Ist klassische Musik elitär?

  • Ersteller Effjott
  • Erstellt am
Das steht im Artikel unter "Finanzierung": Bund, Land und Kommunen sowie die Treuhand beteiligen sich dabei mit Geldern in verschiedener Höhe, Spenden kommen dazu. Man kann nur hoffen, dass das ausreicht und in diesen Zeiten der Einsparungsmaßnahmen nicht wieder gestrichen wird.
 
Naja, eigentlich hat es mit diesem Thema agr nichts zu tun - und das Stichwort "Hartz IV" hast du in diesen Thread gebracht, und ehrlich gesagt hat es mich da auch schon gestört, dass du da so auf die indiviudelle finanzielle Situation thematisierst. Ich glaube kaum, dass Kinder in finazschwachen Familien musikalisch besser gefördert werden, wenn die Familie 100€ mehr im Monat bekommt.
 
Ich weiß nicht, ob das hier so richtig reinpasst, aber ich erzäls trotzdem einfach mal.

Ich gehe in einer relativ kleinen Stadt auf ein großes Gymnasium. Die meisten Leute dort müssen durchaus nicht am Hungertuch nagen, wenn auch natürlich längst nicht alle mit goldenem Löffel aufwachsen (ich übrigens auch nicht). Trotzdem würde ich sie, auch aufgrund der Schulform, die sie besuchen, zu einer elitären Gemeinschaft zählen.
Wenn ich dort nun aber erzähle, dass ich mich für klassische Musik interessiere, sie selber höre, wenn auch nicht ausschließlich, sie auch selber spiele, werde ich doch recht häufig mit merkwürdigen Blicken und Aussagen gestraft und muss mich recht häufig gegen Vorurteile auflehnen, die behaupten Klassik sei langweilig und nur etwas für Streber.
Es gibt aber auch die andere Seite, nämlich, dass sich immer auch jemand mit den gleichen Interessen findet. Das habe ich getan.
Ich will damit sagen, dass man nciht pauschal sagen, meiner Meinung nach, ob klassische Musik elitär ist oder nicht. Ich bin vielleicht das Gegenbeispiel dafür, oder mein Freund. Andere Schüler unterstützen die These. Aber ich glaube, dass es auch viel von einem selbst abhängt. Kann ich mich für Dinge begeistern, die nicht jeder mag? Bringe ich auch den Mut auf dazu zu stehen? Das fordert oft eine gute Portion Selbstbewusstsein und Wissbegierde.
Und um Wissbegierde zu wecken, braucht man kein Geld. Außerdem gibt es genug Medien (youtube etc.), die auch für Hart 4 Empänger "zugänglich" sind.
Auch im Musikunterricht wird doch recht viel klassiche Musik durchgenommen, zumindest hier bei uns, sodass man, wenn man einigermaßen vorbehaltslos in den Unterricht geht, eine Menge dort lernen kann.
So...ich hoffe, ihr versteht was ich sagen will :rolleyes:
 
In dieser materie, "musik für alle!" habe ich zeitweilig bis über die ohren gesteckt, so dass ich den pädagogischen optimismus nicht teilen kann, ihm aber auch nicht widersprechen will.
"Steuermann, nicht ruderknecht!" wollte Liszt sein, aber vielen löblichen bestrebungen wirkt eine starke strömung entgegen. Ein detail hat Ralf genannt: bei beengten wohnverhältnissen wird musik als lärm empfunden.
 
Denn es ist bewiesen das sich Dummheit und auch intelligenz nicht vererbt.

Ich wäre mir da nicht so sicher...

H.GODDARD untersucht 1921 eine weitverzweigte Familie, die auf einen
Stammvater zurückging. Dieser Mann hatte aus einer Beziehung mit einem
schwachsinnigen Mädchen und aus seiner Ehe mit einer normal intelligenten Frau mehrere Kinder.
Von den 189 eruierbaren Nachkommen der schwachsinnigen Frau waren nicht weniger als 143 intellektuell unterbegabt, von den 496 Nachkommen der Ehefrau zeigt kein einziger einen Schwachsinnsdefekt.
Begabung und Intelligenz vererbbar!?
Quelle: www.create.sriedmann.com/psycho/Intelligenz.pdf
... und würde mich eher an diese Aussage halten:

