Wie finde ich die kopfstimme?

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Tupacshakur
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Hey leute ich habe das problem wenn ich singe das ich nicht zur kopfstimme komme. Wenn höhere tonlagen kommen wechsel ich ins falsett, meine kopfstimme kann ich irgendwie gar nicht finden. Die kopfstimme soll man ja durch vibrationen im kopf spüren können. Irgendwie komme ich einfach nicht zu dieser kopfstimme.

Wie kann ich die kopfstimme finden?

Achja, noch eine frage. Wie weiss ich ob ich die mischstimme einsetze? Wie fühlt sich die mischstimme an? Ich glaube das ich oft in der mischstimme singen, bin mir aber nicht sicher :rolleyes:
 
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Wie definierst du denn den Unterschied zwischen Kopfstimme und Falsett? :gruebel: Es gibt da nämlich keine einheitliche Definition. Unter den verschiedenen umherschwirrenden Varianten von Definitionen ist für mich folgende am plausibelsten: Kopfstimme und Falsett sind rein technisch gesehen das gleiche - von den Stimmlippen bewegen sich nur noch die äußeren Schleimhautbereiche. Aber bei einer Person, deren Stimme im Allgemeinen und die Kopfstimme im Besonderen nicht trainiert ist, pfeift viel Luft ungenutzt raus und die Stimme klingt dünn, leise und kraftlos. Und das nennt man dann Falsett.

Eigentlich ist das ähnlich "sinnvoll" als würde man bei einer untrainierten Bruststimme sagen: "Er singt im Biecett" (vom italienischen Wort für "schräg" abgeleitetes Fantasiewort. [Anmerkung der Redaktion];))
Man sagt statt so einem Blödsinn eben einfach: "Seine Bruststimme ist untrainiert". Ich würde mir wünschen, dass sich das auch für die Kopfstimme (besser: Randstimme) durchsetzen würde. Viel Hoffnung mache ich mir da allerdings nicht. Alte Laster sind zäh...

Dieser kleine Exkurs nur mal als Basis, um herauszufinden, was für ein Problem du überhaupt (vermeintlich) hast. Es zeigt dir jedenfalls, dass du deine Kopfstimme wahrscheinlich nicht finden, sondern trainieren musst.

Zum Thema Mischstimme: Normalerweise gibt es zwischen Brust- und Randstimme einen klar hörbaren Bruch. Da das in vielen Fällen unerwünscht ist, mischt man, wenn man unten her kommt und immer höher singt, einen zunehmenden Anteil von Randstimme in die Bruststimme rein, so dass in Idealfall gar kein Bruch mehr zu hören ist. Ist das bei dir so? Liegt da etwas zwischen Brust- und Randstimme, mit dem du den Bruch kaschieren kannst? Wenn ja, ist es die Mischstimme.

Da du eine noch sehr ungeübte Randstimme hast, wäre ein Einsatz der Mischstimme allerdings erstaunlich, denn dies ist etwas, was man üblicherweise nicht von Natur aus hat, sondern sich durch langes Üben erwerben muss, um seine bereits trainierte Randstimme nach unten anzubinden. Du könntest natürlich das große Glück haben, ein Naturtalent zu sein.

Wirklich klären ließen sich deine Fragen wohl nur über eine Hörprobe.
 
Also für mich ist kopfstimme kräftiger als das falsett, denn das falsett hört sich weiblich an oder wie ein kastrierter mann :D
Du sagst man muss die kopfstimme trainieren. Doch wie trainiere ich die kopfstimme, wie kann ich sie fühlen? Ich habe gelesen das wenn man in der kopfstimme singt, vibrationen im kopf zu spüren sind.

Ich bin bestimmt kein talent, eher untalent :)
Ich höre irgendwie gar keinen bruch ehrlich gesagt, ich merke nur das ich höher werde, aber das hat ja nichts zu bedeuten. Wahrscheinlich hast du recht und ich singe gar nicht in der mischstimme.

Ich werde in den nächsten tagen eine hörprobe aufnehmen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

Ich höre irgendwie gar keinen bruch ehrlich gesagt, ich merke nur das ich höher werde, aber das hat ja nichts zu bedeuten. Wahrscheinlich hast du recht und ich singe gar nicht in der mischstimme.

