Vorgemischtes Schlagzeug aufnehmen!?

Czebo
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Hi Fellas,

ich produziere derzeit mal wieder ein paar Songs für meine Band. Bei den letzten Aufnahmen haben wir das beste aus den uns zur Verfügung stehenden Mitteln gemacht und das Drumkit mit nur 3 Gesangsmikros aufgenommen; 1x Bassdrum, 2x Overhead -> dieses Signal am Mischpult vorgemischt und als ein Stereosignal in den PC gejagt.

Diesmal wollen wir das Routing (aufgrund eines NICHT vorhandenen mehrspur Audio-Interfaces) beibehalten und die Drums am Mischpult (YAMAHA MG16/6FX) vormischen und erneut als Stereo Signal in den Rechner schicken.

Diesmal haben wir jedoch leihweise ein komplettes Drum Mikrofon Set mit 1x Bassdrum, 1x Snare, 3x Tom, sowie 2x Overhead Mikros zur Verfügung!!! Wir erhoffen uns davon einen besseren und vor allem durchsetzungsstrkeren Klang - aufgrund der Tatsache, dass KEIN Mehrspur Audio-Interface vorhanden ist und wir auch KEINE Gates haben um die Signale etwas sauberer hinzubekommen ist nun die Frage, wie wir den besten VORAB-MIX am Pult erreichen. Mikro Positionierung ist kein Thema - da ist genug Know-How vorhanden - allerdings hab ich wenig Ahnung, wie genau die EQ's auf den einzenen Drummikros sein muss!?

Ist da überhaupt viel EQ erforderlich!? Oder haben die Mikros dadurch, dass sie dafür geschaffen sind schon ein recht passables Klangbild, welches nur noch feinabstimmung erfordert!?

Gerade bei der Snare und Bassdrum bin ich mir absolut nicht sicher, welche EQ Einstellungen wohl zum besten Ergebniss führen könnten.

Wenn jemand von euch mir da Tipps geben könnte, sodass ich nicht stundenlang selbst probieren muss sondern schon in etwa weiß was ich wie einstellen muss würdet ihr mir wahnsinnig weiterhelfen!!!

MfG, Czebo


PS: Machen sehr rockigen modernen Metal - wäre also gut wenn die Drums etwas "fetter" klingen würden, aber dennoch dynamisch rüberkommen!!!
 
Eigenschaft
 
Hm,
gerade bei Bassdrum und Snare wirst du wahrscheinlich um EQing kaum drum herum kommen, besonders, wenn man nur mit einem Mikrofon arbeitet.
Grundsätzlich brauchst du bei der Bassdrum - Aufnahme mit einem Mik, Kick und Bauch gleichzeitig, da spielt die Positionierung eine mehr als entscheidende Rolle. Meiner Ansicht nach ist es immer leichter per EQ nen Kick rauszuholen als einen fehlenden Bauch, also würde ich da eher den Schwerpunkt legen und den Kick "rein - eqen". Genaue Frequenzbereiche müsst ihr natürlich durch ausprobieren herausfinden. Der Bass - Druckpunkt der Bassdrum liegt meist deutlich unter 100 Hz, der Kick bewegt sich oberhalb 3 Khz.
Bei der Snare hängt neben der Mikrofonierung auch viel am Spiel und an der Snare selber. Mit einer oberton - reichen Pop - Snare ist es schwer, auch naträglich, nen bauchigen Rocksound zu kriegen. Hierbei empfiehlt es sich, das Mikrofon so zu positionieren, dass man den idealsten "Mix" des Snare - Sounds bekommt. Die Snare hat um 300 Hz rum den Druckanteil um 5Khz gehts los mit Präsenzen die schnell zum "Poing" werden können.
Aber eigentlich kann man das eh nur durchs direkte Hören herausfinden.

