Wie wird ein Stück richtig analysiert???

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Hiho,
Ich hab in letzer zeit immer wieder was davon gelesen "wenn du das stück nun analysierts wird...". Nun frag ich mich wie genau dabei vorgegangen wird??
als beispiel hab ich mal ein stück an dem ich mich grade übe angehangen...
es ist von "Franco Morone" und heist "Sheebeg and Sheemore".
Nun kämme ja als erstes die frage nach der Tonart oder?
Ich hab mal gehört das bei denn meisten Liedern der Erste ton auch die tonart ist... nur wie sieht es hierbei aus? :confused:
Wie erkenn ich wo ich stärker betonen muß ???
Dann ist bei mir noch die frage warum er auf diesen und jenen ton kommt,
halt das übliche ein mal eins für euch...:D
Hoffe ihr könnt mir erklären wie genau man ein stück (jetzt nicht speziel dieses hier, ist eher ne frage um das bei jedem song zu können) genau betrachtet und daraus eine perfekte eigen version spielt...
Schon im Vorraus danke für eure antworten ..
Mfg Peter
 
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Hiho,
Ich hab in letzer zeit immer wieder was davon gelesen "wenn du das stück nun analysierts wird...". Nun frag ich mich wie genau dabei vorgegangen wird??

Man analysiert etwas, um mehr darüber zu erfahren. Es kommt also darauf an, worüber du genauer bescheidwissen willst. Z.B. Form, Harmonik, Melodik, Rhythmik, ...

Unter Form fällt der Ablauf, wie z.B. Refrain, Strophe, ... oder auch allgemeiner ABA, AAB, AABA u.s.w. So bekommst du einen Überblick über das große Ganze. Die einzelnen Abschnitte lassen sich weiter unterteilen und ergeben wiederum ein Schema. So kann man immer mehr ins Detail gehen.

Die Tonart bestimmt das vorherrschende Tonmaterial für Harmonik und Melodik. Das bedeutet, du kannst aus der Tonart auf zu erwartende Akkordeverbindungen schließen - und auch anders herum - du kannst von den Akkordverbindungen auf die Tonart schließen.

Die Taktart ist die rythmische Orientierung, die entspricht dem "Puls".

als beispiel hab ich mal ein stück an dem ich mich grade übe angehangen...
es ist von "Franco Morone" und heist "Sheebeg and Sheemore".
Nun kämme ja als erstes die frage nach der Tonart oder?
Ich hab mal gehört das bei denn meisten Liedern der Erste ton auch die tonart ist... nur wie sieht es hierbei aus? :confused:

Bei korrekten Noten weisen schon die Vorzeichen auf die Tonart.

Anfangs- und Schlußakkord funktionieren auch oft, aber nicht immer. Zuverlässiger sind Kadenzen, besonders V-I, IV-V-I oder II-V-I. Die meisten Stücke enden auf der I (Tonika).


In deinen Noten fehlen leider die richtigen Vorzeichen.
Die Akkorde: Auf dem ersten Viertel hört man A7, die nächsten 3 Viertel D, dann 3 Viertel Bm, 2 Viertel G, 1 Viertel A, ...

Die ersten zwei Akkorde A7 D = V7-I ( = Dominante Tonika) deuten schon auf die richtige Tonart D-Dur.

Wie erkenn ich wo ich stärker betonen muß ???
Die Betonungen richten sich in der Regel nach dem Takt. Der Takt spiegelt den Puls wider. Sowohl die Rhythmik der Melodie als auch die Zeitpunkte der Akkordwechsel orientieren sich an diesem Puls.


Du hast hier das nächste Problem in deinen Noten. Die notierte Taktart stimmt nicht. Die Taktstriche weisen nicht auf die wirklichen Schwerpunkte. Bei diesem Stück solltest du einen "Dreiertakt" spüren, wenn du mit klopfst, selbst wenn du nicht erklären kannst, warum.

Sowohl die Rhythmik der Melodie als auch die Akkordwechsel beeinflussen den Puls. Die meisten Akkordwechsel finden auf der EINS statt. Längere Schlußtöne der Melodielinien fallen ebenfalls oft auf die EINS. Diese Zusammenhänge spürt ein Zuhörer automatisch und der Fuß beginnt mitzuwippen...

Deine Noten müßten also im 3/4 Takt notiert werden. Die ersten beiden Achtel sind dabei ein Auftakt. Sowohl harmonisch (A7) als auch rhythmisch (unbetont). Erst auf der 2. Viertel ist der erste Schwerpunkt, die erste EINS.

Gruß
 
Man analysiert etwas, um mehr darüber zu erfahren. Es kommt also darauf an, worüber du genauer bescheidwissen willst. Z.B. Form, Harmonik, Melodik, Rhythmik, ...

Unter Form fällt der Ablauf, wie z.B. Refrain, Strophe, ... oder auch allgemeiner ABA, AAB, AABA u.s.w. So bekommst du einen Überblick über das große Ganze. Die einzelnen Abschnitte lassen sich weiter unterteilen und ergeben wiederum ein Schema. So kann man immer mehr ins Detail gehen.

Die Tonart bestimmt das vorherrschende Tonmaterial für Harmonik und Melodik. Das bedeutet, du kannst aus der Tonart auf zu erwartende Akkordeverbindungen schließen - und auch anders herum - du kannst von den Akkordverbindungen auf die Tonart schließen.

Heist also...ich "zerlege" das liet erst mal grob in Intro+ Strophe+Refrain+Strophe usw?
Dann erst beginn ich damit diese einzel stücke in ihrer Strucktur zu überprüfen! Also auf noten Material und akkorde und daraus kann ich mir ja grob vorstellen welche Akkrode darin vorkommen können...Dannach schau ich mir den Rythmuss geanuer an und baue das alles wieder zusammen und ein "erklärtes" intro zu finden... und dann beginn ich wieder von neuem mit Teil 2, der Strophe??? Hab ich das grob verstanden???

Bei korrekten Noten weisen schon die Vorzeichen auf die Tonart.

In deinen Noten fehlen leider die richtigen Vorzeichen.
Die Akkorde: Auf dem ersten Viertel hört man A7, die nächsten 3 Viertel D, dann 3 Viertel Bm, 2 Viertel G, 1 Viertel A, ...
Joa...das richtige vorzeichen wären ja 2 kreuze, aber (da ich das mit denn vorzeichen nicht ganz verstanden habe.) das würde ja bedeuten das die Noten F und C imer als # gespielt werden müßten (ich glaub das deshalb weil, die kreuze auf diese notenlienen geschrieben werden... macht das automatisch jedes F zum fis oder können durchaus auch "normale" F drin vorkommen?). Ich hab nämlich mal gelesen das man ohne vorzeichen auskommt aber jedern note ein betreffenden note dann ein vorzeichen geben muß, wärend man mit dem Vorzeichen so zusagen das ganze an den betreffenden Noten weg lassen kann weil ja das vorzeichen darauf hinweisst.:screwy:
nur mal so... deine Akkord follge hab ich verstanden:d Das begeistert aber nur mich selber:p CIh beginne einfach hier mit der Domiante und gehe auf die tonika über... viel mehr ist des auch nicht oder? Das Bm erklärt sich mir nicht ganz, die Mll paralele zu D ist doch h-m oder?
Du hast hier das nächste Problem in deinen Noten. Die notierte Taktart stimmt nicht. Die Taktstriche weisen nicht auf die wirklichen Schwerpunkte. Bei diesem Stück solltest du einen "Dreiertakt" spüren, wenn du mit klopfst, selbst wenn du nicht erklären kannst, warum.

Sowohl die Rhythmik der Melodie als auch die Akkordwechsel beeinflussen den Puls. Die meisten Akkordwechsel finden auf der EINS statt. Längere Schlußtöne der Melodielinien fallen ebenfalls oft auf die EINS. Diese Zusammenhänge spürt ein Zuhörer automatisch und der Fuß beginnt mitzuwippen...

Deine Noten müßten also im 3/4 Takt notiert werden. Die ersten beiden Achtel sind dabei ein Auftakt. Sowohl harmonisch (A7) als auch rhythmisch (unbetont). Erst auf der 2. Viertel ist der erste Schwerpunkt, die erste EINS.
Siehst, mir wäre das wohl nie aufgefallen das der Takt nicht stimmt.
Dafür bin ich dankbar das "Gott" diese Forum geschafen hat..:D
Aber deine erklärung war super, ich hab sie verstanden glaub ich zu mindest...
Mfg Peter
 
Heist also...ich "zerlege" das liet erst mal grob in Intro+ Strophe+Refrain+Strophe usw?
Dann erst beginn ich damit diese einzel stücke in ihrer Strucktur zu überprüfen! Also auf noten Material und akkorde und daraus kann ich mir ja grob vorstellen welche Akkrode darin vorkommen können...Dannach schau ich mir den Rythmuss geanuer an und baue das alles wieder zusammen und ein "erklärtes" intro zu finden... und dann beginn ich wieder von neuem mit Teil 2, der Strophe??? Hab ich das grob verstanden???

Es kommt immer darauf an, wofür du etwas machst. Nach großen Abschnitten suchen, ist eigentlich immer sinnvoll. Das reduziert schon einmal den Übeaufwand, weil du siehst, was sich wo wiederholt. Wenn du ein Stück nach Noten nachspielen willst, würde das eigentlich auch vollkommen ausreichen.

Wenn du z.B ein Intro (er-)finden willst, ist es schon besser, wenn es zum Stück paßt. Nach dem "Zerlegen" erkennst du wahrscheinlich eine ganze Reihe Muster (harmonische Wendungen, bestimmte melodische oder rhythmische Motive), an denen du dich orientieren kannst.

Für eine Improvisation über dieses Thema ist eine Analyse fast unabdingbar, um das Harmonieschema in den Kopf zu bekommen. Besonders hervorzuheben ist hierbei der Wiedererkennungswert. Einmal verinnerlichte harmonische Zusammenhänge lassen sich später leicht auf andere Stücke übertragen.

Joa...das richtige vorzeichen wären ja 2 kreuze, aber das würde ja bedeuten das die Noten F und C imer als # gespielt werden müßten.
Das ist richtig. Die Vorzeichen ganz am Anfang der Notenzeile gelten für das ganze Stück. Die zwei Kreuze sagen dir: Tonart D-Dur/B-moll (= deutsches h-moll). Dafür bleibt das Notenbild übersichtlicher.

nur mal so... deine Akkord follge hab ich verstanden:d Das begeistert aber nur mich selber:p CIh beginne einfach hier mit der Domiante und gehe auf die tonika über... viel mehr ist des auch nicht oder? Das Bm erklärt sich mir nicht ganz, die Mll paralele zu D ist doch h-m oder?

Ich habe die englischen Akkordbezeichnungen verwendet. Bm meint hier das deutsche Hm. Du liegst mit der Moll-Parallele also richtig. (Bb wäre entsprechend das deutsches B)

Gruß
 
Es kommt immer darauf an, wofür du etwas machst. Nach großen Abschnitten suchen, ist eigentlich immer sinnvoll. Das reduziert schon einmal den Übeaufwand, weil du siehst, was sich wo wiederholt. Wenn du ein Stück nach Noten nachspielen willst, würde das eigentlich auch vollkommen ausreichen.

Wenn du z.B ein Intro (er-)finden willst, ist es schon besser, wenn es zum Stück paßt. Nach dem "Zerlegen" erkennst du wahrscheinlich eine ganze Reihe Muster (harmonische Wendungen, bestimmte melodische oder rhythmische Motive), an denen du dich orientieren kannst.

Für eine Improvisation über dieses Thema ist eine Analyse fast unabdingbar, um das Harmonieschema in den Kopf zu bekommen. Besonders hervorzuheben ist hierbei der Wiedererkennungswert. Einmal verinnerlichte harmonische Zusammenhänge lassen sich später leicht auf andere Stücke übertragen.
Nun ich will eher verstehen was warum wie gespielt wird...
Ich weiß das klingt seltsam, aber ich glaube das ich dardurch "flexibeler" also einfach besser werde. Andererseits will ich halt dadurch wissen worauf eine komposition abzielt.
Damit ich das besser interpretieren kann...
Außerdem will ich halt meine "eigene" Version von lieder durch diese fähigkeit bastel können...:D
Das ist richtig. Die Vorzeichen ganz am Anfang der Notenzeile gelten für das ganze Stück. Die zwei Kreuze sagen dir: Tonart D-Dur/B-moll (= deutsches h-moll). Dafür bleibt das Notenbild übersichtlicher.
Na ist doch was hängen geblieben, :D
Aber mir kommt grade ne doofe frage, wenn ich nun ein Lied schreiben in der tonlage G dann sind ja alle F noten immer #... aber wenn ich nun an einer bestimmten stelle eine normales F spielen will...wie notiere ich das?? Wird das dann ein "E#"? oder notiere ich dann ein "F#b"?? Nur um ein normals F aufschreiben zu können??
Mfg Peter
 
Nun ich will eher verstehen was warum wie gespielt wird...
Ich weiß das klingt seltsam, aber ich glaube das ich dardurch "flexibeler" also einfach besser werde. Andererseits will ich halt dadurch wissen worauf eine komposition abzielt.
Damit ich das besser interpretieren kann...
Außerdem will ich halt meine "eigene" Version von lieder durch diese fähigkeit bastel können...:D

Das ist nicht seltsam, sondern lobenswert. Das geht mir sogar jetzt immernoch so. Wenn mir etwas gefällt, will ich wissen, was da eigentlich genau passiert. :)

Und dabei lernt man auch direkt aus der Praxis.

..., wenn ich nun ein Lied schreiben in der tonlage G dann sind ja alle F noten immer #... aber wenn ich nun an einer bestimmten stelle eine normales F spielen will...wie notiere ich das??

Dafür gibt es das Auflösungszeichen: Auflösungszeichen.png
Das Auflösungszeichen wird unmittelbar vor die Note f geschrieben und setzt für den Rest des Taktes das Kreuz außerkraft.
 
Das ist nicht seltsam, sondern lobenswert. Das geht mir sogar jetzt immernoch so. Wenn mir etwas gefällt, will ich wissen, was da eigentlich genau passiert. :)

Und dabei lernt man auch direkt aus der Praxis.
Joa... aber "nur" hören hilft mir leider nicht...:D
Ich muß das sehen..was bei musik wohl doch recht seltsam ist....:p
Ich wer mir nun mal ein anderes liedchen suchen.. Mit intro gesang und allem pi-pa-po.
Und werd versuchen stück für stück dran zu gehen... Mal sehen ob ich ein simples erwisch;)
Dafür gibt es das Auflösungszeichen: Anhang anzeigen 90167
Das Auflösungszeichen wird unmittelbar vor die Note f geschrieben und setzt für den Rest des Taktes das Kreuz außerkraft.
Siehst wieder was gelernt....:D
 

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