Was verlangen Coverbands in eurer Region pro Abend ca.?

Jetzt nimmt er lieber einen DJ für 400,-. So haben denn alle was davon. Der VA hat fett gespart, der DJ sackt ordentlich ein, und ich mache mir einen gemütlichen Abend mit meiner Frau anstatt für ein Taschengeld 14 Stunden als Lakai rumzufahren.
Ich denke das ist manchmal auch einfach besser so. Für ein wenig Hintergrund-Lala braucht es im Grunde keine Liveband. Eine Band die natürlich mehr kosten muss zieht ja nicht zwingend so viel mehr Leute auf die Party.

Für fünf Euro die Stunde hab ich das letzte mal gearbeitet als ich 14 war, im Grunde kann das niemand annehmen der davon leben muss. Ich hab eine Zeitlang in einer Coverband gespielt, bin aber sofort ausgestiegen als es "ernster" wurde weil ich dachte dass ich mir das nicht antun muss. Schaut man sich bei Musikern und vor allem auch Veranstaltern um ist das schon ein sehr skurriler Menschenschlag mit dem man am Ende des Tages auch nur ungern Geschäfte macht. ;)
Ich hab mir dann zur Maxime gemacht dass ich etwas (nicht nur Musik) entweder gegen angemessene Bezahlung mache und das dann auch mit der entsprechenden Haltung angehe oder komplett umsonst weil es mir Spaß macht. Dieser Semi-Professionelle Mischmasch gefällt mir gar nicht, und das ist ja denke ich auch mal der Bereich wo sich Amateure die sich zur Häfte in Geld und zur anderne Hälfte in Spaß bezahlen lassen mit wirklichen Profis kollidieren die davon Miete und Brötchen löhnen müssen.

Aber das ist ja genau der Punkt. Niemand muss in einer Coverband spielen. Wenn all die aufhören die sich mit solchen Minimalgagen nicht zufrieden geben dann ist am Ende für die Übrig gebliebenen auch genug da.
 
Guten Morgen,

immer noch ein Interessantes Thema.
Rest zum Essen, für Klamotten, Instrumente, Kabel, Noten, Unterrichtsmaterial, Heizung etc.: 17.600,- EUR. Pro Monat: ~1450,- EUR.
Das würde ich gerne noch einmal aufgreifen.
Ich sage jetzt mal ganz offen, dass ich und meine Freundin im Moment genau diese 1500€ im Monat haben. Und zwar Netto!!

Das heißt Wohnung, Versicherungen und bla. Auto, Essen und so weiter gehen davon ab. Bei uns ist das nur gerade so. Die Gründe sind mal egal. Ich kenne aber auch Familien, da ist keiner Musiker die haben auch nicht mehr Geld. Klar kann man jetzt sagen: Selber schuld, die sind doof und was weiß ich nicht.

Andererseits frage ich mich dann: Ist der Anspruch dann nicht vielleicht auch etwas übertrieben?

Wenn ich die Rechnung sehe: 45€/h Gig, 35€/h Unterricht, finde ich das ok. Aber jetzt frage ich mal, obwohl ich Musiker bin: Wieso sollte ich dich denn noch fürs üben bezahlen? Der Geselle bekommt auch nicht mehr und wird auch nicht dafür bezahlt, wenn er zuhause noch lernen muss in der Ausbildung. Er wird nur für die Arbeit bezahlt! Oder wenn er sich weiterbildet? Das ist alles in dem Geld mit drin, was ich bezahle, wenn ich mir den ins Haus hole.

Ja, man muss als Musiker vielleicht mehr üben. Aber ist das mein Problem? Wenn ich vom Handwerker etwas verlange, was er nicht kann oder noch nie gemacht hat, hat er genau zwei Möglichkeiten: Er sagt das er das nicht kann, oder er macht sich schlau und lernt dazu. Genau die Möglichkeiten hat der Musiker doch auch?

Ich gehe gerne den Schritt mit, dass die Lage schlechter geworden ist. Keine Frage. Aber das ist sie nicht nur da und man kann selber was dran ändern. Aber viele ruhen sich auch auf dem Profi sein aus. Ein Meister bekommt auch nicht Geld, weil da Meister steht. Wenn die Arbeit schlecht ist, oder er zu wenig macht, wird er auch nicht mehr das Geld bekommen.

Zu den nicht Profimusikern: Ich behaupte mal, dass viele von denen musikalisch ins Profilager könnten. Aber die Unterschiede sind doch auch an anderer Stelle zu suchen und sollten auch zu finden sein!!!
- andere Zeitverteilung, Gig und Vorbereitung
- andere Menge an Songs, ich habe vielleicht 60 Stück auf dem Kasten, die ich mit minimaler Vorbereitung spielen kann, aber ein Pro sollte da schon mehr haben. Dafür habe ich auf einem anderen Gebiet mehr wissen
- andere Musikrichtung, ich bin da sehr festgefahren, aber ein Pro sollte alle Richtungen bedienen können, oder nicht?

da gibt es sicher noch viele andere Dinge.

Ich bin auch der Meinung, Musiker sollten vernünftig bezahlt werden, damit sie auch eine Familie ernähren können. Aber man sollte die Schuld nicht nur bei den anderen suchen!
 
