zu schüchtern für Gesangsunterricht?!

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Lilali
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Hallihallo,

Ich würde mal gerne eure Meinung dazu hören, ob man als sehr schüchterner und verklemmter Mensch (so Richtung Sozialphobie) Gesangsunterricht nehmen kann.
Ich singe für mein Leben gerne, aber traue mich nicht mal vor meinen Eltern etwas zu singen. Hab auch ziemliche Angst, mich zu blamieren, weil sich meine Stimme ziemlich schrechlich anhört (das habe ich herausgefunden, als ich mich selbst aufgenommen habe).
Kömmen Gesangslehrer mit schüchternen Schülern klar oder sollte ich lieber etwas anderes machen?
Freue mich auf Antworten, Lilali :rolleyes:
 
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naja... willst du an deiner Schüchtern- und Verklemmtheit etwas ändern oder würdest du das gern so lassen?

Wenn du es so lassen willst, dann lass vielleicht besser den Gesangsunterricht
wenn dich das aber stört, dann nimm doch Gesangsunterricht und zwing dich dazu, deine Schüchternheit zu überwinden - dann wirst du dich vielleicht nach und nach daran gewöhnen

und besonders Gesangslehrer, die recht viele Anfänger als Schüler haben, werden das sicherlich kennen, bist nicht die erste Person, die zaghaft wäre, wenn sie etwas singen soll
 
Ich würde den Gesangsunterricht als Chance begreifen, ein bißchen aus Dir herauszugehen und Dich selbst besser kennen zu lernen.

Bis heute habe ich vor meiner Family oder guten Freunden mehr Bammel beim Singen, als vor einer Kirche voll völlig Fremder. Das ist eigentlich normal, denn beim Singen fühlt sich jeder irgendwo "nackig". Da kann man sich nicht hinter einem Instrument verstecken und so.

Schrecklich finden tu' ich meine Stimme bis heute wenn sie schlecht aufgenommen wurde (wie beim mp3-Player oder so) ;) Und das, obwohl sie neutral von außen gesehen gut klingt und gut ausgebildet ist. Das also würde ich auch nicht als Hinterungsgrund sehen.

Die meisten Gesangslehrer haben überhaupt kein Problem damit, dass ein Schüler am Anfang schüchtern ist und nicht so aus sich herausgehen kann. Deshalb muss die Chemie zwischen Lehrer und Schüler einfach gut stimmen. Dann wird es Dir leichter fallen, relativ rasch im Unterricht aus Dir raus zu gehen und irgendwann klappt das dann auch auf der Bühne (oder auch nicht. Muss ja nicht jeder, der Gesangsunterricht nimmt auf die Bühne.)
Wenn ich Du wäre würde ich mich einfach auf die Suche nach einem Lehrer machen, der passt.
 
Hab auch ziemliche Angst, mich zu blamieren, weil sich meine Stimme ziemlich schrechlich anhört (das habe ich herausgefunden, als ich mich selbst aufgenommen habe).
Die Erfahrung macht wohl jeder, der nicht mit einem überdurchschnittlichen Selbstbewußtsein gesegnet ist. Als ich meine Stimme (selbst die Sprechstimme) zum erstenmal vom Tonband gehört habe, war ich so geschockt, daß ich nie wieder zum Mikrofon greifen wollte.Das liegt zum Teil sicher auch daran, daß man sich durch den Resonanzkörper Kopf selbst anders akustisch wahrnimmt, als es sich tatsächlich 'außen' anhört und da man sich an die eigene Stimme gewöhnt hat, findet man die neue Wahrnehmung meistens erstmal schlechter.

Daß viele Leute Komplexe am Mikrofon haben, merkt man oft schon in der Schülerband, wo sich zwar zwei Gitarristen 3 Basser und 5 Drummer melden - aber keiner will singen (jedenfalls war das bei uns immer so).:rolleyes:

Der Lehrer wird kein Problem damit haben, fur den ist es ein Job, für den er Kohle bekommt - für dich eine Chance, nicht nur in der Hinsicht selbstsicherer zu werden. Machs einfach!
 
