BIAS - Wahn

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Hi Folks,

ich habe den dringenden Verdacht, dass der gegenwärtige BIAS-Wahn eher ein Produkt findiger Händler ist, um mit ein bisschen Potidrehen eine Menge Kohle abzuzwacken. Zu Hendrix' Zeiten (Gott gib ihn uns zurück!!!) hat sich auch kein Musiker um Matching und BIAS-Abgleich geschert, da gab es keine Messpunkte und schon garnicht irgendwelche Potis dafür...
In den 80ern wurde ein Marshall mit Röhren vollgestopft auf denen EL34 stand und feddich - die Platten werden heut noch gekauft...

Mal sehen, was jetzt passiert...

Gruss Dave

Die vielen Rectifier-Freaks klingen einfach alle gleich.
 
Eigenschaft
 
Hi Folks,

ich habe den dringenden Verdacht, dass der gegenwärtige BIAS-Wahn eher ein Produkt findiger Händler ist, um mit ein bisschen Potidrehen eine Menge Kohle abzuzwacken.

Es soll Leute geben, die haben dieses Mysterium bereits entschlüsselt und gleichen den BIAS selbst ab.

Zu Hendrix' Zeiten (Gott gib ihn uns zurück!!!) hat sich auch kein Musiker um Matching und BIAS-Abgleich geschert, da gab es keine Messpunkte und schon garnicht irgendwelche Potis dafür...

Und Hendrix sind die Dinger auch reihenweise abgeraucht. :rolleyes:

In den 80ern wurde ein Marshall mit Röhren vollgestopft auf denen EL34 stand und feddich - die Platten werden heut noch gekauft...

In den 80ern wurden die Marshalls von Amptunern komplett ausgeräumt und neu aufgebaut. Das hört man auch auf Platten.

Die vielen Rectifier-Freaks klingen einfach alle gleich.

Die haben aber zumindest kein Problem mit BIAS-Abgleich. :D
 
Die vielen Rectifier-Freaks klingen einfach alle gleich.[/
QUOTE]

Das ist eine Meinung. Für meinen Geschmack hört man den Marshall Sound auf fast jeder älteren Platte und für mich klingt es nicht immer gut.
Manche Leute wollen sich einfach nicht mit neuen moderneren Sounds auseinandersetzen und stempeln sie gleich als schlecht ab, was ich nicht ganz nachvollziehen kann.
Meine Meinung zum Rectifier ist, dass er wesentlich schwieriger zu handhaben ist, da man sehr sauber spielen muss um gut zu klingen. Bei einem Marshall finde ich das weniger schwer. Gerade auf einen Marshall hört sich für mich jeder eher gleich an, da die feinen Nuancen die man bei einem Mesa hat, beim Marshall gar nicht so deutlich hörbar sind, da er nur noch rotzt und teilweise die Noten nicht so klar rüberbringt.
Beim Mesa ist sauberes spielen gefragt, was nicht jeder beherrscht.....
Aber jeder hat seine eigene Meinung dazu....
 
Stimme meinem Vorredner voll und ganz zu und zitiere mal einen Bekannten:

"Ein Rectifier klingt nur dann geil, wenn jemand anderes darauf spielt. Aber dann richtig!"

Der Grund ist der, daß einem der Amp beim Spielen zu keinem Zeitpunkt entgegenkommt, man aber trotzdem damit kämpfen muß.

Meine anderen Amps sind auch ehrlich und verzeihen keine Fehler, beim Spielen kommunizieren sie jedoch besser mit einem. Der Rectifier macht dies weniger, aber wenn man es sich dann danach auf der Festplatte anhört, ist man verwundert, denn es klingt trotzdem ( meistens ) saugut.

Komischer Amp, keine Frage. Aber zurecht schon ein Klassiker. Während Marshall seit dem JCM 800 keinen Amp mehr rausgebracht hat, der irgendwo einen Referenzklang definiert hat. Das ist schon eine lange Zeit her.
 
AnderesIch: "...Und Hendrix sind die Dinger auch reihenweise abgeraucht. .."
Auch so ein typischer Mythos, alles lancierter Kult, wenig dran. Er tendierte eher dazu, Basket Weave aufzuschlitzen...
James Hetfield: Hui, ich dachte, Du schläfst heute bei Kirk...
Ich stimme damit überein, dass Mesas differenzierter klingen, habe nur genug vom Mesa Standard Brett HiGain-Gekratze da draussen...die wenigsten benutzen die Möglichkeiten ihrer sündhaft teuren Boogies, Higain ist überfavorisiert. Der Rest ist Geschmack und:
"En gustibus non est disputandum" da gebe ich Dir Recht!