Ich lese mit Freude, dass es einige gibt, die meine Sichtweise nachvollziehen und unterstützen. Noch einmal klar gestellt:

Der Profimukker muss (und will!) von der Musik leben, daher braucht er ein gewisses Mindesteinkommen - wie schon dargestellt, wenngleich hie und da auch fragwürdig. Um dieses Einkommen zu erzielen, sollte er sich tunlichst nicht mit jobs beschäftigen, wie der, den Hans_3 jüngst beschrieb. Er darf sich nicht um jobs auf Stadt-, Bürger- und Feuerwehrfesten bemühen (die im Übrigen mitunter gut bezahlt werden), dann rennt er im gleichen Kielwasser wie z. B. ... WIR. Oder anders gesagt, da tummeln sich nun mal die lokalen Bands unterschiedlicher Güte, die evtl. tatsächlich mal für Minimal Gagen spielen.
Aber bitte, das wissen doch alle! Wenn ein Profi sich darüber beschwert, adressiert er einfach eine falsche Zielgruppe. Und wenn er das tut, stelle ich seinen Profi Anspruch einfach mal in Frage.
Man könnte es auch noch anders formulieren: Ein Profi Mukker muss niemals (zumindestens nur seeeeehr selten) Angst haben, das der Amateur in Konkurrenz mit ihm steht, denn dieser hat gar keine Kenntnis und keine Kontakte von und in seinem Markt. Umgekehrt hat der Amateur aber sowohl die anderen als auch häufig den sog. Profi "gegen sich" stehen. Um sich da durchzusetzen, wird hie und an der Preisschraube gedreht. Und dann kommt der Profi und meckert :confused:?

Also bitte, liebe Prof´s, haltet Euch aus unseren Gefilden doch einfach ´raus, dann gibt es auch keine Sorgen. Euren Markt müsst Ihr Euch schon selber aufbauen, aber dafür seid Ihr professionell, das erwarte ich und das erwarten auch Veranstalter.

@Raumklang: Du kommst aus NRW - ich auch! Für den Amateur gilt genau das gleiche, man baut sich über einen gewissen Zeitraum seinen Markt und seine Kontakte auf. Wir machen es im Prinzip genauso wie der Profi, es gibt eine untere Grenze, unter dieser wird erst gar nicht verhandelt. Es gibt aber auch (und das ist ein Unterschied zum Profi) eine obere Grenze. Über diese wollen wir gar nicht drüber, denn dann bewegen wir uns im Bereich professioneller Gagen und müssen damit rechnen, dass der VA auch professionelle Leistung erwarten darf. Ich behaupte, die bekommt er auch von uns, aber ich will mich nicht darauf einlassen müssen. Wir stellen komplette Technik und dazu gleich zwei Menschen, die das Ganze bedienen, sind darüberhinaus zu Siebt auf der Bühne, eine gewisse Gage brauchen wir einfach - und bekommen Sie auch!
 
Hallo zusammen,

also nachdem ich die ganzen Beiträge gelesen habe, bin ich immer mehr der Meinung: diese Diskussion führt zu nichts.
Neben der Gagenvorstellung der Parteien muß man hier nämlich auch noch den Markt mit in Betracht ziehen.
Vernünftige Gagen, mit denen ein Profi leben kann, sind aus meiner Erfahrung nicht in Clubs und auf Stadtfesten zu bekommen.
Ein Club mit sagen wr mal 300 Personen Fassungsvermögen, wird niemals die Gagenvorstellungen einer Profiband & Technik erwirtschaften könnnen.
Bei Stadtfesten ist es einfach so, das die Kassen leer sind, und bei dem Überangebot an oftmals guten Amateuren ist die Entscheidung oft leicht diese Stadtfessen zu buchen. Ggf wird dann noch für den Samstag zur Primetime oftmals eine überregional (meist auch professionelle) bekannte Band gebucht, die dann auch mehr Gage erhält.

Daher spielen die professionellen Bands die ich kenne auch zu 90% auf Firmengalas oder ähnlichen Events. Diese sind aber für den Amatuer mangels Kontakte in der Regel unerreichbar.

Der Preiskampf spielt sich aus meiner sicht viel Eher in Kreisklasse ab, bei der sich gute Amatuere gegenseitig unterbieten um an die begehrten Slots zu kommen.

Wir sehen das mittlerweile ganz gelassen. Letztendlich setzt sich auch auf solchen Veranstaltungen entweder Qualität durch, oder sie gehen über kurz oder lang den Bach runter weil das Publikum nach 2-3 Jahren mangels Qualität dann doch wegbleibt.

just my 2 cts
Jens

BTW: Wir hatten letzte Woche eine Giganfrage für ein Stadtfest einer größeren Kreisstadt. Samstag abend PrimeTime für 350 Euro. Ich hab dann zurückgeschrieben: Gerne wenns OK ist daß nur einer von uns kommt ......
 
BTW: Wir hatten letzte Woche eine Giganfrage für ein Stadtfest einer größeren Kreisstadt. Samstag abend PrimeTime für 350 Euro. Ich hab dann zurückgeschrieben: Gerne wenns OK ist daß nur einer von uns kommt
die Bemerkung hättest du dir sparen können
Ich bin mir sicher, die finden eine Band die das macht.

