"ganzheitlich denken/komponieren"

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Hallo ihr!

Ich hab mich in letzter Zeit mal mit meinem Songwriting befasst und mir überlegt, woran es liegt, dass ich es irgendwie nicht hinkriege, mal was Gescheites auf die Beine zu stellen. Neben meinem übertriebenem Perfektionismus hab ich dann festgestellt, dass ein Problem ist, dass ich Dinge nur in Einzelteilen seh, nicht aber als Ganzes. Hier ein Beispiel für das was ich meine:

Ich habe letztens mal das Lied "Silhouette" von Thrice nachgespielt und erschrocken festgestellt, dass ich exakt dieses Riff schon ca. 1.000 Mal gespielt habe (wenn auch mit einer etwas anderen Betonung/Rhythmik). Ich wäre aber nie darauf gekommen, so ein Lied daraus zu machen, weil ich eben nur das Riff als Solches gesehen hab. Im eigentlichen Lied werden solche Passagen ja erst dadurch interessant, dass sie durch andere Instrumente (Drums/Streicher/Bass/...) begleitet werden.

Jetzt habe ich mich gefragt, wie kann man es lernen, Dinge ganzheitlicher zu sehen? Manche Riffs / Licks / etc. klingen für mich zwar langweilig, würden aber wahrscheinlich viel besser klingen, wenn die Begleitung stimmt. Wie kann ich denn üben, solche Ideen im Kopf zu entwickeln? Oder generell im Kopf zu "komponieren", und diese Idee dann in Musik umzuwandeln? Klar, dazu braucht man ne Menge Kenntnisse was Musiktheorie angeht (da arbeite ich noch dran), aber ich glaube, um einfach Ideen zu entwickeln, muss man diese Kenntnisse doch nicht haben, oder? Die braucht man doch eher zum transkribieren / arrangieren.

So, ich hab mal wieder mehr geschrieben als geplant. Ich hoffe mein Anliegen wird irgendwie klar ;-) Wäre toll wenn jemand Ideen / Ratschläge hat.

MfG, Patrick
 
Eigenschaft
 
Musiktheorie? Stell dir einfach bei dem Riff, Lick, Melodiebogen den du hast, das Maximum und das Minimum an Arrangement vor... beziehungsweise, wenn du so viel Gespür hast: Das dienlichste. Wenn du nicht gerade im Fusionbereich rummusizierst kann man sich den Kram ja auch als Laie recht einfach vorstellen.
 
Hmmm - mal schlank gefragt: hast Du mal in einer Band gespielt?

Um ganzheitlich vorzugehen, brauchst Du eigentlich die Kenntnis der einzelnen Elemente, die Du dann zusammenfügst.
Wenn Du nicht denkst wie ein Basser, wenn Du Dich nicht in einen drummer hineinversetzen kannst - dann fehlen Dir halt genau diese Teile, um aus Puzzlestücken ein Bild zu machen.

Wenn Du eine Vision hast - den kompletten song im Kopf hast - dann ist das ne andere Sache - dann geht es "nur" um die Umsetzung. Das scheint aber nicht der Fall zu sein ...

Ganz andere Herangehensweise: google mal nach band in a box.
Das ist eine Software - ein Demo ist runterladbar - die Dir quasi eine ganze Band zusammenstellt rund um die Riffs/Melodien, die Du eingibst oder einspielst.
So kommst Du möglicherweise schneller zu so etwas wie einem Gesamtbild. Du kannst dann die einzelnen Instrumente noch verändern, andere dazugesellen, Stiles einstellen usw.

Ganz wichtig: fallen Dir Melodien zu Deinen Riffs ein?
Hast Du technisch die Möglichkeit, Dich selbst zu begleiten, zu Deinen Riffs zu improvisieren?
Hast Du Vorstellungen zu Gesang, zu Texten, zur Botschaft oder zur Atmosphäre von Deinen Ausgangsideen?

