Analog Delay VD400 schon gesichtet?

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Johnny Guitar
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Hallo allerseits,

gibt es schon irgendwo erste Erfahrungen mit dem Behringer VD400 Analog Delay?
Ist das wirklich analog, wie die Werbung behauptet? kommt also ohne Digital/Analog-Wandlung aus?

Wäre dann schon ein verlockendes Angebot. Nur befürchte ich, daß der Rauschfilter und billige buffer wie üblich den Spaß verderben.
 
Eigenschaft
 
Gesichtet hab ich es beim großen T. Aber ich hab einen Bogen drum gemacht. Kann mir nicht vorstellen, dass man für 29 Euro damit Spass haben kann. Falls doch lasse ich mich gerne eines besseren belehren.
Habe bisher überall gelesen, dass es ein "echtes Analoges" sein soll. Allerdings waren das keine Testberichte, sondern nur Werbetexte im Internet, die vermutlich alle auf den Aussagen von Behringer beruhen.
 
Laut Behringer Homepage ist das Gerät auf Slapback-Echo getrimmt.
Slapback heißt kurze Delaytime, gerade so an der Wahrnehmbarkeitsgrenze zu einem hörbar getrennten Echo und nur eine Wiederholung.
Rockabilly Twäng :D
 
300ms Delay-Zeit ist aber schon Standard für einen analogen Treter.

Da hast Du Recht, bei längeren Verzögerungszeiten wird die Signalqualität zu schlecht, weil die "Eimerkette" immer länger würde. Das weiß Behringer aber auch und könnte die 300 ms einfach gedrosselt haben. Und durch Dämpfung der Höhen bzw. Modellierung der Klangverluste könnten sie ein digitales Delay so trimmen, daß es vergleichsweise "vintage analog" klingt, aber nicht analog ist. Bin mal gespannt, ob das jemand herausfinden wird.

@GEH: Es sind laut Manual auch mehr als ein "Echo" möglich:
"The INTENSITY control adjusts the number of repetitions."

Gruß
 
Da hast Du Recht, bei längeren Verzögerungszeiten wird die Signalqualität zu schlecht, weil die "Eimerkette" immer länger würde. Das weiß Behringer aber auch und könnte die 300 ms einfach gedrosselt haben. Und durch Dämpfung der Höhen bzw. Modellierung der Klangverluste könnten sie ein digitales Delay so trimmen, daß es vergleichsweise "vintage analog" klingt, aber nicht analog ist. Bin mal gespannt, ob das jemand herausfinden wird.

@GEH: Es sind laut Manual auch mehr als ein "Echo" möglich:
"The INTENSITY control adjusts the number of repetitions."

Gruß

Das heißt aber lediglich, dass es öfter wiederholt werden kann, nicht wie lange die Abstände dazwischen sind.
 
Das heißt aber lediglich, dass es öfter wiederholt werden kann, nicht wie lange die Abstände dazwischen sind.

Wieso "aber"? genau das stand da doch schon: number of repetitions. Die Abstände/Delays sind halt maximal 300 ms lang.

Vielleicht hatte ich mich einfach unklar mit dem Begriff "Drosselung" ausgedrückt. Es könnte ja sein, daß im Inneren ein Digital-Delay mit beispielsweise 800 ms werkelt, der Regelweg vom Hersteller aber auf 300 ms begrenzt wurde, um dem ganzen den Anschein eines Analog-Delays zu geben.

Ich habe aber keinerlei Grund, das Behringer zu unterstellen, deshalb war es ja auch als Frage an jemand formuliert, der es vielleicht genauer weiß.

Gruß
 
Da hast Du Recht, bei längeren Verzögerungszeiten wird die Signalqualität zu schlecht, weil die "Eimerkette" immer länger würde. Das weiß Behringer aber auch und könnte die 300 ms einfach gedrosselt haben. Und durch Dämpfung der Höhen bzw. Modellierung der Klangverluste könnten sie ein digitales Delay so trimmen, daß es vergleichsweise "vintage analog" klingt, aber nicht analog ist. Bin mal gespannt, ob das jemand herausfinden wird.
Hmm, zumindest bei den Höhen könnte dann ja dem Anwender besser selber überlassen werden, wie weit er sie abdämpfen will und einen Regler einbauen, anstatt ein digitales Teil als analog zu vermarkten.
Würde zumindest etwas Flexibilität bringen.

Vielleicht ist es ja auch egal. :D
Wenn das Ding gut klingt, dann steckt entweder ein brauchbares analoges Delay drin oder Behringer hat die Simulation extrem gut hin bekommen.
Und wenn das Ding schlecht klingt, dann zeigt sich, dass ein billiges analoges Delay auch Müll ist oder Behringer hat es mit der Simulation eben doch nicht so hin bekommen.
Was hinten raus kommt ist ja entscheident, vor allen bei so einem billigen Plastikteil.
Also nicht dass Du mich jetzt falsch verstehst, interessieren tut es mich auch. ;)
 
Wieso "aber"? genau das stand da doch schon: number of repetitions. Die Abstände/Delays sind halt maximal 300 ms lang.

