Sollte man alte röhren amps kaufen?...

SLOGO
SLOGO
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
29.04.15
Registriert
28.08.07
Beiträge
121
Kekse
0
hi...

ich bin zurzeit auf der suche nach nen marshall jcm 800....Nur ich weiß echt nicht ob ich mir ein gerät dass über 15 jahre alt kaufen sollte, den naja...ich will nicht nach 2 wochen gleich was richten, oder so....

könnt ihr mir mal eure erfahrungen so sagen, mit alten amps.,...bzw. mir meine frage ´beantwortn ob ich mir einen über 15 jahre alten amp überhaupt kaufen soll, oder eher einen neuen
 
Eigenschaft
 
An sich sich Röhrenamps so einfach aufgebaut dass es gar nicht möglich ist sie irreparabel kaputt zu machen. Das ist das schöne im Vergleich zu modernen digitalen Geräten, selbst bei einem Absoluten GAU (z.B. Transformator brennt durch) lässt sich für ca. 100€ ein Ersatzteil beschaffen.


So viel zur Theorie. In der Praxis altern Röhrenverstärker natürlich auch, oft muss direkt nach dem Kauf ein neuer Satz Röhren rein (ca. 100€) und ich selber habe bei einem alten Verstärker auch schon kaputte Lautsprecher erlebt.

Wenn die Potis kratzen kann man die zwar für 10€ Materialkosten selber tauschen, ein Amp-Techniker nimmt allerdings schon 100€ dafür das Ding überhaupt aufzuschrauben.

Bei sehr alten Verstärkern (mehr als 20 Jahre) können die Kondensatoren anfangen auszutrocknen, dann ist ein sogenannter "Cap-Job" angesagt. Auch hier geht es zwar um Pfenningsartikel, aber der Stundenlohn treibt das ganze in den dreistelligen Bereich.


Zusammenfassend kann man wohl sagen, wollen geliebt und gepflegt werden, und wenn du nicht selber Hand anlegen kannst oder willst, kommst du damit nicht unbedingt billiger weg als mit einem neuen Verstärker. Ausserdem kann es doch schmerzlich sein auf Master Volume und ähnliche moderne Features zu verzichten.
Unter'm Strich ist es halt eine Frage der persönlichen Vorstellungen, ich kaufe nur alte Amps, aber ich scheue mich auch nicht selber Reparaturen vorzunehmen.
 
hi!
ja, wie pharos schon sagte - sie wollen geliebt und gepflegt werden ;)
d.h. wenn du einen neuen/alten amp kaufst und der verkäufer dir nicht glaubhaft nachweisen kann daß der amp in letzter zeit auch wirklich geliebt und gepflegt worden ist, musst du erstmal 1 bis 200,- E. an liebe und pflege investieren. dann hast du allerdings (meistens) einen amp der wieder schnurrt wie ein kätzchen ;)
ausnahme sind natürlich amps die modifiziert oder wirklich defekt sind - da kann das restaurieren dann schon aufwendiger sein.

ich persönlich habe eine ganze reihe alter amps und würde jederzeit wieder einen kaufen.
wenn man allerdings nur des (eventuell) günstigeren preises wegen einen alten amp kaufen möchte und ansonsten nicht so recht weiß worauf man sich (unter umständen) einlässt, würde ich eher davon abraten.

cheers - 68.
 
Hi,

ich hab einen 20 Jahre alten Marshall und der läääuuuuuuuft wie geschmiert!

Aber kauf ja nichts verbasteltes. Wenn der Vorbesitzer da neues Tolex draufgezogen hat und extra buchsen verlötet hat... vergiss es!

Auch die "angeblich" getunten Modelle, Finger weg. Wer weiss schon wie das "Tuning" zu stande kam? Und der wiederverkaufswert solcher Dinger ist normalerweise auch unter aller Kanone. Wenn schon vintage, dann original!
 
ich bin zurzeit auf der suche nach nen marshall jcm 800....Nur ich weiß echt nicht ob ich mir ein gerät dass über 15 jahre alt kaufen sollte, den naja...ich will nicht nach 2 wochen gleich was richten, oder so....

könnt ihr mir mal eure erfahrungen so sagen, mit alten amps.,...bzw. mir meine frage ´beantwortn ob ich mir einen über 15 jahre alten amp überhaupt kaufen soll, oder eher einen neuen
Das kommt auf den Einzelfall drauf an. Prinzipiell ist ein gut gewarteter alter Röhrenamp technisch nicht schlechter als ein nagelneuer. 15 Jahre sind da noch kein Alter. Die meisten Leute warten ihre Amps abgesehen vom Röhrenwechsel natürlich gar nicht oder erst wenn was kaputt geht... wie gesagt, 15 Jahre sind da aber noch nicht kritisch.