Sehr wichtig ist auch die vorherige Positionierung im Panorama, um den Mix transparent zu schaffen. Überlegt euch vorher genau wie ihr die Mikrofone im Panorama aufteilen wollt.

Ein meiner Meinung nach wirkliches Problem dürften zum Einen die nicht vorhandenen Gates werden und der fehlende Einsatz von Kompressoren auf Bassdrum und Snare. Aber es ist durchaus möglich auch damit was hinzubekommen.

Habt ihr denn eine Abhörsituation, oder müsst ihr den Sound durch Aufnehmen und Anhören rausarbeiten?
 
Wäre gut zu wissen, was für EQ-Funktionen euer Pult hat.
 
Also: Möglichkeiten zum abhören haben wir sowohl mit gut abgeschirmten Studio Monitoren (ich sitzt dabei aber nur knapp 5m vom Drumkit entfernt - im gleichen Raum) werd also da also abhören während der Drummer spielt und grob einstellen - dann aufnahme starten und dann in Ruhe reinhören - so lange bis das Ergebnis den umständen entsprechend passt!

EQ ist ausm Yamaha MG16/6FX Pult (wie anfangs schon gesagt). Da hat jeder Kanal ne einfache 4Band Klangreglung. Treble/HighMid/LowerMid/Bass, sowie nen zuschaltbaren LowPassFilter (denke der wird für Overheads und Snare in Frage kommen).
Das Pult hat auch noch nen 7-Band EQ, der greift allerdings nur aufs Summensignal und bringt desshalb nur wenig - damit (oder mit nem Digitalen EQ) würd ich dann hinterher nur noch nen bisschen mit Post-EQ aufm Summensignal rumprobieren und versuchen dort (wenn möglich) noch etwas rauszuholen!

Panorama denke ich werden ich die Overheady mit XY-Mikrofonie abnehmen und zu ca. 80% R/L pannen. Muss ich aber nen bisschen rumprobieren wie`s am besten klingt. Bassdrum und Snare auf Center und die Toms minimal pannen - so das die Mittlere Tom in der Mitte sitzt und dieanderen etwas seitlich zu den jeweiligen Seiten dazu!

MfG, Czebo
 
Ein vorgefertigtes EQ-Schema kann's da nicht geben...ist try and error.
Da der Rest als Overdub eingespielt wird, würde ich einen vernünftigen Drummix suchen und dann den Rest ungeachtet der Vorlieben der anderen Musiker frequenzmäßig anpassen. Bei denen gibt's ja Spielraum.
Wenn du das Gefühl hast, die Drums gehen im Mix hinterher ewas unter, dann mach einen Downmix von dem Stereosignal, komprimiere es stark und mische es leise wieder hinzu. (Parallelkompression oder side kompressing)
Sollte für'n Demo reichen...für mehr vermutlich nicht.

Gruß, P.
 
Also, es gibt natürlich noch eine weitere Möglichkeit... das hängt aber davon ab wie viel Aufwand ihr machen wollt und wie fit euer Drummer ist.
Drums in Overdub - Sessions einspielen und getrennt aufnehmen. Ihr könntet zum Beispiel die Overheads getrennt recorden, um diese hinterher getrennt abstimmen zu können. Dabei muss euer Drummer natürlich gewisse Parts in die Luft spielen.

Allgemein würde ich euch noch raten unbedingt Pilotspuren der Songs vorher aufzunehmen. Ein abgemischtes Schlagzeug, welches alleine gut klingt kann hinterher im Mix zu größeren Problemen führen. Gerade die Snare ist ein Kandidat dafür, zu leise geht sie in den Gitarren unter, zu laut haut sie dem Gesang in die Quere. Mit Pilotspuren in der Hinterhand kann man wenigstens vorab ein paar dieser Probleme beseitigen.
 
Uuuh...das ist aber ein heisses Eisen...ich behaupte jetzt mal, wenn du das als Drummer draufhast ohne deinen Eier einzubüßen, dann hast du auch nicht mehr nötig, es überhaupt zu versuchen...es sei denn, mit experimentellem Hintergrund.
 