Probier's mal andersrum und gehe mit der Stimme runter. Ich z.B. komme etwa bis zum e (320 Hz) und warmgesungen einen Ganzton höher. Das klingt nicht mehr wirklich schön, aber egal.

Also singe ich einen hohen Ton in dieser Region und gehe dann in Halbtonschritten runter. Dabei merke ich schon beim d einen Umbruch, hier verlasse ich anscheinend die Randstimme. Ich kann aber nicht beschreiben und merke auch selbst nicht, was genau sich dabei ändert.

Gruß
Pida
 
Versteif dich mal nicht so auf diese spürbaren Vibration im Kopf. Das ist eine relativ vage Sache, die erst im gut trainierten Zustand ein klein wenig deutlicher wird. Egal ob man in Brust- oder Kopfstimme singt: Wenn du die Hand drauflegst, sind zumindest ab einer gewissen Lautstärke immer in Brust und Kopf Vibrationen zu spüren. Eine gut trainierte Kopfstimme nutzt allerdings mehr die Resonanzräume im Kopf und fühlt sich dadurch so an, als ob sie sich mehr im Kopf abspielt. Was aber tatsächlich physiologisch passiert, ist das, was ich im vorigen Posting schilderte.

Also nochmal: Diese eunuchenartigen Töne sind deine Kopfstimme! Es gibt leider keinen Trick (etwa in der Art: Einfach Mund weiter aufmachen und schon klingt es nach prima Kopfstimme), sondern es hilft nur Training. Dann klingt es im Lauf der Zeit langsam immer besser.

Da man zwar im Prinzip eine gut trainierte Bruststimme haben kann, ohne die Kopfstimme ordentlich benutzen zu können, dies umgekehrt aber afaik nicht möglich ist, solltest du auf jeden Fall ein umfassendes Gesangstraining durchführen. Infos dazu gibt es hier im Board ja im Überfluss. Und bei diesem Training benutzt du auch deine "Eunuchenstimme", auch wenn's anfangs noch ein wenig peinlich klingt, und trainierst sie somit gleich mit.

Deine Aussage, es gäbe keinen Bruch, macht mich jetzt allerdings echt neugierig. Das würde einen perfekten Einsatz der Mischsstime bedeuten, was zumindest recht unwahrscheinlich ist. Sing doch mal einen Ton in Bruststimme und zieh ihn dann im Glissando hoch. Also nicht einzelne Noten singen, sondern wie eine anlaufende Sirene den Ton aushalten und dabei immer höher gehen. Kannst du das tatsächlich bis in den "Eunuchenbereich" machen, ohne dass irgendwo zwischendrin deine Stimme plötzlich ganz anders klingt? Sollte das tatsächlich der Fall sein, werden dich viele Leute sehr darum beneiden.

Ich erwarte gespannt die Hörprobe
 
Also nochmal: Diese eunuchenartigen Töne sind deine Kopfstimme!
Je nachdem. Der Begriff "Kopfstimme" wird nunmal gerade bei Männern vollkommen uneinheitlich verwendet. Und gerade unter Klassikern, und die stellen in Deutschland immer noch die Mehrheit der Unterrichtenden, wird oft eine kopfige Vollstimme beim Mann als Kopfstimme bezeichnet (andere würden hier eben auch von Mischstimme sprechen). Die männliche Randstimme findet, außer beim Counter, in der Klassik ja gar keine Anwendung. Und ich habe das Gefühl, dass Tupacshakur eher diese Definition im Kopf hat (höhö, was ein Wortspiel).



Irgendwann schreib ich ein Buch: "Stimmregister - Alle Klarheiten beseitigt?"
 
Ich träume von einer Welt, in der Gesangsregister physiologisch definiert sind, Notationen absolute Tonhöhen ausdrücken, Politiker die Wahrheit sagen, Männer und Frauen sich verstehen, ... :rolleyes:
 
Wir geben uns hier doch eigentlich Mühe, physiologisch definiert zu arbeiten, oder?

Das mit Männern und Frauen könnte aber echt ein Problem werden :D
 
Deine Aussage, es gäbe keinen Bruch, macht mich jetzt allerdings echt neugierig. Das würde einen perfekten Einsatz der Mischsstime bedeuten, was zumindest recht unwahrscheinlich ist. Sing doch mal einen Ton in Bruststimme und zieh ihn dann im Glissando hoch. Also nicht einzelne Noten singen, sondern wie eine anlaufende Sirene den Ton aushalten und dabei immer höher gehen. Kannst du das tatsächlich bis in den "Eunuchenbereich" machen, ohne dass irgendwo zwischendrin deine Stimme plötzlich ganz anders klingt? Sollte das tatsächlich der Fall sein, werden dich viele Leute sehr darum beneiden.