Ehrlich gesagt liest sich alles so als wolltest Du im homerecording-Verfahren eine ganze Band stemmen ohne klare Vorstellungen oder praktische Erfahrungen zu haben, was die anderen Bandmitglieder nun tun oder lassen sollen.

x-Riff
 
Also ich singe in einer Band und spiele selber Gitarre (wenn auch noch auf niedrigerem Niveau, also nicht Profi oder so). Die anderen Instrumente spiele ich nicht.

In der Band habe ich das Problem, dass mir zu manchen Riffs keine gescheiten Melodien einfallen, da muss ich dann echt stundenlang rumprobieren bis ich was hab - bei anderen Riffs wiederum sing ich was drüber und es passt sofort. Klar, hier und da noch eine Verbesserung, aber es sind auch schon Gesangsmelodien beim ersten Take nahezu komplett entstanden - und das sind mit die Besten von denen die ich habe. Also das ist ein Punkt, dass ich an meiner Fähigkeit, Melodien zu komponieren arbeiten will (gerade wenn's um sehr melodische Sachen geht, habe ich die wenigsten Probleme, viele Ideen zu produzieren).

Zum Homerecording: Das ist auch der Fall. Ich will gerne selber Musik und Lieder schreiben, quasi so "mein eigenes Ding" durchziehen. Habe aber - wie richtig angemerkt - sehr wenig Erfahrung. Mache Musik generell erst seit 2, 3 Jahren (bin 24), dann phasenweise auch nicht mit der richtigen "Intensität", und dadurch hab ich natürlich mangelnde Erfahrung. Aber ich denke mir, irgendwie muss man doch lernen können, auch alleine Songs zu schreiben - da wäre ich doch nicht der Erste.

Ich würde also gerne die Fähigkeit entwickeln, quasi diese "Visionen" hervorzurufen - also Songs oder zumindest interessante Ideen im Kopf zu entwickeln.

Hier mal ein Link wo 3 Hörproben sind (alles Ideen, also keine ausgereiften Aufnahmen, teilweise auch unsauber gespielt):
http://home.arcor.de/thehurricane1984/mp3s/

Ich würde jetzt mal so viel Selbstbewusstsein herausnehmen und sagen, dass ich nicht gänzlich unmusikalisch bin und Ansätze schon da sind - nur gelingt es mir nie, die Ideen gekonnt zu einem Ganzen zusammenzufügen. Manchmal hab ich eine gute Begleitung und finde keinen Refrain, manchmal hab ich einen Refrain und finde keine Strophe, manchmal hab ich beides und finde keine gute Rhythmik für Drums, usw. - daran will ich eben arbeiten, im Kopf effektiver zu arbeiten und mehr Details / Ideen zu entwickeln.

MfG, Patrick
 
Das zweite Ding gefällt mir ganz gut - aber man merkt einfach, dass da keine gestalterische Kraft hintersteckt, die die Dinge so zusammenfügt, dass sich ein geschlossenes Ganzes ergibt ...

Da fehlt die Vision - das ist wie wenn Du eine Leinwand hast und super Stiche malst aber das gesamte Gemälde nicht vor Augen hast ...

Am ehesten würde ich da von der Textseite rangehen - das schreit nach Dynamik und Entwicklung imho

Die anderen Sache überzeugen mich nicht so - aber das ist auch schwer zu sagen ohne Kenntnis der näheren Umstände.

Also meine Herangehensweise wäre, mir wirklich einen geilen Text und eine tolle Entwicklung für die zweite Sache auszudenken und dann wie auf einem Bild eine Kurve zu zeichnen um die Dynamik von dem song klar zu machen.

x-Riff
 
Die Ideen sind eigentlich alle durch "Spielerei" entstanden. Beim 2. hab ich dann natürlich etwas länger dran gearbeitet, weshalb der am weitesten ist - aber auch das war irgendwie in 1, 2 Stunden fertig.

