Unerwünschte Verzerrung durch DI-Box?

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Ich habe folgendes Problem:

Ich möchte im Proberaum mein Bass-Signal zu Monitoring-Zwecken für den Drummer und für Probe-Mitschnitte auf unser Mischpult geben. Ich hatte vor, das Ganze über die Verwendung einer DI-Box zu lösen. Irgendwann hatte ich mir mal billig eine Millenium DI-E Box bestellt, die ich hierfür zu verwenden gedachte. (Mir ist klar, dass das nicht die Beste ist, es kommt auch nicht auf einen "super-unbeschnittenen" Sound an. Es soll halt nur ein klares Signal beim Drummer auf dem Kopfhörer bzw. auf der Aufnahme landen).

Jetzt haben wir festgestellt, dass auf dem Mischpult, das das Signal zur Aufnahme bzw. zum Drummer leitet nur ein verzerrtes Bass-Signal landet - vor allem bei tiefen und lauten Tönen. Kann das an der "schlechten" DI-Box liegen?

Zur weiteren Erläuterung: Ich spiele einen Hartke 3500 Amp, habe allerhand Sachen (Frequenzweiche, Kompressor, Minimischpult, Zerrpedal, Volumepedal) in den Effektweg eingeschliffen. Ich benutze 100% Effektsignal und nichts mehr vom Originalsignal und habe hinter den ganzen Effekten die DI-Box eingeschliffen. Deswegen benutze ich nicht den "Balanced Line-Out" vom Verstärker. Das heißt, dass mein ganzes Signal die DI-Box durchläuft. Das unsymmetrische Signal geht in den Verstärker zurück und aus der Box klingt alles super. Nur das symmetrierte Signal kommt verzerrt am Mischpult an.
Am XLR-Kabel kann es eigentlich nicht liegen, da das völlig neu und bislang ungebraucht war - könnte ich zugegebenermaßen noch mal austauschen...
Bei der DI-Box hatte ich Ground-Lift zunächst ausgestellt und Instrument-Level gewählt, obwohl das Signal ja schon vorverstärkt abgenommen wird. Ich hab aber auch alle anderen Kombinationen testweise ausprobiert.

Falls einer von euch mit so was Erfahrungen haben sollte, würde ich mich über eine Antwort freuen :)
 
Eigenschaft
 
Zunächst mal verstehe ich nicht, weshalb Du nicht den DI-Ausgang des Hartke benutzt.
Der ist immer nach dem Effektweg geschaltet (egal ob in "pre"- oder "post"-Position), der Effektweg lässt sich vollkommen auf Effekt ("Return") stellen, somit hättest Du auch alle Effekte in DI-Signal.

Zusätzlich zu Deinem jetzigen Setup kämen noch die Einstellungen der "Contour"-Regler und wahlweise (pre vs. post) der graphische EQ.

Um zu testen, ob es evtl. an der externen DI-Box liegt, könntest Du also den Hartke-DI-Ausgang auf jeden Fall nutzen (wenn nicht generell).

Da ich derzeit über einen Hartke 3500 spiele, kann ich sagen, dass ich mit dessen DI-Ausgang keine Probleme habe (ist bei mir mit einer ADAT-Schnittstelle von Behringer verbunden).

Früher hatte ich aber selbst auch schon folgende Probleme mit dem DI-Signal anderer Amps:

1. Der Pegel war für manche Mischpulteingänge, v.a. Mikrophon-XLR-Eingänge zu hoch, wenn dort keine Pegelabsenkung und/oder kein effektiver Gainregler vorhanden waren. In einem solchen Fall wird die Eingangsvorstufe des Mixerkanals übersteuert (Clipping). Das sollte sich aber über die PFL-Funktion/das VU-Meter am Mixer kontrollierbar sein.
2. Das Basssignal war verzerrt, was über das Mischpult viel deutlicher auffällt. Was über die Bassboxen evtl. noch wie eine "normale", gewünschte Verzerrung klingt, klingt evtl. im Mischpult nicht mehr angenehm.
In einem solchen Fall musst Du überprüfen, wo im Signalweg die unangenehme Verzerrung (Clipping) entsteht und wodurch (angefangen bei einer nachlassenden Batterie im aktiven Bass, über die Eingangsstufe des Amps - am Hartke ist mir aufgefallen, dass man mit den beiden Gainreglern recht vorsichtig sein muss, damit nicht bereits dort ungewünschtes Clipping entsteht - usw.).
 
