Ist klassische Musik elitär?

  • Ersteller Effjott
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Sehr interresant, du schimpfst über Menschen, die ein sagen wir mal populares verhältnis zu klassischen werken haben und lobst Herrn lindberg in den Himmel, wahrscheinlich hältst du ihn für den besten Posaunisten überhaupt.
Dazu kann ich nur sagen das das rein technisch vielleicht stimmt, musikalisch ist der gute Herr aber eben genauso populär, nicht im Sinne von bekannt, sondern von seiner Interpretation her, wie der Musikgeschmack der nur genießenden " Klassikliebhaber". Ich finde Lindberg vergleichbar mit Karajan, über allem ist ein gleichmachender "schönheits" Flimmer, bei Lindberg klingt Mozart gleich wie Guilmant und auch die eigenen modernen sachen. Unter Posaunisten ein unbestrittener Kritikpunkt, damit ich nicht nur persönlich bleibe: Lindberg spielt an oder aus, mit dauervibrato, entweder oder ?
Sehr fragwürdig finde ich auch seine Kadenzen die meist musikalisch gehaltlos sind und von rein virtuoser Natur sind.
Ist natürlich wie immer alles Geschmackssache, wollte dir nur eine kleine, meiner meinung nach, inkosequenz in deinen, doch auch wertenden, Ansichten aufzeigen.
MFG Felix
 
Was jetzt das populäre Verhältnis mit Lindberg zu tun haben soll is mir ein Rätsel.

Zugegebenermassen bin ich ein Lindbergfan, finde aber auch andere Posaunisten wie Alessi nicht schlechter, auch wenn meine Musiksammlung von Lindberg noch am größten sein dürfte und ich Herrn Alessi noch nicht live erleben durfte.
Alessi nur mal als Beispiel, da er eigentlich immer der erste Name ist der in einer pro-contra-Lindberg-Diskussion fällt.

Mir gings aber auch nciht um die Spielweise, ob das nun ein Lindberg ist oder ein Alessi, du wirst sehr selten auf einem klassischen Sender ein Posaunenkonzert hören. Das reduziert sich schon im Blechbereich allgemein auf die Hornkonzerte von Mozart (das liegt aber daran dass es Mozart ist und nciht weils Horn ist) und das Trompetenkonzert von Haydn. (gleiches wie bei Mozart). Das meinte ich mit dem Vergleich zur Populärmusik, verglichen mit den "Charts" auf Pop-Sendern.
Dass dieses Trompetenkonzert dann vielleicht aktuell von einer Tine Thing Helseth gespielt wird ist eine ganz andere Sache. Und wenn dann mal das David-Concertino gespielt wird, dann wirds vermutlich auch die Lindberg-Version sein. Darum gings mir aber garnicht. Natürlich gibts da populäre Spieler, denen andere weniger "gehypte" nicht nachstehen.

Allerdings sind wir glaub ich nicht mehr so wirklich on-topic.
 
Für mich ist die Klassik leider inzwischen zu stark vergleichbar mit der Populärmusik. Merkt man ja auch wenn man diverse Klassikradios anschaltet. Die spielen dann auch nur nach Standardplaylists wie jedes andere Popradio auch. Oder wie klassikradio.de einen sehr hohen Anteil an Filmmusik.

Aber sobald man ein wenig outside of the box schaut hörts dann schon bei vielen auf.

Da stimm ich zu, wenn wir von der "medialen" Klassik ausgehen. Ich kann Klassikradio nicht hören. Entweder, die spielen Filmmusik (was an sich auch mal sein darf, aber nicht so oft), eigentlich nur Orchestersachen und NUR beliebtes und altbekanntes, oder aber solche GRÖßEN moderner Musik, wie Ludovico Enaudi!

Der ist fast noch schlimmer als Philipp Glass.

Andererseits lobe ich mir da Sende wie SWR 2 (oder 3? Jedenfalls, der mit Klassik).
Der spielt auch sehr viel Kammermusik. Da hörte ich nachmittags auch schon Milhaud und Abends ist auch mal Neue Musik drin. Auch Jazz wird nicht vernachlässigt, man hört da immer wieder interessantes.
Man muss natürlich suchen, aber in den meisten ist es verkommerzialisiert, dass es mir übelst auf den Sack geht.