Grease

Dave
 
dave_de_lerch, das ist tatsache dass damals mehr amps abgeraucht sind als heute. Gibt sogar ein video von deep purple bei dem dem guten Blackmore einer seiner marshalls abbrennt.

Selbst gesehen hab ich sowas auch schonmal, bei nem JTM45/100 (komplett original, selbst der alte stromstecker war noch dran). Die Ursache war afaik n Windungsschluss im Netztrafo, jedenfalls gabs ne weiße stichflamme, beißenden gestank und viel rauch :D

Gut, sowas liegt nicht unbedingt an den Röhren und BIAS-punkten . . .


Allerdings ist es nicht verkehrt die Endröhren einzumessen. Im besten Fall muss man sich halt nach nem dreiviertel jahr neue kaufen . . .




Aber ich hab viel mit Leuten zu tun die schon seit anno dazumal musik machen und die haben alle gesagt dass es früher (bis mitte-ende 70er) desöfteren passiert ist dass die amps ohne einsatz von pyrotechnik abgebrannt sind oder es die Boxen zerschossen hat. Liegt aber vielleicht auch daran dass man damals dazu tendierte den bzw. die volumeregler an seinem amp an den rechtsanschlag zu bringen.
 
Du hast dich offenbar noch nicht viel mit Röhrentechnik beschäftigt, Dave? Damals gab es keine Meßpunkte und Potis, denn damals, wenn man Röhren getauscht hat, hat man einfach einen anderen Widerstand davorgelötet. Röhren mit falscher Biaseinstellung rauchen frühzeitig ab und klingen bei weitem nicht so gut wie perfekt eingemessene.. Das stimmt für fast jeden älteren Röhrenamp. Heutzutage setzen zB Peavey und Engl auf Fixed Bias, aber das ist eine ganz andere Sache. Informier dich anständig. :great:
 
aera: Wie informiert man sich denn "anständig" ? Mit einer Hand auf der Bibel oder was ?! "...Damals gab es keine Meßpunkte und Potis..." habe ich selbst geschrieben. Trotzdem danke. Das mit der Löterei wegen neuer Röhren ist technisch ja korrekt, hat bloss kaum einer gemacht. Abrauchen ist sicherlich weit übertrieben, lass mal die Kirche im Dorf und bleib wenigstens sachlich...;)
Informier Dich unanständig!

Dave
 
@dave_de_lerch:

Ich weiß irgendwie nicht, worauf Du hinaus willst. Du machst einen Thread auf, in dem Du die These aufstellst, daß die Musikhändler den Mythos mit Röhren einmessen in die Welt gesetzt haben, um mit der Dienstleistung Profit zu machen.

Leider bist Du bisher eine stichhaltige Argumentation, die Deine These manifestiert und der Behauptung, ein BIAS-Abgleich ist unnnötig, Rückgrat verleiht, schuldig geblieben.

Laß mal was dazu hören! Ich bin ja mal gespannt, was Deine Ansichten dazu sind und warum Du der Meinung bist, warum es unnötig ist, den Verstärker optimalst zu betreiben.

Dein Beispiel mit Hendrix bzw. die Achziger mit ihren Marshalls haben da nicht gerade Referenzcharakter. :rolleyes:

Im Übrigen:
der Wechsel der Endstufenröhren ist nicht gerade ein oftmaliger Vorgang. Mein letzter Amp hatte die Endstufenröhren 9 Jahre drinnen ( mitunter auch deswegen so lange, weil die Röhren sauber eingemessen waren ). Und mein Händler hat sie umsonst eingemessen, da ich die Röhren im Laden gekauft habe. Also dürfte man mit solchen Vorgängen nicht gerade reich werden.
 
@dave_de_lerch: Bis in die 70er Jahre gab es die Endstufenröhren wirklich in einer gleichbleibend hohen Qualitätsstufe aus den großen Werken im Westen und Bias Abgleich war nicht unbedingt notwendig.

Viele abrauchende Amps waren dennoch eine Folge von Problemen in der Endstufe (falscher Bias und vor allem wechselnde Qualität bei den Ausgangsübertragern).