In der Psychologie besteht heutzutage breiter Konsens, dass sowohl Vererbung als auch Umwelteinflüsse bei der Intelligenzentwicklung eine Rolle spielen. Uneinigkeit herrscht allerdings darin, in welchem Umfang die einzelnen Faktoren relevant sind.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenz#Ursachen_f.C3.BCr_Intelligenzunterschiede
...Klotz des Urheberrechtes nicht mehr am Bein...
...sollen ihre Aufnahmen endlich mal unter einer annehmbaren Lizenez (Creative Commons zum Beispiel) veröffentlichen. Genau wie das zugrunde liegende Notenmaterial und der Erlaubnis das zu Remixen und in eigenen Filmen und Computerspielen zu verwenden.
...
Es sind eher die alten Instutitionen und die Leute darin die eine freie und offene Kultur nicht zulassen, oft weil sie es einfach nicht verstehen.

Warum sollten die Kreativen die Ansicht der Nachahmer verstehen, sich Ideen zu klauen und damit ungefragt, an den Urhebern vorbei, Geld zu verdienen?
Die Schöpfungen nahezu der gesamten Musikgeschichte stehen den Nachahmern zur freien Verfügung mitsamt dem Notenmaterial, das heute durch das Internet sogar kostenlos zur Verfügung steht.

Doch zurück zum Thema, das sich mit dem Beiträgen von Günter Sch. (Venezuela) und Effjott (JeKi) sehr gut verbinden läßt:

Klassik ist elitär? Nicht in den Straßen von Caracas. Venezuela kämpft mit Musik gegen Gewalt und Kriminalität.
(90 Prozent aus schwierigen Verhältnissen)
Quelle: http://www.focus.de/schule/dossiers...gewalt-instrumente-zum-erfolg_aid_356326.html
Weiteres zum Thema: Lieber eine eigene Geige als eine geklaute Handtasche.

Auch in Deutschland erkannte Prof. Dr. Christian Pfeiffer (Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen):

"Musik ist eine Schutzimpfung gegen Kriminalität."

Wie der Neurologe Altenmüller aus eigenen Studien schließt, "sollen Kinder nicht Musiktheorie lernen, weil das nichts bringt". Wichtig und hilfreich sei aber, daß sie selbst Musik machten freilich ohne Druck, wie er betont.
Quelle: http://www.berlinonline.de/berliner...p.fcgi/1998/0923/wissenschaft/0003/index.html
An der Stelle wäre ich mit Matthias T. einig:

Und wenn ein 17jähriger es schafft eigene Hiphop (oder Rock oder Elektro was auch immer) Stücke zu schreiben zu produzieren hat er imo eine höhere kreative Leistung vollbracht als wenn er einen ein paar hundert Jahre alten Song covern kann...

Die unten zitierten Probleme wurde glücklicherweise durch die elektroakustische Klangerzeugung entschärft, sprich Kopfhörer und Keyboard oder E-Gitarre.

Meine Tante schenkte Mir eine Gitarre mit Kurs. Meine Mutter hat sie nach ein paar Monaten weg geworfen. weils sie genevt hat :)
Günter Sch.;4860085 schrieb:
bei beengten wohnverhältnissen wird musik als lärm empfunden.

Viele Grüße
Klaus
 
Leider gibt es diese kostenlose Weiterbildung am Instrument nicht bei Musikschulen.

Noch nicht, aber aktuell gehen doch Ursula von der Leyens Vorschläge für Sachleistungen für Hartz IV-Empfänger verstärkt durch die Presse. Dazu hat sie sich im April in einem Interview in der Rheinischen Post schon mal geäußert:

Frage Wie gehen Sie mit Familien um, die mit ihrem erarbeiteten Einkommen nur knapp über den Hartz-IV-Sätzen liegen. Sollen diese Familien die 500 Euro im Jahr für die Musikschule weiter selbst bezahlen?

von der Leyen [...]die gesamtgesellschaftliche Aufgabe bleibt, auch den Kindern von Geringverdienern den Zugang zu mehr Bildung zu ermöglichen. Hierüber spreche ich mit den Ländern und Kommunen und spüre eine große Offenheit und Aufmerksamkeit für das Thema.

Frage Wie sollen die Hilfen für die Kinder konkret organisiert werden?

von der Leyen Genaue Konzepte werden bis zum Herbst erarbeitet. Denkbar ist zum Beispiel, dass jedes Kind aus einer Hartz-IV-Familie mindestens ein Angebot pro Woche bekommt – sei es der Sportverein, sei es die Musikschule oder sei es eine andere Förderung.