Ich erwarte gespannt die Hörprobe

Das mit dem glissando habe ich vorhin probiert. Wenn ich anfange mit dem tiefsten ton dann spüre ich es schön in der brust und wenn ich hochgehe dann mehr so im hals und die stimme fängt an natürlich dünner zu werden.
Ich denke das ist wohl der bruch. Ich mache aber am besten aufnahmen. Soll ich ein lied aufnehmen oder glissando?
 
Wenn du schon mal am Aufnahmen machen bist, am besten beides. Tut ja nicht weh (höchstens uns ;):D)
 
Es gibt Leute, die tatsächlich von Anfang an bruchlos singen. Die sind zu beneiden, ja... Ich hab' nie dazu gehört.
 
OK, du hast jedenfalls defintitv einen Bruch. ;) Genaugenommen singst du bis d' in der Vollstimme, überspringst dann eine komplette Quart auf der Tonleiter und singst ab g' in der Randstimme weiter (Begriffserklärung siehe Link in meiner Signatur, Randstimme ist das, was du mit Falsett meinst).

Das was du suchst, die "kopfige Vollstimme" ist eine Frage von

a) guter Resonanzraumnutzung und
b) guter Stütze.

Für letzteres empfehle ich dir erstmal die von IcePrincess verfasste FAQ, in der alle Basics und einige sehr gute Übungen vorgestellt werden: https://www.musiker-board.de/faq-workshop-voc/238361-atmung-stuetze-luftsaeule.html

Um die Kopfresonanz zu finden kann ich dir zwei Ansätze empfehlen: einmal eine typische Skalenübung auf: Quint, oktavierter Grundton, Quint, gr. Terz, Grundton.
Alles auf "ng" singen bzw. den ersten ton auf "ping" um die Stütze zu aktivieren.

Oder ein funktionaler Ansatz (für mich persönlich der bessere): setze dich auf den Boden, zieh deine Füße und somit Knie ganz nah an dich ran, so dass du in einer kauernden Stellung bist. Wenn es hilft, schlinge die Arme um Knie/ Unterschenkel und mach den Rücken krumm.

Singe in dieser Haltung, zunächst einen Ton auf "u" in deiner Wohlfühllage, dann in Halbtonschritten aufwärts. Nutze keine Kraft. Es soll nicht anstrengen oder dich Gewalt kosten. Wenn du das Gefühl hast, dass dir durch die kauernde Stellung der Raum für einen stabilen Ton genommen wurde, dann spüre nach, wohin der Ton vielleicht "ausweichen" kann ...



Gerade letztere Übung finde ich persönlich fantastisch, aber ob sie klappt oder man mit der Skalenübung mehr anfangen kann, ist typabhängig.
 
OK, du hast jedenfalls defintitv einen Bruch. ;) Genaugenommen singst du bis d' in der Vollstimme, überspringst dann eine komplette Quart auf der Tonleiter und singst ab g' in der Randstimme weiter (Begriffserklärung siehe Link in meiner Signatur, Randstimme ist das, was du mit Falsett meinst).

Das was du suchst, die "kopfige Vollstimme" ist eine Frage von

a) guter Resonanzraumnutzung und
b) guter Stütze.

Für letzteres empfehle ich dir erstmal die von IcePrincess verfasste FAQ, in der alle Basics und einige sehr gute Übungen vorgestellt werden: https://www.musiker-board.de/faq-workshop-voc/238361-atmung-stuetze-luftsaeule.html

Um die Kopfresonanz zu finden kann ich dir zwei Ansätze empfehlen: einmal eine typische Skalenübung auf: Quint, oktavierter Grundton, Quint, gr. Terz, Grundton.
Alles auf "ng" singen bzw. den ersten ton auf "ping" um die Stütze zu aktivieren.

Oder ein funktionaler Ansatz (für mich persönlich der bessere): setze dich auf den Boden, zieh deine Füße und somit Knie ganz nah an dich ran, so dass du in einer kauernden Stellung bist. Wenn es hilft, schlinge die Arme um Knie/ Unterschenkel und mach den Rücken krumm.