Hallo Lilali,
da ich auch Gesangsunterricht gebe und viele Anfänger zu mir kommen, kann ich Dir nur eins raten:
mach es ! Du glaubst gar nicht, wie weitverbreitet die Scheu vor dem Singen ist, und wie viele sich schwertun - gerade mit den ersten ein, zwei Stunden und dazu noch bei einem wildfremden Menschen. Du bist also ganz und gar nicht allein mit deinem Problem. Erfahrene GL wissen das und stellen sich auf schüchterne Leute ein. Es ist dann oft so, dass nach ein paar Stunden der Damm bricht... die Leute erfahren, wieviel Freude Singen macht und dass die eigene Stimme nach ein paar Wochen nicht mehr so schrecklich und nach ein paar Monaten (guter Unterricht mal vorausgesetzt) sogar ganz annehmbar klingen kann.
schöne Grüße
Bell
 
Ich glaube, man sollte den Gesangsunterricht auch nicht höher stellen, als er ist - was ich damit ausdrücken will ist ganz einfach, dass es "nur" Unterricht ist. Es ist keine Prüfung, in der du dich beweisen musst, von dem irgendetwas abhängt. Es ist lediglich Du und ein Mensch, der dir nichts böses will, sondern in seinem Interesse und in deinem Interesse handelt - er möchte deine Stimme optimieren. Damit er das tun kann und damit du auch etwas davon hast, musst du ihm zeigen wie deine Stimme funktioniert, was daran schon gut entwickelt ist und wo es eventuell noch Handlungsbedarf gibt. Er wird dir deine Stimme nicht zum Vorwurf machen, du wirst ihn nicht sagen hören, dass deine Stimme scheußlich ist, er wird dich vielmehr motivieren, wird dir sagen :"Hier ein bisschen mehr und da ein bisschen weniger." Du wirst merken und hören, wie deine Stimme sich entwickeln wird, wie sie sich eventuell völlig verändern wird, und du wirst mit deiner Stimme wachsen, was ein unglaublich schönes Gefühl ist, wirklich.
Schon alleine diese Tatsache ist ein großer Schub für dein Selbstbewusstsein.
Vertraue deinem Gesangslehrer. In meinen 12 Jahren bei meiner Klavierlehrerin hatte ich nie eine so große emotionale Bindung zu ihr, wie zu meiner jetzigen Gesangslehrerin, es ist völlig anders, eben weil es möglicherweise ein intimeres Gebiet ist, in das sie sich vorwagt, aber es ist okay, und wenn du deinen richtigen Lehrer gefunden hast, dann wirst du es auch okay finden, Gesangslehrer haben da immer so ein gewisses Feeling für, finde ich (ist doch so, oder Bell* ;)?)

Das wichtigste ist: Habe Spaß. Sehe es stückweit als eine Wissenschaft an, Gesangsunterricht hat sehr viel mit Technik zutun, am Anfang bleibt nicht viel Zeit um an Emotionen und Ausdruck zu feilen, es ist stückweit also eine etwas "trockene" Wissenschaft, was einem aber vlt auch die Angst nimmt, sich zu "entblößen".

Fazit: Mach es! :)

Gruß, Claudi
 
Hey!

Ich hatte mich auch mehrmals aufgenommen und war total enttäuscht (thema Selbsteinschätzung *g*).
Ich sang überhaupt niemandem vor, wenn, dann sang ich in der Band die ich dann mal mit meiner Freundin gründete, nur mit ihr und unserem Sänger zusammen.
Bloss keinen Ton alleine. Wir sangen zwar mehrstimmig, aber da ging man dann eher unter. Hörte mal jemand früher auf zu singen wegen Hustenanfall oder so, so hab ich auch sofort aufgehört.
Die Band ging dann auseinander nach einem Jahr und einem Auftritt.

Dann schaute ich mich nach Gesangslehrerinnen um, da ich das ändern wollte.
Ich fand eine, die mich jedenfalls von der Website her überzeugt hat. Ich schrieb ihr eine Mail, beschrieb genau das, dass ich wohl dann bei ihr stehen würd und keinen Ton rausbringen würde... sie beantwortete es mir einfühlsam und verständnisvoll. Meinte, sie könne mit mir am Anfang mitsingen, auch die Uebungen zusammen und mit Klavier machen, bis ich mich getrauen würd.

Hypernervös ging ich in die erste Stunde. Ich war wohl wirklich mega schüchtern, wenn ich heute zurückdenke. Aber es ging! Und sie konnte mich sofort motivieren weiter zu machen.

Heute sind es 4 Jahre in denen ich alle 2 Wochen bei ihr singen geh.
Ich habe seit 2 Jahren wieder eine Band und siche 1-2 Solo-Songs komplett alleine mit der Gitarristin. Ich kann andern etwas vorsingen, kann weitersingen, auch wenn jemand anders aufhört und ich habe sehr viel Freude an den Gesangsstunden gewonnen.
Heute finde ich meine Stimme sogar auf Aufnahmen schön!

Also demzufolge: Tu es :)
Lass Dir einfach Zeit und such eine gute Lehrerin aus, geh in eine Probestunde und geh noch zu anderen in eine Probestunde, wenn du nicht überzeugt bist, dass Du dieser Person vertrauen kannst.