Vielleicht hatte ich mich einfach unklar mit dem Begriff "Drosselung" ausgedrückt. Es könnte ja sein, daß im Inneren ein Digital-Delay mit beispielsweise 800 ms werkelt, der Regelweg vom Hersteller aber auf 300 ms begrenzt wurde, um dem ganzen den Anschein eines Analog-Delays zu geben.

Ich habe aber keinerlei Grund, das Behringer zu unterstellen, deshalb war es ja auch als Frage an jemand formuliert, der es vielleicht genauer weiß.

Gruß

Ah, okay. Das war dann wohl ein Missverständnis. Das glaub ich aber nicht. 800ms würden viel mehr Kunden anlocken, als auf so ein pseudo-analog-verkauf reinfallen würden.
 
Ah, okay. Das war dann wohl ein Missverständnis. Das glaub ich aber nicht. 800ms würden viel mehr Kunden anlocken, als auf so ein pseudo-analog-verkauf reinfallen würden.

Kunden, die lange digitale delays wollen, bedient Behringer aber schon mit seinen Modellen DD100 und DD400, beide mit bis zu 1300 ms Verzögerung.

Mit einem analogen hingegen würden sie eine völlig andere Kundschaft erschließen, die Wert auf die klanglichen Eigenheiten dieser andersartigen Technik legt. Und in eine Marktlücke stoßen, denn die Originale aus den 70er/80ern sind empfindlich teuer. Ein analoges Delay nur digital zu simulieren könnte sich schon lohnen, weil etliche darauf reinfallen würden. Klappt mit der halbwahren Verwendung von "True-Bypass" bei praktisch allen Herstellern ja auch bestens ;-)

Ob die digitalen Chips aber kostengünstiger sind, als die analogen "Eimerkettenspeicher", wage ich zu bezweifeln. Insofern könnte ich mir schon vorstellen, daß Behringer tatsächlich ein voll-analoges VD400 gebaut hat.

Gruß
 
Ob die digitalen Chips aber kostengünstiger sind, als die analogen "Eimerkettenspeicher", wage ich zu bezweifeln. Insofern könnte ich mir schon vorstellen, daß Behringer tatsächlich ein voll-analoges VD400 gebaut hat.
In diese Richtung habe ich auch überlegt. ;)
Also Danelectro baut mit dem FAB Echo ein Slap Delay für 15,50 Euro, das dürfte aber sicher eine Simulationen auf Basis digitaler Technik sein, von analog steht da nichts.
Wenn Beringer auch mit digitaler Technik simulieren würden, dann könnten die vermutlich preislich mithalten und würden keine 29,- Euro verlangen.
 
In diese Richtung habe ich auch überlegt. ;)
Also Danelectro baut mit dem FAB Echo ein Slap Delay für 15,50 Euro, das dürfte aber sicher eine Simulationen auf Basis digitaler Technik sein, von analog steht da nichts.
Wenn Beringer auch mit digitaler Technik simulieren würden, dann könnten die vermutlich preislich mithalten und würden keine 29,- Euro verlangen.

Der Preisunterschied scheint mir aber gerechtfertigt zu sein. Das FAB Echo hat nur zwei Regler und offenbar nur eine fixe Delay-Zeit. Das VD400 hat drei Regler, weil die Delay-Zeit veränderbar ist. Außerdem ist es mit 29,90 € gleich das zweitgünstigste nach dem FAB Echo. Es besteht daher eigentlich kein Anlass, mit dem Danelectro preislich zu konkurrieren.

Gruß
 
Der Preisunterschied scheint mir aber gerechtfertigt zu sein. Das FAB Echo hat nur zwei Regler und offenbar nur eine fixe Delay-Zeit. Das VD400 hat drei Regler, weil die Delay-Zeit veränderbar ist. Außerdem ist es mit 29,90 € gleich das zweitgünstigste nach dem FAB Echo. Es besteht daher eigentlich kein Anlass, mit dem Danelectro preislich zu konkurrieren.
Hmm :confused:
Wäre ja ein Fall für den Verbraucherschutz, wenn das Ding tatsächlich nicht analog wäre. :p
Einen Grund zum Lügen hat Behringer ja dann nicht, wenn es preislich keine Konkurrenz fürchten muss.
 