Uuuh...das ist aber ein heisses Eisen...ich behaupte jetzt mal, wenn du das als Drummer draufhast ohne deinen Eier einzubüßen, dann hast du auch nicht mehr nötig, es überhaupt zu versuchen...es sei denn, mit experimentellem Hintergrund.

Is garnich so schwer wie du denkst und auch recht üblich heutzutage.
 
Pilotspuren haben wir!

Ich hab meine Gitarrenspuren schon komplett aufn Klick eingespielt - der andere Gitarrsit ist noch dabei - einiges ist aber auch da schon fertig!

Hab quasi alles was ich selbst machen konnte fertig gemacht! Mich dann mitm anderen Gitarristen hingesetzt, damit er seine Sachen einspielt und wenn die dann denke in 1-2 Wochen (haben nicht so viel Zeit uns da mal dranzusetzen - immer nur alle 3-4 Tage mal) fertig sind kommen eben die Drums dran!
Die Gitarren sind wohlgemerkt auch KEINE Pilotspuren - haben uns da schon soviel Mühe mit gegeben dass wir die auch bei den fertigen Aufnahmen verwenden werden!

Und das mit dem in die Luft spielen ist für uns kein Thema - da geht meiner Ansicht nach zu viel Dynamikverhalten verloren! Das möcht ich keinem Drummer zumuten so recorden zu müssen!

Denke ich werd mich einfach mal dahinter hauen...
Im Moment siehts sogar so aus als könnten wir vllt. doch Gates und Kompressoren dazu bekommen - das würd die ganze Sache dann um einiges Einfacher machen - dann brauch ich das Drumkit ja im Prinzip nur so wie auf nem LiveMix abmischen und bräucht mir nicht so viele Gedanken mehr machen...

MfG, Czebo
 
Hi,

Pass dir auf mit Gates: Wenn di zu langsam wieder aufmachen, machen diese Dinger den Anschlag (Transienten) komplett kaputt. Live ist das weniger tragisch aber bei einer Aufnahme bekommst du das nie wieder hin und die Drums gehen unter im Mix.

Bei Kompressoren muss die Einstellung auch passen. Das ist aber nicht ganz so heikel wie Gates.

Bei den Overheads würde ich A/B eher empfehlen als X/Y. Aber einfach ausprobieren, vergleichen und dann entscheiden.

EQing:
- Toms: Druck und Bauch zwischen 100 und 400Hz (bei jedem Tom anders)
Anschlag rund um 4kHz
- Kick: Druck zwischen 50 und 70Hz, Anschlag rund um 4Khz,
Untere mitten (ca. 400Hz) kann man leicht rausnehmen
- Snare: Druck um 200-300Hz, Boing bei 1k-2k, Anschlag rund um 4kHz, Teppich ab 6-8kHz
- LoCut bei allem außer Kick (und eventuell Snare) einschalten
- Generell über leicht die Höhen (ab 10kHz) anheben, es sei denn es rauscht oder klingt eckig,...

lg. JayT
 
Die Gitarren sind wohlgemerkt auch KEINE Pilotspuren - haben uns da schon soviel Mühe mit gegeben dass wir die auch bei den fertigen Aufnahmen verwenden werden!

Immer wieder, immer wieder... :p

Ihr müsst zu de Drums grooven, nicht zum Klick!
 
Wissen wir...

aber da wir die Möglichkeiten hatten die Gitarren schon aufzunehmen und da wir die Aufnahmen noch 2007 fertig bekommen wollen haben wir das vorgezogen - für Promo aufnahmen wirds schon reichen! ;-)

MfG, Czebo
 
Gut klingen müssen Promo-Aufnahmen nicht, aber aber sie müssen trotzdem zeigen, was ihr könnt. Wird in dem Fall reichlich schwer!
 

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