Ich unterschreibe alle Beiträge welche Meinungen zum sinkenden Gagenniveau haben. Hat auch mit einem sehr verbreitet niedrigen Musik-Anspruch zu tun, sowohl beim Publikum als auch insbesondere bei den Veranstaltern - zumindest im Party-Umfeld.
Ich hab mich bereits vor 5 Jahren aus diesem Bereich zurückgezogen und lebe seitdem sehr viel entspannter :)
 
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Ich unterschreibe alle Beiträge welche Meinungen zum sinkenden Gagenniveau haben. Hat auch mit einem sehr verbreitet niedrigen Musik-Anspruch zu tun, sowohl beim Publikum als auch insbesondere bei den Veranstaltern - zumindest im Party-Umfeld.

Ja, das hat es. Und da ich "Sweet home Alabama" und "Summer of 69" weder hören noch selbst singen will, denke ich momentan auch über eine berufliche Neuorientierung nach.
Mit "Gejammer" hat das nichts zu tun.
Musik nur noch hin und wieder aus Spaß machen, ohne davon leben zu müssen ? Das wird für die allermeisten ohnehin der Weg sein.
Denn in ein paar Jahren treffen wir Profis, Ex-Profis, Semiprofis und Amateure uns wieder, da sind wir nämlich alle bei 5 Euro Gage die Stunde ;)
 
Hatte übrigens gerade ein Angebot: 800 EUR für 6 Mann, 4 Sets x 40 Min von 21.00 open end, Reiseentfernung 120/240 KM.
Abzüglich Fahrtkosten bleiben da 5 Euro pro Mann pro Stunde.

Die Rechnung versteh ich nicht so ganz..
Spritkosten sollten in keinem Fall, egal wieviel Equipment man mitbringt und mit wievielen Autos man fährt, über 200€ liegen.
Damit bleiben 600€ (=100€ pro Person) für den Abend.

4x40 Min sind keine 3h.
Mit Auf- und Abbau und Fahrzeit, sollte man ohne Staus auch in unter 8h dabei wegkommen.

Macht dann bei mir immer noch 13€/h.

Wo liegt mein Rechenfehler?
 
Das heißt Wohnung, Versicherungen und bla. Auto, Essen und so weiter gehen davon ab.

Eben das ist der Punkt, den Disgracer und einige andere übersehen. Diese 1500,- (wie gesagt, das war ganz grob und ohne Anspruch auf vollkommene Korrektheit und jedes kleine Detail überschlagen!) sind das Nettoeinkommen, von dem noch einige Punkte abgehen. Ich zum Beispiel stehe gerade vor einer Dach- und Kellersanierung und auch da möchten Dachdecker, Maurer und Estrichleger nicht umsonst arbeiten müssen. Und sowohl ich als auch meine Freundin hätten ab und an doch ganz gerne was auf der Gabel und nicht dauerhaft Billignudeln mit Tomatensoße.

In meiner überschlägigen Rechnung hatte ich solche Sachen wie Akquise, Werbemittel und einiges anderes übrigens noch außen vor gelassen, ebenso wie eine eventuell nötige PA, die ebenfalls noch bezahlt werden möchte. Und da reden wir jetzt bitte nicht über 200,- EUR Thomann-Böxlis, sondern qualitativ angemessenes Material.


Wenn ich die Rechnung sehe: 45€/h Gig, 35€/h Unterricht, finde ich das ok. Aber jetzt frage ich mal, obwohl ich Musiker bin: Wieso sollte ich dich denn noch fürs üben bezahlen? Der Geselle bekommt auch nicht mehr und wird auch nicht dafür bezahlt, wenn er zuhause noch lernen muss in der Ausbildung. Er wird nur für die Arbeit bezahlt! Oder wenn er sich weiterbildet? Das ist alles in dem Geld mit drin, was ich bezahle, wenn ich mir den ins Haus hole.

Der Unterschied ist der: Ein angestellter Geselle bekommt rund 30 Tage bezahlten Urlaub, Sozial- und Krankenversicherung zumindest in Teilen vom Arbeitgeber bezahlt. Dazu relativ feste Arbeitszeiten, ein Wochenende (abgesehen von Notdiensten vielleicht, aber die werden auch anders bezahlt!).
Der Musiker (und auch der VA-Techniker) arbeitet idR dann, wenn andere frei oder Wochenende haben. Lass mal sonntags nachmittags einen Elektriker kommen. Der kostet Dich locker das Doppelte vom regulären Stundensatz.
Oder ruf mal an einem Feiertag die Mercedes-Hotline an, weil Dein Auto streikt: "Ja, wir können Ihnen nicht sagen was das exakt kostet, das hängt von der Werkstatt ab. Aber auf jeden Fall müssten Sie schon mal 150,- EUR Feiertagszuschlag bezahlen"...


Ein Meister bekommt auch nicht Geld, weil da Meister steht. Wenn die Arbeit schlecht ist, oder er zu wenig macht, wird er auch nicht mehr das Geld bekommen.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Ich kenne durchaus (städtische) Meister der Veranstaltungstechnik (um mal branchennah zu bleiben), die von Tuten und Blasen keinerlei Ahnung haben oder sogar gemeingefährliche Konstruktionen bauen. Die haben trotzdem ihren Job bei der Stadt sicher - wie sollte es auch anders sein, wenn es da keinen Vorgesetzten gibt, der Ahnung hat?
Krähen, Augen...



