Zerrpedale sinnvoll?

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harumpel
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Hi ihr,

ich spiele bald ein halbes Jahr Gitarre und habe mir überlegt, die Gitarre&Bass zu abonieren. Nun habe ich gesehen, dass man als Abo-Prämie zwischen 2 BOSS-Zerrpedalen und 1x Kopfhörern wählen kann.

Kurz und knackig: wozu braucht man eigentlich solche Zerrpedale? Sind es nicht digitale Effekte, die auch sehr ähnlich in diversen Modelling-Amps bereits verbaut sind?

Ich habe zum Beispiel einen Amp mit Röhrenvorstufe. Würde es überhaupt Sinn machen, den Sound noch vor der Vorstufe anzuzerren ?!

Wäre für jede Aufklärung dankbar.

Gruß
harumpel
 
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ich spiele bald ein halbes Jahr Gitarre und habe mir überlegt, die Gitarre&Bass zu abonieren. Nun habe ich gesehen, dass man als Abo-Prämie zwischen 2 BOSS-Zerrpedalen und 1x Kopfhörern wählen kann.[/qauote]

Dir ist schon klar, dass du die Pärmie nur für das Vermitteln eines Abonnenten bekommst, nicht dafür, dass du selbst ein Abonnement abschließt? Ansonsten musst du dich da halt mit jemandem zusammentun... ;)

Kurz und knackig: wozu braucht man eigentlich solche Zerrpedale? Sind es nicht digitale Effekte, die auch sehr ähnlich in diversen Modelling-Amps bereits verbaut sind?

Viele Zerrpedale sind heute in der Tat digital. Man kann Verzerrung aber auch durch eine komplette Transistorvorstufe oder durch bestimmte Diodenschaltungen erreichen. Oder man kann alles miteinander kombinieren.
Mit Amp-Modeling kann man das nicht direkt vergleichen. Klar ist auch Amp-Modeling eine Form digitaler Signalbearbeitung. Aber da wird eben das Verhalten eines Verstärkers simuliert, der bei bestimmten Einstellungen zu zerren anfängt. Das ist ein bisschen was anderes als ein vorgeschalteter Effekt.

Ich habe zum Beispiel einen Amp mit Röhrenvorstufe. Würde es überhaupt Sinn machen, den Sound noch vor der Vorstufe anzuzerren ?!

Das musst du wissen. ;) Prinzipiell spricht nichts dagegen, Verzerrerpedale vor einer Röhrenvorstufe zu verwenden. Den Amp selbst fährt man dabei üblicherweise clean. Also keine Verzerrung durch die Vorstufe des Amps, sondern durch das Pedal.

Grundsätzlich verwendet man Verzerrerpedale, wenn man einen anderen verzerrten Sound haben will als den, den der Amp von sich aus liefert.
Außerdem schafft man sich mit so einem Pedal eine Möglichkeit, auch bei einkanaligen Amps (oder wenn man den Kanal nicht wechseln will) mit einem Fußtritt zwischen zwei verschiedenen Sounds umzuschalten.

Wenn du also mit der bordeigenen Zerre deines Amps wunschlos glücklich bist und keine Lust auf weitere Sound-Alternativen hast, brauchst du kein Verzerrerpedal. Ansonsten: Warum nicht?
 
Ich habe gelesen, dass ein Pedal wie das Boss Blues Driver in der Lage ist, die Endstufe zum Overdrive zu bringen, bei kleinerer Lautstärke als ohne Pedal. Stimmt das? Ich dachte das Pedal wirkt sich nur auf die Vorstufe aus?!
 
Aus dem Pedal kommt die Gitarre verzerrt raus. Der Amp verstärkt es dann nur.
Allerdings kannst du den Amp auch übersteuern, weil das Signal aus dem Pedal wesentlich stärker sein kann, als das der Gitarre, hängt von der Einstellung ab. Dann entsteht im Verstärker noch weitere Verzerrung.

Pedale sind dazu da, Sounds zu machen, die der Amp nicht kann. Verzerrung klingt je nach Amp und Pedal völlig unterschiedlich, du hast also neue Variationsmöglichkeiten mit Pedal.
 
