Wie gut spielt ihr nach 4 Jahren

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theacdcfan
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Hallo,

Ich spiele jetzt seit ca 4 Jahren E Gitarre. Leider habe ich das Gefühl, dass ich zu langsam fortschritte mache. Z.B. Wenn ich bei You Tube nach dem Fade To Black Solo schaue, spielen viele erst seit 1,5 Jahreh Gitarre und bekommen das Solo am ende sauber hin. Ich hab nach 4 Jahren sogar noch Probleme mit dem 1. Solo ( bei der kurzen Passage mit den Sechzenteln). Daher wollte ich Fragen wie weit Ihr so nach 4 Jahren Seit?
Mache ich irgendwas falsch, oder fehlt mir einfach das Talent?

Grüße
Theacdcfan
 
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Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass die wenigsten "Anfänger"(<5 Jahre Spielzeit) in dieser Hinsicht ehrlich sind!
Viele schreiben, dass sie seit 1,5 Jahren spielen, obwohl es schon 4 Jahre sind um sich die "WOWs" der Anderen einzuheimsen.Die 5% die dann wirklich so extrem talentiert sind würde ich nicht als Referenz in Betracht ziehen.
Generell würde ich mir da aber nicht so die Gedanken machen, der eine kommt etwas schneller voran, der andere braucht etwas länger - so what?
 
Jetzt muss ich mal wieder ran, achtung, lang!!!!

Übe Sauberkeit - aber versuch nicht der nächste Petrucci zu werden, auch wenn dir das jetzt noch wichtig ist! Das macht keinen Sinn, bringt dich musikalisch NULL weiter, macht vor allem Stress und erfordert wahnsinnig Disziplin, da du die Unterarm-Muskulatur ständig fit halten musst. Das bedeutet JEDEN TAG mehrere Stunden Speed zu pauken. Du wirst das merken, wenn du mal ne zeitlang im Urlaub warst und keine Gitte zur Hand hast, da geht der Speed, den du noch vor ein oder zwei Wochen gehabt hast erstmal ganz gewaltig runter.

In den 80ern, als die Rackschränke ebenso groß wie die Egos der Besitzer waren, war Speed eine der ganz besonderen Maximen, wenn nicht die wichtigste.
Ich bin sehr froh, dass die Shredderzeit offiziell vorbei ist, denn seien wir doch mal ehrlich, wo bleibt das Gefühl, wo die Hingabe und wo die Wirkung, wenn du nur möglichst viele Noten in einen Takt packen willst?

Dann noch etwas: Technik ist wichtig, eine gute Koordination auf dem Griffbrett erleichtert dir die Ausdrucksweise deines Spiels ungemein. Allerdings solltest du sie so einsetzen, dass du nachher weißt, WAS du spielst, dass du über mehr als ein oder zwei Fingersätze hinauskommst, dass du mehr als nur die Pentatonik beherrschst.
Gitarrespielen ist insofern relativ leicht, weil die Erfolgserlebnisse sehr schnell auftreten. Man beschäftigt sich nicht viel mit Theorie, gerade deshalb, weil es soviele andere wie Keith Richards, Angus Young oder Pete Townshend mit dieser Art des Nach-Vorne-Gehens geschafft haben. Es geht auch nicht darum, die Musik zu theorethisieren und sie als reine Wissenschaft auseinanderzunehmen, da dann meiner Meinung nach der Sinn der Musik widerlegt ist, nämlich die Leute zu berühren.
Mit Hendrix wurde das erste mal OFFIZIELL das Gitarrenspiel an sioch revolutioniert, da er das Instrument auf eine eher belächelte Art verwendete, jedoch soviel Persönlichkeit in sein Spiel steckte, dass er genau den Nerv des Hörers traf.
Dann kam die Zeit des Progrocks und des ECHTEN Artrocks, wie ihn Bands wie Yes, Pink Floyd oder Genesis zelebrierten und dessen Ziel es war, mittels Musik eine Vorstellungswelt wie die in einem buch zu erschaffen.
Dann kam der ClassicRock und der Metal, der eine lebte vom "Schmutz", der andere davon, musikalisch Härte zu erzeugen.
Und schließlich? Schließlich kamen irgendwann nur noch Aufgüsse des ganzen, der NuMetal, der Crossover, der NuRock. Auch diese Stile haben eine gewisse Eigenständigkeit, besitzen jedoch sehr viele Elemente der Pop-Industrie, einfach Rezepte, auf die man sich verlassen kann. Man greift auf altbewährtes zurück und mischt es mit modernen Recordingtechniken und Overdubs bis zum Erbrechen.
Momentan ist musikalisch sichtlich einfach die Luft raus, ganz besonders schlimm ist die Welle des deutschen Rock, die das Land unsicher macht. Plötzlich ist es "IN", alternativ zu sein, haufenweise kleine Kinder, deren musiklaischer Horizont bis Juli und Revolverheld reicht, rennen in Chucks rum und lassen sich piercen (ist nicht persönlich gemeint ;) ). Was ich dir sagen will ist, dass es nicht schwer ist, leichte Unterhaltung für jeden zu machen, aber seeeeehr schwer, in irgendeiner Form sich abzuheben, sich eigenständig zu entwickeln und INTERESSANT zu sein!
Beschäftige dich viel mit deinem Ton, der Sauberkeit deines Spiels und der Präzision. Das üben irgendwelcher Soli bringt dich vielleicht in deinem Timing weiter, aber entwickeln wirst du dich dabei nicht.
Ich spiele jetzt 5 Jahre und kann kein einziges Hammet- oder JP-Solo. Ich lebe immer noch. Auch ich arbeite an meiner Geschwindigkeit, aber nicht um daraus mein Markenzeichen zu machen sondern um mir ein Repertoire draufzuschaffen. Denn nur, wenn du dich aus einem großen Wissensarsenal an Skalen, Harmonien und Fingersätzen bedienen kannst hast du mMn die Gabe, interessant zu sein und nicht als Wald-und-Wiesen-Musiker zu enden.