Wie Mein Anderes Ich oben schreibt, klangen in den 80ern viele getunte Marshalls extrem scheiße. Los, hol mal eine Ozzy Platte mit Randy Rhoads hervor. Randy war großartig aber sein Sound war zum Kotzen.

Heute gibt es in den meisten Amps Bias Potis. Zum einen um die EXTREM unterschiedlichen Röhren aus Russland, China und der Slovakei einmessen zu können (eine chinesische 6L6 kann wie eine russische EL34 klingen!), zum anderen um die Hersteller auf der sicheren Seite zu halten. Die meisten Marshalls kommen so kalt gebiast aus dem Werk, dass einfach nix kaputt wird. Klingt leider auch entsprechend. Je nach Endstufenröhren habe ich es bei einigen Amps mit der serienmäßigen Biasschaltung nicht geschafft, die Nennwerte zu erreichen.
 
...da gab es keine Messpunkte und schon garnicht irgendwelche Potis dafür...

hi!
wie kommst du denn darauf?
selbstverständlich hatten die meisten alten fenders und marhalls bias-potis.

abgesehen davon verstehe ich aber auch die aufregung um das thema - und die flut der beiträge zu dem thema in den letzten wochen nicht...

bias-einstellung ist ne ganz selbstverständliche sache und keiner verdient sich ne goldene nase damit (außer evtl. schw. schafen die´s halt überall gibt...)


cheers - 68.
 
Vor allem ist das einfach ne Notwendigkeit und kein Mythos wie man ihn vielleicht Kabeln oder KOndensatoren zusprechen kann.
Weiß gar nicht was du willst, außerdem find ich das zu ziemlich aufgedreht rüberkommst, war der Kaffe zu stark?
 
dave_de_lerch, das ist tatsache dass damals mehr amps abgeraucht sind als heute. Gibt sogar ein video von deep purple bei dem dem guten Blackmore einer seiner marshalls abbrennt.

Selbst gesehen hab ich sowas auch schonmal, bei nem JTM45/100 (komplett original, selbst der alte stromstecker war noch dran). Die Ursache war afaik n Windungsschluss im Netztrafo, jedenfalls gabs ne weiße stichflamme, beißenden gestank und viel rauch :D

Gut, sowas liegt nicht unbedingt an den Röhren und BIAS-punkten . . .


Allerdings ist es nicht verkehrt die Endröhren einzumessen. Im besten Fall muss man sich halt nach nem dreiviertel jahr neue kaufen . . .




Aber ich hab viel mit Leuten zu tun die schon seit anno dazumal musik machen und die haben alle gesagt dass es früher (bis mitte-ende 70er) desöfteren passiert ist dass die amps ohne einsatz von pyrotechnik abgebrannt sind oder es die Boxen zerschossen hat. Liegt aber vielleicht auch daran dass man damals dazu tendierte den bzw. die volumeregler an seinem amp an den rechtsanschlag zu bringen.


Blackmore und sein Roadie hatten die Scnhapsidee, den Stack mit Benzin zu begiessen und anzuzünden.
Allerdings benutzte der Roadie zu viel Benzin und die Verpuffung beim Anzünden war so stark das Ian Paice die Brille wegflog und ein Kameramann der sich auf der Bühne befand am Ende auf einem Auge erblindete. Und beinahe wäre die ganze Bühne mit abgebrannt..... :screwy:

Bei youtube.com gibts einige Videos von Interviews mit Blackmore wo er das erzählt.
 
Hi,

Nun bei der heutigen Bandbreite an verfügbaren Röhren ist es sicherlich angebracht, präzise anzupassen. Ich unterstelle den Fachzeitschriften und vielen Technikern, die Toleranz vieler Amps kleinzureden und mit "Schweren Schäden" und "Abrauchen" und "Ständiger Röhrenwechsel" das halte ich eben für übertrieben. Wer so Angst verbreitet, jagt die Leute doch in die Servicewerkstätten. Was ich alles schon für einen Bockmist allein in "Musikfachgeschäften" gehört habe, UFF!
Verfügt hier jemand vielleicht über eine Toleranz-Tabelle gängiger Verstärkertypen ? So von Cold über Hot zu very Hot Plate oder so ?
Wäre doch interessant... Ich selbst habe es schon erlebt, dass mir wer meinen Laney Klipp einmessen wollte, sei gerade bei diesen Amps Ultrawichtig. Die wären ab Werk etwas zu hot und so. Meinen Hinweis auf Grid-Bias sorgte am Ende für einen schnellen Themawechsel... "Fachwerkstatt" eben.

