Flügel-Frage - Panzerplatte?

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Hat dieser Flügel eine Panzerplatte?
 
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Hi,

da erübrigt sich ja auch gleichzeitig die Frage um was für einen Flügel es sich bei dem Transport handelt ;) Ein MAND-Flügel aus Koblenz mit `C´ oder `K´ geschrieben?
Dein Flügel hat eine Panzerplatte. Sozusagen eine Vollpanzerplatte. D.h. dass die Wirbel durch die Platte in den Stimmstock getrieben wurden. Hierbei handelt es sich wie bei Steinway & Sons um eine ungedübelte Platte. Diese Art von Gußrahmen hat sich heute bei allen Herstellern durchgesetzt.

Gruß,

Paul

Edit:
Aha, inzwischen habe ich rausgefunden, dass der Transport wohl geklappt hat, und das der Flügel wohlbehalten bei Dir angekommen ist :) Die Mand-Flügel waren wirklich nicht schlecht (die Klaviere im übrigen auch nicht ;)) Hat Deiner noch die Elefenbeinklaviatur? Es sieht auch so aus, dass das Gehäuse noch Schwarz Schellack ist. Dann wird es wohl Carl Mand aus Coblenz sein, oder? Ist die Mechanik überarbeitet worden? Das was man von den Hammerköpfen erkennen kann, sieht nämlich echt gut aus :) Ich glaube man kann Dir zu diesem Instrument gratulieren :D

Viel Spaß,

Paul
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Paul,

danke für die Gratulation. Ja, Du hast richtig kombiniert. ;) Es könnte sein, daß die Hammerköpfe überarbeitet wurden. Der Vorbesitzer sagte mir, er habe
noch 800 € in den Flügel hineingesteckt. Was genau gemacht wurde, weiß ich nicht, kann ich aber noch mal versuchen, zu erfragen.

Ja, er hat die Elfenbeintastatur, die auch noch recht gut aussieht. Einige Macken hat er und die will ich mal kurz aufzählen:

Die vorderen senkrechten Flächen der weißen Tasten (die nicht aus Elfenbein zu sein scheinen) sind etwas abgewölbt. Sieht aus wie Kasein oder Schildpatt oder irgendetwas anderes aus der Vorplastik-Zeit.

Einige schwarze Tasten sind etwas weniger schwarz. Kann man die nachfärben?

Die Abdeckklappe hängt nicht richtig im Scharnier l. u. r., als ob sie 5mm zu kurz ist, d.h., hängt sie links drin, fällt sie rechts raus und umgekehrt. Vielleicht muß man da etwas unterlegen, unter die Messing-Scharnierhaken.

Notenpult ist nicht durchbrochen oder verschnörkelt und ist auch etwas zu kurz. Als ob Klappe und Pult nicht zum Flügel gehören.

Viele Stellen, wo der Schellack durchgewetzt ist.

Eine schwarze Taste (tieferes Eb) guckt etwas weiter nach vorne raus, so daß sie an D und E scheuert. Drücke ich sie nach hinten, so federt sie zurück.
Muß wohl die ganze Mechanik mal rausnehmen und gucken, ob irgendwelche Fremdkörper drin sind oder Verbiegungen.

Stimmung etwa 1/4 Ton zu tief, aber insgesamt gut. Ob ich den gleich auf 440 hochziehen soll?

Länge des Flügels 185 cm


Soweit erst mal eine Eindrücke.
 