Diese Echo Klassik Verleihung und die "große Nachtmusik", oder wie das heißt, mit Götz "Hackfresse" Alsmann kann ich mir auch nicht antun. Da geht es nicht mehr um die Musik.

Philippe Jaroussky hat bei der Echoverleihung Alto Giove gesungen:
http://www.youtube.com/watch?v=Og29n0VxhZQ

Die Cembalistin saß wohl nur zur Zierde da.
Und einmal habe ich Rolando Villazon Händel Arien singen hören. Das tat weh...

Aber wir driften sehr vom Thema ab.

Edit: jetzt nicht mehr ;)
 
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Ich stimme Sandstroem im meisten zu, möchte aber noch einmal kurz erläutern was ich meine. Wie du richtig sagst, wenn z.B. das david Konzert irgendwo im Radio laufen würde, dann sicher die Lindberg version. Warum ? Weil alles immer nur "schön" ist, deshalb der vergleich mit Karajan.
Da du dich selbst als Lindbergfan bezeichnest wird es dir wahrscheinlich unmöglich sein, die aufnahmen da hingehend einmal mal zu vergleichen.
Jetzt sind wir wohl wirklich oFF.

Zu unertragbarer "Klassik" im Fernsehen kann ich nur die Jose Carreras Gala empfehlen,
ich dachte ich werd nicht mehr, zu erst Paul Potts, was schon ziemlich zum würgen war (sehr lustig sind die Tänzer dazu =)
und danach David Garret, dann musst ich aus machen ....

MFG Felix
 
Wenn einer der Mods hier mal mitliest, kann er das ganze vielleicht in einen Thread mit dem Titel "Klassik für die Masse" oder so ähnlich auslagern, falls noch weiterer Diskussionsbedarf besteht.

Zu unertragbarer "Klassik" im Fernsehen kann ich nur die Jose Carreras Gala empfehlen,
ich dachte ich werd nicht mehr, zu erst Paul Potts, was schon ziemlich zum würgen war (sehr lustig sind die Tänzer dazu =)
und danach David Garret, dann musst ich aus machen ....

David Garrets Aufnahmen mit diesem synthetischen Orchester waren echt eine Frechheit.
Außerdem geht es bei dem doch echt nicht mehr um die musikalische Struktur oder Interpretation, sondern nur noch um das Tempo und die Angeberei.

Über Paul Potts rede ich hier erst mal nicht, weil wir sonst immer weiter OT gehen...

EDIT: Wenn auslagern, dann natürlich in den Klassikbereich, da passt es dann auch rein.
 
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Nun, ich möchte mich erstmal bei allen entschuldigen denen ich auf den Schlips getreten bin.

Ich hab da auch zwei Meinungen ein wenig durcheinander geworfen. Zum einen das Thema Klassik in den Medien, zum anderen die Leute die sich jede Woche in die Oper setzen, aber aussteigen wenns nen Tick exotisch wird.

Was Lindberg angeht. Ich gehöre durchaus zu den Leuten die ihn gut finden. Ob er der beste ist, keine Ahnung. Daher finde ich auch solche Lindberg vs Alessi Diskussionen doof. Ich denke jeder hat da seinen eigenen Stil. Ich hab auch einige CDs hier von Posaunisten die nicht Lindberg heissen. Die Masse an vorhandenen Lindberg CDs, die wirklich gut sind, und das sind meiner Meinung nach alle, sorgt halt dafür dass er den Großteil meiner Sammlung einnimmt.
Ich bin eigentlich durch seine CDs erst zum Hören von solcher Musik gekommen, habe aber auch nach einigen Jahren dann begonnen auch mal abseits von ihm nach Interpreten zu schauen.
Als ich meine erste CD von ihm als 17jähriger in der Hand hatte, dachte ich sogar kein Mensch könne sowas sonst noch spielen und war dann etwas erstautn als mein Posaunenlehrer auf Nachfrage mir mal eben den ersten Satz vom David vorgespielt hat. Heute hab ich das Teil selber aufm Notenständer liegen. Auch wenns bei mir nicht schön klingt. :D Das mal als Anekdote nebenbei zur subjektiven Einschätzung von Musik.
Ich bin aber gerne für weitere CD Vorschläge offen und nehm diese per PN an.