Oki, war etwas polemisch, mein Thread. Viele Musiker haben sich früher halt nicht darum geschehrt und es klappte erstaunlich gut. So viel ist ja nun auch nicht abgeraucht. Musste man schon Benzin drübergiessen (Krasse Nummer, Richie....). Kann es vielleicht daran gelegen haben, dass es früher eben keine so grosse Auswahl Röhren in den Geschäften gab ?

Grease

dave


JensDance: Zartes Gemüt, wie ? Bischen Debatte hat noch nie geschadet. Interessiert much einfach, was Ihr alle so darüber denkt. Warum nicht etwas polarisieren ? Ist doch nur ASCII...oder ISO 8859-1...;) Trinke gar keinen Kaffee, nur Tee mit Koks...;)
 
@dave_de_lerch: Bis in die 70er Jahre gab es die Endstufenröhren wirklich in einer gleichbleibend hohen Qualitätsstufe aus den großen Werken im Westen und Bias Abgleich war nicht unbedingt notwendig.

Viele abrauchende Amps waren dennoch eine Folge von Problemen in der Endstufe (falscher Bias und vor allem wechselnde Qualität bei den Ausgangsübertragern).

Wie Mein Anderes Ich oben schreibt, klangen in den 80ern viele getunte Marshalls extrem scheiße. Los, hol mal eine Ozzy Platte mit Randy Rhoads hervor. Randy war großartig aber sein Sound war zum Kotzen.

Heute gibt es in den meisten Amps Bias Potis. Zum einen um die EXTREM unterschiedlichen Röhren aus Russland, China und der Slovakei einmessen zu können (eine chinesische 6L6 kann wie eine russische EL34 klingen!), zum anderen um die Hersteller auf der sicheren Seite zu halten. Die meisten Marshalls kommen so kalt gebiast aus dem Werk, dass einfach nix kaputt wird. Klingt leider auch entsprechend. Je nach Endstufenröhren habe ich es bei einigen Amps mit der serienmäßigen Biasschaltung nicht geschafft, die Nennwerte zu erreichen.



Rhoads hat 1959er gespielt, aber mit MXR distortion, phaser und equalizer davor. Auf Platte klingt das ziemlich scheisse (beide CDs mit RR klingen insgesamt ziemlich grottig), aber die ganzen alten livevideos klingen find ich doch recht gut.
 
randys studiosound war echt schon kacke manchmal...aber witzigerweise finde ich seinen sound wo er nich bei quiet riot hantierte viel besse als mit ozzy....und live isser eh gottgleich...

er hatte doch immer 2 weiße 59er stacks hinter sich oder?

(sorry for ot)
 
ich kenne auchjemanden der nie bias einstellungen vorgenommen hat. immer neue röhren des typs gekauft und reingehaun.

meine frage ist jetzt nur, was ist wenn man es nicht tu? also den bias abgleich?
nimmt der amp schäden dadurch?
 
Wenn der Bias falsch eingestellt ist klingt der amp entweder scheisse oder die Röhren sind schmell im eimer (je nachdem ob zu "kalt" oder zu "heiß"). Im Extremfall kann dir das Ding auch wirklich kaputtgehen.
 
meine frage ist jetzt nur, was ist wenn man es nicht tu? also den bias abgleich?
nimmt der amp schäden dadurch?

hi!
im extremfall ist es tatsächlich möglich, daß die röhren schaden nehmen und während des betriebs "abrauchen" - dadurch können dann auch benachbarte bauteile beschädigt werden. aber - wie gesagt - das ist der extremfall wenn der ruhestrom zu hoch eingestellt ist.
andersrum - wenn der ruhestrom ZU niedrig eingestellt ist kann es sein daß der amp dünn, kalt und komisch klingt.

es gibt allerdings einen toleranzbereich wo weder das eine noch das andere extrem erreicht wird und das alles nicht groß auffällt.

manche hersteller empfehlen dann eben entsprechend vorselektierte röhren zu benutzen - da muß dann eben nix eingestellt werden.

anderenfalls EMPFIEHLT sich ein kurzer check und das einmessen der neuen röhren.
das ist keine große sache und - es wurde auch schon oben gesagt - viele läden bieten diesen service umsonst an wenn man seine röhren dort kauft.

cheers - 68.
 

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