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Es könnte sein, daß die Hammerköpfe überarbeitet wurden. Der Vorbesitzer sagte mir, er habe
noch 800 € in den Flügel hineingesteckt. Was genau gemacht wurde, weiß ich nicht, kann ich aber noch mal versuchen, zu erfragen.
Gute Idee. Es wäre auch gut zu erfragen wann das gemacht wurde und auf wieviel Hertz der Flügel zuletzt (und auch wann) gestimmt wurde.
Ja, er hat die Elfenbeintastatur, die auch noch recht gut aussieht. Einige Macken hat er und die will ich mal kurz aufzählen:

Die vorderen senkrechten Flächen der weißen Tasten (die nicht aus Elfenbein zu sein scheinen) sind etwas abgewölbt. Sieht aus wie Kasein oder Schildpatt oder irgendetwas anderes aus der Vorplastik-Zeit.
Eigentlich war da früher so eine Art Knochen drauf. Es kann sein, dass die Beläge mal abgelöst wurden und dafür ein Frontersatz "aufgebügelt" wurde. Das ist so eine Kombi zwischen Papier und Kunststoff. Die wölben sich mit der Zeit. Wenn die sich so stark wölben, dass sie schon an die Leiste vorne kommen, oder sich gar ganz ablösen, so kann man sie wieder mit Patex anleimen. Beide Flächen mit einem Patexfilm versehen, antrocknen lassen aund fest aufdrücken. An der Taste vorne ist Hirnholz. D.h. die Stelle saugt das Patex stärker auf. Gegebenenfalls müsste man diese Stellen 2x mit einem Patexfilm versehen.
Man kommt an die Fronten ganz leicht dran. Beim Mand-Flügel sind die beiden Klötze rechts und links von der Tastatur von unten verschraubt. Klappe raus, Schrauben lösen, Backenklötze raus. Dabei siehst Du dann ein Befestigungssystem mit dem die Klötze mit der Leiste verbunden ist. Die Leiste selbst sitzt auch auf 3 Dübeln vorne im Spieltisch.
Einige schwarze Tasten sind etwas weniger schwarz. Kann man die nachfärben?
Die Tasten sind aus Ebenholz und "verfärben" sich mit der Zeit unterschiedlich stark. Man kann sie nachfärben. Allerdings haben die meisten Versuche das zu tun dazu geführt, dass die Farbe wieder nach einiger Zeit wieder abging, und im ungünstigsten Fall auf den Fingern landete :rolleyes:
Die Abdeckklappe hängt nicht richtig im Scharnier l. u. r., als ob sie 5mm zu kurz ist, d.h., hängt sie links drin, fällt sie rechts raus und umgekehrt. Vielleicht muß man da etwas unterlegen, unter die Messing-Scharnierhaken.
Ja :) Die Messingführungen sind mit je zwei Messingschrauben verschraubt. Die werden abgelöst und dahinter kannst Du auf beiden Seiten gleich entweder Furnier oder dünne Pappe der Größe entsprechend hinterlegen. Wenn das zuwenig sein sollte, kann man das auch mit den Messingteilen machen, die an der Klappe befestigt sind.
Notenpult ist nicht durchbrochen oder verschnörkelt und ist auch etwas zu kurz. Als ob Klappe und Pult nicht zum Flügel gehören.
Zu kurz :gruebel: Hast Du nicht ein paar mehr Fotos?
