Schneller spielen lernen, andere Methode.

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SiedlerGuitar
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Hurra, jetzt mach' ich auch mal ein Thema auf.

Zum Schneller spielen lernen, hab' ich hier schon viel gelesen, aber es ist meistens die alte Methode mit Metronom langsam anfangen und dann schneller werden.
Ist soweit ok, aber es gibt auch noch andere (vielleicht bessere) Methoden:

Methode: Gleich im orginalen oder schnellerem Tempo üben!!!
Das wird man natürlich nicht hinbekommen, aber dafür gibt es 2 Lösungen

1.) Aufteilen in kleinere Abschnitte
Die zu spielenden Noten in so kleine Teile aufteilen, daß man die im orginal Tempo spielen kann. Im Extrem kann das dazu führen dass man in Teile mit nur 2 Noten aufteilen muss.
Die einzelnen Teilstücke sollte man mit mindestens einer Note überlappend wählen.
Wenn man die Teilstücke im orginal Tempo kann, muss man sie nacheinander aneinander setzen:
Also zuerst 2 Teilstücke aneinander setzen: 1. +2., 2. +3., ...
Dann 3 Teilstücke: 1. +2. +3., 2. +3. +4., ...
usw.

2.) Greif- und Pickhand getrennt üben
Das ist eine ganz wichtige Methodik. Beim Spielen geht es um die Koordination von verschiedenen Bewegungen.
Wenn man jetzt linke und rechte Hand gleich gemeinsam übt, muss das Gehirn 3 Koordination gleichzeitig ausführen: jede Hand für sich und das Zusammenspiel beider Hände. Das ist oft zuviel.
Daher erst mal nur die Greifhand und nur die Pickhand getrennt üben.

Wenn man beide im orginal Tempo spielen kann, dann schrittweise gemeinsam üben.
(Man muss es eigentlich ca. 10-20% schneller allein mit jeder Hand können, da durch die Koordination beider Hände wieder ein Kontroll (Tempo) Verlust stattfindet.)

Wichtig: Kann auch mit 1.) kombiniert werden.

Anmerkungen:
Mit den bekannten Petrucci Übungen oder Chromatisch etc. lernt man übrigens 4 Noten per String Patterns. Das kommt aber in fast keinem Song vor. 3 Noten und 2 Noten per String Patterns sind wichtiger.


Ich bitte um Kommentare.

Gruß
 
Eigenschaft
 
Hallo Leute,
keine Kommentare?

Das ist doch ein Thema, das fast jedem unter den Nägeln (Fingern) brennt.
Oder kennt die Methoden jeder?

Der wichtige Vorteil bei der Methode ist übrigens, dass man gleich die richtigen Bewegungen für die hohe Geschwindigkeit macht. Wenn man etwas langsam übt, benützt man nicht die gleichen Bewegungen wie beim schnell spielen.
Versucht mal langsam zu gehen und dann immer schneller werden. Ab einem bestimmten Tempo werdet ihr nicht mehr gehen sondern rennen. Das ist ein Übergang zu einem anderen Bewegungsmechanismus.

Wenn man langsam übt, übt man das langsam spielen.
Schnell spielen üben, kann man nur durch schnell spielen.

Gruß
 
Ich für meinen Teil pflege eigentlich mit beiden Händen langsam anzufangen und dann schrittweise das Tempo zu steigern. Deine Methode wäre aber mal einen Versuch werd. Wird am Anfang wohl etwas ungewohnt sein, immer nur eine Hand zu verwenden und dann erst auf beide umzusteigen.
 