Zunächst mal verstehe ich nicht, weshalb Du nicht den DI-Ausgang des Hartke benutzt.
Der ist immer nach dem Effektweg geschaltet (egal ob in "pre"- oder "post"-Position), der Effektweg lässt sich vollkommen auf Effekt ("Return") stellen, somit hättest Du auch alle Effekte in DI-Signal.
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Um zu testen, ob es evtl. an der externen DI-Box liegt, könntest Du also den Hartke-DI-Ausgang auf jeden Fall nutzen (wenn nicht generell).
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Früher hatte ich aber selbst auch schon folgende Probleme mit dem DI-Signal anderer Amps:
1. Der Pegel war für manche Mischpulteingänge, v.a. Mikrophon-XLR-Eingänge zu hoch, wenn dort keine Pegelabsenkung und/oder kein effektiver Gainregler vorhanden waren. In einem solchen Fall wird die Eingangsvorstufe des Mixerkanals übersteuert (Clipping). Das sollte sich aber über die PFL-Funktion/das VU-Meter am Mixer kontrollierbar sein.
2. Das Basssignal war verzerrt, was über das Mischpult viel deutlicher auffällt. Was über die Bassboxen evtl. noch wie eine "normale", gewünschte Verzerrung klingt, klingt evtl. im Mischpult nicht mehr angenehm.
[...]

Vielen Dank für die kompetente Auskunft! :great:
(Kann dich leider grad nicht bewerten...)

Wo ich drüber nachdenke, bemerke ich, dass ich mir einen Ausgang zum Anschluss an eine DI-Box an meine Patch-Bay vorne in mein Rack eher aus praktischen Gründen gelegt habe und benutze - nicht weil ich den DI-Ausgang am Amp nicht für meine Zwecke benutzen kann. Hast natürlich Recht. (Mit praktischen Gründen meine ich eine problemlose schnelle Verkabelung, wenn auf einer Bühne mal Umbaustress ist. Sonst müsste ich hinten im Rack am Verstärker rumfummeln und es sieht dort etwas überfüllt mit Kabeln etc. aus :redface:)
Außerdem war mir zugegebenermaßen - vor allem weil ich mit meiner Lösung gut gefahren bin und länger nicht drüber nachgedacht hab - im Moment nicht die Lage des DI-Out des Amps im Signalweg klar.

Ich werd zunächst mal den DI-Out vom Amp ausprobieren.

Das Mischpult, das wir im Proberaum verwenden ist schon ein älteres und hat wenn ich mich recht entsinne keine Pad-Pegelabsenkung in den Kanälen und über die Wirksamkeit der Gain-Regler kann ich nichts sagen. (Das Pult gehört mir nicht selber, hab also keine Erfahrungen damit und wir probieren die aktuelle Verkabelung jetzt erst ganz neu.)

Wenn ich dich richtig verstanden habe, glaubst du eher an ein Problem des Eingangspegels am Mischpult und nicht daran, dass das Signal in der DI-Box verzerrt wird, oder? Hab von Elektronik nicht so viel Ahnung und weiß nicht, ob das über minderwertige Bauteile in der DI-Box irgendwie entstehen könnte...

Ich glaube übrigens nicht, dass das verzerrte Signal auch bei mir in der Anlage ist und einfach nicht über die Bassbox zu hören ist. Am Mischpult klingt es wirklich krass verzerrt und am Amp versuche ich - wenn ich nicht mein Zerrpedal verwende - einen sehr cleanen Sound zu fahren und so klingt es meiner Meinung nach dort auch.