Das sind doch Dinge die kaum eine Amateurband bieten kann. Ich kenn zumindest keine Amateurband, die 100 Stücke aktives Repertoire haben, und wo der Veranstalter sagen kann "Hey, ihr solltet nächste Woche auch Lied x,y und z spielen".

Dann solltest Du Dich mal besser umsehen. Zugegeben, die 400-Song-Kapellen sind im Amateurbereich selten, aber 100 Songs kriegen schon viele auf die Reihe. Und "nächste Woche bitte auch ABC" klappt bei vielen davon ebenfalls.


Und wenn sie es doch können, muss man sich als Profi halt wirklich fragen, was dann noch den Unterschied ausmacht, außer "ich muss davon leben".

Aber das ist in erster Linie mal der Unterschied. Ich muß z.B. neidlos anerkennen, dass es auch im Hobbybereich gute Tonleute gibt. Ok, die werden _mir_ nicht gefährlich, weil die keine Produktionsfirma buchen würde. Da fehlt allein schon der Gewerbenachweis und die Möglichkeit, eine Rechnung FA-konform zu stellen.
Dennoch sind da viele Gute drunter (und unter den Profis leider ebensoviele schlechte, die besser Bäcker geworden wären).


Was braucht der Profi-Musiker da eurer Meinung nach? 50€? 100€? 150€? 200€?

Wie schon dargelegt: ca. 45,- EUR pro Stunde netto sollten drin sein, wenn man davon leben will.
Meine (sehr grobe!) Kalkulation ging von nahezu 100% Auslastung aus, die man in den wenigsten Fällen haben wird. Geh eher mal von etwa 50 bis maximal 70% aus, selbst in Spitzenzeiten. Da bleiben von den grob angenommenen 1500,- noch etwa 700,- zum Leben übrig...


Ganz ehrlich: Die hätte ich (und viele andere Leute denke ich auch) gerne.
1500€ nach Abzug aller Versicherungen, Mobilität (Auto), Wohnung etc.. was wär das für ein schönes Leben..
Gibt glaub ich genug Leute, die das nichtmal Brutto bekommen und davon Leben müssen..

Moment, da fehlten noch einige Fixkosten in der Rechnung! Ein Auto hat mein Beispielmusiker nämlich noch nicht. Ebenso wenig wie auch nur ein einziges Instrument, Kabel oder Verstärker.



Der Profimukker muss (und will!) von der Musik leben, daher braucht er ein gewisses Mindesteinkommen - wie schon dargestellt, wenngleich hie und da auch fragwürdig.

Wie gesagt: Das war einfach mal grob überschlagen. Im Einzelfall kann und wird das sicherlich anders aussehen, aber als Beispiel taugt es erstmal.


Man könnte es auch noch anders formulieren: Ein Profi Mukker muss niemals (zumindestens nur seeeeehr selten) Angst haben, das der Amateur in Konkurrenz mit ihm steht, denn dieser hat gar keine Kenntnis und keine Kontakte von und in seinem Markt.

Wenn Du Dich da mal nicht vertust. Die wenigsten (Profi-)Musiker werden direkt angefragt. Einige laufen über Agenturen, die ihrerseits wieder Geld für die Vermittlung haben wollen. Mittlerweile laufen viele Anfragen über Internetservices wie Partymat, Plan-Dein-Fest etc.
Da landen Anfragen von Privatmenschen die eine Hochzeitsband für 6h für 500,- haben wollen genau so wie Anfragen großer Unternehmen, die eine 4-Mann Kapelle für eine Roadshow gegen richtig dicke Kohle suchen.
Insofern hat mittlerweile jeder Musiker die Möglichkeit, entsprechende Kontakte zu bekommen und es bewerben sich auf die Industriejobs sicherlich nicht nur Profis. Zumal man mit solchen Portalen Agenturen, Produktionsfirmen und Promoter stumpf umgeht, so dass es für den Endkunden billiger wird ;-)



Es gibt aber auch (und das ist ein Unterschied zum Profi) eine obere Grenze. Über diese wollen wir gar nicht drüber, denn dann bewegen wir uns im Bereich professioneller Gagen und müssen damit rechnen, dass der VA auch professionelle Leistung erwarten darf.

Erwartet er die in der ein oder anderen Form nicht eigentlich immer? Woher weiß ein Veranstalter denn, ob Ihr Profis oder Amateure seid? An der musikalischen Qualität wird er das in den wenigsten Fällen festmachen können. An den Gagenforderungen vielleicht, sofern er denn eine Ahnung hat, was marktüblich wäre im Profibereich. Das wissen aber viele nicht. Vor allem im industriellen Umfeld (Firmenfeiern) kommt es oft vor, dass Marketingmenschen sich intern um Events und Acts kümmern und vollkommen abwegige Vorstellungen von Leistungen und Kosten haben.



