Einsame Wenge sucht liebevollen Partner für's Leben

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Hallo zusammen,

ich habe kürzlich ein paar Wenge-Bretter erstanden und frage mich nun, was ich wohl damit anfangen soll. Die Stücke sind ca. 25mm stark, reichen also nicht ganz für einen Korpus aus. D.h. ich muss ein Sandwich draus machen, weiß aber noch nicht mit was ich kombinieren soll. Habt ihr vielleicht ein paar Anregungen.

Noch kurz zu meinen klanglichen Vorlieben:
Ich habe noch keine Ahnung, wie der spätere Bass mal aussehen wird, steht noch absolut in den Sternen. Auch weiß ich noch nicht, welche Tonabnehmer und welche Elektronik ins Spiel kommen. Das entscheide ich erst, wenn ich weiß, welche Hölzer ich verwenden werde.
Vermutlich bekommt das gute Stück aber einen Schraubhals und eine normale Longscale-Mensur.

Im Allgemeinen stehe ich auf runde, kraftvolle Sounds. Ich mag Halstonabnehmer lieber als die Kollegen an der Brücke, habe aber trotzdem gerne einen definierten Ton. Attack ist mir nicht so wichtig; Sustain wird sowieso überbewertet, ist also auch kein k.o.-Kriterium.

Meine bisherigen Gedanken zu dem Thema:

Wenge mit Ahorn
Könnte unter Umständen zu höhenreich und harsch werden, darauf stehe ich nicht besonders. Wahrscheinlich mordsmäßig Attack, aber vielleicht zu wenig „Blues“.

Wenge mit Mahagoni
Klanglich vielleicht schon eher was für mich, aber optisch nicht so der Brüller. Die Frabkombination von orange-rötlichen Mahagoni mit kaffeebrauner Wenge.....hmm könnte komisch aussehen.

Wenge mit Erle
Klanglich sicherlich interessant aber hier habe ich wiederum praktische Bedenken.
Erle könnte unlackiert recht anfällig für Schrammen aller Art sein, ich will aber das schöne Wengeholz nicht unbedingt mit Lack behandeln.

Wenge mit Esche
Vielleicht ähnliche klangliche Probleme wie beim Ahorn. Außerdem glaube ich, dass die Maserung der Esche nicht unbedingt mit der von Wenge harmoniert. Könnte optisch fast schon „too much“ werden.

Wenge mit Sumpfesche
Klanglich ginge das vermutlich schon eher in meine Richtung, das optische Problem bleibt aber.

Habt ihr noch ein paar Ideen?

Vielen Dank jedenfalls schon mal! :)
 
Eigenschaft
 
Versuch dich doch mal an einem Toneblock
Wär jetzt meine idee um evtl dem Ahorn n bisschen die Höhen zu rauben.
 
2,5 cm? Das ist fast 1" (= 2,54 cm), und das ist relativ viel. Hmm... Könntest Du die denn in ½" oder gar nur ¼" dicke "Lagen" aufschneiden (lassen)?

Und weiter erst nochmal ganz grundlegend: soll Wenge unbedingt Vorder- und Rückseite bilden? Oder käme auch in Betracht, eine zentrale Lage Wenge zwischen andere Hölzer zu legen (nur als Beispiel mal: Vorderseite Lacewood, Rückseite Erle)?

Nochwas zur Optik: zwischen sowas wie Wenge und Mahagoni könnte so allgemeinhin man ein konstrastierendes Furnier (z.B. Ahorn) legen. Wäre das für Dich aber wiederum realisierbar?

Und Esche könnte man farblich passend (nach Wunsch) beizen.
 
2,5 cm? Das ist fast 1" (= 2,54 cm), und das ist relativ viel. Hmm... Könntest Du die denn in ½" oder gar nur ¼" dicke "Lagen" aufschneiden (lassen)?

Schwächer machen geht immer. Es müssen nicht unbedingt die vollen 25mm sein.

Und weiter erst nochmal ganz grundlegend: soll Wenge unbedingt Vorder- und Rückseite bilden? Oder käme auch in Betracht, eine zentrale Lage Wenge zwischen andere Hölzer zu legen (nur als Beispiel mal: Vorderseite Lacewood, Rückseite Erle)?

Ich hätte das gerne auf der Vorderseite. Wenge finde ich optisch einfach toll, war auch einer der Hauptgründe, warum ich da zugeschlagen habe.

Nochwas zur Optik: zwischen sowas wie Wenge und Mahagoni könnte so allgemeinhin man ein konstrastierendes Furnier (z.B. Ahorn) legen. Wäre das für Dich aber wiederum realisierbar?

Wäre realisierbar. Ich habe mir vorhin auch nochmal meinen Ibanez angeschaut: Mahagoni Korpus, Wenge/Bubinga Hals. So übel schauts eigentlich nicht aus. Mit einem hellen Trennfurnier könnte durchaus was werden. Danke für den Tipp.

Und Esche könnte man farblich passend (nach Wunsch) beizen.