Da wird es also voraussichtlich im Herbst Vorschläge dafür geben, wie Kinder aus Hartz-IV-Familien an Musikschulen unterrichtet werden können.

Die Frage ist IMHO eher, ob sie das auch wollen. Meine Erfahrung als JeKi-Lehrer sieht eher so aus, daß Kinder die musikalische Sozialisierung ihrer Eltern widerspiegeln, bewußt oder unbewußt. Wenn ein Kind im Elternhaus nicht vorgelebt bekommt, daß man Musik lieben kann, dann steht man im Musikunterricht weitgehend auf verlorenem Posten.

Harald
 
Auch in Deutschland erkannte Prof. Dr. Christian Pfeiffer (Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen):
Nur am Rande als Anmerkung: Mit einem Vollidioten wie Pfeiffer (das sage ich bewusst) würde ich allgemein nicht argumentieren. Der Typ hat in den letzten Jahren mehr dümmlichen Schwachsinn abgelassen als es dieses Forum in seiner kompletten Betriebszeit.


Auch wenn er in dieser Aussage mal ausnahmsweise mal nicht ganz neben er Spur liegt. ;)
 
...Noch nicht, aber aktuell gehen doch Ursula von der Leyens Vorschläge für Sachleistungen für Hartz IV-Empfänger verstärkt durch die Presse.
Da wird es also voraussichtlich im Herbst Vorschläge dafür geben, wie Kinder aus Hartz-IV-Familien an Musikschulen unterrichtet werden können.

...Die Frage ist IMHO eher, ob sie das auch wollen. Meine Erfahrung als JeKi-Lehrer sieht eher so aus, daß Kinder die musikalische Sozialisierung ihrer Eltern widerspiegeln, bewußt oder unbewußt. Wenn ein Kind im Elternhaus nicht vorgelebt bekommt, daß man Musik lieben kann, dann steht man im Musikunterricht weitgehend auf verlorenem Posten.

Harald

Stimmt, von der Leyen wurde gestern Abend im TV dazu befragt und äußerte den Gedanken, sowas wie eine "Bildungscard" für Kinder aus sozial schwachen Familien zu entwickeln, die dann auch zu Unterricht auf einem Instrument berechtigen würde. Eine prima Idee!

Die fehlende musikalische Sozialisation im Elternhaus bei vielen Kindern aus ärmeren Familien ist leider wohl noch ein starker Hemmschuh, das merke ich beizeiten auch im Musikunterricht an einer allgemeinbildenden Schule.

Allerdings habe ich seit einigen Jahren bemerkt, dass vor allem Mädchen aus diesen Schichten ein zunehmend großes Interesse am Singen haben (eher so in Richtung Pop und Charts), das sich vorwiegend aus TV-Sendungen wie MTV, Viva u.ä. speist.
Eine relativ große Menge hat durchaus Talent für's Singen, wenn sie denn einmal die Hemmungen, vor anderen zu singen, abgelegt haben.
Hier sehe ich auch eine Chance für die Zukunft.
 
Ich weiß nicht, ob das hier so richtig reinpasst, aber ich erzäls trotzdem einfach mal.

Ich gehe in einer relativ kleinen Stadt auf ein großes Gymnasium. Die meisten Leute dort müssen durchaus nicht am Hungertuch nagen, wenn auch natürlich längst nicht alle mit goldenem Löffel aufwachsen (ich übrigens auch nicht). Trotzdem würde ich sie, auch aufgrund der Schulform, die sie besuchen, zu einer elitären Gemeinschaft zählen.
Wenn ich dort nun aber erzähle, dass ich mich für klassische Musik interessiere, sie selber höre, wenn auch nicht ausschließlich, sie auch selber spiele, werde ich doch recht häufig mit merkwürdigen Blicken und Aussagen gestraft und muss mich recht häufig gegen Vorurteile auflehnen, die behaupten Klassik sei langweilig und nur etwas für Streber.
Es gibt aber auch die andere Seite, nämlich, dass sich immer auch jemand mit den gleichen Interessen findet. Das habe ich getan.
Ich will damit sagen, dass man nciht pauschal sagen, meiner Meinung nach, ob klassische Musik elitär ist oder nicht. Ich bin vielleicht das Gegenbeispiel dafür, oder mein Freund. Andere Schüler unterstützen die These. Aber ich glaube, dass es auch viel von einem selbst abhängt. Kann ich mich für Dinge begeistern, die nicht jeder mag? Bringe ich auch den Mut auf dazu zu stehen? Das fordert oft eine gute Portion Selbstbewusstsein und Wissbegierde.
Und um Wissbegierde zu wecken, braucht man kein Geld. Außerdem gibt es genug Medien (youtube etc.), die auch für Hart 4 Empänger "zugänglich" sind.
Auch im Musikunterricht wird doch recht viel klassiche Musik durchgenommen, zumindest hier bei uns, sodass man, wenn man einigermaßen vorbehaltslos in den Unterricht geht, eine Menge dort lernen kann.
So...ich hoffe, ihr versteht was ich sagen will :rolleyes:

