Alten Bass wiederbeleben

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Nabend Bass(-tel)-Ecke :)

Ich bin eigentlich eher Gitarrist, also kurz die Vorgeschichte: Vor ein paar Jahren habe ich mir in einem Trödelladen spontan die Überreste eine E-Basses für 15 DM (!) gekauft. Der Bass war halb zerfallen, das Pickguard zerbröselte schon bei leichtem Druck und die (billige) Hardware war komplett verrostet. Holz und Griffbrett sahen dagegen bis auf ein paar Lagen Dreck vergleichsweise gut aus.

Ich wollte ihn wieder herrichten und evtl. spielen oder zumindest als Deko verwenden. Leider ist das bis heute nicht passiert, erst aus Zeitgründen, dann auch weil ich mir inzwischen einen "richtigen" Bass zum Spielen gekauft habe. Jetzt will ich es doch zu Ende bringen und den Bass mindestens optisch wieder ins Leben zurückbringen.

Zum Bass selbst:

Ich konnte das Modell nicht identifizieren. Es kann gut sein, dass es sich mal um einen Eigenbau handelte oder zumindest größere Veränderungen vorgenommen wurden. Die montierte Hardware und Elektronik war nicht nur komplett korrodiert (vielleicht bis auf das Innenleben der 2 Single Coil-PUs), sonder sah auch sehr billig bzw. provisorisch aus.

Nun habe ich mehrere Fragen, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen!

1. Wir errechne ich die Mensur, für die das Griffbrett gemacht ist? Gibt es irgendwo im Netz Listen / Formeln? Das Griffbrett hat einen "0. Bund", gemessen wir dann von dort aus, oder?

2. Der Hals ist geleimt ragt ein gutes Stück aus dem Body heraus. Ich brauche also eine recht hohe Brücke. Irgendwelche Empfehlungen? Das bringt mich zu

3. Die zwar billig aber doch interessant aussehende, alte Hardware bestand u. a. aus einer Saitenhalterung, die hinten am Body hing - kenne den Namen dafür nicht. Die Saiten wurden dann über einen Steg (ähnlich wie bei Tune-o-Matic für Gitarren) geführt. Dieser sah aber sehr provisorisch aus und war aus Holz. Gibt es entsprechende Teile für Bässe zu kaufen? Ich finde dass die Saiten-Aufhängung lustig aussieht und würde überlegen, sie zu behalten.

4. Meint ihr, es lohnt sich, die alten Pickups auszuprobieren? Die Spulen sehen ok aus, die Abdeckungen sind aber völlig im Eimer. Müsste mir wohl neue basteln.

5. Der Bass lag u. a. deshalb so lange unfertig rum, weil mich die Hardware-Preise abgeschreckt haben. Was haltet ihr davon, einen absoluten Billig-Bass zu holen und für die Hardware auszuschlachten? Da ich eh nicht weiss, ob der alte Bass überhaupt was taugt, will ich möglichst wenig Geld ausgeben. Andererseits muss ich zumindest das Pickguard selbst anfertigen (der Body hat ein riesiges Elektronik-Fach, für das die gängigen Rohlinge gerade so reichen.
 
Eigenschaft
 
Hi,

kannst du mal nen Bild von dem Bass reinsetzen? Dann kann man sich da nen besseres Bild von machen.

Teile bekommst du z.b. hier und hier ...
 
Hallo und willkommen bei uns Bassern!
Die Idee finde ich gut, hab so was auch schon mal gemacht und dadurch nen gut klingenden und aussehenden Bass erhalten, unter Umständen lohnt sich so was wirklich gut. Ein paar Bilder wären allerdings nett, mich würde interessieren um was es sich da genau handelt.


1. Wir errechne ich die Mensur, für die das Griffbrett gemacht ist? Gibt es irgendwo im Netz Listen / Formeln? Das Griffbrett hat einen "0. Bund", gemessen wir dann von dort aus, oder?