Der Rest ist durch Spielerei erfunden. Spiel gerne mit dem Keyboard oder so diverse Sounds in Synthesizern, in der Hoffnung auf was interessantes zu stoßen (oder auch einfach nur, weil's Spaß macht) - sind also keine ausgereiften Songideen oder so, eher so kleine Spielereien ohne bestimmten Sinn und Zweck.

Ja die gestalterische Kraft ist die Sache - ich will ja irgendwie eine Idee etc. ausdrücken, aber genau das fehlt dafür - die "Vision", wie das Lied klingen soll. Und dann natürlich die Umsetzung.
 
Blöder Tipp, weil er wohl nicht ist was du hören willst: Notier' dir den Kram so, dass du ihn nicht vergisst, aber dann gewinne Abstand. Lass' den Song eine Woche in Ruhe, und dann spiel ihn einfach mal durch. Wenn du an einer Stelle merkst "eh, jetzt wirds langsam etwas langweilig", dann änder das tunlichst. Oder wenn du merkst, es passt nicht - ändern. Wenn du nix findest, merk dir zumindest, wo was nicht passt, und auch, WAS. Ich habe ja auch den Hang dazu, 500 Parts zu haben und die dann zusammenzubasteln. Wenn du einfach mal spielst und unter Umständen von ganz allein auf den nächsten Part stößt - nimm DEN, oder zumindest dessen Grundzüge (harmonischer und rhythmischer Natur: Paralleltonart? Hoher Gesang? Stakatomäßiges Riffing? Stop&Go?).

Was auch hilft: Zumindest ich konzentriere mich beim Spielen & Singen eher auf's Singen. Spiel mal nur und hab einfach die Melodie bzw deren Verlauf nur im Kopf! Dann hörst du viel eher das Grobe - wann ein Akkord- bzw Harmoniewechsel unnötig oder besonders gelungen ist. Vor allem letzteres macht Spaß und erleichtert es einem, dann einfach beschwingt weiterzuspielen. Siehe oben ;)

Ansonsten: Das, was dir auch nach einer Woche Pause noch im Kopf ist, ist relevant. Kram, bei dem du auf's Blatt schauen musst, damit du ihn korrekt betonst und so ist möglicherweise ein wenig unpassend. Ich gestehe aber, mir deinen Kram jetzt nicht angehört zu haben.

EDIT: Was ist das denn, zwischen Linkin Park und NWOBHM? :D

Also. Der Übergang zu dem Stakato-Riff sagt mir nicht so zu. Bzw: Es gibt keinen. Ich nehme an, das sind dann die Strophen? Die Fills bzw. zweite Gitarre ist gut. Ein Pre-Chorus wäre auch nett - spiel die ersten zwei Takte vom Refrain weniger "voll" und dann mit zwei Gitarren und viel Pathos in den Refrain. Dynamik und so. Sollte gut kommen. (Siehe oben: Ich benutze aber egtl. auch eher zu viele als zu wenig Parts)

Ohne Gesang kann man halt wenig sagen. Schlagzeug hat genau wie bei LP übrigens das Problem, viel zu wenig Druck zu machen.

Und Arrangement-Tipp: Erste ein-, zweite Strophe zweistimmig.
 
Lieber Mausi ,
ja mir geht es genauso , ich bin auch Musiker mit Leib und Seele , aber einen Song zu
komponieren , der viele Menschen auch in ihrem innersten berührt , das würde ich nicht
auf die Reihe kriegen.Ich fürchte , dass ist eine nur wenigen angeborene Gabe.
Dennoch ist Teamarbeit gefragt ,der beste Songwriter braucht ein Feedback , hast Du
schon mal darüber nachgedacht , jemanden mit Deinen Fähigkeiten zu unterstützen ,
ohne selbst in der "Frontline" zu stehen ?
 