naja ich bin da ehrlich gesagt eher skeptisch. wie du selbst sagst ist schnell spielen ja vor allem eine sache der koordination. wie willst du denn koordination lernen wenn du die haende getrennt trainierst? du lernst ja auch nicht laufen indem du zuerst nur mit einem bein rumhoppelst ;)
und das mit dem "zerhacken" von schnellen passagen...keine ahnung ich denke darunter leidet die praezision doch sehr....
wie lange spielst du schon? ehrlich gesagt habe ich den verdacht dass du anfaenger bist und deshalb nicht so gut hoerst dass es eventuell holprig klingt wenn du das so spielst wie du sagst. nicht boes aufnehmen bitte ;)
das mit den bewegungen die sich aendern wenn man zuerst langsam und dann schnell spielt stimmt wohl, sollte aber nicht so sein. auch beim langsamen spiel solltest du versuchen die bewegungen so auszufuehren als wenn du schnell spielen wuerdest. sprich, so wenig bewegung wie moeglich, die seite nur mit der spitze vom plek anschlagen und nicht so tief eintauchen....
wo ich dir auch recht gebe ist die sache mit der petrucci uebung. meiner meinung nach totale scheisse, eben weil man bei schnellen laeufen meist kein 4 noten pattern benutzt, sondern 3. auch hast du immer nur halbtonschritte und bist nicht gewohnt die finger weiter zu spreizen und trotzdem gleich schnell zu spielen. sinnvoller ist es meiner meinung nach sich einfach mal die moll skala zu schnappen und die im 3 noten pro saite pattern zu spielen. da lernst du auch gleich mal die skalen mit, dieses petrucci teil kannst du ja nie in einem solo verwenden. ist nur koordinationsuebung aber dass kann man auch sinnvoller machen.
zu guter letzt noch was anderes: oft wird ja auch gesagt dass man zuerst clean spielen soll um die fehler besser zu hoeren. find ich nicht gut, dabei lernst du nicht die saiten die du nicht spielst zu kontrollieren, die aber bei verzerrung automatisch hoerbar mitschwingen, feedback erzeugen. beim clean spielen hast du das problem nicht, wenn du dann aber mal auf gain schaltest wunderst du dich ploetzlich wenns unklar klingt.
ausserdem: wenn du die fehler nicht hoerst wenn du mit verzerrung spielst ist es doch wurscht wenn da fehler drin sind, weil du sie eben nicht hoerst, so in etwa :)
 
Hallo zet,
ertappt, du hast recht, ich bin relativer Anfänger beim E-Gitarre Spielen.
Aber ich hab' einige Jahre Klavier auf dem Buckel.
Und da ist das eine Methode um sehr schnelle Stücke (Chopin Etüden) in den Griff zu bekommen.

Wenn du die schnellen Bewegungen auch langsam machst, dann ist langsam üben ok.
Ausserdem muss man sowieso langsam spielen z. B. wegen der Präzision.
Aber viele (gerade Anfänger) kommen nicht auf Tempo mit der Steigerungsmethode. Irgendwann ist eine Barierre (da ist eine Bewegungs/Koordinationsumstellung), die kann man mit gleich schnell spielen besser überwinden.

Die einzelnen Teilstücke müssen natürlich im letzten Schritt komplett und sauber verbunden werden.
Aber du hast vielleicht auch schon die Erfahrung gemacht, dass du einen Teil (Anfang) eines schnellen Solo spielen kannst, aber nicht das ganze. So wie du einen Teil spielen kannst, musst du den Rest aufteilen, so dass es jeweils im Tempo geht. Danach muss man die Teile sauber verbinden.

Den Gedanken mit dem Clean und mit Gain spielen ist klasse, die Erfahrung hab' ich auch schon gemacht, aber jetzt ist es mir erst wirklich klar, dass man beides üben muss.

Das mit dem getrennt üben von rechter und linker Hand wird aber von manchen Experten (?) so beschrieben. Du hast natürlich den Zusatzaufwand beide Hände wieder zu koordinieren. Aber das kann insgesamt effektiver als von langsam auf schnell sein. Ich hab' damit gute Erfahrung gemacht.

Gruß
 
Hallo zet,
ertappt, du hast recht, ich bin relativer Anfänger beim E-Gitarre Spielen.
Aber ich hab' einige Jahre Klavier auf dem Buckel.
Und da ist das eine Methode um sehr schnelle Stücke (Chopin Etüden) in den Griff zu bekommen.

Gruß

ah, ernsthaft? naja wenn man das auf dem klavier so macht seh ich tatsaechlich keinen grund wieso mans auf der gitarre nicht auch zumindest versuchen sollte. ich habs selber noch nie versucht, war nur am anfang etwas skeptisch, aber wie gesagt... :) ausserdem bist du ja schon musikalisch geschult, da wirste wohl auch schon hoeren ob das ordentlich klingt oder nicht. bei den "normalen" anfaengern ist es eben so dass das gehoer einfach noch nicht trainiert ist und man gar nicht hoert wie scheisse man eigentlich spielt :D
auf jeden fall finde ich es sehr gut dass du dir SELBER gedanken machst wie du ueben kannst und nicht einfach alles glaubst was man so im internet sagt :great:
 