Stimmt schon, würde grundsätzlich aber gerne ohne Beize auskommen. Was sowieso bleiben würde, wäre die intensive Maserung der Esche. Das könnte in Kombination mit Wenge leicht überladen wirken.
 
Bevor ich Deine Gedanken zu den einzelnen Kombinationen gelesen hatte, dachte ich auch an Erle und Sumpfesche. Schön wären natürlich noch zwei Furniere (Wengé - Ahorn - Palisander/Wengé - Erle/Sumpfesche), das könnte aber schon recht aufwändig werden...

Wegen den Kratzern und Dellen würd ich mir bei Erle keine großen Gedanken machen, klar, ist leichter passiert als bei Palisander o.ä. Hölzern, aber wäre in dem Fall ja nur die Rückseite. Oder Du machst einen dreischichtigen Body mit Wengé-Erle-Wengé, dann ist auch die Rückseite relativ kratzfest ;)
 
Die Kombi Wenge/Sumpfesche ist doch so weit ich weiß bei Warwick standard.
Die haben das zwar nicht in einem Korpus, aber doch zumindest bei Korpus und Griffbrett.
 
Warwick hat auch Wengehälse bzw. Wengestreifen in Hälsen, ganze Korpora oder auch Wengevorder- und Rückseiten (Standard auf Esche oder Mahagoni) als Custom Shop Optionen. Klanglich würde ich meine Erwartungen allerdings nicht an den Resultaten aufhängen, die die damit erzielen. Bei den meisten anderen Gitarrenbauern wäre Esche (auch nur mittelschwere) mit Wengedeckel doch schon recht aggressiv. Wenge auf Mahagoni dagegen kennt man von Wal als äußerst punchy, Lacewood/Wenge/Erle hat Tobias mal eingesetzt, etc. etc.

Was Definition anginge, würde ich mich auf Wenge verlassen.

In die engere Wahl würde ich entweder desweiteren Mahagoni ziehen als neutralere, rundere, wärmer, auch feinere Alternative, oder aber dann Erle mit ausgeprägtem Knurrfaktor, auch wiederum punchy, auch doch komprimierter.

Wenn möglich würde ich auch die 5 Lagen nehmen (Wenge-Ahorn-Mahagoni-Ahorn-Wenge).

Und auch schonmal an den Hals denken. Für rund und kraftvoll wäre Ahorn mit Palisandergriffbrett nicht schlecht. Kann auch gerne ein Mehrteiler mit was schön abtönendem wie Bubinga oder Mahagoni sein. Bei Ebenholzgriffbrett dagegen hätten wir schon das Thema zupackenderes Attack, aber auch schnelle response, wenn man sehr fein nuanciert, detailreich spielt. Usw. usf.
 
Danke euch!

Bei den gearbuildern wurde noch Limba empfohlen als klangliches Pendant zu Mahagoni, allerdings mit hellerer Färbung. Ist auch nicht so schwer, was bei diesem Projekt durchaus von Vorteil sein kann.

In die enger Auswahl sind nun auf jeden Fall Erle, Mahagoni und Limba gerückt. Was die Wenge angeht, so wird sie wohl nicht die volle Stärke behalten, sondern noch ein bisschen dünner gehobelt, bzw. aufgetrennt. Ich habe mal ca. 15mm angepeilt.

5 Lagen möchte ich allerdings nicht unbedingt verleimen. Als Hobbybauer ist mir das ein bisschen zu viel. Wäre zwar machbar, aber man soll ja "mit dem Arsch in der Hose bleiben, wie es so schön heißt...;)

Als Griffbrett würde ich gerne Ziricote verwenden, aus dem einfachen Grund, dass ich davon noch eines habe, das darauf wartet verbaut zu werden.

Als Halsmaterial habe ich derzeit Nuss, Ahorn und Wenge zur Auswahl. Unter denen kann ich frei kombinieren. Vielleicht noch Tipps diesbezüglich?
 
Bei den gearbuildern wurde noch Limba empfohlen als klangliches Pendant zu Mahagoni

Im Detail nicht so ganz, nämlich etwas mehr Höhen und eine eigene Art von phettem Knurr und Punch, also nicht unbedingt so neutral. Dran gedacht hätte ich schon auch, aber irgendwie fand ich es schade, das nur hinter 1-2 (ok, nun nur noch 1) Deckel zu kleben.

Ebenfalls gedacht hätte ich noch an Pappel, sehr resonant-punchy und "cutting", aber auch wieder mit nochmal einer anderen Art vom eigenem Knurr.

Ansonsten ganz nette Übersicht so für's grobe erstmal bei Warmoth.

Was die Wenge angeht, so wird sie wohl nicht die volle Stärke behalten, sondern noch ein bisschen dünner gehobelt, bzw. aufgetrennt. Ich habe mal ca. 15mm angepeilt.

Je nach Größe könnte man ja vielleicht eine 2-teilige bookmatched Decke anpeilen. D.h. in der Mitte durchsägen, dann wie ein Buch auseinanderklappen, so daß man die Maserung "gespiegelt" hat.

Als Griffbrett würde ich gerne Ziricote verwenden, aus dem einfachen Grund, dass ich davon noch eines habe, das darauf wartet verbaut zu werden.