Daher spielen die professionellen Bands die ich kenne auch zu 90% auf Firmengalas oder ähnlichen Events. Diese sind aber für den Amatuer mangels Kontakte in der Regel unerreichbar.

Da wäre dann die andere Frage, woher denn der Profi die Kontakte zu den entsprechenden Entscheidern her haben sollte. Ich sehe da für Profi wie Amateur die gleiche Problematik: Wie komme ich an den passenden Kontakt für die angestrebte Gigliga. Agentur? Ok, funktioniert in vielen Fällen, in deutlich mehr aber auch nicht. Selbst auf die Suche gehen? Sehr schwierig und mühselig, denn man wird niemals auch nur annähernd alle potenziellen Interessenten abgrasen können.
Und Entscheider großer Unternehmen machen es sich idR. leicht und fragen eine Agentur an, die sich dann um den Rest kümmert.


BTW: Wir hatten letzte Woche eine Giganfrage für ein Stadtfest einer größeren Kreisstadt. Samstag abend PrimeTime für 350 Euro. Ich hab dann zurückgeschrieben: Gerne wenns OK ist daß nur einer von uns kommt ......

Immer wieder herrlich. Solche Anfragen kommen hier mehrmals pro Woche an. Das Beispiel mit der zu reparierenden Waschmaschine funktionier meist ganz gut. Manchmal frage ich mich, was für Vorstellungen die Leute haben...
 
Eben das ist der Punkt, den Disgracer und einige andere übersehen. Diese 1500,- (wie gesagt, das war ganz grob und ohne Anspruch auf vollkommene Korrektheit und jedes kleine Detail überschlagen!) sind das Nettoeinkommen, von dem noch einige Punkte abgehen. Ich zum Beispiel stehe gerade vor einer Dach- und Kellersanierung und auch da möchten Dachdecker, Maurer und Estrichleger nicht umsonst arbeiten müssen. Und sowohl ich als auch meine Freundin hätten ab und an doch ganz gerne was auf der Gabel und nicht dauerhaft Billignudeln mit Tomatensoße.

Den Punkt übersehe ich durchaus überhaupt nicht.
Ich sage nur, dass es viele Leute gibt, die diese 1500€ Netto nicht haben. Frag mal deinen Frisör, was er am Ende des Monats nach Abzug seiner ganzen laufenden Kosten noch übrig hat.
Du stehst vor einer Dach- und Kellersanierung.. Viele Leute haben überhaupt kein Haus. Und wenn, dann ist das eine Investition, die mal über 30-40 Jahre abbezahlt wird.
Deine Vorstellung von "um davon Leben zu können" unterscheidet sich offenbar ganz deutlich von meiner..
Dein fiktiver Musiker hätte in dem Fall monatlich 1000€ für die hohe Kante, wenn er nicht in Saus und Braus lebt.
Dann schreibst du, dass das ja bei 100% Auslastung wäre, und bei 50% Auslastung nur noch 500€ übrigbleiben. Ja.. aber dann arbeitet er eben auch nur halb so lange.. 20h/Woche = 3h am Tag

Um mal ne persönliche Zahl rauszuhauen, so wie toeti das schon gemacht hat.
Ich hab nach Abzug von Steuern, Miete, Versicherungen etc im Monat keine 700€ um davon "zu leben".
Davon gehen Lebensmittel, Kleidung und anfallende Dinge ab (Studiengebühren.. (zum Glück demnächst nicht mehr), letztens nen neuer Reifen für's Auto etc.
Wenn dann noch 150-200€ übrigbleiben, die ich zur Seite legen kann, ist das doch völlig okay.
Also ich fühl mich als Teil der Wohlstandsgesellschaft und kenne eine Menge Leute, die deutlich mehr auf ihr Geld achten müssen, und kein eigenes Auto etc haben..

Aber das ist in erster Linie mal der Unterschied. Ich muß z.B. neidlos anerkennen, dass es auch im Hobbybereich gute Tonleute gibt.

Ganz ehrlich: Wenn jemand als Hobbyist es schafft, neben seinem normalen Beruf auf einem ebenbürtigen Niveau zu spielen, und sich einen gleichen Bekanntheitsgrad etc wie ein Profimusiker aufzubauen... ähm...
Irgendwie stimmt dann was nicht, oder?
 
@Raumklang: ja, solche "lustigen" Anfragen bekomme ich auch öfter. Gerade gestern wieder: Hochzeit von ca. 14.00 bis 1.00 (open end ??), Entfernung ca. 200 km, die wollten ein Trio oder Quartett buchen, das mehr oder weniger die ganze Zeit spielen sollte, und boten allen Ernstes 500 Euro.
Das fände schon ein DJ nicht allzu üppig.
Ich bin aber sicher, die haben eine Band gefunden.
 
@Raumklang,

schade das du nicht mehr auf mein Beispiel eingegangen bist. Meine Freundin ist privat Versichert und da gehen noch ganz andere Summen über den Tisch als bei mir. Ich weiß auch, was ein Arbeitgeber bezahlt und was nicht. Aber deine 1500€ waren doch schon abzüglich dieser ganzen kosten? Also nur noch für Wohnen, schlafen, Essen, Familie und Hobby?
Ich habe 1500€ und muss noch diese Kosten tragen.