Ach zum Thema David: Da hab ich z.b. eine Aufnahme von einem deutschen Posaunisten, ich hab aber grad die CD nicht da. 5 Euro in ner Wühlkiste. U.a. sind da noch das Konzert von Sachse, Gräfe und noch ein weiteres drauf. Der Kerl spielt das wirklich super, aber es sind doch kleine Unterschiede erkennbar. Natürlich nimmt man dann die Lindbergversion im Radio. Wobei man beachten muss dass diese zu einer Zeit entstand wo er noch nicht so bekannt war.

Damit möchte ich das Thema aber auch schon belassen.

Aber gut dass das mal verschoben wurde, das passt hier eindeutig besser.

Zum Thema dieses Threads. Ich hab das bisherige nicht gelesen, da ich wie gesagt reingeschoben wurde, werds aber mal nachholen.

Um meine Antwort auf die Eingangsfrage zu geben, ohne den ersten Post gelesen zu haben:

Nein, klassische Musik ist nicht elitär, sondern erhebt nur den (eingebildeten) Anspruch darauf. Das erinnert mich sogar an den Spruch den ich hier irgendwo gelesen habe, dass ein Orchester nix anderes als ne riesengroße Coverband ist. :D

Bin eigentlich am Arbeiten, aber interessantes Thema, werd hier sicher noch weiter mitdiskutieren.

edit: Ach noch was zum Thema Klassikradio. Auch wenn die immer schon nach playlists spielen, was eigentlich fast jedes kommerzielle Radio macht, hab ich das Gefühl dass die erst seit 3-4 Jahren extrem auf den Filmmusik-Zug aufgesprungen sind. Anfangs des Jahrtausends gabs da noch mehr klassische Sachen zu hören.
 
Nein, klassische Musik ist nicht elitär, sondern erhebt nur den (eingebildeten) Anspruch darauf.

Das ist ein oft wiederholtes vorurteil: niemand, der "klassische musik" betreibt, wünscht sich mehr, als von vielen gehört zu werden.
Beethoven wendete sich an die ganze menschheit, Vater Mozart ermahnte seinen sohn, die "langen ohren" nicht zu vergessen, Weber wollte volkstümlich sein, "jungfernkranz" und "jägerchor"wurden zu schlagern, lieder von Schubert zu volksliedern. Verdi wurde symbol der einigung Italiens, seine opernchöre wurden von allen so verstanden.
Nur weil klassische musik "gehört" werden will und nicht nebenbei konsumiert (was heute auch schon üblich ist), womöglich denkanstöße gibt und zuwendung verlangt, ist sie nicht élitär, sie wird es, wenn und weil es so viele faulpelze und "bildungsresistente" gibt, weil mit leichter ware viel geld zu machen, volksmusik versumpft ist, und staat und gesellschaft sich den teufel um vielseitig/musikalische bildung bemühen.
Dass kinder und jugendliche erziehung und bildung als lästig empfinden, liegt in der natur der sache, erwachsene könnten erkennen, dass kunst jeder art, alt oder neu, keine pflicht, sondern - über "unterhaltung" hinaus - bereicherung und geschenk ist, man muss nur zulangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das interessante in dieser Hinsicht ist dass die "Klassiker" die einzigen sind die noch die schon angesprochene und unsägliche Unterscheidung U- und E-Musik machen. Bei anderen wird das ja höchstens noch als Spott bzw. als satirischer Begriff gebraucht.

Ich kann mich noch an meinen Musiklehrer in der Oberstufe erinnern, Klassikfan durch und durch. Er sang auch ständig das Klagelied warum sich so wenig Jugendliche für diese so wunderbare Musikrichtung begeistern und doch nur diese geistlose Popmusik hören.

