Komme beim Singen nicht aus mir heraus...

daenni
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Hi zusammen,

es ist einfach das größte Problem bei meinem Gesang: Ich komme überhaupt nicht aus mir heraus. Soll heißen, ich singe einfach viel zu leise, und wenn jemand anders zu Hause ist singe ich erst gar nicht (was ich mir selbst auch nicht erklären kann, aus angst, dass mich jemand hören könnte eventuell... :screwy:).

Ich finds ja selbst bescheuert, aber wenn mich zum Beispiel mein Gitarrenlehrer zum Mitsingen auffordert, singe ich auch leise und halte mich eher im Hintergrund, höre auch auf zu singen wenn ich merke, dass ich zu laut bin und sowas... sobald ich anfange zu singen geht mir durch den Kopf "oh mein gott, nee lass es lieber"

Gibt es irgendwelche (Motivations-)Tipps, wie ich diese blöde Gesangs-Blockade aus mir heraus bekomme? Ich weiß selbst nich was daran schlimm sein soll wenn mich jemand singen hört, aber ich wills eben nicht jeden hören lassen.
 
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Hallo !
Leider ist Extrovertiertheit ein Muss bei (Solo)sängern; man muss nicht unbedingt gleich eine Rampensau sein, aber präsentieren muss man sich, und laut muss man auch mal sein können. Das heisst: man muss zu seiner Stimme und seinem Gesang stehen, sonst wirkt man völlig unglaubwürdig.
Als Instrumentalist kann man sich noch ganz gut hinter seinem Instrument verstecken, aber der Sänger ist eben der Frontmensch. Da beisst die Maus keinen Faden ab ! Natürlich lässt sich vieles trainieren und z.B. Lampenfieber verschwindet durch Routine oft ganz - aber der Wille, sich vorne zu präsentieren, ist schon unerlässlich.
Deshalb jetzt zunächst mal eine ganz direkte Frage an Dich: wieso willst Du denn unbedingt singen bzw. Sänger werden ?
schöne Grüße
Bell
 
hat ich anfangs auch aber is dann verschwunden, ich denk ma das hat zwei gründe:

1. wenn party war hab ich immer mitgesungen -> da machens eh alle und man fühlt sich nich t so "allein"

2. beim ersten auftritt mit meiner damaligen band hab ich mich selbst ins kalte wasser geschmissen und dadurch 90% der angst verloren weil grad bei kleineren sachen, wenn die leute wissen dass es dein erstes mal ist, wird dir auf jeden fall dein mut angerechnet und es wird dir niemand sagen dass du schlecht warst.
 
Willst Du singen oder musst Du singen? Anhoeren tut sich's, als muesstest ;)

Ich hatte Anfangs auch Schiss und war unheimlich aufgeregt. Geholfen hat mir
a) im Chor singen und
b) in's kalte Wasser geschmissen zu werden, wenn auch unfreiwillig. Wenn man waehrend der Messe ploetzlich merkt, dass man in seiner Stimme alleine ist... ;)
 
Danke schon einmal für die Antworten. :)

Warum ich Sänger werden will...:
Die Sache ist die. Ich spiele zur Zeit Gitarre in einer Band, die Rockabilly spielt. Wir haben nicht gerade viele Auftritte und wir bleiben wenn man es so sieht eigentlich immer auf dem gleichen Level. Obowhl mir Rockabilly auch sehr viel Spaß macht und ich es gut fühlen und umsetzen kann... ich würde doch gerne parallel dazu mit einem Kumpel von mir eine eigene Band gründen.

Unserem Stil entsprechend würde die Musik dieser Band dann in die Richtung Alternative-Rock gehen. Und in dieser Art von Musik kann ich eben meine Songs schreiben, die ich dann auch singen würde. In meiner eigenen Band wäre ich also kurz gesagt gerne Rhytmus-Gitarrist und Sänger. : )

Aber ich denke, das Problem mit dem aus sich rauskommen kann ich noch überwältigen. Das Hauptproblem ist eben das Üben zu Hause, was ja eigentlich enorm wichtig ist wenn ich irgendwie besser werden will im Gesang. Bin mir auch nicht sicher, ob das auf Dauer gut geht, wenn ich nicht all zu viel Ahnung von Atemtechnik oder Ähnlichem habe.
 