Viele Stellen, wo der Schellack durchgewetzt ist.
Dagegen kann man kaum etwas machen. Schellack wurde seinerzeit Schicht für Schicht aufgetragen. Je mehr Schichten desto glänzender wurde die Geschichte. D.h. aber auch je mehr man reibt und putzt desto matter wird´s. Die Kanten könnte man mit einem schwarzen Edding nachmalen. Such Dir eine Stelle hinten, wo man´s nicht so sieht, und probiere es an einer Kante mal aus. Die andere Alternative ist die Schellackschichten wieder aufzutragen. Es gibt aber nicht mehr viele Leute die das können. Dafür braucht man viel Erfahrung, Geduld und Nerven ;)
Eine schwarze Taste (tieferes Eb) guckt etwas weiter nach vorne raus, so daß sie an D und E scheuert. Drücke ich sie nach hinten, so federt sie zurück.
Das kann mehrere Ursachen haben. Die Taste ist auf zwei Stiften gelagert. Vorne um sie zu führen, in der Mitte um sie in der Waage zu halten. Es kann sein, dass der Waagebalkenstift etwas mehr nach vorne gebogen wurde. Es kann aber auch sein, dass die Taste mal falsch zusammengeleimt wurde. Da kann ich Dir von hier aus erst mal nicht helfen.
Muß wohl die ganze Mechanik mal rausnehmen und gucken, ob irgendwelche Fremdkörper drin sind oder Verbiegungen.
Hm. Jetzt geht´s aber ans Eingemachte ;) Wenn Du eh die Klappe, Backenklötze und die Leiste schon draußen hast, kannst Du natürlich auch versuchen die Mechanik rauszuziehen. Aber vorsichtig!! Immer drauf achten, dass die Hammerköpfe unterm Stimmstock durchpassen. Sonst kann es passiern, dass Dir welche abbrechen. Wenn Du die Mechanik draußen hast, wirst Du feststellen, dass sie nicht so leicht ist, wie sie aussieht. Am besten Du stellst sie mit jemanden anderen auf einen Tisch. Dann kann Du sie auf Fremdkörper etc untersuchen. Du kannst auch von der Seite sehen, ob alle Waagebalkenstifte in einer Reihe stehen. Beim Einsetzen der Mechanik solltest Du darauf achten, dass sie gerade eingeschoben wird. Du wirst feststellen, dass das nicht so einfach ist, da die Mechanik an der Rückholfeder auf der rechten Seite für die Verschiebung entlang geführt werden muss. Auch da unbedingt auf die Hammerköpfe aufpassen! Nicht beim Schieben oder Ziehen auf die Tasten drücken!
Stimmung etwa 1/4 Ton zu tief, aber insgesamt gut. Ob ich den gleich auf 440 hochziehen soll?
Schwierig. Ich mach´ das immer davon abhängig wie fest die Wirbel sind, ob schon Austauschsaiten zu sehen sind, ob die Stege noch in Ordnung sind und wie hoch der Bass steht. Meistens steht der nämlic noch ganz gut. Klingen alle Bassaiten noch gut, oder sind einige schon taub oder rasseln? 440Hz kann ein Mand vertragen. Vielleicht wäre hier die Politik der kleinen Schritte angebracht und die Stimmung Stück für Stück anzuheben. Ich glaube fast das wäre die beste Lösung.
 