Instrumente, Kabel... der Handwerker muss sich auch davon sein Zeugs kaufen. Das wird auch nicht extra bezahlt.

Da muss ich sagen, finde ich das schon etwas komisch, das Musiker sich immer mit "normal" arbeitenden vergleichen, da aber eine Sonderrechnung aufstellen, was sie noch alles brauchen um Ihren Beruf auszuüben. Ich möchte betonen, dass ich nicht alle über einen Kam ziehe!!!

Als Musiker und Techniker ist dir aber vorher bewusst, wann du arbeiten musst. Genauso wie einem Krankenpfleger, einem Feuerwehrmann, Polizisten oder den Kraftwerkern. Das ist in dem Fall eine schlechte Ausrede finde ich. Das sind halt die "normalen" Arbeitszeiten und wenn einem das nicht passt, sollte man sich in jedem Fall etwas anderes suchen. Man wird nunmal in der Freizeit der anderen gebucht.

45€/ Netto ist schone eine Hausnummer und ich kenne viele, die das nicht bekommen.

Ich bin jetzt kein Experte, aber ich kann zum Beispiel Preise bei Handwerkern vergleichen. Das ein Akademiker mehr bekommt. ist auch ok, wenn er Verantwortung übernimmt. Aber ich frage jetzt mal provokant: Wieso ordnest du einen Musikerlohn bei 45€ ein? Was macht er denn besonderes um das zu rechtfertigen, wenn die Nachbarband das für 20€ macht/kann?!

Es wurde ja schon mehrfach erwähnt: Qualität setzt sich durch. Nicht im ersten oder zweiten, aber spätestens im dritten Jahr. Beim Stadtfest hier gingen die Besucherzahlen zurück mit minderer Qualität der Musiker. Eine große Gruppe kommt gar nicht mehr, weil die Bühnen zugemacht haben, die wirklich qualitativ hochwertige Musik brachte. Und das waren Pros und die wurden auch Pro bezahlt. Also gibt es schon einen Unterschied.


Und zum Schluss: Ich bin der Meinung, dass eh jeder, von der Putzfrau über den Handwerker, Lehrer bis was es nicht alles gibt, genug verdienen sollte und muss um eine Familie zu ernähren. Ich bin bereit für meine Unterhaltung zu bezahlen und muss das nicht umsonst haben. Das ist für mich nicht selbstverständlich. Dafür bekomme ich auch eine andere Klasse.

Aber diese 1500€ Netto, die kommen mir schon sehr sehr viel vor.
 
Aber diese 1500€ Netto, die kommen mir schon sehr sehr viel vor.

Kann das vielleicht daran liegen, daß Du die Gleichung Musiker=arm im Hinterkopf hast ?
Die meisten Nicht-Musiker glauben ja sowieso, daß Musikmachen eine brotlose Kunst ist; und wir, die wir sie machen, sind es meistens gewöhnt, bescheiden zu leben und keine großen materiellen Ansprüche zu haben.
1500 Euronen für eine Person ist viel, ja. Kommt aber auch darauf an, wo du lebst. Aber alleine kann man sich als Musiker immer über Wasser halten, auch mit 700, 800 Euro.
Der selbe Betrag für eine Familie, da kann´s schon sehr knapp werden.
Allein unsere Wohnung kostet schon 1100 Euronen im Monat.

Und wenn ich mir jetzt die Leute anschaue, mit denen schon auf der Bühne gestanden bin... da sind viele studierte Musiker darunter, mit entsprechend langer Ausbildung (und hohen Investitionen darin!), und einem hohen musikalischen Niveau. Die haben was zu bieten. Aber sie erwirtschaften kein nennenswertes Einkommen, sondern krebsen mehr oder weniger irgendwie herum.
Ich werde manchmal von einer Pianistin begleitet, auf die oben genannte Punkte zutreffen. Sie würde ihren Kindern nicht erlauben, Profimusiker zu werden.
Und ich würde meiner Tochter ebenfalls abraten. Ich würde sie fördern und unterstützen, damit sie eine gute Sängerin wird, wenn sie das möchte. Aber sie soll nicht davon leben müssen.
Wobei ich denke, das wird eh von selbst verschwinden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Gleichung habe ich nicht im Kopf, da mein Lehrer der nur von der Musik lebt, ein größeres Auto, eine größere Wohnung und eine größere Familie hat, als ich :D

Um das noch mal klar zu stellen: Musiker ungleich Arm bei mir.

Danke erstmal, dass du auch Zahlen in den Raum wirfst. Ein normaler Alleinverdiener, egal ob Musiker oder Handwerker oder was auch immer, wird sich keine Wohnung für 1100€ leisten alleine. Ich denke, da sind wir uns einig?

Aber von Raumklang hört sich das für mich so an, als ob er zwingend mehr verdient als ein nicht Musiker.
 
Warte mal. Dein Lehrer unterrichtet aber auch, und bestimmt nicht wenig, oder ?

Zu unserer Wohnung: Salzburg ist ein verdammt teures Pflaster, unsere Wohnung ist schon schön, aber kein Luxuspalast.
Natürlich geht das trotzdem nur deshalb, weil wir beide verdienen.
Aber da sind wir genau an dem Punkt: ich verdiene immer weniger, zumindest was Gagen angeht.
Genau deshalb will ich ja auch was anderes machen.
 