Ich muss die ganze Zeit an eine Zeile aus einem Smiths-Song denken:

"Shyness is nice
but
Shyness can stop you
from doing all the things in life
you´d like to"

(oder so ähnlich)

Bell hat sehr richtig bemerkt, dass man zu seiner Stimme und seinem Gesang stehen muss, um glaubwürdig zu wirken und ich möchte diese Aussage noch etwas erweitern:

Man muss zu seiner ganzen Person/seinem ganzen Leben stehen und das wichtigste: man muss sich selber ernstnehmen. Das ist alles andere als einfach, vor allem wenn Du noch bei Deinen Eltern wohnst und die wohlmöglich das, was Dir wichtig ist (Deine Musik) als "Phase", "Hobby" oder ähnliches abtun.

Die Kunst, die es zu entwickeln gilt wäre, sich davon nicht beeindrucken zu lassen und zu tun, was man tun muss. Da werden immer andere Leute sein, die (bewußt oder unbewußt) versuchen werden, Dich klein zu halten.

Lass nicht zu, dass Dir irgendjemand Deine Stimme wegnimmt! Arbeite an Deiner Einstellung zu Dir selbst und Deinem Leben.

Denk mal an den jungen Lou Reed: der hatte weder eine besonders tolle Stimme noch war der auf seinem Instrument besonders gut, aber der hatte das, was man in Rockkreisen gerne Eier nennt: der hat sein Ding durchgezogen und einen Scheiß darauf gegeben, was die Leute davon halten. (Das soll keineswegs heissen, dass Du keine Eier hättest!)

Ich glaube, dass die Emanzipation von Deinem Elternhaus momentan ein großes Thema ist. Wenn Du das erfolgreich hinter Dich gebracht hast, wird Dein Singproblem eventuell ganz von selbst verschwunden sein.

Möglicherweise liege ich aber auch vollkommen daneben.

Liebe Grüße,

Klaus
 
Tröste Dich: Bei meiner GL war ich auch eher zurückhaltend und zu Hause singe ich auch so gut wie gar nicht, weil ich dort gehemmt. Im Proberaum und auf der Bühne ist das ganz anders. Das muss nichts bedeuten.

Guck also erstmal, wie es dann im Proberaum wird....

...
 
Hey,

Im Großen und Ganzen empfand ich das alles sehr ähnlich, als es mit meinem Gesang losging. Bühne und Auftritte waren immer cool, es war weniger singen, als den Leuten viel mehr etwas zu berichten, ihnen zu "erzählen".

Da gab´s nur halt einen Haken - das Üben ...Zu Hause (!!)...

...Was ich als sehrr unangenehm empfand, weil ich mich lustigerweise zu Hause auch nicht richtig öffnen kann, dazu noch so komische Übungen, die ich machen muss, dann hab ich immer das Gefühl, unser Haus ist schlecht isoliert, weil alle Leute von draußen aufmerksam werden...und naja, verkrampft üben bringt nun mal eben garnichts.

Was man jetzt machen kann, bzw. was ich gemacht habe und was Wunder bewirkt hat: Einfach schlichte Ignoranz gegenüber den Leuten, die dich auf deinem Weg zum Sänger behindern. Wenn dumme, sarkastische Sprüche kommen (mein Papa macht das immer gerne, wenn ich dreigestrichene Lagen übe)...Lass sie einfach an dir vorbeifliegen, ruhig mit einer kleinen Portion Arroganz.
Oder das ganz schlimme Beispiel: Du denkst, du wärst alleine zu Hause, singst grade deine Übungen wirklich volles Rohr - plötzlich steht ein Mitbewohner in der Tür. Autsch!! denkt man sich normalerweise...oder du singst deine Übung zu Ende und pflaumst denjenigen an, warum er nicht anklopft.

Son kleiner Arroganz-Panzer ist als Erste-Hilfe eigentlich garnicht so verkehrt.

Aber wir wollen natürlich auch Moralisch-Ethisch korreckt bleiben: Das beste ist natürlich, sich nicht für sich und seinen Gesang zu schämen und rundum zufrieden zu sein (was bei so mancher Gesangsübungen aber nicht einfach ist, oh nein)

Vielleicht mal so, als kleine Inspiration ;)

...
 
Oh das hat mir nun auch geholfen,was letzerzeit zu sehr am grübeln wegen meines Gesanges.
Ich meine hört sich doch lustig an :
Du singst schön,aber trotzdem triffst du ein paar Töne nicht xD:D
So egal mich hats nun auch inspiriert,stimmt schon das mit den kleinen Arroganz Boost,ist manchmal wirklich besser,auch nicht auf jeden hören^^
 
Ich komme überhaupt nicht aus mir heraus. Soll heißen, ich singe einfach viel zu leise (...)

Das ist nicht nur eine Frage der Lautstärke, vielleicht sogar im Gegenteil. Man kann auch mit leisen Tönen "aus sich heraus gehen". Mit Lautstärke allein erreichst du eher das Gegenteil, da du dann schnell verkrampfst.
 

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