Hallo,
heute ist das VD400 bei mir angekommen. Aus Neugier, und weil ich eh noch kein Delay habe, hatte ich es kurzerhand bestellt. Kurz meine ersten Eindrücke. So wie es aussieht, waren meine Mutmaßungen ungerechtfertigt. Auf der Rückseite der Verpackung stehen technische Informationen, die im Net nicht zu finden waren. Dort findet sich der Begriff "BBD", der für Bucket Brigade Device steht, und eben jene analogen Eimerkettenspeicher bezeichnet:

"Vintage BBDs produce up to 300 ms of delay and advanced noise reduction circuit keeps your signal clean."
und weiter ...
"Experience true analog delay and vintage slap-back echo that rivals any tape delay."

Ich denke, es gibt auch zwei Indizien, die für analog sprechen. Es lassen sich feedbacks erzeugen, wenn man die Anzahl der Wiederholungen extrem wählt. Und zum zweiten "jault" es beim Verstellen der Delay-Zeit. Ob das Jaulen aber wirklich charakteristisch ist, bin ich mir nicht so sicher. Ich meine ich hätte das auch schon bei digitalen zeitbasierten Effekten gehört. Wer ein originales Analog-Delay hat, kann das ja mal bestätigen oder auch nicht.

Ich muß sagen, mir gefällt, was ich höre. Nach schlechten Erfahrungen mit meinem TO800 Tubescreamer-Clone, sollte jener grüne Klotz eigentlich mein erstes und letztes Behringer Pedal bleiben. Das TO800 hat irgendwas in der Signalkette, was es müde und matt klingen läßt. Im Bypass mode ist das ganz besonders auffällig und daher für mich Ausschlußkriterium. Dabei hat es eigentlich sehr ordentliche Tubescreamer Eigenschaften, nur sind diese ebenfalls von dieser Wolldecke verhangen und daher sehr stickig.

Ich bin sehr überrascht, daß das VD400 im Bypass wesentlich freier atmet! Es könnte sein, daß Behringer da mal einen echten Schritt nach vorne gemacht hat (getestet habe ich es A/B an einem True-Bypass-Switcher und auch direkt verglichen mit dem TO800). Selbst das Gehäuse scheint in winzigen Details verbessert zu sein. Während das TO800 wachsig glänzend daherkam, ist das VD400 matt grau. So ein frisches staubgrau. Sagen wir schiefergrö. Überstehende Plastikkanten gibt es daran nicht. Die LED ist nicht durchsichtig und laserrot blended wie beim TO800, sondern matt blau und daher nicht ganz so penetrant.

Zum Sound: Die Regelwege der Knöpfe sind alle sehr brauchbar. Gerade die Bereiche, wo die Slapbacks ineinander übergehen und sich praktisch auflösen, also sehr kurze Delay-Zeiten, lassen sich sehr gut regeln. Gleiches gilt für das dry/wet-Verhältnis und die Anzahl der Repeats. Für mich klingt das Ding immer musikalisch, was immer ein gutes Zeichen für analog ist :)

Insgesamt bin ich vom Klang angenehm überrascht. Allerdings relativiert sich das, weil ich keinen direkten Vergleich zu einem anderen Delay habe. Möglicherweise klingen teurere Analog-Delays im Bypass noch frischer, aber bei mir spielt das keine so große Rolle, da ich zeitbasierte Effekte in einer Effekt-Loop habe und das originale Gitarren-Signal immer nach Bedarf dazublende.
Irgendwann will ich mir die Platine und die Chips bestimmt mal ansehen. Kann man die Potiknöpfe dann abhebeln oder sind die festgeklebt? Hat jemand dazu Tips?

Gruß
 
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Danke für den ausführlichen Bericht!

Während das TO800 wachsig glänzend daherkam, ist das VD400 matt grau. So ein frisches staubgrau. Sagen wir schiefergrö.
Also Loriot oder Evelyn Hamann selig (möge sie in Frieden ruhen) hätte das auch nicht komödiantischer ausdrücken können. :p
Klasse!
 
Hallo,
es kam, wie es kommen musste. Nach einer Weile war mir der Bypass des Behringer VD400 dann doch zu fade. Deshalb habe ich mir einen True-Bypass-Spoiler ausgedacht und gebaut, den ihr im Bild mal ansehen könnt. Beide Gehäuse sind miteinander verschraubt, was sich geradezu anbietet, da das Behringer vorne flach ist und bereits zwei Schraubgewinde hat, die eine stabile Einheit mit der Bodenplatte bilden. Ich musste nur anstelle der originalen Schrauben zwei etwas längere nehmen.

Ein willkommener Nebeneffekt der Konstruktion ist, daß die oberen Buchsen über den Rand meines Effekt-Boards hinausragen. Da das Delay der letzte Effekt in meiner Kette ist, kann ich so das Kabel gut zum Verstärker abführen.

Und da alle Behringer-Pedale aussehen wie geklont, kann ich den Switcher jederzeit auch an ein anderes anbringen.

Gruß
 

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