Aber hat er sich im Gegenzug ein einziges Mal die Mühe gegeben einmal den wunderbaren und verstörenden Klängen eines Aphex Twins zu lauschen? Oder mal King Crimson? Den musikalischen Welten die Tool in ihren Werken konstruiert? Jemals auf Nine Inch Nails Downward Spiral hinab in die Abgründe der menschlichen Seele gewandert?
Es gibt eine so unglaublich reiche Musik und in weitesten Sinne Popkultur dass ein Menschenleben gar nicht reicht um es zu erfassen.
Und trotzdem tun gerade viele Klassiker so als gäbe es nur ihre ernste Musik, vielleicht noch ein paar moderne Klangforscher wie Stockhausen (die wenn man ehrlich ist zwar wichtiges geleistet haben, aber doch viel zu verkopft komponiert haben um zu berühren) und sonst nur seichte Nebenbeimusik.


Dieser elitäre Anspruch der teilweise auch bei Jazzern zu finden ist sicher tief in der Klassik verwurzelt. Aber ich sag mal: Jeder so wie er will.
Nur finde ich es immer ein wenig komisch wenn dann solche Leute über den beschränkten musikalischen Horizont anderer Leute erheben und selber vernagelt sind bis zum geht nicht mehr.

ach du heiliger misst ... aphex twin , king crimson , tool , nin .... und klassik
mehr braucht man nicht zum leben ...lieber matthias du hörst anscheinend genau absolut die gleichen bands wie ich echt...du hast ahnung
ich emphele dir noch
porcupine tree
orbital
seba
wisp
astrobotnia
tycho
und bach

sry passt jetzt nicht ganz hier rein
 
Ich habe nicht davon gesprochen, dass Klassik den "höheren Klassen" vorbehalten ist, ich habe geschrieben, dass genau diese Leute sich gern damit umgeben, weil es öffentlich ist und dass sie sich in Wahrheit einen Dreck darum scheren, wie es vor Ort mit der Ausbildung der jungen Leute in Sachen Musik aussieht. Ich sage das so drastisch, weil ich es so oft vor Ort erlebt habe und mittlerweile einen Ekel empfinde, wenn ich dieses Getue sehe.

Wunderbar, wenn es Dir gelungen ist, ohne Hilfe von irgendwelcher Seite musikalisch voranzukommen. Willst Du damit sagen, dass die Musikförderung für finanziell schwache Kinder dann überflüssig ist?

Ich habe absolut gar nichts dagegen, dass genauso wie in der Klassik auch in Rock und Jazz staatliche Förderung stattfindet.

ich zb bin finanziel schwach oder eher meine eltern
ich komponiere klasische musik seitdem ich 12 bin ...aber ich kann keine noten lesen
habe mir bücher über harmonie lehre gekauft verstehe aber nicht besonders viel.
ich kann mir kein qualitativ hohes instrument leisten
ich habe kein kontakt zu anderen musikern
algemein kann ich nicht viel aus dem internet ziehen
kann mir keinen unterricht leisten
ich baue wohl eher meine eigene musiktheorie auf xD
wo kann ich hingehen um kostenlos gefördert zu werden ??
 
Die Musik an sich ist heute wirklich jedem Zugänglich, YouTube, Google, etc. machen es möglich.

Was allerdings weiterhin elitär bleibt ist der ausführende Part der klassischen Musik. Bei zeitgenössischer Musik ist es völlig normal, dass man mal ein bisschen neben dem Radio hersingt - wer kann das bei der Traviata, ohne hinterher übelste Halsschmerzen zu haben, wenn er nicht zumindest ein bisschen Gesangsunterricht hat/te?