Danke Paul, für Deinen Riesen-Beitrag.

Ich will ihn jetzt nicht zitieren, weil's sonst zu unübersichtlich wird. Ich habe vor einiger Zeit angefangen, mich in Schellack-Lackierung zu üben. Habe hier Schellackschuppen, Schellacklösung, und schwarzen Farbstoff und etliche Liter 99%en Äthylalkohol. Bin zuversichtlich, daß ich wenigstens die häßlichen weißen Flecken wegkriege und einige Stellen ausbessern kann. Auf Optik kommt es mir im Moment ohnehin nicht an.

Die Stimmung ist auf 435 Hz. (Etwas weniger als 1/4 Ton, 20 cent).

Habe die Mechanik ein Stück herausgezogen und sehe jetzt, daß der hintere Führungsnagel herausgerutscht ist. Auch ist er leicht verbogen. Vielleicht kann ich ihn wieder einschlagen? Wenn er sich immer wieder lockern sollte, evtl. mit Uhu-Plus einkleben?

Eine von den 2chörigen Baßsaiten rasselt und hängt eine Oktave tiefer - so hört es sich an.

Was heißt das? Hoffentlich nur neue Saite :redface:.
 
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Ich will ihn jetzt nicht zitieren, weil's sonst zu unübersichtlich wird. Ich habe vor einiger Zeit angefangen, mich in Schellack-Lackierung zu üben. Habe hier Schellackschuppen, Schellacklösung, und schwarzen Farbstoff und etliche Liter 99%en Äthylalkohol. Bin zuversichtlich, daß ich wenigstens die häßlichen weißen Flecken wegkriege und einige Stellen ausbessern kann.
:great:
Die Stimmung ist auf 435 Hz. (Etwas weniger als 1/4 Ton, 20 cent).
Von der Tonhöhe sollte es kein Problem sein die Stimmung auf 440Hz zu bekommen.
Habe die Mechanik ein Stück herausgezogen und sehe jetzt, daß der hintere Führungsnagel herausgerutscht ist. Auch ist er leicht verbogen. Vielleicht kann ich ihn wieder einschlagen? Wenn er sich immer wieder lockern sollte, evtl. mit Uhu-Plus einkleben?
War das der Stift vom Eb? Du kannst versuchen ihn vorsichtig etwas nach hinten zu biegen und ihn etwas tiefer einzuschlagen. Besser wäre es die Taste dafür rauszunehmen. Bei Mand kann es aber sein, dass Du die komplette Mechanik dafür abschrauben musst. Wenn das Stiftloch - warum auch immer ausgeschlagen ist - dann wäre es sinnvoller es auszudübeln. oder gegebenfalls einen längeren Stift derselben Dicke einzuschlagen.
Eine von den 2chörigen Baßsaiten rasselt und hängt eine Oktave tiefer - so hört es sich an.
Das hört sich nach einem lockeren Wirbel an. Wenn Du Pech hast fangen jetzt die Spätfolgen davon an, dass früher mal jemand versucht selbst den Flügel zu stimmen :mad:
Manchmal reicht es, wenn man den Wirbel etwas tiefer schlägt und vorsichtig die Saite wieder hochstimmt. Dabei verschwindet meist auch das Rasseln. Wenn das Raseln bleibt, könnte man sie komplett lösen, hinten am Anhangstift abmachen, in der Richting der Wicklung 1 bis 2x drehen, einhängen, und vorsichtig hochziehen. Wenn das nicht klappt, ist die Saite kaputt und müsste ausgetauscht werden.

Gruß,

Paul
 
:great:

Von der Tonhöhe sollte es kein Problem sein die Stimmung auf 440Hz zu bekommen.

War das der Stift vom Eb? Du kannst versuchen ihn vorsichtig etwas nach hinten zu biegen und ihn etwas tiefer einzuschlagen. Besser wäre es die Taste dafür rauszunehmen. Bei Mand kann es aber sein, dass Du die komplette Mechanik dafür abschrauben musst. Wenn das Stiftloch - warum auch immer ausgeschlagen ist - dann wäre es sinnvoller es auszudübeln. oder gegebenfalls einen längeren Stift derselben Dicke einzuschlagen.

Das hört sich nach einem lockeren Wirbel an. Wenn Du Pech hast fangen jetzt die Spätfolgen davon an, dass früher mal jemand versucht selbst den Flügel zu stimmen :mad:
Manchmal reicht es, wenn man den Wirbel etwas tiefer schlägt und vorsichtig die Saite wieder hochstimmt. Dabei verschwindet meist auch das Rasseln. Wenn das Raseln bleibt, könnte man sie komplett lösen, hinten am Anhangstift abmachen, in der Richting der Wicklung 1 bis 2x drehen, einhängen, und vorsichtig hochziehen. Wenn das nicht klappt, ist die Saite kaputt und müsste ausgetauscht werden.

Gruß,

Paul

Ja, es ist der Stift von besagter Taste. Ich werde heute mal die Mechanik herausnehmen und mich dieses Problems annehmen. Der Stift war bereits lose. Er guckte so weit heraus, daß ich ihn mit den Fingern herausziehen konnte.

Die Baßsaite sieht neuer aus, als die benachbarte. Der Wirbel ist extrem locker. Ich habe sie hochgestimmt. Sie rasselt nicht aber der Ton fällt nach ein paar Tastenanschlägen wieder ab.