Wie gesagt: Vielen Dank schon mal. Ich probier mal noch etwas rum...

:)
 
... Wenn ich dich richtig verstanden habe, glaubst du eher an ein Problem des Eingangspegels am Mischpult und nicht daran, dass das Signal in der DI-Box verzerrt wird, oder? Hab von Elektronik nicht so viel Ahnung und weiß nicht, ob das über minderwertige Bauteile in der DI-Box irgendwie entstehen könnte ...
Über die Qualität der Bauteile in der Millenium-Di-Box kann ich leider nichts sagen, hab noch nie eine von innen gesehen.

Da es eine passive DI-Box ist, wird die Symmetrierung wohl über einen Trafo geschehen. Trafos können genauso wie aktive Bauteile (Transistoren, Operationsverstärker etc.) übersteuert werden und dann Verzerrungen produzieren. Allerdings steht "Input-Level +10dB" dabei, da sollte so leicht kein Clipping auftreten, schon gar nicht von irgendwelchen Bodeneffektgeräten.

Du könntest mal testweise den "Inst/Spkr"-Umschalter auf Speaker stellen, am Mischpult den Gain nachregeln und schauen, ob es immer noch zerrt.
Der Umschalter soll nach der Beschreibung das Eingangssignal ziemlich stark absenken, so dass dann Verzerrungen infolge eines zu hohen Pegels in der DI-Box eigentlich unmöglich sein sollten. Auch das Ausgangssignal wird dann so gering sein, dass der Mischpulteingang auch nicht mehr (so schnell) clippt.
 
ey sorry für diesen vllt absolut sau dummen post aber liegts vllt daran dass das signale verzerrt ist?

Ich spiele einen Hartke 3500 Amp, habe allerhand Sachen (Frequenzweiche, Kompressor, Minimischpult, Zerrpedal, Volumepedal) in den Effektweg eingeschliffen.

sorry aber das kam mir irgendwie so verdächtig vor ^^
 
ey sorry für diesen vllt absolut sau dummen post aber liegts vllt daran dass das signale verzerrt ist? ...
Das habe ich als eine Möglichkiet ja auch vermutet
elkulk schrieb:
... 2. Das Basssignal war verzerrt, was über das Mischpult viel deutlicher auffällt. Was über die Bassboxen evtl. noch wie eine "normale", gewünschte Verzerrung klingt, klingt evtl. im Mischpult nicht mehr angenehm...
aber Grooveaddict meint:
... Ich glaube übrigens nicht, dass das verzerrte Signal auch bei mir in der Anlage ist und einfach nicht über die Bassbox zu hören ist. ...
 
ey sorry für diesen vllt absolut sau dummen post aber liegts vllt daran dass das signale verzerrt ist?
sorry aber das kam mir irgendwie so verdächtig vor ^^

Die Verzerrung im Mischpult tritt auch auf, wenn das Zerrpedal ausgeschaltet oder überhaupt nicht im Signalweg ist.

Da es eine passive DI-Box ist, wird die Symmetrierung wohl über einen Trafo geschehen. Trafos können genauso wie aktive Bauteile (Transistoren, Operationsverstärker etc.) übersteuert werden und dann Verzerrungen produzieren. Allerdings steht "Input-Level +10dB" dabei, da sollte so leicht kein Clipping auftreten, schon gar nicht von irgendwelchen Bodeneffektgeräten.

Danke für die Auskunft. Ich denke dann liegt es wohl doch eher an der Signalstärke die im Mischpult landet.

Du könntest mal testweise den "Inst/Spkr"-Umschalter auf Speaker stellen, am Mischpult den Gain nachregeln und schauen, ob es immer noch zerrt.

Das hab ich testweise schon mal probiert aber ohne Effekt.

Fazit: Ich probiere den DI-Out vom Verstärker aus. Unter Umständen probiere ich aus, ob das Problem auch bei Verwendung eines anderen Mischpults besteht. Wenn das auch keinen Aufschluss bringt, organisiere ich mir irgendwie eine andere DI-Box und teste die.