Allerdings kommt es auch auf die Konstruktion drauf an. Ein simpler Amp wie der 800 ist was ganz anderes, als ein modernes "Platinengrab" a la Engl (nur als Beispiel, die meisten Amps sind heute ja leider ähnlich aufgebaut). Ich würde mir halt keinen Amp kaufen, bei dem wegen des Aufbaus schon ein kleiner Fehler hohe Reperaturkosten verursacht - wenn sich überhaupt jemand findet der das repariert. Einen 800 wird wenigstens jeder Techniker reparieren, ein "Platinengrab" muß evtl. sogar zurück zum Hersteller, der statt einer Reperatur lieber gleich die ganze Platine tauscht - solange noch welche vorrätig sind!
 
...ich habe die meisten Verstärker gebraucht gekauft.
Ich bin kein Techniker, lediglich Musiker.
Kann also sein, Technikern kommen da andere Ideen und Herangehensweisen.

Bei alten Geräten ist es immer vorteilhaft, sie vor Kauf zu hören und einen Kurzcheck zu machen.

Der besteht im wesentlich aus wenigen Funktionschecks,
mit denen ich gut gefahren bin bisher:

Anschalten (und natürlich Box VORHER anschließen), etwas warten
Gitarre anschließen
Hörlautstärke einstellen
alle KlangRegler von 0-vollanschlag bewegen und Geräusche wahrnehmen, mit Gitarrensignal und ohne
Endstufe voll aufdrehen (auch wenn es der Verkäufer vielleicht kritisch findet, notfalls auch ohne Signal)
Vorstufe voll aufdrehen
auf knistern und spotzen achten, auch im Ruhezustand, also ohne Signal bei aufgedrehter Lautstärke

Verkaufsgespräch weiter führen, dumme Fragen stellen und so, dabei Amp anlassen und hören ... ;)

Nase gebrauchen: irgendwelche unangenehm stechenden oder verbrannten Gerüche?

mal behutsam auf den Amp klopfen mit der flachen Hand von oben oder der Seite, (falls Hallspirale drin ist: abdrehen vorher)
Geräusch dabei beachten
(sollte es sehr schnell sehr still werden, begleitet von einem plo-doing: schnell den Netzschalter aus, gerade bei hängenden Röhren ;) ),
mikrophonisch rückkopplungsartig singende Geräusche deuten auf fehlerhafte Vorstufenröhren.

mal einen Blick auf die Röhren werfen, gleiche verbaute Röhrentypen mit unterschiedlicher Helligkeit deuten möglicherweise auf Probleme

mal rundum Hand anlegen, Wärmeentwicklung abtasten (außen, an der Chassis, aber nicht an den Röhren, klar ;) )

wenn alles knisterfrei und ruhig bleibt (abgesehen möglicherweise von einem dezenten (!) Brummen und leichten Rauschen), und das so bleibt, sollten keine gravierenden Probleme vorliegen.

knisternde Poties bei Potibewegung sind immer ein Grund, den Preis herunter zu handeln, selten aber ein echtes Problem.
ebenso Geräusche bei Buchsen/eingesteckte Stecker-Berührung (Kontaktprobleme)
am Ausgang sind sie denn schon kritischer, da sie Folgeschäden hervorrufen können, also auch da mal wackeln.
aufffäliges Brummen ist eher mit Vorsicht zu genießen.
auffälliges Rauschen dürfte eher ein Designfehler sein.

je nach dem geforderten Preis würde ich eventuell auch darauf bestehen, mal einen Blick auf die ausgebaute Chassis zu werfen (beim Marshall Top Rückwand ab, 4 Schrauben von unten, also kein sehr aufwendiger Akt) und schauen, ob da nur Staub ist, oder auch irgendwelche getrockneten Flüssigkeitsspuren oder andere Schmierereien zu sehen sind, und wie es um Rostspuren bestellt ist. Das gibt zumindest Hinweise auf die Umgebung, in der das Gerät seine bisherige Lebenszeit verbringen musste, bei Auslaufspuren um Elkos auch welche auf Schäden, geschwärzte Stellen aller Art, gerne um Kontakte herum, sind auch immer ein kritischer Punkt.

Ich würde mich der Bastelgeräte-Warnung prinzipiell anschließen, laufen die og. Tests aber problemfrei, sollte eine zusätzliche Buchse oder andere sichtbare Umbauten keinen Hinderungsgrund darstellen. jedenfalls nicht für ein Gerät zum Gebrauch.

Ganz grundsätzlich: immer den Verkäufer viel erzählen lassen, kurze Fragen stellen, viel und genau hinhören...