Muß meinen Klavierbauer mal fragen, ob er einen etwas dickeren Stimmnagel für mich hat. Was mache ich mit der auf den bestehenden Stimmnagel aufgewickelten Saite? Die Windungen belassen und den neuen Stimmnagel hereinstecken?

Mir hat ein Klavierbauer mal bei anderer Gelegenheit gesagt, man könne auch etwas Furnier in das Loch legen und den Stimmnagel reinschlagen.

---------- Post hinzugefügt um 19:32:42 ---------- Letzter Beitrag war um 09:10:56 ----------

Das Problem mit der Eb-Taste habe ich behoben. Habe die Tastatur ausgebaut und die Mechanik abgenommen. Dann den Führungsstift neu eingeschlagen und die Taste ist wieder gut geführt. Danach alles wieder zusammengebaut.

Noch mal eine Frage zur Panzerplatte: Was ist der Sinn der Panzerplatte, wenn sie schlicht nur Löcher hat und der Stimmstock flach darunter liegt. Dann hält sie schlicht nur den Stimmstock nach unten. Aber in Systemen ohne Panzerplatte ist der Stimmstock doch auch eingekeilt und wird vom Gußrahmen niedergehalten.

M.E. würde es Sinn machen, wenn die Stimmnägel ein Loch hätten, das einen Kragen hat, der vom Loch in der Panzerplatte umschlossen wird. Dann hätte der Stimmnagel zusätzlich Halt in Richtung des Saitenzuges.

Dazu bedürfte es aber wahrscheinlich bereits bei der Herstellung einer Fräsung des Stimmstockes, damit er so paßgenau wird, daß alle Kragen in die jeweiligen Löcher in der Panzerplatte passen.

Sehe ich das falsch?
 
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Die Baßsaite sieht neuer aus, als die benachbarte. Der Wirbel ist extrem locker. Ich habe sie hochgestimmt. Sie rasselt nicht aber der Ton fällt nach ein paar Tastenanschlägen wieder ab.

