro song, er einfachen Metal ala Iced Earth).
Aber dadurch dass immer nur eine Rohversion des Songs in den Proberaum kommt und alle ihren Stil dann einbringen, werden sie alle "echte Mooncry-Songs".

Meistens erkennt man die ursprünglich vom Songswriter aufgenommenen Sachen gar nicht wieder, wenn wir mal alle fünf 4 Wochen dran gearbeitet haben...

Achja ich habe mir auch noch ne interessante Mischung ausgesucht und kenne persönlich keine Band die etwas ähnliches macht: Bombastischer, keyboardlastiger Metal (ala erste 3 Nightwish-Scheiben) in Midtempo (max 160bpm) mit männlichem, rauhem, melancholischen Gesang (Sentenced mit Ville Laihiallo, Iced Earth mit Mat Barlow).
Also ich beschreibe uns immer als eine Mischung aus Nightwish und Sentenced


Ergo:
Ich finde, die Stimmigkeit einer Band und der Stil, wie man zusammen Songs schreibt, macht nebem der Stimme den größten Wiedererkennungswert aus. Was aber auch der Grund dafür ist, dass heute leider die wenigsten Bands überhaupt so etwas besitzen.
Denn leider kupfern die meisten Bands nur irgendetwas, was es schon gibt...
 
besondere instrumente.. z.b. mutabor damals hatte instrumente in der band, die viele andere bands im punk genre nicht hatten^^
 
Aber dadurch dass immer nur eine Rohversion des Songs in den Proberaum kommt und alle ihren Stil dann einbringen, werden sie alle "echte Mooncry-Songs".

genau das einbringen aller ist neben stimme oder sonstigen elementen das wichtigste um einen eigenen sound zu finden und jeden song als echten bspw. Mooncry song auszumachen.
bei uns ist das meist auch so, mein bruder (begleitgit.) oder ich (leadgit.) schreiben ein rohprodukt und bringen es in den bandraum. ich schreibe mitlerweile keine bassline mehr und überlasse dem sänger tw. die melodieführung selbst, schlagzeugnoten kann ich sowieso nicht schreiben... so wir auch jedem song ein le-chef song, ob er nun drum'n'bassig, funky oder bluesig daher kommt oder alles zusammen.
was langlosthope einbringt denke ich, ist der schlüssel zu einem eigenen sound, der dann wiederum von den zuschauern identifiziert wird.
 

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