Ganz interessant was du da schreibst.
Es zeigt wie uninformiert die Gesellschaft zu dem Thema ist. du kannst ja nichts dafür. gestern noch wr ein Bericht im Fernsehn. Hartz 4 empfänger können sich selbstverständlich keinen PC leisten!
Das geht mit dem Regelsatzt nicht. Oder anders gesagt wir stellen Ihnen nicht das geld zur verfühgung um sich so zu informieren wie du es kannst. Und da beginnt schon die Chncen ungleichheit.
Klar kann ein Kind vielleicht in die Städtische bibliothek gehen und wenn er glück hat kommt er auch schon nach 2 Stunden an einen PC mit internet anschluss....ohne die möglichkeit was auszudrucken natürleich ;-) Aber all das musst du nicht machen!
____________________________

@klaus111
Also mit der vererbung von Intelligenz ist es bewiesen das es dort die degression zur mitte gibt.
Die Quellen werd ich dir heute Abend gerne raus suchen.
Das bedeutet das wenn du eine 1 würfelst dann komm als nächstes warscheinlich eine höhere Zahl. Wenn 2 wenig begabte Menschen ein Kind bekommen ist das kind warscheinlich Intelligenter. Und umgekert, sind die Eltern hochbegant sind die Kinder es warscheinlich nicht.
Das ist Stand der Wissenschaft. Und betrift den Teilaspekt der verebung von Talenten. Natürlich kommt da noch weitere Aspekte hinzu....prägung, Erziehung aber vor allem auch Förderung.
Also die ausgangsposition der Unterschicht vom der vererbung her ist eigentlich so das sie aufsteigen müssten.
Die Gesellschaft ist aber so das sie den Unterschicht Kindern eine wesentlich schlechtere förderung zugesteht, was dazu fürt...was auch bewiesen ist das es in Deutschland eine schlechtere durchlässigkeit gibt als wie in Indien...wo es ja bekanntlich ein Kasten Systhem gibt.
Eigentlich eine Schande für unsere Gesellschaft. Aber symtomatisch für den Mensch. So wie alle anderen Tiere auch sorgt er zuerst für seine Brut.

Das Beispiuel mit meiner Gitarre hast du im übrigen nicht verstanden.
Es geht um das Problem wenn ein mehr begates Kind bei völlig unterdurchschnittlich belichteten Eltern auf wächst. Dann kann und muss die förderung schon im Kindergarten einsetzten.

Mein Sohn ist seit er 4 ist in der Musikalischen früherziehung.
Seit er 5 ist spielt er Gitarre und lert dadurch Noten.
Das kann einer der weniger verdient nicht leisten.
Und einer der dummer ist wird hier nie die prioritäten setzten....er kauft seinem Kind lieber ne Playstation.
Hier müssen wir die Gesellschaft verantwortung übernehmen.
Solidarität heisst doch nicht nur das sich der starke für den schwachen einsetzt. Auch der schlaue sollte sich für den dummen ensetzen!
Wenn wir die Talente bergen wollen....wenn wir aber nur unsere Mittelstandskinder vor den emporkömmlingen schützen wollen...dann dürfen wir uns nicht beschwerden das unsere Zeit keinen Mozart herforgebracht hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hartz 4 empfänger können sich selbstverständlich keinen PC leisten!
Das geht mit dem Regelsatzt nicht. Oder anders gesagt wir stellen Ihnen nicht das geld zur verfühgung um sich so zu informieren wie du es kannst. Und da beginnt schon die Chncen ungleichheit.
Klar kann ein Kind vielleicht in die Städtische bibliothek gehen und wenn er glück hat kommt er auch schon nach 2 Stunden an einen PC mit internet anschluss....ohne die möglichkeit was auszudrucken natürleich ;-) Aber all das musst du nicht machen!