Am einfachsten kriegst du das raus indem du den Abstand vom 0-Bund zum 12. Bund misst. Das Ergebnis ist die halbe Mensurlänge, sprich multiplizierst du das Ergebnis mit 2, erhälst du die Mensurlänge.

2. Der Hals ist geleimt ragt ein gutes Stück aus dem Body heraus. Ich brauche also eine recht hohe Brücke. Irgendwelche Empfehlungen?

Kommt drauf an. Du sagst du hättest eine Steg-Saitenhalterkombination aus 2 separaten Teilen. Die Auswahl ist da nicht allzu groß (war auch auf der Suche nach so was und das ist in der Tat schwer). Es gibt dieses Replacement-Set für den Höfner Violin Bass. Das hätte das Tailpiece (das Bügleartige Teil, das an der Unterseite des Korpusrands befestigt wird und dann als Saitenhalter Richtung Steg läuft), ich weiß aber nicht, ob die Saitenabstände zu deinem Bass passen.
Ansonsten bitte nähere Angaben zur erforderlichen Höhe.

3. Die zwar billig aber doch interessant aussehende, alte Hardware bestand u. a. aus einer Saitenhalterung, die hinten am Body hing - kenne den Namen dafür nicht. Die Saiten wurden dann über einen Steg (ähnlich wie bei Tune-o-Matic für Gitarren) geführt. Dieser sah aber sehr provisorisch aus und war aus Holz. Gibt es entsprechende Teile für Bässe zu kaufen? Ich finde dass die Saiten-Aufhängung lustig aussieht und würde überlegen, sie zu behalten.

Siehe Punkt 2.

4. Meint ihr, es lohnt sich, die alten Pickups auszuprobieren? Die Spulen sehen ok aus, die Abdeckungen sind aber völlig im Eimer. Müsste mir wohl neue basteln.

Warum nicht?! Kannst ja auch erst mal ohne Abdeckungen probieren, dann sparst du dir Arbeit, falls sie tot sein sollten. Ansonsten zwingt einen Pickup so schnell nichts in die Knie, gut möglich, dass sie noch funktionieren. Ich würde es ausprobieren.

5. Der Bass lag u. a. deshalb so lange unfertig rum, weil mich die Hardware-Preise abgeschreckt haben. Was haltet ihr davon, einen absoluten Billig-Bass zu holen und für die Hardware auszuschlachten? Da ich eh nicht weiss, ob der alte Bass überhaupt was taugt, will ich möglichst wenig Geld ausgeben. Andererseits muss ich zumindest das Pickguard selbst anfertigen (der Body hat ein riesiges Elektronik-Fach, für das die gängigen Rohlinge gerade so reichen.

Naja, ich halte nicht allzu viel davon, denn die Hardware bei so einem Billigbass ist nun mal dem Preis entsprechend. Was brauchst du denn alles? Mechaniken, ne Bridge und vielleicht nen Sattel. Das kriegst du auch für kleines Geld gebraucht bei ebay oder aus der Kruschelkiste im Musikladen.
 
(...) oder aus der Kruschelkiste im Musikladen.

Was ist denn bitte 'ne Kruschelkiste? :) Bei uns gibt's sowas wohl nicht, hehe.

Danke schon mal für die Antworten. Auf die Sache mit der Mensurlänge hätt ich auch selbst kommen können. Muss dann erstmal ausmessen, wo die Saitenauflage hin muss und kann dann erst sagen, welche Höhe ich brauche.

Bilder... nun ja mal sehen, mache denächst ein paar. Zur Zeit sieht man aber eh nicht viel, Griffbrett ist abgeklebt, Lack ist aufgeschliffen.

Was die Hardware angeht, möchte ich wie gesagt erstmal "billig davonkommen", daher die Idee mit nem Billigmodell zum ausschlachten. Falls die alten PUs (die eh etwas suspekt aussehen) nicht funktionieren, hätte ich immer noch 'ne PU aus den Billigbass. Potis, Kondensatoren, Kabel, Drehknöpfe brauche ich ja auch noch. Wie gesagt weiss ich ja nicht, ob der Bass überhaupt klingt, wobei der Hals ja 'nen guten Eindruck macht und das ist das wichtigste.

