Also ...
du willst mehrere Gitarren, eventuell verzerrt über einen Amp wiedergeben und das am besten über ein Mischpult. Dazu noch ein oder mehrere Mikros.
Sinnvoll ist da folgende Anordnung: jede Gitarre geht über ein Effektgerät an einen Mischpulteingang. Das Mikro an einen anderen freien Kanal.
Das Effektgerät kann ein Amp Modeller sein (gibt es schon ab ca. 30 Euro, besser sind die ab 100 Euro)
oder auch einfach so eine Tretmine (Bodeneffektgerät), z.B. ein Overdrive, oder sonst so ein Verzerrer.
Der Amp Modeller bildet auch noch die Klangformung durch die Lautsprecherbox nach und klingt an einer PA besser nach Geitarrenverstärker.
Ein Mischpulteingang (Line) hat meist so zwischen 10kOhm und 50 kOhm. Das ist für E-Gitarren und akustische Gitarren mit Piezo Abnehmer und ohne eingebauten Vorverstärker zuwenig.
Die Effektgeräte haben einen passenden Eingang und der Ausgang treibt problemlos den Mischpulteingang.
Dann können beide Gitarren für sich den Klang (und die Verzerrung) einstellen.
Die Gitarren zuerst mischen und dann ein Overdrive ist völliger Blödsinn.
Du kannst das mit einer Gitarre und Verzerrer ausprobieren. Wenn du nur eine Saite anschlägst, gibt es nur einen Ton aber mit verändertem Klang. Bei zwei Saiten gleichzeitig angeschlagen hörst du neben den beiden Tönen noch weitere, die durch Intermodulation entstehen. Das ist so bei einer nichtlinearen Kennlinie und ein Verzerrer hat nun mal eine extrem nichtlineare Kennlinie.
Jetzt kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn ein Klangemisch auf einen solchen Verzerrer trifft: es gibt einen völlig undefinierbaren Klangbrei.
OK zurück zum Setup:
Der Verstärker und die Lautsprecher nach dem Mischpult sollten eine sehr gute Klangqualität und ausreichend Reserve haben.
Bei Gitarrenverstärkern reichen oft schon 30 - 50 Watt für eine Mörderlautstärke. Das liegt daran, daß bei nur einem Instrument alle Komponenten ausgereizt werden können und ein bißchen Klirrfaktor wenig ausmacht. Die Lautsprecher sind extrem auf Wirkungsgrad getrimmt und dürfen sogar ruhig etwas verzerren. Das formt den Klang und es ist ja nur ein Instrument.
Bei zwei Instrumenten am gleichen Verstärker passiert im Prinzip das gleiche, wie beim Verzerrer, nur nicht so extrem. Der Klang wird undurchsichtig.
Das heißt, du solltest dann schon eine potente und gut klingende Aktivbox verwenden, die so in der 200 - 300 Watt Klasse liegen sollte, damit du in Klang und Lautstärke an zwei 30 Watt Verstärker herankommst. Oder halt sonst eine potente PA mit genügend Dampf und Reserve.
Über die Technik hat Helmuth Lemme viel geschrieben, sowohl über Gitarren als auch über Verstärker. Seine Webseite:
http://www.gitarrenelektronik.de/
Hoffe, geholfen zu haben.