Instrumental- als auch Gesangsunterricht für klassische Musik ist weiterhin vergleichsweise teuer, um selbst nur mittelmäßig bis zufriedenstellende Erfolge zu erzielen sind mehrere Jahre kontinuierliches Üben notwendig. Für den ausführenden Part erfordert diese Musik weit höhere, technische Ansprüche als ein Popsong aus dem Radio (das ist jetzt keine Wertung!) Auch für eine Oper muss man sich Zeit nehmen. Da kann man nicht eben mal den TV anmachen und sich für 30-90 Minuten unterhalten lassen. Meist noch in einer fremden Sprache, also muss man vorher wissen, worum es geht, sich informieren, gibt ja auch nicht immer Text dazu. Es braucht Zeit und die ist heute ebenfalls Luxusware. Von daher kann man schon sagen, dass tendenziell eher hochpriviligierte Leute sich in der Klassik wirklich heimisch fühlen. Wie gesagt, tendenziell.

@möchtegernbach:
Wie komponierst du ohne Transskription? :gruebel:
Wie alt bist du? Schüler? Such dir nen Job. Ich hab damals für Stunden den Ballettsaal geschrubbt. Wer suchet, der findet. Irgendeine Regelung gibt es immer. Es gibt auch Regional-/Schul-/ oder Gemeindechöre bzw. -orchester, die nicht kostenpflichtig sind. Frag da mal nach, vielleicht kann dir dort jemand privat Unterricht geben, wenn du ihm im Garten hilfst oder seinen Kindern Nachhilfe gibst, Babysittest, was auch immer. Um sonst gibt's nichts.
 
Ich bin schon(positiv) erstaunt über diese Ergebnisse:

Bin hierüber etwas überrascht:

Der bekannteste Komponist ist Mozart, ihn nennt jeder Zweite. Dahinter folgen Ludwig van Beethoven (36 Prozent) und Johann Sebastian Bach (23 Prozent). Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid im Juli rund 1000 Deutsche ab 14 Jahren befragt.
Hätte Beethoven mit leichtem Vorsprung vor Mozart erwartet. Es gibt halt keine "Beethoven-Kugeln". :rolleyes:

Bach nur 23%? Zumindest bei Google (Videos) übertrifft er die beiden:

"musik bach": Ungefähr 2.100.000 Ergebnisse (3.260 Ergebnisse)
"musik mozart": Ungefähr 1.870.000 Ergebnisse (3.140 Ergebnisse)
"musik beethoven": Ungefähr 1.360.000 Ergebnisse (2.200 Ergebnisse)

Das stimmt mich etwas versöhnlicher. :)

Viele Grüße
Klaus
 
Um zur eingengsfrage stellung zu nehmen:"Ist Klassische Musik Elitär"
Eindeutig Ja!
Ich bin davon überzeugt...befragt man das Publikum eines Klassichen Konzert´s werden 98% davon ein Musik Instrument spielen.
Ich emphele zu dem Thema unbedingt das Buch "Das wohltemperierte Gehirn"
Um es zusammen zu Fassen. Durch das ständig analysiern und sich befassen mit der Musik, ändert sich die Region im Gehirn mit der man Musik "Denkt oder Hört".
Man wird Analytischer.
Die möglichkeit sich so zu entwickeln hat ein Hartz 4 Empfäger kind nicht.
Ich hab es schon öffters gesagt und behaupte es weiter.
Es muss in dieser Schicht neue Mozarts, Beethovens und Einsteins geben.
Denn es ist bewiesen das sich Dummheit und auch intelligenz nicht vererbt. Im Gegenteil, durch die degression zur Mitte ist es sogar warscheinlich das die Kinder von wenig begaten Eltern selber begabter werden.
Da diese Schatz aber nicht gehoben wird....ist es auch richtig das die Menschheit ihre Geistigen spitzen disziepline verlieren wird. GUT SO!
Erst stirbt die Musik, dann stirbt der Mensch.
 
Ich bin davon überzeugt...befragt man das Publikum eines Klassichen Konzert´s werden 98% davon ein Musik Instrument spielen.
Abgesehen davon dass ich die Zahl eher bezweifeln würde spielt auch in der Metal und Punk-Szene fast jeder selber ein Instrument... was sagt das aus? Das ist völlig normal dass die Leute die sich für Musik begeistern (egal ob Klassik, Hiphop oder Techno) irgendwann anfangen das selber zu machen.