Oh, Geschmack, Geschmack. Klasse Feel, klasse Ton, klasse Look (s.a. nochmal Warmoth zu Griffbrettern).

Als Halsmaterial habe ich derzeit Nuss, Ahorn und Wenge zur Auswahl. Unter denen kann ich frei kombinieren.

3 Teile Ahorn mit 2 Teilen Walnuß dazwischen als konservativere, 3 Teile Ahorn mit 2 Teilen Wenge dazwischen als stärkere/erweitertere Alternative. Ahorn würde ich wegen der klareren Höhen immer mit dazunehmen. Zu viel Walnuß würde doch recht dunkel, mehr Wenge würde ich nicht nehmen, wenn das schon als Decke sehr präsent untergebracht ist.

Bei guter Holzqualität und guter Verarbeitung würde das schonmal eine äußerst attraktive Grundkonstruktion. Chapeau!
 
Im Detail nicht so ganz, nämlich etwas mehr Höhen und eine eigene Art von phettem Knurr und Punch, also nicht unbedingt so neutral. Dran gedacht hätte ich schon auch, aber irgendwie fand ich es schade, das nur hinter 1-2 (ok, nun nur noch 1) Deckel zu kleben.

Jetzt reite halt nicht immer drauf rum....:D
Ich glaube ich bin mit 2 oder 3 Schichten schon ganz gut ausgelastet und für weitere Projekte muss ja auch noch ein bisschen Luft nach oben sein...;)


Ebenfalls gedacht hätte ich noch an Pappel, sehr resonant-punchy und "cutting", aber auch wieder mit nochmal einer anderen Art vom eigenem Knurr.

Würde aber wiederum ein Lack-Finish erfordern.
Um es mal ein bisschen einzugrenzen beschränke ich mich auf die Hölzer, die ich für den Body momentan verfügbar habe. Das wären Mahagoni, Erle, Esche und Ahorn. Letzteres würde sich als Trennfurnier ganz gut machen. Esche schließe ich aus. Bleiben Erle und Mahagoni.
Im Hinblick auf das Finish käme eher Mahagoni in Betracht, auch die klanglichen Einflüsse haben wir ja schon besprochen und für passend befunden. Ich denke in dem Punkt dürfte alles klar sein. Guter Klang, mit Trennfurnier gute Optik, gute Bearbeitung, bereits vorhanden und trocken...passt!:)


Oh, Geschmack, Geschmack. Klasse Feel, klasse Ton, klasse Look (s.a. nochmal Warmoth zu Griffbrettern).

Danke, Danke!:)
Das sollte eigentlich schon bei meinem ersten Selbstbau verwendet werden, aber weils nicht ganz billig war und ich noch keine Erfahrung hatte, war's mir einfach zu schade. Außerdem siehts klasse aus, nicht auszudenken, wenn ich das versägt hätte...:eek:

3 Teile Ahorn mit 2 Teilen Walnuß dazwischen als konservativere, 3 Teile Ahorn mit 2 Teilen Wenge dazwischen als stärkere/erweitertere Alternative. Ahorn würde ich wegen der klareren Höhen immer mit dazunehmen. Zu viel Walnuß würde doch recht dunkel, mehr Wenge würde ich nicht nehmen, wenn das schon als Decke sehr präsent untergebracht ist.

Nur dass wir uns richtig verstehen, meinst du so?:

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Damit würde ich mich ja bereits auskennen. Eigentlich sollte das bei dem Hals schon Wenge werden, konnte ich zu dem Zeitpunkt aber leider nicht beschaffen. Danach wurde es doch Walnuss und Ahorn.

Ich denke diesmal werde ich, sollte ich nicht noch von einer anderen Lösung überzeugt werden, zur Wenge greifen.

Bei guter Holzqualität und guter Verarbeitung würde das schonmal eine äußerst attraktive Grundkonstruktion. Chapeau!

Das bleibt zu hoffen. Und nachdem ich dank Wikipedia nun auch weiß, was "Chapeau" bedeutet, kann ich das getrost und dankend auch dir aussprechen...;)
 
uhhhh das wird ja wieder was :)

wie wärs denn wenn du beim hals es genau andersherum machen würdest? also 3 teile wenge und 2 strefen ahorn?
 
Nur dass wir uns richtig verstehen, meinst du so?

Ja genau. Schön, schön :)

wie wärs denn wenn du beim hals es genau andersherum machen würdest? also 3 teile wenge und 2 strefen ahorn?

Naja, so einfach wie beim Cocktailmixen (obschon man das auch anspruchsvoll machen kann) ist das dann doch nicht. Ausschlaggebend sind dann doch die Massenverhältnisse, ob flat- oder quartersawn, und überhaupt grainmatching! :eek:
 
Wäre realisierbar. Ich habe mir vorhin auch nochmal meinen Ibanez angeschaut: Mahagoni Korpus, Wenge/Bubinga Hals. So übel schauts eigentlich nicht aus.

Also, mir gefällt die Kombi Mahagonie/Wenge sogar ziemlich gut. Siehe Anhang...
 

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