Seltsam, dass einige, eigentlich alle Hartz-IV-Empfäger,die ich kenne, bestens ausgestattet sind. Mit PC, Internetanschluss, TV etc.
Davon abgesehen sollte youtube nur ein Beispiel sein. Wenn man sich für etwas wirklich interessiert, dann findet man immer einen Weg es sich zu beschaffen. Sei es bei Freunden, zu Hause, oder, wie du sagst in der Bibliothek.
Es gibt soviele unterschiedlich Möglichkeiten.
 
@foreverborussia
Natürlich gibt es Hartz 4 Empfänger mit einem PC und Internetanschluss. Die waren ja nicht alle immer Hartz 4 Empfänger!
Ich nenn da immer ein Beispiel...in einem anderen forum sagte mal einer .... die können aber Silvester alle massig Böller in die Luft jagen...denen kann es also gar nicht so schlecht gehen.

Meine Mutter hat oft uns kinder zuerst essen lassen und dann danach die reste gegessen weil es so knapp war. Das hat niemand gesehen. Wenn wir uns dann einmal im Jahr wie normale Menschen fühlen wollten und dann Böller für 10 Dm in die Luft gejagt haben...das haben dann alle gesehen.

Aber ich will gar nicht behaupten das alle Hartz 4 Empfänger Hungern.
Meine Schulkammeraden haben damals immer gesagt ...in Deutschlag verhungert schon keiner....und das reicht?
In unserem Grundgestzt steht an erster stelle: Die würde des Menschen ist unantastbar ! Sie zu schützen ist aufgabe aller staatlicher gewallt.
Reicht da da man nicht verhungert? Ich rede über Chancengleichheit! Jedes Hartz 4 Kind sollte einen PC und einen Internetanschluss haben!
Jeder Kind sollte die möglichkeit haben dort gefördert zu werden wo es Talent hat.
Und das Geld dafür ist für banken da aber nicht für unsere Kinder.
 
Wir sollten in diesem Thread aber bei der Ausgangsfrage bleiben und keine allgemeine Diskussion über die Lage von Hartz 4- Empfängern entfachen, das gehört dann in den OT-Bereich "Politik, Gesellschaft".
 
@Effjott
Ich denke die Dinge gehören alle zusammen.
Mann kann Sie nicht getrennt Diskutieren.
Wenn man Fragt warum Klassik Elitär ist muss man auch beschreiben warum.
Dazu gehört naturlich zu erläutern warum eine Ganze schicht keinen zugang zur Klasiik hat.
Warum eine ganze schicht bis auf ausnahmen gar keine Chance hat überheupt ein Musikstudium zu absolvieren.
Und .... wie in so vielen Foren stößte man in den Elitären Musiker kreisen damit erst mal auf unverständniss. Deshalb muss man viel drum herum erklären. Wenn man Bspw weiss das es sehr warscheinlich ist das der Hartz 4 regelsatz bei Kinsdern nicht für die Enährung reicht. Und das schon seit Jahren. dann kann man sich auch die Frage beantworten wieviel dann für Musik übrig bleibt.
Alles hängt mit allem zusammen!
 
...Mann kann Sie nicht getrennt Diskutieren.

...Wenn man Fragt warum Klassik Elitär ist muss man auch beschreiben warum.

[/B]

1. Die Frage in diesem Tread lautet aber gar nicht "Warum Klassik elitär ist", sondern sie ist offen gestellt: "Ist klassische Musik elitär"?
In Deiner Fragestellung steckt bereits eine Antwort drin, die Deine Meinung wiedergibt. Das ist soweit auch völlig in Ordnung, allerdings kommen andere User (da schließe ich mich ein) zu einer ganz anderen Antwort.

2. Ebenfalls sehe ich durchaus die Möglichkeit bei dieser Diskussion, allgemeine Bedingungen und Lebensumstände nur insoweit zu thematisieren, als sie für das vorgegebene Thema eine Rolle spielen.
In Deinem Post #155 gehst Du in keiner Weise auf unsere Fragestellung hier ein, sondern schilderst ganz allgemeine Erlebnisse.