Meine Erfahrung ist mittlerweile dass die elitäre Dünkel eher bei Leuten zu treffen ist die Klassik hören, aber nicht machen. Zumindest die klassischen Musiker die ich kenne haben da einen weit größeren Horizont, auch ein wenig über ihr Genre hinaus.



Du machst dir viel zu viele Sorgen. Klassik ist nicht die einzige Musikrichtung die eine Herausforderung an das Gehirn da stellt, auch andere Genres die von den Kids gehört werden sind anspruchsvoll und komplex. Und wenn ein 17jähriger es schafft eigene Hiphop (oder Rock oder Elektro was auch immer) Stücke zu schreiben zu produzieren hat er imo eine höhere kreative Leistung vollbracht als wenn er einen ein paar hundert Jahre alten Song covern kann...
 
Hallo Mathias,

du hast mich missverstanden.
Ersetz einfach Klssik durch ansprusvolle Musik...dann denk ich dürften wir einer Meinung sen :)
Mir gehts dabei mehr darum das es in der Musik keine Chancengleichheit gibt.
Das Talente nicht gefunden werden, gefördert schon mal garnicht :)
Dabei will ich mit keinem Ton sagen welche Musik besser ist. Klassich oder nicht Klassich.
Gruß
Ralf
 
du hast mich missverstanden.
Ersetz einfach Klssik durch ansprusvolle Musik...dann denk ich dürften wir einer Meinung sen :)
Dann würde ich dir in Grenzen zustimmen - allerdings sehe ich das alles nicht so kritisch. Bildung ist für die die es interessiert dank Internet mittlerweile frei verfügbar, und es interessiert erstaunlich viele.

Ich denke die von außen induzierte "Bebildung" ist nicht das ausschlaggebende.


Wenn man irgendwo eine Förderung ansetzen sollte dann darin dass man einfach mehr Möglichkeiten bietet. Subventionierte Proberäume, Workshops zum Aufnehmen und Produzieren, Auftrittsmöglichkeiten etc.

Wenn man zum Beispiel dem Nachwuchs Klassik verfügbar machen will, dann brauchen wir nicht so drei aus öffentlich bezahlten Geldern Orchester mehr, sondern die die wir haben sollen ihre Aufnahmen endlich mal unter einer annehmbaren Lizenez (Creative Commons zum Beispiel) veröffentlichen. Genau wie das zugrunde liegende Notenmaterial und der Erlaubnis das zu Remixen und in eigenen Filmen und Computerspielen zu verwenden.

Ich sehe da ganz definitiv die Bremse nicht bei den H4- oder sonstigen Kindern und Jugendlichen, so einige von denen sind wenn sie die Möglichkeit dazu haben (oder hätten) kaum zu bremsen (ich muss ich ja nur daran erinnern wie fanatisch ich und meine Freundeskreis geübt haben als wir das erste mal eine Metalband gegründet hatten).
Es sind eher die alten Instutitionen und die Leute darin die eine freie und offene Kultur nicht zulassen, oft weil sie es einfach nicht verstehen.



Das ist auch ein Grund warum ich oft ein wenig zu bissig auf das Gejammer der "Klassiker" dass doch niemand ihre Musik hört, wo sie doch wirklich jede Möglichkeit hätten das zu ändern. Sie haben doch die Gelder, sie haben die Musiker, sie haben nur eine geringe Abhängigkeit vom freien Markt, sie haben den Klotz des Urheberrechtes nicht mehr am Bein - sie haben alle Möglichkeiten ihre Musik für jeden zugänglich zu machen und in einem ganz andere Maße in noch lebendes Kulturgeschehen zu induzieren.
 