Ich glaube aber, dass die Methode Nr. 2 auf dem Klavier deutlich besser funktioniert, da man dort ja zwei eigenständige Stimmen spielt, die auch einzeln funktionieren. Wenn man jetzt aber bei der Gitarre nur die Schlaghand benutzt, kommt ja nichts Gescheites dabei raus, denn es klingen ja nur die Leersaiten. Somit fehlt jegliche Kontrolle über das Gehör, ob das Gespielte richtig ist, da man ja plötzlich ganz andere Töne hat. Benutzt man nur die Greifhand, hört sogar überhaupt nichts. Dadurch wirkt die ganze Methode etwas praxisfern.
 
Wie mein Vorredner schon sagte: Klavier und Gitarre sind nicht vergleichbar: Klavierstücke sind fast immer polyphon, bei Gitarren gibt's zwar auch Polyphonie aber längst nicht in dem Ausmaß. Und bei der Gitarre sind - mal abgesehen von Tapping und hammer-ons - halt zwei Hände zum Erzeugen eines Tons nötig.

Dennoch kann es natürlich sinnvoll sein, sich in Ruhe auch mal ein paar Gedanken darüber zu machen, was denn die Schlaghand so tut. Es gibt sicher Situationen, wo man sich zum Beispiel genau überlegen muss, wie man anschlägt, weil man sonst einfach nicht auf Tempo kommt. Aber generell jede Hand einzeln zu üben halte ich für wenig sinnvoll. Dann kannst du auch versuchen, Posaune zu üben ohne zu blasen...

Dass man Stücke in kleinere Einheiten unterteilt und erst später diese "Bausteine" zusammensetzt, ist sicherlich sinnvoll. Man sollte dabei auch darauf achten, dass man schwierige Passagen besonders oft übt. Aber das sollte man wohl bei jedem Instrument machen. Ich glaube auch nicht, dass das in direktem Zusammenhang mit Geschwindigkeit steht. Ist halt einfach so, dass man das menschliche Gehirn mit kleinen Häppchen füttern muss, weil alles auf einmal etwas viel wäre.

Was die Sache mit der Geschwindigkeit angeht: Ja, man kann MANCHMAL versuchen, eine "Speed-Barriere" zu durchbrechen, indem man schneller spielt, als man es eigentlich kann. MANCHMAL funktioniert das wirklich, aber eben nicht immer. ALs Standard-Methode halte ich das nicht für gut.

Es gibt gute Gründe, warum die ganz überwältigende Mehrheit von Musikern empfeihlt, Sachen zunächst immer nur so schnell zu üben, dass man absolut präzise (sowohl in Bezug auf den Ryhthmus als auch auf den Ton) spielen kann. Wenn man das nicht tut und zu schnell das Tempo erhöht, bringt man sich im Prinzip nur bei, unsauber zu spielen.

Einfacher Test dazu: Man nehme ein Solo, von dem man meint, man beherrsche es so richtig schön schnell. Dann spiele man mit Metronom und gehe langsam im Tempo runter. Häufig wird man merken, dass es langsamer auf einmal "hakt". Das geht mir übrigens auch des öfteren so. Ist aber nicht gut, denn das ist ein Zeichen dafür, dass man das Tempo zu früh gesteigert hat. Man hat die Bewegung nicht wirklich verinnerlicht und spielt nicht wirklich sauber, sondern hat gelernt, sich irgendwas "zusammenzupfuschen". Natürlich machen wir sowas alle mal, und natürlich ist dagegen zum Beispiel in live-Situationen, wo es halt auf Wirkung ankommt, nix einzuwenden. Wir alle haben mal nen schelchten Tag und müssen das Solo trotzdem irgednwie bringen...

Als Übungsmehode würde ich solchen "Speed-Selbstbetrug" aber nicht empfehlen. Ich verweise mal auf zwei Zitate von Eric Vandenberg aus seinem Lehrbuch "Talking Hands - a guide to contemporary lead guitar techniques":

"Speed is a by-product of accuracy."

und

"In order to play anything at a high tempo with a good tone, accuracy and control, [...]it'S necessary to play it over and over slowly."

Meine Erfahrung zumidnest sagt mir, dass er Recht hat.
 