Muß meinen Klavierbauer mal fragen, ob er einen etwas dickeren Stimmnagel für mich hat. Was mache ich mit der auf den bestehenden Stimmnagel aufgewickelten Saite? Die Windungen belassen und den neuen Stimmnagel hereinstecken?
Ich würde erst einmal probieren den Wirbel tiefer zu schlagen (mit Saite). Wenn das nicht klappen sollte, kann man über einen längeren und/oder dickeren Wirbel nachdenken. Die Windungen sollten so gut es geht erhalten bleiben. Man sollte aber zumindest das kleine Stückchen Saite, was im Wirbel steckte, abkneifen. Sonst ist die Gefahr zu groß, dass die Saite an der Knickstelle reißt.
Wahrscheinlich ist das nicht der einzig lockere Wirbel :rolleyes:
Mir hat ein Klavierbauer mal bei anderer Gelegenheit gesagt, man könne auch etwas Furnier in das Loch legen und den Stimmnagel reinschlagen.
Ähm, lieber nicht :mad:
Was man im äußersten Notfall tun kann, ist Schleifpapier (100er Körnung) ins Wirbelloch "legen" (so röhrchenmäßig), oben ein wenig rausschauen lassen, so dass wenn der Wirbel reingeschlagen wird der Wirbel das Schleifpapierröhrchen mit ins Wirbelloch zieht. Aber selbst das ist echt Pfusch :rolleyes:
[/COLOR]Das Problem mit der Eb-Taste habe ich behoben. Habe die Tastatur ausgebaut und die Mechanik abgenommen. Dann den Führungsstift neu eingeschlagen und die Taste ist wieder gut geführt. Danach alles wieder zusammengebaut.
:great:
Noch mal eine Frage zur Panzerplatte: Was ist der Sinn der Panzerplatte, wenn sie schlicht nur Löcher hat und der Stimmstock flach darunter liegt. Dann hält sie schlicht nur den Stimmstock nach unten. Aber in Systemen ohne Panzerplatte ist der Stimmstock doch auch eingekeilt und wird vom Gußrahmen niedergehalten.
Bei einem Klavier oder Flügel können bis zu 20 Tonnen Zugkraft wirken. Die müssen irgendwie gehalten werden. Das erreicht man einerseits durch die Gußplatte und andererseits durch die Rastenkonstruktion unterm Flügel/hinten im Klavier. Früher gab es die angestemmten Platten. Da konnte es passiern, dass der Stimmstock mit der Zeit nach vorne kam. Deswegen wurde mit der Zeit dieses Vollpanzersystem entwickelt. Dazu noch ein ausgeklügeltes Strebesystem. Nur Wahnsinningen macht es Spaß daran rumzurechnen :rolleyes: Und der Witz ist, es gibt bestimmte Modelle von bestimmten Herstellern, da brechen die Streben doch. Lange Rede, kurzer Sinn: Normalerweise ist die Geschichte sehr stabil und die Platten halten eine Menge aus :)
M.E. würde es Sinn machen, wenn die Stimmnägel ein Loch hätten, das einen Kragen hat, der vom Loch in der Panzerplatte umschlossen wird. Dann hätte der Stimmnagel zusätzlich Halt in Richtung des Saitenzuges.
Das gibt es natürlich auch. Das macht jeder Hersteller, so wie er es für richtig hält. Das sind die "gedübelten" Platten. Das ist einer der ewigen Gretchenfragen. Was ist besser: Ungedübelt oder gedübelt ;)
Dazu bedürfte es aber wahrscheinlich bereits bei der Herstellung einer Fräsung des Stimmstockes, damit er so paßgenau wird, daß alle Kragen in die jeweiligen Löcher in der Panzerplatte passen.
Sehe ich das falsch?
Das mit den Dübeln ist relativ simpel. Die gibt´s auch einzeln. Warum? Weil die oft kaputtgehen. Weil sie z.B. nicht richtig verarbeitet wurden, oder weil der Wirbel falsch sitzt, oder was auch immer. Manchmal reicht schon, wenn man nur eine Saite neu aufziehen muss, um einen Dübel das Ende zu bereiten.
Bei ungedübelten Platten steht der Wirbel natürlich etwas weiter raus. Er "federt" mehr beim Stimmen. Die Torsion, also die Drehung die der Wirbel insich erfährt, ist auch größer. Ergo lassen sich solche Instrumente schwerer stimmen könnte man meinen. Das hängt wiederum auch davon ab, wie schwergängig die Wirbel sind. Je schwergängiger sie sind, desto größer die Torsion. Die Torsion ist der Feind eines jeden Klavierstimmers. Das Hören ist nicht so das Problem, aber die Behandlung des Wirbels, so dass der Wirbel nicht gebogen und gleichzeitig mit einer Torsion versehen wird, die nicht wieder rausgenommen wird, ist wirklich nicht leicht. Ungeübte Stimmer "eiern" den Wirbel im Loch hin und her. Dabei gehen nicht nur die Dübel flöten ;) Oh, ich schweife ab :redface:
 
Hallo zusammen,

passt vielleicht nicht hierher, habe aber den Eindruck, dass ihr da vom Fach seid: ich bin wie Don Leslie auf der Suche nach einem günstigen gebrauchten Flügel, bei dem es nicht auf die Optik ankommt. HAbe auch schon einen Klavierbauer in der Nähe kontaktiert, der mich informiert, wenn er etwas passendes hat. Habe auch im Netz gesucht, da gibts ja fast unendlich viele Angebote, allerdings immer recht weit entfernt oder die Händler sind schon in einschlägigen Foren "geoutet". Habt ihr da einen Tip, wo man faire Angebote bekommt?
Danke und Gruß
Volker
 
Ich würde erst einmal probieren den Wirbel tiefer zu schlagen (mit Saite). Wenn das nicht klappen sollte, kann man über einen längeren und/oder dickeren Wirbel nachdenken. Die Windungen sollten so gut es geht erhalten bleiben. Man sollte aber zumindest das kleine Stückchen Saite, was im Wirbel steckte, abkneifen. Sonst ist die Gefahr zu groß, dass die Saite an der Knickstelle reißt.
Wahrscheinlich ist das nicht der einzig lockere Wirbel :rolleyes:

Paul, danke nochmal für die ausführliche Antwort.