Im unwahrscheinlichen Fall, dass das alles nichts hilft, werde ich wohl in Panik ausbrechen. ;)
 
Nicht nur am letzten Mischpult könnte ein zu starkes Signal anliegen, auch an dem Minimischpult, wenn der Kompressor einen zu hohen Ausgangspegel liefert.

Ist das Volumepedal aktiv, oder Passiv (ein einfacher Poti im Gehäuse)? Wenn ja, könnte auch das Probleme mit dem Pegel haben, weil auch ein Mischpult (als Beispiel Behringer Xenix) gute 7V schaffen kann, was als eingangspegel wohl etwas sehr viel ist, wo Volumepedale eigentlich auf Instrumentenpegel ausgelegt sind (ein paar hundert mV)
 
Nicht nur am letzten Mischpult könnte ein zu starkes Signal anliegen, auch an dem Minimischpult, wenn der Kompressor einen zu hohen Ausgangspegel liefert.

Könnte zugegebenermaßen passieren. Aber an diese Version glaub ich auch nicht, weil ich ja wie gesagt über meine Anlage alleine ein sauberes Signal kriege - und das hat dann ja auch das Minimischpult durchlaufen...
Morgen werde ich im Proberaum sein und mich auf die Fehlersuche machen.

Gruß!
 
Den Di Out des Hartkes kannst du mehr als ruhig benutzen. Spiel selber Hartke und bin auch als Tech unterwegs und hatte nie Probleme mit dem Signal. Läst sich alles durch den Lift Ground beheben. Hab ein besseres Signal als der Ampeg den wir im Laden haben.

Wenn du aus praktikablen Gründen den Di Out an der Vorderseite haben möchtest und wie ich hier gelesen habe ein Rack gesitzt, würde ich mal an die Verlegung der XLR Buchse auf die Vorderseite denken. Du sprachst von einem Panel an der Vorderseite deines Racks. Wäre noch Platz für ne XLR Buchse?

Du enötigst nur ein Stück Mikro Kabel eine XLR Buchse male und einen Female Xlr Stecker

XLR Buchse male

XLR Stecker Female

Etwas löten und fertig ist die Verlegung.

Das Mikrokabel hab ich grade auf die schnelle nicht gefunden. Da dürfte aber auch einfach was zu finden sein ;)
 
Wenn du aus praktikablen Gründen den Di Out an der Vorderseite haben möchtest und wie ich hier gelesen habe ein Rack besitzt, würde ich mal an die Verlegung der XLR Buchse auf die Vorderseite denken. Du sprachst von einem Panel an der Vorderseite deines Racks. Wäre noch Platz für ne XLR Buchse?

Da werd ich tatsächlich mal drüber nachdenken!
Ich habe im Rack zwar eine Patchbay, die eigentlich nur die Möglichkeit für den Ein- und Ausbau einzelner Klinkenmodule besitzt, aber da kann ich sicher was basteln und die XLR-Buchse befestigen.
(Momentan besteht die Patchbay aus einer Blende, die Löcher für Klinkenbuchsen hat und die Befestigung der Module erfolgt dann über die Klinkenbuchsen.)
Und wenn es mir nur eine weitere Möglichkeit bietet das Signal an einer anderen Stelle im Signalweg abzuzweigen und nach vorne zu legen ist auch gut :)
Das Ganze wird dann schließlich nur flexibler...
 
Ja. Ich bin selber eben erst beim Lesen auf die Idee gekommen. Werde vllt auch einfach mal den Platz in meiner Rackblende nutzen und mir da ne Komfortable Lösung bauen. Und wenns nur wie Verlegung des FX Loops nach Vorn ist.

*wobei ich schon was im Loop habe was im Rack mit drin ist. Wäre aber auch kein Beinbruch*
Dann Patch ich den Loop mit nem Kurzen Klinkenwinkel einfach zu und der Signalweg passt wieder.
 

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