Mal was anderes : Hast Du die "Guitar" mal probegelesen ? Ich finde, die ist fuer Anfänger sehr viel mehr geeignet, die Zeitung nimmt sich nicht so ernst und beleuchtet mehr Aspekte rund ums Gitarre spielen. Finde ich jedenfalls. Falls Du die noch nicht hattest - probier doch mal.
 
Danke für die Tips euch beiden! Was kann man durch das Signal aus dem Pedal eigentlich übersteuern, die Vorstufe oder die Endstufe? Nur die Vorstufe, oder? Im Prinzip klingt es so, als hätte ich einen heisseren Pickup drin, richtig?
 
Wenns vor dem Amp ist übersteuerst du die Vorstufe.
Du kannst es (wenn du sowas hast) in Effekt-Loop packen. Der gibt das Signal nach der Vorstufe raus und es kommt vor der Endstufe wieder rein.
Damit übersteuerst du die Endstufe, wobei ich das noch nie gemacht hab und das Ergebnis nicht kenne.
Übernehme also keine Verantwortung wie und ob das klappt/sinnvoll ist!
 
Hmm, die Vorstufe overdriven kann ich eigentlich auch mit dem Gain-Regler. Und nen Effect Loop hat mein Epi Valve Standard nicht. Klingt alles nicht sehr vielversprechend. Aber vielleicht ist es sinnvoll, am Gitarren-Poti die Lautstaerke runterzuregeln und gleichzeitig auch den Gain wegnehmen. Und dann dafuer die Endstufe voll aufdrehen. Wird die dann nicht uebersteuert ?


EDIT:

Ich habe eben bei harmony central folgendes zum boss blues driver gelesen:

I really like the way that it responds to my Gibson Les Paul Jnr GA-5 re-issue amp. Wether I use the BD-2 as a level booster with the gain virtually off and the level maxed,yes you will notice some background noise here but live it's more than acceptable but for recording you would definately need some noise reduction.With this setting it gives any good tube amp a nice kick in the arse and sends it into overdrive even when the amp's volume is set quite low

Was ist damit gemeint?
 
Wenn du die Endstufe aufdrehst, wird sie nicht übersteuert, sondern nur, wenn du die Vorstufe aufdrehst. Also im Kanal den Volume aufdrehen und nicht am Master.

Zum Edit:
Er meint, dass er das Pedal nutzt um seine Vorstufe zu boosten.
Also dreht er den Volume Regler am Pedal auf, bis die Vorstufe im Clean Kanal zerrt. Denn durch den höheren Eingangspegel wird sie übersteuert.
 
Wenn du die Endstufe aufdrehst, wird sie nicht übersteuert, sondern nur, wenn du die Vorstufe aufdrehst. Also im Kanal den Volume aufdrehen und nicht am Master..

Ahh, OK. Also wenn ich GAIN voll aufdrehe, bekomme ich einen Endstufen-Overdrive. Und wenn das Signal aus meiner Gitarre/Pedal sehr stark/laut ist, gibts Vorstufen-Overdrive. Danke schoen :great:
 
Ne der Gain übersteuert die Vorstufe
Du musst den VOLUME im Kanal aufdrehen um die Endstufe zu übersteuern. ;)
Ansonsten so richtig, wie du es gesagt hast.
 
Ui.... hier steht einiges... was nicht ganz richtig ist (aber auch nicht ganz falsch):

1. "Viele Zerrpedale sind heute digital"
Ein ganz klares nein: die meisten reinen Zerrpedale sind immer noch analog aufgebaut. Ausnahmen bilden da z.B. die Pedale die Boss zusammen mit Fender entwickelt hat, dabei handelt es sich aber von der Technik her um Modeling.

2."Amp-Modeling ist eine Form digitaler Signalbearbeitung"
Nicht zwingend, Modeling gibt es auch mit analoger Technik, z.B. Tech21 PSA.