3. Das Thema hier ist auch nicht eingeschränkt auf den Aspekt einer bestimmten Herkunft von Kindern (z.B. aus finanzschwachen sozialen Schichten), sondern gilt ganz allgemein für den Umgang mit klassischer Musik, sowohl bei Kindern und Jugendlichen, als auch bei Erwachsenen.
Dabei kommt natürlich auch die Benachteiligung von Kindern aus armen Verhältnissen zur Sprache und was man (der Staat und wir Individuen) dagegen tun kann. (s. Posts #150, #151)
 
Hi Effjott

zu 1.) Klar also ist es kein abschweifen von mir, sondern nur die darstellung meiner Meinung. Die du natürlich nicht teilen musst.

zu 2.) Ich habs doch in meinem Beispiel geschildert das allegemeine lebensumstände unbedingt eine auswirkung auf Kultur haben. Aber ich bin überzeugt das weisst du auch.

zu 3.) Jepp das ist es nicht. Also will ich den Ansatz erweitern.
Ich habe ja den Ansatz mit der degeression zur Mitte erklärt.
Diese degression erklärt nicht nur warum es unbedingt Talente in der Unterschicht geben muss. Sie erklärt auch warum es immer weniger Talente in der Elite geben muss.
Um es mal etwas zugespitzt zu sagen "Unsere Eliten degenerieren Geistig immer mehr".
Und der Grund warum sie noch die Elite sind ist nur weil man aufgrund von schlechte Leistung heute nicht mehr absteigen kann. Das Kapiat vermehrt sich muter weiter egal wie blöd sein besitzer ist.
Wir haben also eine vergessene Unterschzicht und eine degenerierte Elite.
Herzlichen glückwunsch Menschheit :)
Klassiche Musik ist da nur ein frühwarn systhem.

Ach ja und die Mittelschicht die immer am stärksten aufstigs Motiviert war stirbt aus....hat das nicht schon mal einer vorhergesagt? Wie hieß der noch?

Und was man dagegen tun kann, hab ich ja schon beantwortet. Frühe förderung schon ab dem Kindergarten.
Zum Thema Individuell, bin ich der meinung das es nicht sein darf das die Förderung von almosen einzelner abhängen darf. Wo kommen wir da hin. Heute hat da einer Lust zu spenden dann gibts Musik unterricht, morgen hat der keine Lust mehr dann gibts kein Unterricht mehr.
Nein ich würde es als eine ernidrigung ansehen wenn das Bildungssythem von almosen gespeist würde.
Das ist ein Suppenküchen Staat den wir da aufbauen. Vor jahren haben wir deshalb noch die USA belächelt, jetzt haben wir es schon selber. Bei uns nennt man das dann Tafel oder Bürgerliches Angagement.
Ich sag dazu ein ungerechtes Systhem stützen und dann auch noch spaß beim Pflästerchen kleben haben. Nein Danke!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat Post #157:


„Wenn man Fragt warum Klassik Elitär ist muss man auch beschreiben warum.“

Hier klingt es aber so, als ob das nicht nur Deine Antwort ist, sondern als ob es die allgemeine Fragestellung hier gewesen sei.

Dass die Lebensumstände und damit natürlich auch die finanzielle Situation Auswirkungen auf das Kulturschaffen von Menschen haben, sehe ich ganz genauso wie Du.
Nur sehe ich es insofern anders als Du, dass nicht allein die materielle Situation des einzelnen oder der Familie dafür ausschlaggebend ist. Es gibt sehr wohl Leute, die aus weniger betuchten Familien stammen und mit eigenem Einsatz, Durchhaltevermögen und Talent ohne finanzielle Förderung durch staatliche Stellen ihren Weg in der Musikszene erfolgreich gegangen sind.

In Deiner Beschreibung und Analyse der heutigen Gesellschaft in Deutschland stimme ich weitgehend zu. Dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinanderklafft, dass die Mittelschicht mehr oder weniger vom Aussterben bedroht ist, dass vom Sozialstaat immer weniger übrig bleibt, all das ist traurige Wirklichkeit.
Auch die Tatsache, dass amerikanische Verhältnisse sich in unserer Gesellschaft mehr und mehr ausbreiten, ist gewiss keine Verbesserung unseres menschlichen Daseins hier in unserem Land.

Allerdings bin ich in einer Sache völlig anderer Meinung: Individuelle Verantwortung, Initiativen einzelner (Sponsoren, Förderer) sind meines Erachtens nicht nur lobenswert, sondern außerordentlich wichtig für das Fortbestehen unserer Gesellschaft. Wer nicht lernt oder lernen will, selbstverantwortlich zu handeln, selbständig sein Leben zu gestalten, wer immer nur den Staat und die öffentliche Gesellschaft für die eigenen Lebensumstände zur Verantwortung zieht, der muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er entweder nicht positiv an Verbesserungen der gesellschaftlichen Verhältnisse interessiert ist oder einfach zu bequem ist, sich zu engagieren.

Soweit war das auch OT.

Kinder sind natürlich von solchen Überlegungen noch weit entfernt und offen für Einflüsse aller Art.
Bezogen auf Musik und Ausbildung in unserer heutigen Gesellschaft heißt das für mich: Weil der Staat es nicht schafft, Kinder und Jugendliche angemessen mit finanziellen Mitteln zu fördern, bleibt es doch hängen an einzelnen Personen, Gruppen, Sponsoren u.ä., die sich darum kümmern, auch im finanziellen Bereich.

Ob ich das gut oder schlecht finde, ist eine Sache; eine andere Sache ist, dass es die reale gegenwärtige Situation ist, an der sich wahrscheinlich über die nächsten Jahrzehnte wenig zum Positiven ändern wird.

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[/FONT]
 
Es gibt eiserne notwendigkeiten: wer instrumental-solist und ein meister seines faches werden will, muss üben, üben, üben - - - -das geht nicht, wenn drei geschwister im gleichen raum ihre hausaufgaben machen wollen oder ein vater müde von der schicht kommt.
Virtuoses spiel ist artistik oder spitzensport zu vergleichen, stundenlang die gleiche übung, bis sie sitzt. Im zirkus ist platz dafür, und vormittags sind keine vorstellungen. Musikhochschulen bieten einzelzellen an, ein wahrer horror! Beste lösung, man sei umsichtig bei der wahl seiner eltern wie jener junge mann, zu dessen début ich nach Mailand eingeladen wurde. Er spielte schwierigstes répertoire, technisch glänzend, übte täglich 8 stunden, aber wo? Die villa seiner eltern am Gardasee war 200 m von der nächsten entfernt.
Paganini und Liszt zogen sich nach ersten wunderkind-erfolgen 2 jahre zurück, um an ihrer technik zu feilen, davon zehrten sie ihr leben lang.
Andererseits werden nicht alle kinder von villenbesitzern musiker, aber sie hätten die möglichkeit, sogar platz für einen flügel - - - - - - -

Zugang zu kunst und wissenschaft hat heutzutage fast jeder, dass nicht jeder ihn nutzt, ist ein anderes kapitel.
 
Günter Sch.;4868151 schrieb:
Musikhochschulen bieten einzelzellen an, ein wahrer horror!


Wenn sie denn mal frei sind und nicht vollgestopft von Asiatischen Großfamilien ;) .

Aber da stimme ich dir zu. Ich glaube nicht, dass ich soviel Musik hätte machen können, wenn ich noch Geschwister hätte, oder früher nicht sehr lange in einem sehr schalldichten Haus gewohnt hätte.
Bei manchen Geschwistern gehts. Da ist entweder Geld da, oder ein Geschwisternteil verfolgt keine Musikerambitionen und stört sich nicht an der Musik beim lernen.
Und manche Musikschulen und Konservatorien bieten da übrigens ganz ordentliche Rabatte und Zuschüsse, so dass auch Bruder oder Schwester ein Instrument erlernen
können.

Und zu einem anderen Punkt: Ich finde musikalische Aufklärung ist auch bei den Eltern nicht verkehrt...
 
Klassische Musik ist nicht elitär. Sie ist es nie gewesen. Seit es Tonträger gibt, und Rundfunk, hat sich jedoch ihre Präsenz in der Öffentlichkeit relativ zu anderer Musik verringert. Zeitgenössische Klassik wird sogar viel zu wenig gefördert. Produzenten, Medienbonzen und Veranstalter sehen leider nur das Geld, und da verlassen sie sich auf einfache und alt bewährte Mittel.
 

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