Apropos, der (geleimte) Hals hat keinen Halsstab, oder er ist zumindest nicht sichtbar/zugänglich. D. h. ich werde die Halskrümmung wohl nicht einstellen können. Das macht mir doch etwas Sorgen...
 
Was ist denn bitte 'ne Kruschelkiste? :) Bei uns gibt's sowas wohl nicht, hehe.

Gibt's garantiert auch bei euch!

Das ist die Kiste, in die das Zeug reinkommt, das übrig bleibt, wenn du deine Gitarre oder Bass im Musikladen "fachmännisch" reparieren lässt....;)

Ne Kruschelkiste eben, von mir aus auch Ramschkiste oder Fundgrube....im Prinzip das Süßigkeitenregal an der Supermarktkasse. Kleinkrusch, Einzelteile, B-Ware....alles für nen Euro, wie beim goldenen "M"....:D
 
Was ist denn bitte 'ne Kruschelkiste? :) Bei uns gibt's sowas wohl nicht, hehe.

in Aschaffenburg kennt man sowas als "Kruuschkiste" ... das ist die geschlossene Form eines Wühltisches, würd' ich sagen.

Was die Hardware angeht, möchte ich wie gesagt erstmal "billig davonkommen", daher die Idee mit nem Billigmodell zum ausschlachten.
[...]
Apropos, der (geleimte) Hals hat keinen Halsstab, oder er ist zumindest nicht sichtbar/zugänglich. D. h. ich werde die Halskrümmung wohl nicht einstellen können. Das macht mir doch etwas Sorgen...

zu Recht, wie ich finde. Denn ein Halsstab ist ja wohl essenziell. Schau nochmal genau nach, manche Hälse haben den Zugang zum Halsstab am Halsende, welches mit dem Corpus verschraubt wird ("unten am Hals").
Die Frage, die sich stellt wenn da kein Halsstab ist, ist die, ob das dann überhaupt Sinn macht das Intrument auf Spielbarkeit hin zu restaurieren. Denn die BEspielbarkeit des Instruments zu gewährleisten, wenn die Saitenlage auf Grund der Halskonstruktion sehr hoch ist, eine eher altertümliche Brücke verwendet wird bzw werden muss, und gleichzeitig die Möglichkeit fehlt um die Halskrümmung einzustellen, ist meines Erachtens mehr als fraglich.
Wenn es um eine rein optische Restauration geht, der Bass also zu hause an der Wand überm Kamin (wahlweise auch im Kamin) hängt, dann ist die Idee mit dem Billig-Bass garnicht so abwegig, wobei ich hier eher einen Abstecher aufs Schwarze-Brett wagen würde um ein gebrauchtes Instrument zu finden.
 
Schau nochmal genau nach, manche Hälse haben den Zugang zum Halsstab am Halsende, welches mit dem Corpus verschraubt wird ("unten am Hals").

Der Hals ist halt eingeleimt und geht bis zum E-Fach. Da war am Halsende irgendwas, aber kein sichtbarer Trussrod-Zugang. Muss wohl nochmal nachsehen (bin grad noch auf Arbeit), vielleicht ist die Öffnung auch bis zur Unkenntlichkeit verdreckt. War/wurde übrigens auch mal überlackiert.

Kann es denn sein dass der Bass so alt oder so billig ist dass er keinen Halsstab hat?

Würde jetzt ungern das Griffbrett runterreissen um nachzusehen ;)
 
...Kann es denn sein dass der Bass so alt oder so billig ist dass er keinen Halsstab hat?...

NE eigentlich nicht, Holz war früher ja auch Holz und Stahlsaiten Stahlsaiten.
Was ich sagen will: auch wenn der Bass so alt ist, muss er eigentlich einen Spannstab haben.
 

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