3. "Endstufe zum Overdrive bringen, bei kleiner Lautstärke"
Endstufen werden dann in die Uebersteuerung gefahren, wenn man am Ende Ihrer Leistung anlangt. Irgendwann geht eben nicht mehr, das Signal wird uebersteuern (Overdrive). Da hilft auch kein Pedal zum Vorschalten, idR ist das eben mit viel Lautstaerke verbunden. Einzige Ausnahme: man benutzt eine Powersoak, die zwischen Endstufe und Box geschaltet wird, die dann die Lautstaerke drosselt.
Entscheidend hier vielleicht der Unterschied zwischen Distortion und Overdrive... letzter ist ein Effekt, der eben versucht so zu klingen wie eine uebersteuerte Endstufe (waehrend Distortion etwas aggressiver klingt, und sich an der Verzerrung von Vorstufen orientiert).

4. "Mit einem Pedal vor dem Amp wird die Vorstufe uebersteuert"
Kann passieren, muss aber nicht. Im Thread wurde schon erwaehnt, das man Verzerrer idR vor einen Cleanen Kanal schaltet. D.h. die Vorstufe arbeitet im Grunde auch Clean, wird jedoch mit einem verzerrten Signal gefuettert. Es ist aber durchaus auch ueblich ein Overdrivepedal zum boosten eines Amps zu nutzen: dabei wird mit dem Pedal ein etwas hoeherer Pegel erzeugt, der den Amp noch mehr in die Uebersteuerung faehrt.

5. "Du kannst es in den FX-Loop packen und damit die Endstufe uebersteuern"
Nein. Die Endstufe wird man nicht durch ein Pedal im Loop uebersteuern. Schaden wird es dem Amp zwar nicht, aber in den FX Loop gehoeren eher Modulations- und Verzoegerungseffekte.

6. "Vol. an der Gitarre und Gain runterregeln, und Endstufe aufdrehen zum uebersteuern derselbigen"
Die Endstufe uebersteuert, wenn sie den Pegel in der gewuenschten Leistung nicht wiedergeben kann. Dabei ist auch entscheidend was hereinkommt:
Gehst du mit einem hohen Pegel rein, und haelst du die Endstufe leise, wird sie nicht uebersteuern. Gehst du mit niedrigem Pegel in die Endstufe, und drehst letztere auf, so das du in der Summe etwa die gleiche Lautstaerke hast, wird es genau so wenig uebersteuern.

7. harmony central kommentar
Er beschreibt das er den BD2 als Booster (eben zum anfeuern) seines Amps nutzt (und dabei Gain quasi komplett rausdreht, dafuer Level voll auf), das erzeugt zwar etwas rauschen, sei aber nicht so wild. Mit der Einstellung wuerde er jedem guten Roehrenverstaerker einen Arschtritt geben und wuerde ihn auch bei niedriger Lautstaerke in die Uebersteuerung fahren.
Der Tone selbst mag danach klingen, die Endstufe des Amps wird dadurch aber immer noch nicht uebersteuern (vor allem nicht bei niedrigen Lautstaerken).

8. "Eine aufgedrehte Endstufe uebersteuert nicht"
Doch. Allerdings sollte auch das Eingangssignal (also das aus der Vorstufe) entsprechend hoch sein. Die Verzerrung klingt dann allerdings auch anders wie die, die der Amp z.B. mit seinem Zerrkanal liefert.
 
:great:
Nero eine Frage: Wenn ich im Clean Kanal die Volume im Kanal aufdrehe dann Verzerrt das aber doch!
Und das ist doch gewiss nicht die Vorstufe, die da zerrt!?

Damit übersteuerst du die Endstufe, wobei ich das noch nie gemacht hab und das Ergebnis nicht kenne.
Übernehme also keine Verantwortung wie und ob das klappt/sinnvoll ist!
Hab mich in der Eile nicht ganz korrekt ausgedrückt. Es wa eher eine Vermutung, die mir jedoch logisch erschien. Gerade, wenn man sich auf meine Frage oben bezieht.
Das die Endstufe zerrt, wenn sie in die Sättigung geht wusst ich auch, aber warum sollte es nicht 2 Möglichkeiten geben;)

btw: Wer hat eigentlich 8. gesagt?
 
:great:
Nero eine Frage: Wenn ich im Clean Kanal die Volume im Kanal aufdrehe dann Verzerrt das aber doch!
Und das ist doch gewiss nicht die Vorstufe, die da zerrt!?