Sollte ich mich entscheiden, den Wirbel hereinzuschlagen, soll ich dann den Stimmstock von unten unterstützen? Sprich, Mechanik/Tastatur raus und entweder Eisenklötze oder Hartholz darunterbauen und dann erst mit einem aufgesetzen Messingstab den Nagel reinschlagen oder genügen kleine Schläge?

Was kostet es eigentlich, einen neuen Stimmstock anzufertigen und einzupassen? Kommt dann auch immer zwangsläufig ein neuer Bezug drauf?

Oder macht man dann gleich die Totalerneuerung?
 
Hallo zusammen,

passt vielleicht nicht hierher, habe aber den Eindruck, dass ihr da vom Fach seid: ich bin wie Don Leslie auf der Suche nach einem günstigen gebrauchten Flügel, bei dem es nicht auf die Optik ankommt. HAbe auch schon einen Klavierbauer in der Nähe kontaktiert, der mich informiert, wenn er etwas passendes hat. Habe auch im Netz gesucht, da gibts ja fast unendlich viele Angebote, allerdings immer recht weit entfernt oder die Händler sind schon in einschlägigen Foren "geoutet". Habt ihr da einen Tip, wo man faire Angebote bekommt?
Danke und Gruß
Volker
Hi,

Das ist leider echt schwer. Es gibt tatsächlich Händler, die mehr oder minder auf einem inoffizellen Index stehen. Ich werde sie nicht benennen. Stattdessen versuche ich die Händler zu empfehlen, von denen ich weiß das sie gute Arbeit leisten. Das hängt oft davon ab, wer dort als Klavierbauer beschäftigt ist. Damit steigt und fällt die Qualität der Instrumente. Gerade im Raum Karlsruhe kenne ich mich leider nicht so gut aus. Das nächste was ich Dir guten Gewissens empfehlen könnte wäre das Pianohaus Fischer in Stuttgart. Die haben auch noch eine Filiale in München.

Die andere Alternative ist sich selbst auf die Suche zu machen und einen Klavierbauer mit ins Bott nehmen. Es gibt tatsächlich auch Schnäppchen aus Haushaltsauflösungen, Erbgeschichten, etc. Dafür braucht man etwas Glück und Geduld :)

Gruß,

Paul

Paul, danke nochmal für die ausführliche Antwort.

Sollte ich mich entscheiden, den Wirbel hereinzuschlagen, soll ich dann den Stimmstock von unten unterstützen? Sprich, Mechanik/Tastatur raus und entweder Eisenklötze oder Hartholz darunterbauen und dann erst mit einem aufgesetzen Messingstab den Nagel reinschlagen oder genügen kleine Schläge?

Was kostet es eigentlich, einen neuen Stimmstock anzufertigen und einzupassen? Kommt dann auch immer zwangsläufig ein neuer Bezug drauf?

Oder macht man dann gleich die Totalerneuerung?

Einen Wirbel, vorallendingen wenn er im Bass ist, kann man ruhig ohne Stützen etwas tiefer schlagen. Ungefähr so weit, dass die Ringe knapp über der Platte sind. Meistens reicht das um dem Wirbel wieder Halt zu geben. Wie gesagt, ich glaube, dass einige andere Wirbel auch noch betroffen sind.