Das alles hat interessante aspekte: in Venezuela gehen die kinder und jugendlichen aus den slums gern zu musikunterricht und orchesterproben, da ist es bedeutend angenehmer als daheim. Ein freund von mir leitet eine musikschule am oberen Amazonas und hat regen zulauf.
Zu meinen elementaren erfahrungen zählt das rege kulturelle leben 1945 hinter stacheldraht, vielleicht war Italien besonders begünstigt, weil man nach auflösung der theater, orchester und universitäten diese militärisch wertlosen leute dorthin verfrachtet hatte. Überall standen notdürftig bekleidete grüppchen, hörten vorlesungen, lernten sprachen, hörten jungen sängern wie Fischer-Dieskau zu, und als gar ein akkordeon erklang, standen die landser andächtig schlange, ich habs noch im ohr: die ouverture zu "Dichter und Bauer". Das hörte schlagartig auf, als es mehr zu essen und spielkarten gab.
Nach dem krieg gab es mehr theater und konzerte in Deutschland als je zuvor, in behelfsräumen, aber in vorzüglicher qualität, der flüchtlingsstrom aus dem osten war eine bereicherung.
Es wäre töricht, solche zeiten zurückzuwünschen, aber es zeichnen sich zusammenhänge ab: was mit mühe und arbeit verbunden ist wie hochleistungen in musik und auch sport, gedeiht nicht überall, da müssen wir "importieren" (sogar in die nationalmannschaften). Sich zurücklehnen, stöpsel in die ohren stecken und hecheln, ist bequemer.
 
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Nun Ja ich kann es euch aus eigener Erfahrung berichten.
Meine Mutter war aufstockerin, Alleierzihende Mutter von 2 Kindern. Diese gruppe stellt auch heute noch 1/3 der H4 empfänger.
Ich habe früh talent zu musizieren gezeigt. Meine Tante schenkte Mir eine Gitarre mit Kurs. Meine Mutter hat sie nach ein paar Monaten weg geworfen. weils sie genevt hat :)
Also es müsste schon angebote in den Kindergärten geben. Gibt es aber nicht.
Die förderung läuft heute nachmittags ab. Und es ist ein Bildungswettlauf.
Die die es sich leisten können stopfen ihre Kinder damit voll.
Ein hatz 4 Empfänger kann sich A nicht eine anständige Gitarre leisten, die mein Sohn hat. B.) Nicht die 50€ im Monat Unterricht. Und selbst wenn..... dann fehlt das Geld führ Schulförderung usw. usw.
Du must davon ausgehen das Du weisst wie du dir Bildung verschaffst. Das weiss aber nicht jeder.
Auch ne Flatrate fürs Internet ist heute nicht für jeden erschwinglich.
H4 Emfänger bekommen ca. 2,50€ an Tag um Ihre Kinder zu ernähren !
Selbst das Bundesverfassungsgericht hält das für Asozial.
Da kann man nun wirklich nicht von Chancengleichheit sprechen.
Ist aber in vielen Staistiken bewiesen. Das geht sogar so weit das H4 Empfänger öfter fehlgeburten haben wie Reiche.
Kann euch die Quellen gerne nennen.
_________________________________

@Günter Sch.
Ich geb Dir in vielen recht. Das ist dem Menschen aber nicht angebore. Er erlernt es.
Und die Frage ist was ist die Lösung. Import? Was machen wir mit unseren Problemen? Lösen oder Exportieren?
Die Argumentation die sind alle zu Faul...hatten wir schon...damals war die lösung, Arbeitslager.
Behüte uns Gott solche Fehler zu wiederholen. Ich will damit nur sagen bestimme Argumente laufen auf immer gleiche Lösungen hin. Das sollte man beim vorbringen der Argumente schon bedenken.
 
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Da hat sich aber zum Glück schon einiges Positive getan in den letzten Jahren , auch in Deutschland.
Unter der Devise "Jedem Kind ein Instrument" gibt es seit 2003 (Bochum als Modellprojekt) Bestrebungen staatlicherseits an allgemeinbildenden Schulen im Ruhrgebiet, die Chancengleichheit für alle Kinder darstellt.
Wenn dieses Projekt, deren Ergebnisse noch erforscht werden, zu positiven Bewertungen kommt, wird es möglicherweise bundesweit angewendet (zumindest besteht die Hoffnung).

Man sieht am Verlauf der Jahre seit 2003 die enormen Zuwachszahlen bei den Kindern, die ein Instrument erlernen.
Leider gibt es diese kostenlose Weiterbildung am Instrument nicht bei Musikschulen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Jedem_Kind_ein_Instrument
 

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