[Verstärker] Twinsound / Cream TweedSound 25

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[Verstärker] Twinsound / Cream TweedSound 25

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Vorwort


Wie nach meinem Review zum Twinsound / Cream JTA-45 vielfach eingefordert, folgt hier nun ein Review zum Twinsound / Cream Tweedsound 25. Macht auch Sinn, denn ich spiele die beiden bzw zwei Tweedsounds ja auch oft steoreo.
Auch hier besitze ich wieder die "Tuning-Version" für 100 Euro Aufpreis.

Hier mal ein Herstellerfoto des Tweedsounds mit "smooth-blonde-tolex"-Bezug und "beige-brown"-Frontbespannung:
tweedsound%2025%20new%20sw-beige-601s.jpg


Nun viel Spaß beim Review, ich hoffe ich hab es einigermaßen zufriedenstellend hinbekommen.... :)




Technische Daten

-Herkunftsland: China/Deutschland/USA (nur Gehäuse)
-Bauart: Vollröhren-Combo, ca. 20 Watt, Class A/B, point to point, handverdrahtet, 2x 12" AlNiCo-Speaker,
-Gehäuse: 12mm solid pine
-Anschlüsse Front: 2 Eingänge pro Kanal
-Anschlüsse Rückseite: 1x Speaker out (4 Ohm, Bias-Regler)
-Regler/Schalter: Sicherung, Power, Standby, Presence,Bass, Treble, Volume Kanal 1, Volume Kanal 2
-Maße: 610 x 510 x 230mm (BxHxT)
-Gewicht: ca. 22kg
-Preis: ca. 1398 mit Tweed-Bezug, ohne Tuning; ca. 1298 mit Tolex-Bezug, ohne Tuning

Die Verstärker werden erst in Deutschland mit selektierten Röhren sowie vereinzelten, besseren Bauteilen bestückt. Auch erhalten sie vom erfahrenen Service-Techniker eine Überprüfung und klangliche Feinabstimmung




Erscheinungsbild / Ausstattung / Bedienung

Der TweedSound 25 basiert auf dem legendären 50er Jahre Tweed Twin in der "low powered"-Ausführung.
Er hat die gleichen Maße, im Signalweg befinden sich ausschließlich Kohlepresswiderstände und auch der Tweed-Bezug eifert der "guten alten Zeit" nach. Auch die Schaltung ist, bis auf den Verzicht der zweiten Gleichrichterröhre, identisch mit dem Vorbild.
Hier ein Bild des TweedSound 25 mit lackiertem Tweed-Bezug und "oxblood-with-stripes"-Frontbespannung:
Tweedsound%2025%20-blackface-600-s.jpg




Auch Innen macht der Verstärker einen mehr als vertrauenerweckenden Eindruck:
Die Trafos wirken geradezu überdimensioniert, Röhrensockel, Lötboard, Verkabelung und generelle Verarbeitung lasses keine Wünsche offen!
Kohlepresswiderstände und große Koppelkondensatoren zeigen, dass hier nicht am falschen Ende gespart wird. Aber auch die aus China kommenden Lautsprecher, sind über jeden Zweifel erhaben - dazu später mehr.

Durch die historisch korrekte Bauweise sind die Kanäle mit je einer Vorstufenröhre aufgebaut, wodurch der Eingangswiderstand so beschaltet ist, dass man die Kanäle leider nicht koppeln kann. Doch das vermisst man nicht wirklich, denn aufgrund eben dieser historisch korrekten Schaltung, erhält man auch die einzigartige Wirkungsweise der Klangregelung - man dreht nicht nur Bässe oder Höhen ins Signal, sondern auch ordentlich Gain!
Nur Bodentreter schluckt der Amp wie sonstwas. Es ist schon wahnsinnig schwer, diesen Sound zu verbiegen - aber hat man den Amp erstmal vor sich, will man das sowieso nicht mehr!




Klang

Ja, was soll man sagen?
Als ich diesen Amp zum ersten mal angespielt hatte, dachte ich, ich höre nicht richtig. Ich hatte schon wesentlich teurere, sogenannte "Boutique-Amps" in meinem Besitz, aber diese Kiste haut sie einfach weg. Man hört schlicht und ergreifend einen wirklich genialen Tweed-Combo!
Dieser volle, offene, bissige und raue, aber dennoch sagenhaft singender Ton ist unglaublich.
Kein charakterloser Combo für weichgespülte Popmusik, sondern eine Holzkiste, die mit ihren Ecken und Kanten zu glänzen vermag - willkommen im Blues-Himmel!
Abhängend vom Output der Gitarre kippt der Ton so ab Lautstärke 4 bis 6 in eine atemberaubend schöne Verzerrung um. Der Ton ist rau, aber nie kratzig, sondern wunderbar singend und räumlich - ein Bekannter meint immer einen Chorus zu hören, obwohl die Gitarre direkt in den Amp geht.
Die erstklassigen AlNiCo-Speaker tragen eine tragende Rolle an diesem Ton. Klingen sie anfangs, wie die meisten ihrer Gattung, noch etwas spitz und harsch, wandelt sich ihr Charakter ziemlich schnell zu einem weichen, warmen Ton, der mit jedem Tag noch ein bisschen feiner wird!
Er hat genug Reserven für Clubgigs und nicht allzulaute Bands - aber Metal wird mit so einem Amp ja auch keiner spielen wollen. Ich habe mich schon so einige Male als B.B.Kravitz (kleines Wortspiel, hihi :D ) gefühlt, als ich mich von den Klängen dieses Amps verzaubern ließ...




Fazit

Ich weiß, ich feiere hier einen Lobgesang auf die Amps von Twinsound/Cream, aber Leute, diese Teile sind fantastisch! Nirgendwo anders, erhält man solche Klänge für so vergleichsweise wenig Geld! Einem jeden, der etwas Geld übrig hat und auf diese Klänge steht, rate ich zum Kauf! Ein Verstärker, der seinen Preis deutlich mehr als Wert ist!
Auch für Bluesharp-Spieler kann man diesen Amp oder den kleineren Kollegen TweedSound 12 nur empfehlen!

Dass der Amp in der Vorstufenröhren-Bestückung vom Original abweicht, erweist sich als richtige Entscheidung. Verwendet man testweise statt der eingebauten 12AT7-Typen die historisch korrekten 12AY7, wird der Klang etwas zu kalt. Mit einer 12AX7 etwas zu heiß. Twinsound hat hier also den absolut richtigen Griff gelandet.

Soundsamples, auch stereo mit dem JTA-45 folgen!
Ebenso Bilder meiner beiden Schätzchen!


Fragen, Kommentare und Anregungen sind gerne willkommen! :)


Gruß
Paul
 
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hi starling!

sehr schönes sound-sample!

bin schon auf die anderen gespannt ;)

cheers - 68.
 
Tolles Review von einem wirklich interessanten Amp :great: thx !


lg,NOMORE
 
Hi Starling,

congrats zum Amp! :)

Ich habe mir vor ca. 1 1/2 Jahren den (mehr oder weniger baugleichen) 5E8A-Bausatz vom TAD aufgebaut und kann Deinen Erfahrungen zum Sound nur zustimmen.

Ein paar kleine Unterschiede gibt es im Aufbau/Schaltung und in der Bestückung (ich hatte vor einiger Zeit einen Twinsound 25 zum Test/Modifizieren/Reparatur da), die den Sound des Twinsound 25 etwas anders kommen lassen, als den des 5E8A. Jedoch ist der Unterschied nicht allzu gewaltig, trotz nur einer Gleichrichterröhre etc.

Dass der Amp in der Vorstufenröhren-Bestückung vom Original abweicht, erweist sich als richtige Entscheidung. Verwendet man testweise statt der eingebauten 12AT7-Typen die historisch korrekten 12AY7, wird der Klang etwas zu kalt. Mit einer 12AX7 etwas zu heiß. Twinsound hat hier also den absolut richtigen Griff gelandet.

Das gilt explizit für den Twinsound. Im Original bzw. TAD kömmt die 12AY7 wiederum besser. Glaube mir. ;)


Ich darf an dieser Stelle gern einmal schreiben, dass die jetzigen Mods, die serienmässig im Amp drin sein müssten, auf meinem Mist gewachsen sind, was mich natürlich um so sehr freut, wenn der Amp nun im Sound noch besser angenommen wird. :)

Vor einiger Zeit dachte ich mal - wohl in in geistiger Umnachtung - drüber nach, meinen Amp zu verkaufen. Das habe ich mir aber inzwischen längst wieder anders überlegt. :D

Noch nie habe ich meine olle AmStd so dermaßen singen hören, als wie mit so einem Amp und vor allem mit den beiden Jensen P12Q drin. Auch ist diese "Dreidimensionalität" des Sounds sowie seine unerhörte Lautstärke, zusammen mit der Dynamik dieses Amps einfach unschlagbar. Wäre noch ein Hall eingebaut, so wäre mit diesem Amp das Glück perfekt, aber hier gibbet ja nun von Boss einen neuen, dazu passenden Bodentreter. :D

Welche Gitarre spielst Du an Deinem Amp?

Gruß Michael
 
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Hallo Michael,
ersteinmal vielen Dank!

Das mit der Röhrenbestückung war selbstverständlich nur auf den TweedSound bezogen!


An dem Amp spiele ich hauptsächlich meine alte Strat sowie eine meiner eigenen Gitarren im LP-Style mit P90..


Grüße
Paul
 
Schönes Review!

Wie hast du denn die Aufnahme gemacht (Mikro, Bearbeitung,...) Danke :)
 
Hallo,
vielen Dank für das Lob.

Das Soundsample ist einfach live eingespielt Gitarre -> Amp -> Mikro -> Soundsample :D





Gruß
 
Interessantes Review und schicker Amp!
Das Soundsample gefällt mir auch sehr gut :great:
 
Hi BB,
ah, dann sind die Samples endlich hochgeladen. Die gleichen hatte mir Hans-Jürgen damals schon zugeschickt.


Gruß
 
Hi,

ich habe mir vor ca. 2 Jahren auch einen TweedSound 25 zugelegt, und kann nur sagen: die Entscheidung habe ich bisher noch keine Minute bereut. Mit dem Amp kann man auch bei eingefleischten Marshall-Fans gehörig Eindruck machen. Besonders, wenn man dazu noch einen Reußenzehn Daniel D. Mk4 vorschaltet, um den Amp nochmal ordentlich "anzufeuern". Der TweedSound ist wirklich ganz großes Kino, und das zu einem sagenhaften Preis :great:

Gruß
 
Der Hall ist klasse. Sound natürlich auch.
 
Hi,

ich spiele auch einen Tweedsound 25 (ungetunt).
Neulich bin ich bei Youtube auf diesen Link gestoßen:

http://www.youtube.com/watch?v=nnik4qd6sEQ

Udo Pipper klingt wirklich gut.


Gruß

BB

Und ich wusste doch, dass ich genau dieses Sample schon einmal gehört hatte...
Da dürfte der Herr Starling dann trotz Freude über seinen neuen (tollen!) Amp mal darauf hinweisen, dass man hier den Herrn Pipper und nicht ihn hört :rolleyes:.
 
Uuups,
da habe ich wohl das falsche Soundsample hochgeladen :eek:
Eindeutigere Dateinamen würden manchmal schon helfen....


Gleich mal einen Mod anschreiben, dass der den Link ändert, denn das hat toxx schon richtig erkannt, das Soundsample aus dem ersten Post ist nicht von mir, sondern eines, das es mittlerweile auch auf der Twinsound-Page zu bewundern gibt!




Edit: Dass es knapp 1 Jahr gedauert hat, bis das jemand merkte, finde ich aber schon erstaunlich, zumal ja BreakingBad das gleiche Sample nochmal gepostet hat :D
 
:D So kanns gehen. Also alles kein Problem, wenns eben ein Versehen war ...

Glückwunsch zum schönen Amp jedenfalls :great:!
 
So, ein bisschen Leichenfledderei - aber interessegeleitete.
Vermutlich kann mir @Stratspieler am besten weiterhelfen, der ja den 5e8a gut kennt und den Tweedsound 25 mW auch schon auf der Werkbank hatte (oder?).

Mit nur einem Gleichrichter und 25w erscheint mir der Tweedsound 25 fast eher wie die 212 Variante des nahen Verwandten 5f4 Tweed Super.
Die Eingangsbeschaltung ist schon 5e8a mässig - aber das sollte sich ja gar nicht so sehr auf den Sound auswirken. Der 5f4 nutzt die Röhren doch vor allem effizienter und kann daher auf den Extrakolben verzichten...

Die Frage hat folgenden Hintergrund.
Einen 5e8a habe ich schon.
Ein Super wäre auf der Liste und ich würde ohne Zögern meinen 18w TMB dafür auf die Reise schicken.
Aber Tweed Super sind eher selten und eher teuer.
Ein anderes Baffleboard und ein anderer Gleichrichter sind eher günstig.
Die Tweedsound 25 sind auch eher günstig.
Die passenden Jensen 10er hab ich eh hier...

Da dachte ich, dass ich, bevor ich lange Ben Super suche, vielleicht einfach nen Tweedsound modde...

Spezialistenmeinungen gefragt. Laien auch ;)
 
Öhmg, was ist denn jetzt eigentlich die Frage? Möchtest Du die Kiste zu einem 5F4 umbauen?

Wenn ja, dann sollte das problemlos gehen. Möglicherweise ist der Netztrafo hinsichtlich der Größe seines Kernpaketes sogar ideal dafür. :gruebel:

Platine raus (auch wenn das elektrisch völlig Wurscht ist, aber ich habe persönlich was gegen diese Becherelkos da drauf. In so einen Amp gehören m.M.n. nur Axialelkos rein), mal schauen, ob es nicht sogar ein passendes PTP-Board gibt, und dann kann man die Kiste schön neu aufbauen.

Und ja, ich habe eben mal auf den Gebrauchtmarkt geschaut: Bis auf einen Ausrutscher nach oben sind diese 25-Watt-Kisten zurzeit tatsächlich relativ günstig zu haben. Sind im Prinzip lohnende Umbauobjekte.

Ja, den Tweedsound hatte ich vor Jahren mal auf der Werkbank. Ein "Brummbär", dem ich das Brummen partout nicht austreiben konnte, das wurmt mich noch heute.
 
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Ich fühle mich mit meinem Anliegen tief verstanden!
Danke für die Antwort - das entspricht meiner Einschätzung
Vielen Dank @Stratspieler
 
Bitte, gern geschehen. :)
 

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