Grüsse
Céci
 
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Hallo, Lilali,

ganz kurz und einfach: Mach' es! Du tust Dir selbst einen Gefallen damit, auch wenn Du Dich anfangs vielleicht überwinden mußt. Bewerte die Aufnahme von Dir nicht so kritisch - dadurch, daß Du selbst Deine Stimme nicht nur über Luftübertragung, sondern auch via Schädelknochen hörst, bist Du einen ganz anderen Klang gewohnt. Den kennen "die da draußen" aber nicht! Sicherlich gibt es Sachen, die man verbessern kann, aber dafür ist der Unterricht ja da. Und da seid ihr ja nur zu zweit, so daß der "möglicherweise-blamier-Faktor" ohnehin geringer ist. GLs wissen ja nun, daß die Schüler zu ihnen kommen, um zu lernen ;) . Also Kopf hoch!
Ich habe selbst auch mit ähnlichen Problemen zu kämpfen gehabt - und Lampenfieber habe ich immer noch vor jedem Auftritt, bei dem ich irgendwie solistisch zugange bin (das kann ich allerdings mittlerweile nutzen, damit ich noch "den letzten Kick" bekomme, bevor's losgeht).
Wie wäre es denn mit einem Chor? Da singst Du nicht alleine, sondern bist Teil eines Stimmregisters, da sollte der Einstieg vielleicht leichter sein. Und in sehr, sehr vielen Chören gibt es mittlerweile auch gute Stimmbildung, von der Du profitieren kannst. Wenn Du dort schon ein bißchen Sicherheit gewonnen hast, ist der Einstieg in den Einzelunterricht sicherlich leichter!

Viele Grüße
Klaus
 
... vielleicht glauben ja einige von Euch, Gesangsunterricht sei wie ein Casting, und man dürfe keine Fehler machen, weil man vom Lehrer gleich niedergemacht wird.... das ist mitnichten so !
Es geht darum, die Stimme zu entwickeln, d.h. innerhalb der gegebenen anatomischen Grenzen und Möglichkeiten das Beste aus ihr herauszuholen, den individuellen Stimmklang zu finden, und natürlich auch einen gesunden Stimmgebrauch zu lernen.
Das kann durchaus eine Zeitlang dauern ! Aber die meisten GL sind seeeehr geduldig ;)
schöne Grüße
Bell
 
Der Gesangsunterricht könnte für dich eine chance sein, deine "sozialphobie" in den griff zu kriegen, wenn du dir einen ruck gibst, wird das schon klappen. ich kenn das mit leuten, die ich neu kennen lerne. anfangs rede ich nicht viel, aber nach einiger zeit plapper ich dann wie ein wasserfall, wenn man sich etwas vertrauter ist kommt das von ganz alleine ;)

übrigens wird der lehrer oder die lehrerin hoffentlich etwas ahnung von pädagogik haben, ich bin mir sicher, die wissen, wie man mit etwas schüchterneren umzugehen hat :)
 
Hallo Lilali,
auch wenn im Grunde alles schon gesagt wurde, möchte ich mich trotzdem ebenfalls noch zu Wort melden. Denn ich hatte am Anfang genau das selbe Problem wie Du! Ich bin ja an sich auch schon ein recht schüchterner Mensch und hab immer gedacht ich könnte nie vor anderen Leuten singen. Hab mich daher nichtmal in den Schulchor getraut und auch wie Du hätte ich mir nie denken können vor meinen Eltern oder vor sonstwem zu singen ^^ Obwohl mir singen schon seit ich denken kann unglaublichen Spaß gemacht hat. Als ich mich dann irgendwann selber aufgenommen habe, war natürlich erstmal alles aus, so schrecklich hat sich das in meinen Ohren angehört. Trotzdem hab ich mich beim Gesangsunterricht angemeldet und das war eigentlich das beste was mir passieren konnte ^^ Ich habe dort ganz schnell gelernt meine Hemmungen abzulegen, hab mich inzwischen auch bei einem Chor angemeldet, lerne neue Leute dadurch kennen und mache, was meine Stimme angeht, immer wieder Fortschritte. Und meine Lehrerin ist auch von Anfang an gut mit meiner Art zurechtgekommen, und hat versucht mich zu ermutigen, was mir sehr geholfen hat und mittlerweile gehts von ganz allein :) Wie Du siehst, ist Schüchternheit also absolut kein Hindernis, im Gegenteil, wie die anderen auch schon gesagt haben, stärkst du damit sogar noch Dein Selbstbewusstsein. Wenn Dir singen also Spaß macht und Du das gerne machen möchtest, dann tus. Du kannst nur gewinnen!
Liebe Grüße, Nightingale
 

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