Öhm, wenn du in ner Band spielst, ists vielleicht nicht schlecht, wenn du mal ein wenig in die anderen Instrumente hineinschnupperst. Also z.B. mal rudimentär Schlagzeug spielst oder mal dem Bassisten ein wenig zusiehst. Und ja, die Textfrage ist gar nicht so schlecht: meistens merkst du ja, wo "noch Platz" ist. Weiss nicht, wie ich das besser ausdrücke, aber es gibt so Riffs, die lassen Raum für z.B. Gesang oder einen tollen Bassgroove und dann gibt es Riffs, wo der Bass am besten dein Riff doppelt, weil sonst mit dem Gesang zu viel auf einmal passieren würde..
 
Hallo!

schreibe mal! Schreibe einfach Deine Songs. Immer wenn Dir was einfällt setze Dich mit Mühe
ran und mach was draus.
Nach 5 Stück lachst Du über die ersten beiden, weil sie so primitiv sind!
Auf den 5. bist Du stolz, vorausgesetzt Du hast den 7. noch nicht geschrieben.

Du lernst so etwas nur, indem Du es einfach tust.
Dabei entwickelt sich dann auch ein eigener Stil, der Dich von allen anderen abhebt und schon bald bist Du derjenige, der die Massen verzaubert!

Gruß und viel Erfolg weiterhin!
Janik
 
EDIT: Was ist das denn, zwischen Linkin Park und NWOBHM? :D

Was ist denn NWOBHM? :-D

Ploppy8 schrieb:
ja mir geht es genauso , ich bin auch Musiker mit Leib und Seele , aber einen Song zu
komponieren , der viele Menschen auch in ihrem innersten berührt , das würde ich nicht
auf die Reihe kriegen.Ich fürchte , dass ist eine nur wenigen angeborene Gabe.

Und genau an den "Mythos" Talent oder Gabe glaube ich nicht in dem Maße. Ich bin der Ansicht, dass jeder alles erlernen kann - vorausgesetzt, man weiß wie. Und da sehe ich eher mein Problem. Wenn ich z.B. Malen lernen will, bringt es nichts, wenn ich einfach immer weiße Blätter grün male. Ich muss lernen, gewisse Techniken und Fertigkeiten einzusetzen und zu kombinieren. Und so ist's auch beim Songwriting ... nur, dass ich halt nicht weiß, an welchen Fertigkeiten ich wie arbeiten kann, und was ich beispielsweise tun kann, um zu lernen, wie man Songs im Kopf "vorkomponiert" oder wie man im Kopf effektiver Ideen entwickelt.

Wobei der Tip von PA-Priester schon ganz einleuchtend klingt. Wenn's halt nicht immer so deprimierend wäre, wenn nicht das rauskommt, was man sich erhofft ;-) Vielleicht auch so ein Problem, sollte mal eher versuchen, den inneren Kritiker zumindest für die Anfänge ein paar Gänge runterzuschalten.
 
Hallo!

es ist einfach meine persönliche Erfahrung. Woher soll den auch das Wissen kommen?
Ja, geh mal einen Gang runter und bleib auf dem Boden. Man muss Perfektionist sein, wenn man professionell arbeiten will, aber ein solcher wird nie ein guter Künstler.
Wahre Kunst hat keine Maßstäbe und deswegen auch keine Perfektion.
Man kann sie beherrschen, aber nicht vergleichen, dafür ist sie zu persönlich.

Gruß!
Janik
 
Jeder kann alles lernen ? Wenn er nur diszipiniert genug ist ... diesen Spruch habe ich nun aus
Musikerkreisen Tausendmal gehört und gelesen.
Ich darf dann mal fragen , wo bleibt dann der Impuls für neue Musik ? Warum setzte vor zehn Jahren ein regelrechter Boom ein , als ein Amerikaner versteckter Schätze auf einer Karibikinsel ausgrub ,
die man heute gemeinhin als "Bueno Vista Social Club" kennt ? Weil in den hochtechnologisierten
Ländern alles so schön ordentlich organisiert ist , auch die Musikschulen ?
 