Es geht, genaue Zahlen kann ich dir nicht sagen. Aber nicht ausschließlich. Ich denke vom Unterricht kann er Leben, aber nicht so. Das kommt schon durch den Rest. Studio und Auftritte.
Der Satz klang jetzt sehr negativ :)

Wie ist denn ein Musiker definiert? Nur durch Live Auftritte? Ein Schreiner baut auch nicht nur Schränke zusammen. Ich denke, wenn man sich auf Auftritte festlegt, ist das doch die eigene Entscheidung und kein Muss?!
 
Nochmal ein Aspekt bei der Gehaltsfrage: Ich kenne ein paar klassische Musiker und die verdienen alle nicht übel, sprich bedeutend über den Dimensionen die hier diskutiert werden, und das mit Festanstellung.
Die Frage ist wo sich ein Covermusiker einordnen kann.
Ich denke mal wenn ein Covermukker am Ende mit einem Facharbeitergehalt wie zum Beispiel ein Tischler aus der Sache raus geht dann ist das schon ganz passend.

BTW:
Das trifft nicht auf hier zu, aber in meinem persönlichen Umfeld waren es auch immer genau die Musiker die über zuwenig Geld und allgemeine Ungerechtigkeit gejammert haben die eine halbe Stunde vorher den Rest der Menschheit abfällig bemitleidet hat weil die jeden morgen dumpf roboten gehen muss... tja...
 
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Hi,

ich habe gerade nach Tariflöhnen gegoogelt. Ein Techniker verdient im schnitt 20,5 Euro brutto die Stunde.

Das ist ein Job, den fast jeder (wenn er nicht ganz blöd ist) innerhalb von 3 Jahren Lehrzeit erlernen kann.

Die meisten von uns hatten deutlich länger als 3 Jahre Instrumental-/Vocal-Unterricht und dazu kamen dann
auch noch mehrere Jahre Band-/Proben-/Bühnenerfahrung hinzu. Viele gute Hobbyisten habe in die
Musik viel mehr Energie, Zeit und Kosten (Unterricht) hineingesteckt, als das in jedem Lehrberuf in 3 Jahren
abverlangt würde. Ich würde mal sagen, der Aufwand könnte locker an ein mittelmäßiges Studium heranreichen.

Warum sollte man da nicht gereizt reagieren, wenn man solche absurd-niedrigen Angebote bekommt?

Man kann auch nicht eine ganze Woche am Stück 8 Stunden/Tag 100% auf der Bühne alles geben.
Man muß Lieder komponieren, arrangieren, einstudieren. Und das ist die Zeit, die man aufwenden muß,
damit man überhaupt irgendwas präsentieren kann.

Das Programm muß auch weiterentwickelt / verändert werden, denn man kann auch nicht 10 Jahre lang
den selben Käse spielen.

Man muß Aufnahmen machen. Ihr wißt, wie lange sowas dauern kann und wieviel Arbeit das ist.

Pausenzeit, Probezeit und Aufnahmen sind notwendig, um aktuell und in Übung zu bleiben.
All diese Zeit steckt nicht im Stundenlohn des Musikers.

Und viele Nicht-Musiker wissen einfach nicht, daß a) eine gewisse Begabung (sowas kann halt eben nicht jeder Trottel)
notwendig ist und b) wieviel Arbeit da tatsächlich drin steckt, um sowas hörbar zu machen.
(alleine schon physisch, Boxen schleppen und co.)


Wir denken gerade darüber nach, den Eintritt auf Spendenbasis (mit dem Hut herum gehen) zu machen.


cheers, fiddle
 
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ich habe gerade nach Tariflöhnen gegoogelt. Ein Techniker verdient im schnitt 20,5 Euro brutto die Stunde.

Das ist ein Job, den fast jeder (wenn er nicht ganz blöd ist) innerhalb von 3 Jahren Lehrzeit erlernen kann.

Die meisten von uns hatten deutlich länger als 3 Jahre Instrumental-/Vocal-Unterricht und dazu kamen dann
auch noch mehrere Jahre Band-/Proben-/Bühnenerfahrung hinzu. Viele gute Hobbyisten habe in die
Musik viel mehr Energie, Zeit und Kosten (Unterricht) hineingesteckt, als das in jedem Lehrberuf in 3 Jahren
abverlangt würde. Ich würde mal sagen, der Aufwand könnte locker an ein mittelmäßiges Studium heranreichen.
Das ist jetzt aber doch arg eine Mlichmädchenrechnung.

Ein Facharbeiter wird wegen seiner Berufserfahrung bezahlt, die Lehre ist da nur ein Einstieg. Und es kann ziemlich sicher nicht jeder einen technischen Beruf gut ausführen, auch wenn es kein akademisches Niveau ist. Wenn man sich hier im Forum umschaut könnte man schließen dass dem Gegenüber jeder Trottel Gitarre spielen kann, aber so weit will ich mal nicht gehen. ;)
Und ein paar Jahre Gesangsunterricht und Üben ist garantiert nicht mit einem Studium vergleichbar. Ein Musikstudium ist mit einem anderen Studium vergleichbar, aber danach hört es auch schon auf...