Singe in dieser Haltung, zunächst einen Ton auf "u" in deiner Wohlfühllage, dann in Halbtonschritten aufwärts. Nutze keine Kraft. Es soll nicht anstrengen oder dich Gewalt kosten. Wenn du das Gefühl hast, dass dir durch die kauernde Stellung der Raum für einen stabilen Ton genommen wurde, dann spüre nach, wohin der Ton vielleicht "ausweichen" kann ...



Gerade letztere Übung finde ich persönlich fantastisch, aber ob sie klappt oder man mit der Skalenübung mehr anfangen kann, ist typabhängig.

Danke für deine schnelle antwort.
Was eine gute stütze angeht habe ich denke ich mal probleme. Besonders das mein bauch draußen und aufgepumpt bleiben soll nervt mich. Ich drücke die bauchmuskulatur nach innen wenn ich singe und wenn ich versuche hoch zu singen klappt es nicht gut mit der atmung und manchmal kriege ich am nächsten tag bisschen halsschmerzen.

Eine frage habe ich zu deiner übung. Habe sie gerade versucht in dieser kauernden stellung. Wie meinst du das "dann spüre nach wohin der ton ausweichen kann"?
Ich spüre nur das der ton dann schwächer wird.
 
Es gibt Leute, die tatsächlich von Anfang an bruchlos singen. Die sind zu beneiden, ja... Ich hab' nie dazu gehört.

Meine Gesangslehrerin sagte mir, dass ich diesen Bruch nicht hab, und dass ich mich echt glücklich schätzen soll :D
 
Besonders das mein bauch draußen und aufgepumpt bleiben soll nervt mich. Ich drücke die bauchmuskulatur nach innen wenn ich singe und wenn ich versuche hoch zu singen klappt es nicht gut mit der atmung und manchmal kriege ich am nächsten tag bisschen halsschmerzen.

Auch wenn ich kein Fan der Stütze bin, gar nicht damit arbeite ist das "Bauch draußen bleiben" aber auch bei Stützanhängern (schönes Wort, klingt nach etwas hinten am Auto ;)) als nicht richtig angesehen. Der Bauch muss schon unter Grundspannung, dennoch weich und flexibel sein und natürlich beim Ausatmen rein gehen!
 
Danke für deine schnelle antwort.
Was eine gute stütze angeht habe ich denke ich mal probleme. Besonders das mein bauch draußen und aufgepumpt bleiben soll nervt mich. Ich drücke die bauchmuskulatur nach innen wenn ich singe und wenn ich versuche hoch zu singen klappt es nicht gut mit der atmung und manchmal kriege ich am nächsten tag bisschen halsschmerzen.
"Aufgepumpt" klingt auch unschön. Ich würde mich nicht zu sehr darauf konzentrieren, ob dein Bauch nun nach außen gewölbt bleibt oder du mit irgendwelchen Muskeln Luft zurüchältst oder rausdrückst oder sonstwas machst. Ich glaube, wenn man die Aufmerksamkeit derart intensiv darauf lenkt, verkrampft man nur.

Schau dir die Atemübungen in der FAQ mal an - da geht es vor allem darum, langsam und kontrolliert auszuatmen.


Eine frage habe ich zu deiner übung. Habe sie gerade versucht in dieser kauernden stellung. Wie meinst du das "dann spüre nach wohin der ton ausweichen kann"?
Ich spüre nur das der ton dann schwächer wird.
Im Grunde geht es darum, dass diese Stellung dir den Raum in der Brust "klaut" und du nicht pressen kannst. Dass der Ton leise wird, ist normal. Aber zum Klingen kann man ihn dennoch bringen, wenn man den Kopf als Resonanzraum erschließt. Im Grunde geht es darum, ein wenig rumzuprobieren, wie man einen schönen Ton in dieser Haltung produzieren kann, wenn der eigene "Attractor State" (die einem vertraute Art zu singen) auf einmal nicht mehr anwendbar ist.

Wenn es nicht klappt, mach dir keinen Kopf, die Übung ist ... ich sage mal "extravagant" (ich hab eigentlich schon darauf gewartet, dass die hier anwesenden GesangslehrerInnen mich fragen, was das denn soll :D) und auch sehr schwierig übers Netz zu erklären. Nicht jeder kann etwas damit anfangen.
 

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