Auch der Clean Kanal der meisten Vorstufen laeuft nur bis zu einem gewissen Pegel Clean, der Volumeregler dort entspricht weitestgehend dem "Gain" Regler in den Zerrkanaelen. Das ist eine Sache die sich auch Prima nutzen laesst, so fahre ich mit meinem JMP1 (eine Vorstufe) z.B. einige angecrunchte Sounds mit einem weit aufgerissenem Clean-Kanal, anstelle eines leicht geoeffneten OD-Kanales.
 
und wenn ich sowohl Gain, als auch Volume im Clean Kanal Regeln kann, dann sind die von der Funktionsweise gleich? (Ja das passt noch in diesen Thread;) )
 
und wenn ich sowohl Gain, als auch Volume im Clean Kanal Regeln kann, dann sind die von der Funktionsweise gleich? (Ja das passt noch in diesen Thread;) )

Im Grunde nicht.

Der Gainregler regelt den Pegel, den die Vorstufe zugefuehrt bekommt, der Volumeregler den Pegel, den sie ausgibt. Die stehen dann natuerlich in wechselseitiger Abhaengigkeit, aber einer alleine wird nicht reichen die Endstufe in die Uebersteuerung zu fahren.


Im Grunde ist es bei diesen Konzepten so, das du drei Stellen hast, an denen du den Pegel regelst: einmal vor der Vorstufe (haeufig "Gain" oder "Drive" betitelt, beim Cleankanal meist "Volume"), einmal nach der Vorstufe (meistens nur in den Zerrkanaelen vorhanden, zum angleichen der Lautstaerke zwischen Clean und Verzerrt, dann haeufig als "Volume" bezeichnet)... und dann noch einen Regler fuer die Lautstaerke der Endstufe ("Master", oder auch schlicht "Volume"). Wenn das Signal an der Stelle zwischen VOr- und Endstufe den entpsrechenden Pegel hat, und die Endstufe entsprechend weit aufgerissen ist.... dann uebersteuert sie.
 
Ja das meinte ich vorhin, der Gain sitzt davor und der Volume dahinter.
Nur wundert es mich dann, dass ich mit hoher Volume im Clean eine Verzerrung erreiche, wenn ich auch einen Gain Regler für Clean habe
Wie will ich die Vorstufe übersteuern, wenn der Regler dahinter sitzt?!
Beim Recto gibts ja Gain UND Volume für den cleanen Kanal.
 
Ein heisser Pickup?
 
Man kann einen booster durchaus in den FX-loop stecken. DAs einzige was passiert: Es wird lauter. Mehr verzerrung bekommt man da nur wenn der amp da eh schon voll aufgedreht is, aber das tut man sich normalerweise nicht an, auch wenns pervers geil klingt :D


Ein heißerer Pickup bringt halt nicht annähernd so viel mehr an Verzerrung wie ein Booster der vor die vorstufe gepackt wird. Aber er kann trotzdem dazu führen dass eine cleane vorstufe übersteuert, das kann man sogar mit dem Anschlag regeln.




Wie Lenny sagte muss man aber vorsichtig mit den Bezeichnungen sein. Man regelt mit dem volumeregler nicht die lautstärke der endstufe.
Die endstufe ist wenn man so will immer auf volllast, der volumeregler gibt nur an wieviel signal aus der vorstufe an der Endstufe ankommt. wenns zu viel wird übersteuerts halt.

Bei einem zweikanaler sieht das dann (primitiv ausgedrückt und unter der voraussetzung dass er bei beiden Kanälen einen Gainregler sowie ein mastervolumen aufweist) so aus:
Code:
Gain 1--\          /--Volume 1 --\
          Vorstufe                ---- Mastervolumen - Endstufe
Gain 2--/          \--Volume 2 --/


Hat der amp keinen regler im cleankanal ist die "eingangsempfindlichkeit" der vorstufe vorher festgelegt worden.
 
Die endstufe ist wenn man so will immer auf volllast, der volumeregler gibt nur an wieviel signal aus der vorstufe an der Endstufe ankommt.

Hi AgentOrange,

bei meinem 1-Kanal-Röhrenamp nimmt das Rauschen zufällig proportional mit dem Volume Regler zu. Heisst das dann, dass das Rauschen aus der Vorstufe kommt, weil die Endstufe eh schon die ganze Zeit "an" ist ?!
 

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