Ein Stimmstock erneuern ist sehr aufwändig und je nach Plattenkonstruktion ziemlich kompliziert. Wenn man Pech hat ist der Stimmstock auch noch in den Gehäuseseiten eingelassen. Ist aber bei MAND nicht so ;) Dafür muss aber alles runter und raus. Also eine Komplettaktion. Es würde keinen Sinn machen die alten Saiten wieder drauf zu machen. In seltenen Fällen macht man den alten Bassbezug wieder drauf. Ich halte davon nicht soviel. Aber da gehen die Meinungen auch auseinander. Die Kosten kann ich Dir von hier aus nicht sagen. Aber sie dürften sich irgendwo im mittleren 4stelligen Bereich bewegen.
Bis dahin gäbe es aber noch genug andere Alternativen :)

Gruß,

Paul
 
Hallo Mod-Paul,
danke für die Rückmeldung. Das Problem für mich als Laien ist auch, dass ich zwar die Nobelmarken kenne, die kommen aber preislich nicht in Frage. Dann gibts da, ich sag' 'mal die Mittelklasse, die in meinem preislichen Rahmen liegt, aber die Marken sind mir unbekannt. Interessant ist hier so 'was wie die Firma Mand. Ich habe auch andere Angebote gesehen, z.B. Kaim oder Petrof (hat wohl der Jea Jaques Kravetz gespielt), aber da was einzuschätzen ist für mich schwierig.

Ich habe in diesem Zusammenhang gelesen, dass es hier im Forum einen "Flügel-Empfehlungs-Thread" oder so geben soll, kann ihn aber nicht finden (Stichwortsuche bringt kein Ergebnis. Kann mi rda jemand weiterhelfen?

Danke und Gruß Volker
 
Danke, Paul. Der Wirbel sitzt jetzt wieder fest, nachdem ich ihn etwas hineingeschlagen habe (mit so einer Art Setzeisen aus Messing). Hält auch jetzt die Stimmung.
Mach' mich am Wochenende erst mal an die Scharniere der Klappe.
 

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Hallo Mod-Paul,
danke für die Rückmeldung. Das Problem für mich als Laien ist auch, dass ich zwar die Nobelmarken kenne, die kommen aber preislich nicht in Frage. Dann gibts da, ich sag' 'mal die Mittelklasse, die in meinem preislichen Rahmen liegt, aber die Marken sind mir unbekannt. Interessant ist hier so 'was wie die Firma Mand. Ich habe auch andere Angebote gesehen, z.B. Kaim oder Petrof (hat wohl der Jea Jaques Kravetz gespielt), aber da was einzuschätzen ist für mich schwierig.
Lass Dich nicht verrückt machen. Du kannst sehr wohl beurteilen, ob Dir ein Klang gefällt oder nicht. Lass Dich nicht von den großen Markennamen blenden. Wichtig ist, was Dir zusagt, sowohl was den Klang angeht als auch die Spielart. Das kann alles mögliche sein. Es gab soviele Flügelhersteller. Und darunter waren wirklich einige Schmuckstückchen. Allerdings bei KAIM-Flügeln würde ich dann doch lieber etwas genauer hinschauen ;)
Ich habe in diesem Zusammenhang gelesen, dass es hier im Forum einen "Flügel-Empfehlungs-Thread" oder so geben soll, kann ihn aber nicht finden (Stichwortsuche bringt kein Ergebnis. Kann mi rda jemand weiterhelfen?
Den Thread kenn ich nicht :gruebel: Wenn denn jemand kennt, würde ich ihn bitten mal wieder "auszubuddeln".

Jetzt paßt's wieder:
:great:

Der Thread mutiert ja immer mehr zu einem DIY-Projekt ;)
 
Hallo Paul,
danke für's Mutzusprechen. Werde mich 'mal versuchen druchzuwursteln. Das mit dem Thread glaube ich irgendwo gelesen zu haben, aber vielleicht habe ich mirs auch nur eingebildet.
Gruß Volker
 

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