Trotz aller möglichen Gefahren ist ein 20-30 Jahre alter oder gar älterer Amp im funktionsfähigen Zustand die Mühen in der Regel wert.
Ich würden niemandem davon abraten.
 
hi vielleicht kann ich dir mit meiner Erfahrung weiterhelfen.
Ich hatte mal genau den Amp, den du vor hast, zu kaufen :)

- ein JCM 800 50 Watt 2x12 Combo , mindestens 10-15 Jahre alt -

also der Preis war echt nicht der Rede wert, aber all die bereits gesagten Dinge wurden wahr:

Röhren ausgeleiert, alle Potis kratzten, manchmal verzerrte der Clean Kanal (s. Röhren...)

Ich war mit dem ca. alle 2 Monate bei nem bekannten Techniker, das lag aber wohl nich nur am Amp sondern eher an mir - ich wollte da nie wirklich was investieren, weder Röhren noch Potis ließ ich richten (würd ich jetz wohl anders machen...) einmal war da angeblich auch ein Riss in der Platine, kostete aber auch nur 20 euro oder sowas, also nichts tragisches.

Summa summarum: wenn du am anfang investierst (und um Röhren und wahrsch. auch Potis wirst nich rumkommen) dann hast nen geilen amp, der unterm Strich billiger kommt als ein neuer.

P.S.: Seit paar monaten hab ich nen Mark IV (10 Jahre alt) und der läuft wie ein neuer, is also auch ein bisschen glückssache denk ich mal.
 
Hallo SOLGO,
schönes Thema, vorab möchte ich mich den Meinungen oberhalb anschließen.
Ich benutze Amps die 30 und mehr Jahre alt sind - muß aber auch deutlich sagen,
alle Reparaturen und die Pflege werden von mir selbst ausgeführt.
Ich persönlich denke, Du solltest den Kauf nicht an Finanzen festmachen. Höre Dir einen
neuen Amp an und einen der 20 - 30 Jahre alt ist (er sollte dann auch in gutem Zustand sein) und dann treffe Deine Entscheidung. Nichts ist so subjektiv, wie der Klang einer Gitarre und Dir muß es gefallen.
In diesem Sinne wünsche ich viel Glück beim Kauf.:great:
Jörg
 
... und bei Stacks unbedingt verschiedene Boxen testen, die sind klanglich mindestens genauso entscheidend, nicht zu unterschätzen! Beispielsweise: ein 70er Marshall über eine 4*75W JMC800er klingt völlig anders als über eine 4*25W aus den frühen 70ern.
 

Anhänge

  • marshall_full_stack.jpg
    marshall_full_stack.jpg
    24 KB · Aufrufe: 273
ja schliess mich den vorrednern an: Testen und anhören, obs dir gefällt. Wenn du allerdings nur auf der suche bist, statt eines modernen neuen amps, was billigeres altes zu suchen, würd ich dir abraten. Wenn du aber auf den Klang stehst und auch kein Problem damit hast, das du eben nicht 100 Funktionen am amp hast (dafür aber einen unschlagbaren sound) würd ich zugreifen. Je nach Zustand musst du allerdings miteinberechnen, dass du ihn zum Techniker bringen wirst müssen.
 
Es kommt drauf an an wen du dich wendest zwecks reparatur/instandsetzung/überholung.Gibt da sehr teure und eher weniger teure Leute. . .


Prinzipiell ist es nicht abwegig alte amps zu spielen. Aber v.a. bei den alten, recht simpel aufgebauten Teilen gilt:

Hinfahren, antesten und - auch wenn der VK das nicht will - aufschrauben. Keiner kann dir für 1000€ nen JCM800 verkaufen wenn da irgendein vollhorst drin rumgepfuscht hat. Such im Netz nach bildern von den original-innereien eines 2203/2204 und nimm sie auf jeden Fall mit. Es gibt immer kleine abweichungen, marshall hat v.a. in den 70s und auch 80s genommen was sie grad zur hand hatten.
 
Und, ergänzend, es gibt Billige und es gibt Gute!
Lieber einmal den höheren Stundensatz bezahlt und Ruh´is, als immer wieder zum billigen "Amp-Tech", der nur pfuscht......

Gruß

BCI_MAN

Es kommt drauf an an wen du dich wendest zwecks reparatur/instandsetzung/überholung.Gibt da sehr teure und eher weniger teure Leute. . .


Prinzipiell ist es nicht abwegig alte amps zu spielen. Aber v.a. bei den alten, recht simpel aufgebauten Teilen gilt:

Hinfahren, antesten und - auch wenn der VK das nicht will - aufschrauben. Keiner kann dir für 1000€ nen JCM800 verkaufen wenn da irgendein vollhorst drin rumgepfuscht hat. Such im Netz nach bildern von den original-innereien eines 2203/2204 und nimm sie auf jeden Fall mit. Es gibt immer kleine abweichungen, marshall hat v.a. in den 70s und auch 80s genommen was sie grad zur hand hatten.
 
Es gibt auch welche die garnich sooooo teuer sind und trotzdem hervorragende Arbeit machen. Gibt auch genug die teuer sind und nur scheisse machen, alles schon gesehen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben