Reamping oder "normale" Aufnahme?

  • Ersteller Slayger
  • Erstellt am
Slayger
Slayger
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
13.12.14
Registriert
03.07.06
Beiträge
237
Kekse
826
Ort
Duisburg
Also situation ist folgende.

Demo aufnahmen stehen bevor...unser Sänge schwört auf Reamoing...
Erstmal wird Der Amp Abegenommen...und dann nochmal das ganze in Clean? Und jetzt soll ich noch sagen wie ich Klingen soll? Das ist doch alles schwachsinn oder?

Warum nicht einfach Den Amp Abnehmen und 2 Spuren Pro Gitarre einspielen...oder gibt es da irgenwelche bedenken?

Reamping klingt mir persönlich einfach zu Steril...vorallem Wenn man schon so oder so mit Amp abnimmt...warum dann nicht direkt die Spur doppeln? Verstehe ich alles nicht :screwy:

Zu erstmal Was ist überhaupt Reamping?
Ist es sinnvoll? Und warum nicht einfach Ne gedoppelte Spur aufnehmen....
 
Eigenschaft
 
Ähm, ich weiß nicht, ob du oder dein Sänger den Sinn des Reampings richtig verstanden habt.

Der Clou liegt ja darin, eben NICHT im herkömmlichen Sinne zu doppeln, also ohne Timingverschiebungen.
So lassen sich ohne viel Gematsche viele Ampsounds kombinieren, womit man nen fetten einzelnen Gitarrensound kreieren kann.

Das hört sich dann an wie EINE Gitarre.

Diese kann man dann natürlich auch beliebig doppeln.
 
Ja aber ist das nicht witzlos? Wir haben 2 gitarristen...und beide Röhren Amps...folglich will man also auch das hören wofür man so viel schotter ausgegeben hat...dein eigenen Sound..die einenen Settings und kein vorgefertigtes Preset...oder verstehe ich da gerade etwas falsch? :D
 
Normalerweise nimmt man beides gleichzeitig auf (Ampsound und puren Gitarrensound) indem das Signal vor dem Amp gesplittet wird. Damit hat man zum einen die Performance, wie ihr sie auch gespielt habt, und zum anderen das cleane Signal in Reserve.

Falls man später beim Mixen feststellt, dass der Sound doch nicht so ganz passt, kann man das cleane Signal nochmal durch den Amp jagen - mit anderer Klangeinstellung, Mikroposition oder sogar einem komplett anderen Amp.
 
ich schätze mal eurer sänger will digital reampen. hatten wir uns auch überlegt aber dann doch wieder verworfen.
meiner erfahrung nach bringt reamping nur was wenn man keine ahnung hat vom mixen (bzw. abnehmen und wie sichs später in den mix einfügt) bzw. wenn man irgendwelche spielereien mit der gitarre machen will.
für normale heavy sounds einfach mic vorn amp und solange urmprobieren bisses mit bass und schlagzeug zusammen richtig gut klingt.
ne extra spur aufnehmen kost nix und is für cleane spielereien mit guitar rig oder so sicherlich interessant
 
***
Demo aufnahmen stehen bevor...unser Sänge schwört auf Reamoing...
***

Frage: Was hat euer Sänger mit eurem Gitarrensound zu tun?
Falls er auch Gitarrist ist, kann ich das nachvollziehen, falls nicht, sollte er sich um seinen "Job" kümmern, kann gerne mal konstruktive Anregungen geben, ansonsten: shut up! .
(BTW: Ich bin ein strikter Gegner von dieser neuen Mode/neuen Phänomen der

"Fraktionsübergreifenden = meist inkompetenten Soundeinmischung") :screwy:

***
Zu erstmal Was ist überhaupt Reamping?
***

rollo69 hat es sehr gut erklärt, einzige Änderung, die ich anführen möchte ist, statt "Normalerweise", besser "Idealerweise" zu schreiben...

Normalerweise nimmt man beides gleichzeitig auf (Ampsound und puren Gitarrensound) indem das Signal vor dem Amp gesplittet wird. Damit hat man zum einen die Performance, wie ihr sie auch gespielt habt, und zum anderen das cleane Signal in Reserve.

Falls man später beim Mixen feststellt, dass der Sound doch nicht so ganz passt, kann man das cleane Signal nochmal durch den Amp jagen - mit anderer Klangeinstellung, Mikroposition oder sogar einem komplett anderen Amp.

:great:

***
Ist es sinnvoll? ***

Das ist die Kernfrage: Bei mir im Studio werden die Gitarren (& Bässe) grundsätzlich so aufgenommen.

-> Warum?:

Meine Klientel besteht aus meist völlig unmusikalischen Schlipsträgern (ich produziere "Gebrauchsmusik" z.B. Werbung etc.), die zudem meist nicht wissen, was sie eigentlich wollen. Es kommt regelmässig vor, dass die erste "Idee" z.B. im "Heavy-touch" gefordert wurde und in der Ausarbeitungsphase der Kampagne, die Marketingfuzzis plötzlich glauben, dass ein Reggae das Optimale wäre (ich übertreibe hier nur minimal ;) )

Als "Sicherheit" finde ich es sehr beruhigend, wenn ich das nackte Signal pur vorliegen habe, falls die Nummer plötzlich musikalisch einen ganz anderen und vorher nicht geplanten Weg geht. Zu ca. 90% trifft das in meiner Praxis nicht zu, da im Vorfeld schon Zielgenau komponiert und arrangiert wurde, aber... es gibt doch mal eine "Überraschung" in Form neuer Kundenwünsche, eigener neuer Einfälle, u.ä., die u.U. stilistisch dann in eine völlig andere Richtung gehen.

Um hier kostenintensive Studiozeit zu sparen, lohnt es sich immer die "dritte" Spur zu fahren.

Wenn aber, wie offenbar bei euch, alle Nummern klar feststehen und die Stilrichtung (bis auf kleinere Nuancen) feststeht, ist die dritte Spur nur "Baldrian"... für den Tonmensch! ;)
Man hat sie halt für den Notfall...

Wenn die handwerkliche Bedienung des Instrumentes ebenso vorhanden ist, wie die hardwaremässige Ausstattung des Sounds, sollte euer Augenmerk eher der (know-how-intensiven) Microphonierung eures Setups gelten.

Demos sollten auf jeden Fall möglichst gut klingen, aber sie bleiben halt DEMOS und sollen keine "echte" Produktion ersetzen, sondern euch bei Veranstaltern (die eure Demos meist auf billigsten Ghettoblastern abhören) Gigs liefern!

LG
RJJC
 
(BTW: Ich bin ein strikter Gegner von dieser neuen Mode/neuen Phänomen der

"Fraktionsübergreifenden = meist inkompetenten Soundeinmischung") :screwy:

klar dass sich kein gitarrist von anderen vorschreiben lassen sollte was er wie spielt, wenn da nicht ne grundeinigkeit über den bandsound herrscht, sollte man das ganze besser gleich lassen ^^

was den letztlichen klang der aufnahme angeht, sollte aber imo eine person das letzte wort haben, also der "produzent" seine aufgabe ist es ja auch sich aufgrund des ausgangsmaterials en bild zu machen, wie das ergebnis klingen könnte.. und viele köche können da durchaus den brei verderben :D
 
Danke für die Antworten...
So in etwa sehe ich es auch...ich meine Wir haben genügen Mics...und einen für unsere Zwecke schon recht guten Raum für die Aufnahmen. Also müsste es meiner Meinung nach auch auf althergebrachte weise gehen...das mit der sicherheit werde ich mal so stehen lassen =D

Der Stil und der klang steht auch fest...die songs stehen wie gesagt ja schon.

Dann invenstiert man wie gesagt lieber etwas mehr zeit für die Mikrofonierung und einstellen der Winkel, abstand etc als einen halb brauchbaren Sound aus dem Amp zu bekommen und dann mit Reamping zusammen zu wursten, wie der eigentliche klang wohl klingen könnte.

(der sänger spielt selber auch gitrarre...und ist mir etwas zu autoritär deswegen auch einer der grunde warum er oder entweder ich gehen werde ;D )
 
ich glaub du hast immer noch nicht verstanden, was Reamping eigentlich ist

wenn ich das richtig verstehe, sprichst du bei Reamping wohl ausschließlich von der digitalen Version davon über Software-Amps

das ureigentliche Reamping beschreibt aber die Möglichkeit, das Gitarrensignal clean aufzunehmen (erst mal eine saubere Performance aufnehmen) und es dann wieder durch echte Amps, Speaker und Mikrofone zu schicken und dann zurück in den Rechner zu gehen (mehr Möglichkeiten, den Sound der sauberen Performance im Nachhinein nochmal anzupassen)

das ist zwar etwas mehr Aufwand, lässt allerdings auch mehr Möglichkeiten
man muss wohl beides mal korrekt Mikrofonieren und man hat auch beides mal am Ende den Sound des eigenen Amps. Nur beim Reampen hat man die Möglichkeit, bei einer doch nicht idealen Position des Mikros die gleiche Aufnahme nochmal mit anderer Mikroposition durchzuführen und ohne Reamping muss der Gitarrist dann die Spur neu einspielen oder man muss mit dem Signal arbeiten und versuchen, irgendwie nachträglich zu retten, was dann noch zu retten ist

dazu kommt die Möglichkeit, mit einem Signal mehrere Mikrofonpositionen zu mischen (5x das cleane Signal durch den Amp mit anderer Mikroposition und dann die verschiedenen Aufnahmen nach Bedarf zusammenmischen), wenn man nicht die Möglichkeit bzw. das Geld hat, die Box direkt mit mehreren Mikros zu bestücken

auch Signale, die reamped werden können normal gedoppelt werden (dann hat man eben 2 Spuren pro Gitarre, die nochmal durch einen Amp geschickt werden)
 
Ja aber ist das nicht witzlos? Wir haben 2 gitarristen...und beide Röhren Amps...folglich will man also auch das hören wofür man so viel schotter ausgegeben hat...dein eigenen Sound..die einenen Settings und kein vorgefertigtes Preset...oder verstehe ich da gerade etwas falsch? :D

Altes Gitarristen Problem... "es muss unbedingt mein Amp/Sound sein" ... Hauptsache das eigene Ego wird bedient, sry, dass ich das so hart ausdrücke, aber das sehe ich immer wieder.
1. Sound muss zum Song passen und nicht umgekehrt
2. Live und Recordingsound sind zwei paar Schuhe, was live funktioniert muss bei ner Aufnahme nicht automatisch gut sein.
3. Wer sich darauf festlegt verbaut sich, seiner Musik, seiner Band und seinen kreativen Möglichkeiten sehr viele Chancen...

Es gibt ein paar Unterschiede zwischen "kleinen Homrecording/Bandproduktionen" und einer "echten" Produktion was den Umgang mit Sound angeht, vor allem natürlich dadurch bedingt, dass man ganz andere Möglichkeiten hat.
Der Giarrensound wird in den seltensten Fällen nach dem Prinzip durchgeführt: Gitarrist bringt Amp + Box + Treter + Gitarre mit, stellt "seinen" Sound ein und der Techniker drückt den roten Knopf... damit ist man einfach zu eingeschränkt. Viele große Studios besitzen eine nicht unansehnliche Amp und Boxensammlung die je nach Bedarf verschaltet werden kann um den entsprechenden Sound zu kreieren den man braucht. Und das Praktische ist... auch zusammen...
Denn erst durch den Einsatz von Layering, sei es durch Mikrofone, andere Amps, andere Boxen usw. entsteht die so beliebte Gitarrenwand. Dabei wird mit Frequenztrennung gearbeitet, mit gezieltem Phasing und vielen anderen Kleinigkeiten.
Kommen wir zu einem grundsätzlichen Gitarrenproblem, vor allem für uns Homerecordler:
1. Doppeln ist notwendig um einen fetten Sound zu erzielen, da die kleinen Variationen in Anschlag, Dynamik, Präzision zu einem breiten Ergebnis führen.
2. Zu viel doppeln macht einen Sound breiig und nimmt ihm Attack.
3. Durch die Möglichkeit meist nur einen Amp zu mikrofonieren und zu recorden stehen kaum gescheite Sound - Layerings zur Verfügung.
4. Möchte man ein fettes Riff zum Beispiel mit 2 unterschiedlichen Sounds spielen, weil Sound A vielleicht in den unteren Mitten drückt, obenrum aber wie ne Badewanne klingt und Sound B zwar sägt wie ein kanadischer Holzfäller dafür aber kein Bassvolumen aufweist, dann doppelt man das Riff gleich 2 mal, hat also 4 Gitarrenspuren, im schlimmsten Fall auch noch von zwei unterschiedlichen Gitarristen gespielt. Oft geht aber schon in diesem Stadium die Direktheit flöten...

Und hier greift das Reamping ein:
Man spielt seinen Part clean (aber auch wirklich sowas von clean) ein, doppelt ihn ganz normal und schickt das Signal hinterher an die "Soundmacher", sprich Amps, digitale Modeller oder was auch immer.
Vorteil:
- Mit einem Signal lassen sich viele unterschiedliche "Layer" zusammenstellen, die man zueinander abmischt um einen ganz individuellen Sound zu kreieren, der zum Song passt.
- weniger Dopplungen = Sound wird präziser
Nachteil:
- Meist mit viel "Bastelarbeit" verbunden... ein Gitarrentake wird schnell zu 8+ Spuren, das geht zu Gunsten der Übersicht und erfordert eine sehr gut strukturierte Arbeit, wenn man nicht voher schon die Sounds zusammenmischt.
- Man muss einem Gitarristen erstmal beibiegen, dass sein Sound zwar nett ist, aber für das, was man im Endprodukt erreichen will, einfach nicht ausreicht. Das liegt zwar nicht am Musiker selber, kapieren muss er/sie es trotzdem erstmal.

Ich bin selber Gitarrist und habe bei den Studioaufnahmen die ich mit meiner Band gemacht habe bis jetzt vielleicht nur 1-2 Mal den Amp gespielt, den ich auch auf der Bühne benutze. (5150) Nicht weil der Amp für uns nichts taugt, ganz im Gegenteil, der Amp bringt meinen Sound so rüber, wie ich ihn live haben möchte... aber im Studio braucht es einfach mehr.

Und im Endeffekt... wenn es hinter geil klingt ist es doch egal warum es geil klingt.
 
ja stimmt wohl...naja Danke aufjedenfall...werde es einfach mal auf mihc zukommen lassen...jetzt habe ichs endlich verstanden,danke :)
 
wollt jetzt kein neuen thread aufmachenn...

kann ich in das firepod direkt mitte gitarre rein, dass aufnehmen und gegebenenfalls durchs gzutar rig jagen, dann aber ausm firepod wieder raus, in den amp und den amp dann noch bormal mikrofonieren? hat der ausgang des firepods ne latenz? eigetnlich doch nicht oder?
 
kann ich in das firepod direkt mitte gitarre rein, dass aufnehmen und gegebenenfalls durchs gzutar rig jagen, dann aber ausm firepod wieder raus, in den amp und den amp dann noch bormal mikrofonieren? hat der ausgang des firepods ne latenz? eigetnlich doch nicht oder?

kannst du so machen.
Jede D/A bzw. A/D-Wandlung zieht eine gewisse Latenz nach sich. Normalerweise wird die aber ziemlich von deiner Recordingsoftware ausgeglichen, sollte also kein Problem sein. Und wenn doch kann man es immer noch um die ein oder andere Millisekunde verschieben, wenns aufgenommen ist. Einfach auf einen markanten Anschlag in der Wellenform der Originalspur und der "ge-reampten"-Spur;) reinzoomen und nach Augenmaß die neue Spur zurecht rücken.

Das einzige Problem dabei ist der Ausgangspegel bzw. die Ausgangsimpedanz des Firepods. Da die Ausgänge auf Linepegel ausgelegt sind, wird der wahrscheinlich viel zu hoch sein. Optimal ist das ganze also nicht. Für sowas gibts extra Impedanzwandler, meistens als Re-amping Wandler oder was weiß ich bezeichnet. Aber zum rumprobieren sollte es so auch gehen. Du musst halt schauen, dass der Ausgangspegel, mit dem du aus dem Interface rausgehst ungefähr der selbe wie der von einer Gitarre direkt ist. Sonst wird dein Verstärkereingang eventuell ziemlich überfahren.:eek:
 
mmh das ja doof...
 
die d/a a/d wandlung is mittlerweile so sau schnell da is die ungenauigkeit im ersten anschlag viel zu hoch ;)
ich würde wenn du mit cubase arbeitest einfach den aufnahme versatz durch bisschen probieren und experimentieren raus finden und gut is .. das dürften aber eh nur paar ms sein die man nur bei perfektem spiel und guten gehör dafür raushören sollte !
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben