Welchen Gesangsunterricht? Klassisch oder Pop/Rock?

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Fiona=)
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Hallo zusammen :)
ich habe jetzt seit ca. einem halben jahr klassischen Gesangsunterricht und bin auch eig. ganz zufrieden nur weiß ich nicht ob klassisch wirklich das richtige für mich ist, da ich eig. ganicht auf klassische Musik stehe. Hat i.wer Pop/Rock Gesangsunterricht und i.was anderes und kann mir etwas darüber erzählen? und wo lernt man belting ?:)
würde mich sehr freuen :)
danke schonmal

lg Fiona =)
 
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Belting lernt man vor allem beim Gesangsunterricht mit Schwerpunkt Musical, aber auch so mancher Pop/Rock Lehrer unterrichtet das. Wichtig ist, dass der Lehrer Belting wirklich unterrichten kann und Ahnung davon hat! Ich würde also konkret danach fragen, denn nicht alle Lehrer können und vor allem wollen das. Manche Lehrer sind nämlich der Ansicht, dass Belting schlecht für die Stimme ist.

Ansonsten gibt es keinen großen Unterschied zwischen Pop/Rock/Musical und Klassik Gesangsunterricht außer beim Repertoire. Grundlagen sind die gleichen. Du singst dich halt ein, machst deine Übungen und knöpfst dir ein Stück vor. Ein paar Übungen sind natürlich neu z.B. fürs Belting Hallo, Nein und Hey rufen. Je nach Lehrer bekommst du auch Tipps für deine Bühnenpräsenz und mancher Lehrer erklärt einem das Singen mit Mikrofon. Macht natürlich nur Sinn, wenn du auf der Bühne singst oder es vorhast.
 
Sehr viele Lehrer, die Pop, Musical etc. unterrichten lassen dich einfach singen nach dem Motto "Hey, Baby... gib mehr, ja genau so! Lauter!" Daher sagt Vali genau die Wahrheit: Die Basis ist neutral, identisch. Und dann kommt das Gewürzt "Pop" oder "Klassik" hinzu.
Nimm am besten jemanden mit, der Gesangsunterricht hat und gut singen kann. Es als Anfänger einzuschätzen ist sehr schwer.


Cörnel
 
super dankeschöön für die Infoos :)
dann werd ich jetz die Technik erstmal so weiter lernen und dann mal weiter schaun und mich weiter erkundigen.
und ich wollte noch fragen also ich hab schon öfters gelesen das, dass welche erst ein paar Jahre klassischen und dannach zu rock/pop gewechselt haben und dass der neue gesangslehrer denen erstmal einiges was sie bei den klassischenunterricht gelernt hatten abgewöhnen musste. Kann mir dazu vlt. i.wer gernauer was zu sagen ?:)

dankeschön:)

Fiona
 
Ich hatte zwei Jahre lang klassischen Unterricht und dann zwei Jahre Pop/Musical. Ich musste nicht viel ändern, weil ich schon immer mehr mit Vordersitz gesungen habe. Das konnte mir mit dem klassischen Unterricht in den zwei kurzen Jahren keiner austreiben *g* Habe auch nie eine richtige Opernstimme entwickelt. Dafür hatte ich nicht lang genug klassischen Unterricht und außerdem wollte ich das auch nicht. Aber wenn ich ältere Aufnahmen von mir anhöre, merke ich, dass ich früher die Vokale sehr rund und abgedunkelt gesungen habe. Ich singe die Vokale inzwischen heller, eben so wie beim Sprechen, neige heute aber immer noch dazu sie abzudunkeln.
Tja, belten kann ich immer noch nicht so gut. Vielleicht komm ich schlicht und einfach nicht höher als h'. Hab nun mal leider keine geeignete Beltingstimme. Das musste ich beim Unterricht im Contempory Singing leider feststellen.
Ansonsten nein, das war keine große Umstellung für mich. Das würde aber sicher anders aussehen, wenn ich deutlich länger klassischen Unterricht gehabt hätte.
 
Hallo Fiona,


das kann ganz unterschiedlich sein.
Ich habe als Lehrerin öfter Schülerinnen, die von Klassik auf Pop umsteigen wollen. Es gibt da auch manchmal welche, die total "verbildet" sind und bei denen kann das durchaus ein schwieriger Wechsel sein. Kommt aber auch sehr darauf an, wie das "klassische" vorher gelehrt wurde, wie Vali ja auch andeutet.

Meine erste Lehrerin war selber auch Klassikerin, aber sie hat das mit mir nicht konseqeuent in Richtung klassischen Gesang getrieben, da ich das ausdrücklich damals nicht wollte. Ich habe dort einen halbklassischen Ansatz gelernt, der auch in vielen populären Stilen so angewendet wird. Wirklich klassisch im Sinne der Oper klang das nicht. Daher war es für mich nicht schwer, später Belting zu lernen. (und auch den wirklich klassischen Ansatz, der ganz anders klingt).

Schwierig wird es auch, wenn Leute mit vormals schlechtem klassischem Unterricht kommen und umlernen wollen. Da hat man dann eine Menge zu tun, all die künstlich gemachten Klänge (Klingt nicht wirklich klassisch aber auch schon gar nicht poppig) wieder loszuwerden.

Belting ist eine spezielle Technik, die im klassischen Unterricht nicht vorkommt. Das lernst du wie hier schon gesagt wurde bei LehrerInnen, die sich im Musical, Soul und Pop/Rock gut auskennen.

Lehrer, die nur gut begleiten und ab und zu "lauter" oder "mehr Ausdruck" einzubringen versuchen oder die Stunden damit verbringen, dir lediglich die korrekte Melodieführung einzubleuen würde ich meiden.

Sei gegrüßt,
Shana
 
Hallo Fiona !
Meiner Meinung nach ist klassischer Unterricht bei einem guten Lehrer als Grundlage (d.h. um ein Gefühl für die Stütze, den Sitz der Stimme und ihre Resonanzen zu bekommen, aber auch um einen gesunden Gebrauch der Stimme zu erlernen) absolut zu empfehlen. Mir hat es als junge Sängerin, die gerade dabei war, sich in Punk- und Rockbands die Stimme zu zerbrüllen, ganz neue Dimensionen eröffnet und meine Stimme auch bis heute fit erhalten.

Du solltest allerdings nicht unbedingt klassische Literatur singen, zumindest nicht als Frau, da Du ganz andere Register nutzen musst als in den Contemporary-Stilen, wo Du viel vollstimmiger singen (lernen) musst und Töne ab g" (wo es beim klassischen Gesang erst interessant wird) praktisch nicht mehr gesungen werden. Dafür musst Du in tiefen Lagen singen, die wiederum in der klassischen Literatur, zumindest beim Sopran, nicht vorkommen. Das sind dann wirklich zwei Welten und man muss sich irgendwann für eine entscheiden. Meine Entscheidung hat mich recht bald die dreigestrichene Lage gekostet, die ich eh nicht brauchte, dafúr komme ich gut in die kleine Oktave runter, was für einen (ehemaligen ;) ) lyrischen Sopran ganz ordentlich ist.

Belting ist natürlich ein wichtiges Thema bei allen Contemporary-Lehrern. Mit meinen Schülerinnen mache ich da von Anfang an spezielle Übungen, trainiere Ruftechniken, wir wählen auch entsprechende Songs aus. Manche können es von Natur aus, während andere sich total schwer damit tun. Es ist nicht jedermanns Sache und das muss es auch nicht. Wichtig ist, dass Du deinen eigenen Stil findest, der Dir auch emotional am ehesten entspricht, dann wirst Du auch am schnellsten weiterkommen und "eins werden" mit Deiner Stimme. Und das wollen wir Sänger doch alle :)
schöne Grüsse
Bell
 
hallo leute :)
hatte hier schon einmal so eine ähnliche frage gestellt muss sie aber nun noch einmal stellen :p
habe jetzt seit ca anderthalb jahren klassichen gesangsunterricht da ich gehört habe dass man damit alles singen kann und bin acuh eig. recht zufrieden nur dass ich mich einfach immer frage ob ich nicht lieber rock/pop nehmen sollte.
ich habe einfach angst dass ich wenn ich weiter in diese "klassische richtung" gehe keine pop songs mehr singen kann, weil immer wenn ich versuche mit der technik die ich gelertn habe irgendwelche popsongs zu singen hört sich das einfach schrecklich an und ich habe das gefühle dass popsänger einfach ganz anders singen :D :confused:


Bitte helft mir
liebe grüße Fiona
 
Wie hier schon des öfteren steht: Die Grundtechniken sind tatsächlich bei Pop und Klassik gleich. So bald die Resonanzen ins Spiel kommen - also Du die Grundtechniken beherrschst und Deinen Stimmklang ausformst - kommt tatsächlich die Stilistik der Ausbildung zum Tragen.
Wenn Du also ins Pop/Musical-Fach gehen möchtest, solltest Du irgendwann den Absprung in Pop-/Musical schaffen, denn sonst hast Du tatsächlich den Kuppelklang der Klassik so verinnerlicht, dass Du ihn kaum noch los wirst.
 
habe das gefühle dass popsänger einfach ganz anders singen :D :confused:

Das tun sie auch.

Die technischen Basics sind zwar sehr ähnlich, deswegen schadet ein wenig klassischer Unterricht nicht unbedingt. Aber das Klangideal ist natürlich ein komplett anderes.

Daher solltest Du, wenn du Pop singen willst , auch irgendwann auf "Pop-Unterricht" wechseln. Und am besten nicht allzu spät.
 
habe jetzt seit ca anderthalb jahren klassichen gesangsunterricht da ich gehört habe dass man damit alles singen kann

Fiona


Das ist richtig, wenn du willst, daß die Popsongs klingen wie klassisches Liedgut ;-))
Es gibt eine solche CD z.B von den jungen Tenören. Ich persönlich find's schrecklich, aber ist sicher Geschmackssache.

http://www.amazon.de/Pop-Classics-d...=sr_1_2?ie=UTF8&s=music&qid=1277110343&sr=8-2


Ich gebe meinen Vorrednern Recht: Die Behauptung mit klassischem Unterricht könne man "nachher alles singen" basiert eher auf der Arroganz mancher Klassiker als auf wirklichem Verständnis für die populären Stile. Die Grundlagen des Gesanges haben mit den Stilrichtungen NOCH nichts zu tun: Da geht es um Atem, Atemverbindung (Stütze), Körper und auch ansatzweise um Resonanz.
Aber sobald der typisch klassische Kuppelklang ins Spiel kommt wird's schon speziell.

Es kommt aber auch auf deine individuelle Begabung zum Singen an bzw. auf deine individuellen Eingangsvoraussetzungen.
Wenn du jemand bist, der erst ein mal überhaupt ein Stimm-Instrument entwickeln muss, der also eigentlich keine "Begabung" mitbringt, ist es denke ich nicht so ausschlaggebend, ob der Unterricht "klassisch" genannt wird oder "populär". Denn da würde man in den meisten Fällen sowieso mit einer klassischer geprägten Stimmbildung beginnen.

Solltest du allerdings bereits stilistisch empfinden können, musikaliasch singen, dich im Gesang emotional ausdrücken können und sowas wie eine natürliche Gesangsstimme haben sieht die Sache anders aus. Klassische Grundlagen (im Sinne allgemeingültiger Grundlagen) sind auch dann ok, sollten aber auch wirklich nur Grundlage sein und du solltest abspringen bevor das klassische Ideal dich "verbildet" hat.

Falls du sogar eine Naturbelterin bist, also eine starke natürliche Prägung mitbringst für eine vollstimmigere Singwise, wie sie die Stile des Pop/Musical/Rock erfordern, dann kann es meines Erachtens sogar sein, daß der klassische Einstieg suboptimal für deine Entwicklung ist. 'Das gilt aber nur, wenn du eine sängerisch/musikalische Begabung bist, nicht wenn du bloss die Bruststimme hochziehst ;-)

Lieben Gruß,
Shana
 
Ich schließe mich meinen Vorrednern an. Wenn es darum geht Grundlagen zu lernen, ist es schnurz ob Klassik oder Pop. Bei den Stilistiken trennen sich dann aber die Wege.
Ich habe auch eineinhalb Jahre lang klassischen Unterricht gehabt. Was das Lernen der Stütze angeht, fand ich den Unterricht bei meiner ersten GL super und für mich am effektivsten (und hab mich nach der für mich schlechten zweiten GL wieder auf die Technik der ersten zurückbesinnt und seitdem keine Probleme mehr und wurd von nachfolgenden GL nicht mehr korrigiert, weil richtig). Für mich persönlich war das aber wahrscheinlich doch zu lang, hatte nämlich schon von vorn herein einige Grundlagen schon gehabt, und habe lange Zeit den Kuppelklang nicht aus meiner Stimme rausgekriegt, weswegen etwas höher gesungene Popsongs bei mir nach Popera klangen. Meine Bruststimme wurde meinem Gefühl nach im Klassikunterricht auch abtrainiert. Ich habe vor dem Gesangsunterricht gerne brustig gesungen und schwächel bei einigen Popsongs nun in der Bruststimme. Seit ich GU für Popularmusik hatte und autodidaktisch lerne, klingt die Stimme nun wieder natürlich und auch die Bruststimme kommt allmählich wieder in besserer Qualität. Zwischendurch hört man aber bei hohen Tönen, dass ich klassisch gelernt habe, aber es klingt nicht mehr nach Popera. Bei Bedarf kann ich auch wieder auf klassisch umschalten. Nur zurück auf Pop klappt nicht immer.
 
Was du berichtest ist interessant liebe Vali.

Ich denke, es kommt sehr stark darauf an, wie die Naturstimme beschaffen ist, welche Grundbegabung vorhanden ist und in welche Richtung jemand gehen möchte.

Manche Stimmen tendieren von Natur aus schon in einen "klassischen" Klang. Man kann das dann verstärken und kultivieren. Und/Oder durch andere Klänge erweitern. Ich bin eigentlich für ein "Und", wobei man sich immer an der natürlichen Tendenz einer Stimme orientiert.

Ich selber hatte als erste Lehrerin ebenfalls eine Klassikerin. Sie war aber nicht so dogmatisch. Ich sagte ihr in meiner ersten Stunde, ich wolle nicht nach Oper klingen ;-) Und sie ließ mich meine Songauswahl selber treffen und zwang meine Stimme nicht ins rein klassische. Sie unterrichtete sicherlich auch kein Belting. Ich bekam bei ihr einfach gute Grundlagen ohne Tendenz. Dafür bin ich ihr im Nachhinein dankbar.

Es spielt aber eigentlich bei einer guten Gesangslehrerin keine Rolle, was sie selber singt und bevorzugt unterrichtet. Jede Gesangslehrerin sollte de Grundlagen der Stimmbldung vermitteln können und diese schließen den Gebrauch von Kopfstimme und Kuppel ei.

Wo man anfängt ist meines Erachtens daher egal und ob die Lehrerin Bandsängerin ist oder Opernsängeri, wenn sie sich auskennt mit Stimmbildung


Shana
 
dankeschöön für eure antworten :)
ich habe mich nun entgültig entschieden & werde mal einen andern gesangsunterricht ausprobieren, da ich das gefühl habe dass mich der gesangsunterricht den ich jetzt habe in die falsche richtung bringt :)
hat vllt noch jemand tipps worauf ich bei einem guten gesangslehrer für rock/pop genau achten muss ?
Liebe Grüße Fiona
 

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