Jeder kann alles lernen ? Wenn er nur diszipiniert genug ist ... diesen Spruch habe ich nun aus
Musikerkreisen Tausendmal gehört und gelesen.
Ich darf dann mal fragen , wo bleibt dann der Impuls für neue Musik ? Warum setzte vor zehn Jahren ein regelrechter Boom ein , als ein Amerikaner versteckter Schätze auf einer Karibikinsel ausgrub ,
die man heute gemeinhin als "Bueno Vista Social Club" kennt ? Weil in den hochtechnologisierten
Ländern alles so schön ordentlich organisiert ist , auch die Musikschulen ?

Sorry, ich versteh die Fragestellung gerade nicht, bzw. seh nicht, wie das mit der These zusammenhängt, dass jeder alles lernen kann...

Aber nochmal zur These: Auch ich hab den Spruch schon eine Milliarde mal gehört, und gerade für jemanden, der so ungeduldig ist (alles soll am besten JETZT klappen, ohne Üben ohne alles), ist das hart zu glauben. Aber trotzdem glaub ich irgendwo an diese Theorie, wie gesagt, die einzige Voraussetzung ist, dass man RICHTIG übt und nicht sinnlos irgendwas stupides wiederholt, was bei mir leider so oft der Fall ist. Habe beim Songwriting oft immer die selben Ansätze und erhalte logischerweise auch immer gleich klingende Resultate ... weil ich einfach falsch übe.

Ich hab mal irgendwo gelesen, dass die Wichtigste Voraussetzung beim Musizieren bzw. generell beim Kreativsein das Verlangen ist, etwas zu tun / zu erreichen. Alles andere ist Übungssache und geht bei jedem unterschiedlich schnell (hängt halt damit zusammen, wie man was übt und wie die Auffassungsgabe ist usw.).
 
Ich hab mal irgendwo gelesen, dass die Wichtigste Voraussetzung beim Musizieren bzw. generell beim Kreativsein das Verlangen ist, etwas zu tun / zu erreichen. Alles andere ist Übungssache und geht bei jedem unterschiedlich schnell (hängt halt damit zusammen, wie man was übt und wie die Auffassungsgabe ist usw.).

Hey Mauspat,
ich glaube, da bist du schon auf dem richtigen Weg.
Die Frage ist doch: Hast du musikalisch/textlich was zu sagen?
Gibt es eine Inspiration, der du folgst?
Hast du den Willen, spürst den Drang, dich musikalisch auszudrücken?
Dann fahr doch mal deine Hörgewohnheiten und deine Ideale etwas zurück, und versuche das in den Vordergrund zu schieben, was ich für absolut wesentlich in dieser Problemstellung, die dich beschäftigt finde:

Den Song.

Finde dazu zunächst heraus, welche Ziele du verfolgst.
Willst du allein mit dir oder deiner Band glückliche, vielleicht schwer verständliche musikalische Ideen umsetzen, oder soll das was dabei herauskommt auch einem Publikum gefallen?
Von der ehrlichen Beantwortung dieser Frage hängt mMn sehr viel ab.
Es macht keinen Sinn, seine musikalische Kreativität, die hochemotional am besten wirkt, und am meisten glücklich macht, in ausgetreten Pfaden zu begehen.

Sei beim Songwriting ganz du selbst, sei vorsichtig bei der Suche nach und dem Umgang mit theoretischen Hilfen.
Lass das Gefühl 'raus und versuche auch beim Texten an Innerlichkeit zu kommen.
Die Bedeutung deiner Kunst wird so deine Motivation weiterzumachen, tragen können.

Stell den Song in den Vordergrund- Dazu reicht zuerst deine Gitarre und deine Stimme.
Spür der Stimmung nach, die die Text/Musikverbindung verlangt.
Instrumentiere danach experimentell und öffne dich für Einflüsse und Kritik deiner Mitmusiker, sei aber selbstbewußt genug, um deinen Ansatz zu erklären und ggf. zu verteidigen.
An diesem Punkt werden mMn zu viele Kompromisse gemacht und zu wenig geredet.
Du kannst natürlich auch alleine komponieren/texten/arrangieren/produzieren/musizieren.
Da du aber kein Bassist/Schlagzeuger/Keyboarder/Arrangeur/Produzent bist, solltest du diese musikalischen Aufgaben gerade mit wenig erfahrung nicht alleine schultern.
Viel Erfolg!
Grüße
willy
 
Hey willypanic,

also, ich habe definitiv diesen Drang, mich durch Musik auszudrücken. Das ist ja auch irgendwo der Grund, dass ich damit überhaupt erst angefangen habe, es hat mich ja niemand gezwungen. Habe halt auch generell das Gefühl, mich durch kreative Sachen ausdrücken zu wollen. Sei es durch die Fotografie, Zeichnen, usw. Musik stellt da für mich nochmal so eine ganz andere, intensive Möglichkeit da.

Zu meinen angehenden Songs: Die sollen auch einem Publikum gefallen, Leute ansprechen. Wobei ich nicht denke, dass es Kreativitätseinbußen gibt, wenn man sich an bekannte Strukturen hält, in die man seine Ideen einbetten kann. Beim Zeichnen z.B. verliert eine Zeichnung ja auch nicht an Ausdrucksstärke, nur weil man sich an die Regeln der Perspektive / Proportionen / etc. hält.

Und ich höre ja eigentlich nur Musik, die sich an diesen Richtlinien orientiert - und diese Musik ist für mich sehr ausdrucksstark. Wenn ich die Songs höre, würde ich mich am liebsten hinsetzen und auch so coole Songs schreiben - nur mach ich es immer mit weniger Erfolg ;-)

Ich höre z.B. Dredg, Thrice, Linkin Park, Death Cab For Cutie, Blackfield, usw. - die halten sich alle an diese Schemen, trotzdem könnte die Musik selbst aber unterschiedlicher nicht sein finde ich. Das definiert sich ja auch durch den Sound, die Elemente, die Lyrics, usw.

Aber soll auch nicht falsch rüberkommen: Im Vordergrund steht ganz klar der Gedanke, Songs zu schreiben, mit denen ich selbst etwas aussage und/oder mitteile, ich möchte ja nicht einfach nur die Songs/Stile der o.g. Künstler kopieren oder so.

Und ja, dass es Probleme gibt, wenn man all diese Dinge selber schultern möchte ohne Erfahrung, das merke ich momentan ganz stark - aber ich frag mich dann immer, irgendwie muss sich dieses Wissen doch auch bilden, und ich bezweifle, dass jeder, der alleine Musik produziert, Jahre lang mal jedes Instrument in einer Band gespielt hat. Das muss man doch auch so lernen können, durch Gefühlssachen oder durch Hörgewohnheiten, wie auch immer.
 
Dann kommst du wohl nicht umhin, dein Wissen in Sachen Rythmik, Harmonielehre und klassischem Songwriting zu verbessern.
Eine Analyse von Musik, dir dir gefällt und die Umsetzung der Ergebnisse in eigene Kreativität wird sonst kompliziert und würde dich vermutlich zum schlechten Nachmacher werden lassen.

Ein guter Anfang könnte für dich das Buch: "Die Pop-Formeln" sein.
Darin sind die Kniffe erklärt, wie im Rahmen der Harmonielehre und Melodik unserere Hörgewohnheiten immer wieder mit neuen Songs bedient werden können.
Womit wir uns in der Musik wohlfühlen und welche Wirkungen der Einsatz verschiedener musikalischer Mittel hat.

Der Songtext als die verschiedenen musikalischen Teile klammerndes Element, kann vor dem Hintergrund einer konsequenten Entwicklung des Spannungsbogens auch sehr essentiell werden.
Also im Grunde nur: Lesen und Schreiben. Und nie aufgeben.
Grüße
willy
 
Und ja, dass es Probleme gibt, wenn man all diese Dinge selber schultern möchte ohne Erfahrung, das merke ich momentan ganz stark - aber ich frag mich dann immer, irgendwie muss sich dieses Wissen doch auch bilden, und ich bezweifle, dass jeder, der alleine Musik produziert, Jahre lang mal jedes Instrument in einer Band gespielt hat. Das muss man doch auch so lernen können, durch Gefühlssachen oder durch Hörgewohnheiten, wie auch immer.
Klar kann man es lernen - entweder theoretisch oder praktisch - meist aber als Kombination von beidem.

Es hat niemand behauptet, dass Du jedes Instrument spielen können musst - aber wenn Du ganzheitlich komponieren willst, musst Du wissen, was die einzelnen Instrumente können und vor allem was sie machen sollen. Nicht umsonst gibt es aus diesem Grund Bands, wo verschiedene Instrumentalisten zusammen spielen.

Natürlich gibt es auch Komponisten, die das alles selbst schultern.

Aber ein bißchen kommt es mir so vor, als denkst Du, das kann man sich ein ein paar Wochen oder Monaten reinschaffen. Ein bißchen dauert das schon - und viele Erfahrungen muss man einfach selbst machen.

Aber es spricht ja nichts dagegen, jetzt anzufangen und mit überschaubaren Schritten anzufangen: ein kompletter song, recht einfach gestrickt (Strophe, Refrain, eventuell Bridge), mit den Basisinstrumenten Git, Drums, Bass, Vocals und dem guten alten 4/4tel Beat - ein ordentlicher Text wird sich wohl auch noch stricken lassen - und los gehts.

Wenn Du eine Melodie hast, dann schau mal in den Harmoniesierungsthread rein - oder auch wenn Du eine Riff-Folge oder ein Grundriff hast - dann lassen sich mit einigen Regeln der Kunst andere, dazu passende Riffs finden.

go ahead
 
Aber ein bißchen kommt es mir so vor, als denkst Du, das kann man sich ein ein paar Wochen oder Monaten reinschaffen. Ein bißchen dauert das schon - und viele Erfahrungen muss man einfach selbst machen.

Ich bin zwar durchaus sehr, sehr ungeduldig, bin mir aber auch im Klaren, dass das nicht innerhalb von ein paar Tagen geht. Problem ist hier vielleicht meinte Frustration. Ich mache seit ca. 2 1/2 Jahren Musik (je nach Phase und Umständen mehr oder weniger intensiv), und habe bisher an "ganzen" Songs nur den Run_Away Test da hervorgebracht. Ich denke aber, in 2 1/2 Jahren muss da viel mehr drin sein, was mich zu dem schluss bringt, dass ich etwas falsch mache - das hatte ich ja danns schon vorher geschildert (gleiche Vorgehensmuster, ...).

Aber ich werd mir auf jeden Fall mal das Buch "Die Popformel" anschauen und meine Kenntnisse in Musiktheorie / Harmonielehre etwas vertiefen.

x-Riff schrieb:
Wenn Du eine Melodie hast, dann schau mal in den Harmoniesierungsthread rein - oder auch wenn Du eine Riff-Folge oder ein Grundriff hast - dann lassen sich mit einigen Regeln der Kunst andere, dazu passende Riffs finden.

Ist das eine Anspielung auf die sog. Kadenzen? Hatte da mal hier und da etwas drüber gelesen hier im Board, aber mich noch nicht eingehender damit beschäftigt. Wäre gut zu wissen, weil genau das nämlich oft ein Problem ist, dass bei mir auftritt. ;-)
 
Ist das eine Anspielung auf die sog. Kadenzen? Hatte da mal hier und da etwas drüber gelesen hier im Board, aber mich noch nicht eingehender damit beschäftigt. Wäre gut zu wissen, weil genau das nämlich oft ein Problem ist, dass bei mir auftritt. ;-)
Das war schon mehr als eine Anspielung - das war ein konkreter Hinweis.
Lies Dir den thread mal durch - ich fand ihn sehr hilfreich.

Habe mal so eine typische Akkordfolge genommen - und nach ein bißchen improvisieren habe ich nun eine richtig klasse Melodie gefunden ...
 

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