Von der ersten Methode halte ich nichts, aber die zweite benutze ich selbst zum Üben und finde sie sehr gut und effektiv. Damit hatte ich es einmal geschafft in einer Woche 20bpm schneller zu werden. Alles zusammen kombinieren ist wohl das Beste.
 
Um allgemein schneller zu spielen, benutzt ein Freund von mir ein Gripmaster. Er sagt das er sich dadurch ziemlich verbessert hat... Ich habs selbst nich ausprobiert aber wenn er es sagt solls wohl stimmen.^^
 
Diese "Nur-so-und-nicht-anders-Methoden" bringen doch aber auch nix. Es haben ja alle Recht, aber man wird mit einer Methode allein nicht weiter kommen. Das wichtige ist, dass man beides macht. Macht denk ich mal eh jeder, deine bewusst, andere eher unbewusst.
Wer spielt denn schon ganz ehrlich IMMER wirklich nur so schnell, dass er die volle Kontrolle hat?

Sicherlich ist sollte man darauf achten, möglichst immer sauber und präzise zu spielen. Aber wenn man dann vor einer Geschwindigkeitsbarriere steht, dann muss man halt erst mal einfach Zerre rein, wild vor sich hinfrickeln, damit sich die Finger überhaupt mal so schnell bewegen können. Und dann kann man irgendwann die Finger so schnell bewegen wie man will, bloß merkt man dann auch irgendwann (mit Betonung auf IRGENDWANN;), der eine früher, andere nie:D) dass das total unkontrollierte kacke ist, was man da macht. Und dann fängt man noch mal von vorne an und lernt sauber zu spielen.:D
 
Eigentlich muss man einfach mit Köpfchen üben. Ein bisschen nachdenken, wo genau die Probleme liegen, gibt ja selbst beim Wechselschlag X Sachen, die falsch sein können, und genau diese Probleme dann mit eigenen Übungen ausmerzen. Ich hatte zum Beispiel Probleme beim schnellen alternate Picking einen Saitenwechsel zu machen. Habe ich mit Übungen, wo ich nur mit der Schlaghand geübt habe in den Griff bekommen. Und auch immer nachdenken beim Üben! WAS könnte falsch sein? WARUM schaff ich das nicht u.s.w. ...
 
Um allgemein schneller zu spielen, benutzt ein Freund von mir ein Gripmaster. Er sagt das er sich dadurch ziemlich verbessert hat... Ich habs selbst nich ausprobiert aber wenn er es sagt solls wohl stimmen.^^

Mit Verlaub, aber das glaube ich nicht.

Wenn überhaupt trainiert man mit dem Gripmaster Kraft in den Fingern bzw. genauer gesagt in den Muskeln v.a. im Unterarm, die die Finger bewegen. Kraft hat allerdings recht wenig mit Schnelligkeit zu tun.
Ich würde noch weiter gehen: Kraft hat eigentlich überhaupt nix mit Gitarrespielen zu tun. Wenn man nur sauber spielen kann, wenn man seine armen Pfötchen mit aller Gewalt auf dem Griffbrett plattdrückt, macht man technisch so einiges falsch. Da hilft kein Bodybuidling, sondern nur eine Umstellung der Spieltechnik.

Wie jemand hier im Forum mal schrieb (ich glaube, es war Guendola): "Der Gripmaster ist für Freeclimber, nicht für Gitarristen".

Sry für halben OT, aber das konnte ich dann doch nicht so stehen lassen. ;)
 
Kraft hat eigentlich überhaupt nix mit Gitarrespielen zu tun.

Nur für Bendings braucht man Kraft ... Als man angefangen hat Gitarre zu spielen, konnte man ja rein von der Kraft in den Fingern her keine Bendings machen, oder nur Halbton-Bendings. Am Anfang bringt der Gripmaster bestimmt was, aber um schneller zu werden braucht man wirklich keine Kraft.
Eher weniger. Viele Gitarristen kommen bei der Geschwindigkeit ja einfach nicht weiter, weil sie zu viel Kraft aufwenden, um die Saiten auf die Bundstäbchen zu drücken - ich bin auch einer der das ganz gerne mal macht und dann verkrampft und unsauber wird :(
 
Nur für Bendings braucht man Kraft ... (

und je besser man die kann, desto weniger, weil man dann die Hebelfunktion von Handgelenk und Arm effektiv zu nutzen gelernt hat.

(wollte ich nur mal anmerken)

Gruß
Angelika
 

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