Ich hoffe ich steche hier jetzt nicht in ein Wespennest... :D
 
Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass die wenigsten "Anfänger"(<5 Jahre Spielzeit) in dieser Hinsicht ehrlich sind!
Viele schreiben, dass sie seit 1,5 Jahren spielen, obwohl es schon 4 Jahre sind um sich die "WOWs" der Anderen einzuheimsen.Die 5% die dann wirklich so extrem talentiert sind würde ich nicht als Referenz in Betracht ziehen.
Generell würde ich mir da aber nicht so die Gedanken machen, der eine kommt etwas schneller voran, der andere braucht etwas länger - so what?

Sehe ich auch so - ist doch egal!
Hauptsache du hast Spaß daran.
Der Rest kommt von ganz alleine.
 
Hi,

auf solche Fragen wirst du imo keine Vernünftigen Antworten bekommen können. Ganz einfach aus dem Grund, dass sich so etwas nicht pauschalisieren lässt. Es könnten in diesem Thread X Leute antworten die dir erzählen wie gut sie sind, aber was bringt dir das!?
Es wird immer Leute geben die besser, aber auch immer welche die schlechter Gitarre spielen als du (auch nach einem speziellen Zeitraum).
Ein weiterer Punkt ist, dass man das "Können" schlecht in Worte fassen kann. Das kommt immer auf den einzelnen Menschen und viele, viele Faktoren an, wie z.B.:

-verbrachte Zeit mit intensivem Üben
-was wurde überhaupt geübt? (ganz wichtig! Nur weil jem wie ein Hyperaktiver auf Ecstasy shredden kann, nur weil er in seinem Leben nichts anderes geübt hat, bedeutet das noch lange nicht, dass er ein guter Gitarrist ist)
-Aufnahmefähigkeit
-sicherlich auch Talent
-und und und

Also, vergiss einfach diese tollen Youtube Videos, wo irgendwelche 12-jährigen Koreaner das Ride the Lightning Solo spielen. Die saßen dafür in ihrer Kindheit wahrscheinlich nich einmal im Sandkasten. :rolleyes:
Das wichtigste an der ganzen Sache ist, das du Spaß dran hast, ganz unabhängig davon wie schnell man vorran kommt. Ich persönlich bin schon froh, wenn ich in 30 Jahren noch riesen Spaß am Gitarre Spielen habe und nicht, wenn in 30 Jahren immer noch Videos auf Youtube gucke um mich über Leute aufzuregen die besser spielen als ich!

Ich weiß ich schweife hier ziemlich aus, aber ich schreibe dir das alles, weil ich selbst und viele, viele, viele andere Gitarristen auch mal in so einer Phase waren und ich auch hier im Musiker-Board Hilfe gefunden habe. Dazu musst du wissen, dass ich erst 1,5 Jahre spiele :D (bin ein sehr ungeduldiger Mensch). Aber ich hab diese alt hergebrachte Gitarristenkrankheit abgelegt, mich immer und überall mit jedem der ne Gitarre in der Hand hält zu vergleichen. Das macht einen nur bekloppt, glaub mir. Und deswegen glaube ich auch nicht, dass es dir was bringt, wenn die Leute dir hier schreiben wie "gut" sie nach 4 Jahren spielen können. Ich hoffe ich konnte dir hiermit ein bisschen helfen, auch jetzt wo du weißt, dass es nicht nur dir so geht/ging sondern etlichen anderen auch. Benutz einfach mal die Suchfunktion oder mach n Thread auf mit "Eure größten Frustattacken" in der Plauderecke oder so, du wirst staunen wie viele Leute sich da ausheulen und wenn du da ne halbe Stunde drin rumließt, merkst du plötzlich wie gut du es eigentlich hast. :D

Also mein Fazit:
Alles sehr relativ, Spaß ist die Hauptsache. Amen! :great:

mfg hombre
 
Wie lernst du denn seit 4 Jahren Gitarre?
 
@ Slashjünger:

Das war der bisher wohl beste und tiefsinnigste Beitrag, den ich in einem Musikerforum bis jetzt je gelesen hab.

Du sprichst mir wie aus der Seele!
 
Es gibt bereits 1 oder 2 Threads, die sich mit der Frage befassen, wieviel man nach einer gewissen Zeit auf der Gitarre beherrscht.

Ich bin mir nicht sicher, ob es sinnig ist, für jedes weitere Jahr einen extra Thread zu haben...zumal jeder Mensch unterschiedlich lernfähig ist und die Ergebnisse meistens ohnehin bedrückend sind. Sich mit anderen Gitarristen zu vergleichen, ist das tödlichste was es gibt. Jemand der ein schnelles Solo spielen kann, hat dafür andere technische Schwächen.

Also, schau bitte mal, was es in der Hinsicht schon gibt.

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