Ich weiß wie viel dahiner steht, aber man muss da auch mal auf dem Teppich bleiben. Auch anderswo wird hart gearbeitet, schlecht verdient und Herzblut in die Sache gesteckt. Und anders als anderswo hat man als Musiker wenigstens die Chance ohne jegliche Berufsausbildung sein Geld zu verdienen.
 
Hi,

das man nicht gereizt auf absurd Angebote reagieren soll, hat hier ja keiner gesagt glaube ich?!

Ich behaupte jetzt mal: 3 Jahre Ausbildung und 3 Jahre Musikunterricht im Sinne von 45-60 Minuten die Woche, kann man nicht vergleichen. Ebenso wie der Musiker Band-/Proben-/Bühnenerfahrung bekommt, macht der Techniker auch weitere Erfahrung. Der bleibt auch nicht stehen, oder doch?
Viele legen in ein Hobby mehr Herzblut als in die Ausbildung. Aber ich denke auch Musiker, die wirklich eine Ausbildung/Studium machen haben Tage und Wochen, wo sie sich denken: Scheiße. Und nicht mehr so viel da rein investieren. Und es soll auch Leute geben, die an "gewöhnlichen" Jobs spaß haben.

Man kann auch nicht eine ganze Woche am Stück 8 Stunden/Tag 100% auf der Bühne alles geben.
Man muß Lieder komponieren, arrangieren, einstudieren. Und das ist die Zeit, die man aufwenden muß,
damit man überhaupt irgendwas präsentieren kann.

Da ist wieder der Vergleich, den ich nicht Nachvollziehen kann. Der Musiker in jedem Fall für seinen Auftritt bezahlt. Das steht auf der Rechnung. Die muss er dann so hoch setzen, dass alles andere mit abgedeckt wird. Keiner kommt auf die Idee das Proben zu bezahlen. Ist ja leider so.
Aber der Handwerker hat auf seiner Rechnung auch nur die Arbeit im Haus stehen und nicht das, was er vielleicht noch in der Werkstatt macht. Das muss er auch da im Preis drin haben. Werkzeug einladen, schärfen, säubern.

Ich finde schon, dass alle Gruppen da eine gewisse Trennung haben. Nur Musiker heben diese irgendwie immer hervor. Mache ich selber auch!!

Der Tischler kann auch nicht immer die gleichen Möbel bauen. Geschmack ändert sich und was früher alle hübsch fanden, will keiner mehr sehen. Das muss er aber auch neben den Hausbesuchen machen und bekommt keinen direkten Lohn dafür. Einziger Unterschied: Er ist in der Werkstatt. Wenn man als Musiker einen festen Raum hat, ist man auch da und es gibt eigentlich keinen Unterschied mehr.

Es wäre schön, wenn mir jemand entweder den/die Fehler in meinem Gedankengang aufzeigt, oder mir erklärt, wieso das bei Musikern aber anders gesehen wird.

Und viele Nicht-Musiker wissen einfach nicht, daß a) eine gewisse Begabung (sowas kann halt eben nicht jeder Trottel)
notwendig ist und b) wieviel Arbeit da tatsächlich drin steckt, um sowas hörbar zu machen.
(alleine schon physisch, Boxen schleppen und co.)

Es kann aber auch nicht jeder Tischler oder sonst irgendwas werden, würde ich dann behaupten.
 
Öhmmm... sorry fiddle, aber das kommt ziemlich arrogant und anmassend rüber. Und bestärkt mich nur weiter in meiner Ansicht, dass Ihr sog. Pro´s in einigen Punkten ausserordentlich unpro denkt und agiert. Niemand bestreitet, dass Ihr einen aufwendigen und mitunterlangen Ausbildungsweg gegangen seid, der sicherlich über den des zitierten Tischler´s hinausgeht. Aber Euch auf ein höheres Pferd zu setzen, halte ich für sehr grenzwertig. Ich erzähle mal besser nichts von meinem Ausbildungsweg, das würde wohl am Ziel vorbei führen.
Niemand hat Euch gezwungen, diesen Weg einzuschlagen, das habt Ihr selbst so gewollt. Zu einer beruflichen Wahl gehört auch die Einschätzung der Zukunftsperspektiven, daran werden wohl schon 50% oder mehr scheitern. Und natürlich gehört es auch dazu, Veränderungen im beruflichen Leben anzunehmen und etwas draus zu machen. Daran scheint dann der Rest hier zu verzweifeln.
Wenn es jemand in seinem job nicht schafft, liegt es meiner Meinung zuerst an ihm selbst, das gilt für alle Berufsgruppen. Und deshalb ärgern mich diese "Ihr-habt-uns-nicht-mehr-lieb-Aussagen" auch so. Ich kann mir das in meinem Beruf nicht leisten, warum solltet Ihr das dürfen?
Achso, stimmt, Ihr seid ja Künstler...! Nein, seid Ihr nicht! Ihr seid Berufstätige, wie jeder andere auch, wenngleich mit einem künstlerischen Inhalt.

Hört das Gejammer auf, ich kenne haufenweise Musiker, die ganz prima von Ihrem job leben können. Die klotzen aber auch wirklich rein, wie jeder andere eben auch.
 

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