Ist es wichtig acapella singen zu können?

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Hallo, der Titel sagt es schon Ist es wichtig acapella, also ohne Begleitung nur mit Hilfe eines Referenztons singen zu können?
Ich bin zwar AnfÀnger aber ich möchte wissen warum ich weniger Töne treffe bzw erst "suchen" muss wenn ich alleine zu Singen versuche.
Muss ich das mit ein meine GesangsĂŒbungen integrieren, acapella zu singen?
 
Eigenschaft
 
RĂŒckfrage: Wichtig wofĂŒr?
Ein Gesangsstudent sollte das auf jeden Fall können und auch ein SĂ€nger, der mit a capella StĂŒcken auftritt oder Aufnahmen macht. FĂŒr daheim ein bißchen rumsingen oder wenn man eh immer mit Begleitung singt, kann das egal sein, wenn er mit Begleitung die Tonart halten kann. Es ist jedenfalls nicht leicht a capella zu singen. Das ist eine Herausforderung fĂŒr das Gehör und der Gesang muss klingen und tragen. Viele klingen "nackig" einfach nicht gut. Mal a capella zu ĂŒben kann aber ein gutes Training sein.
 
Hallo, Bend-it,

fĂŒr "Klassiker" ist es unabdingbar, da es in der Literatur immer wieder auch in ansonsten instrumentierten StĂŒcken takteweise unbegleitete Stellen gibt. Wenn man da als SĂ€nger die Intonation verliert, nur weil kein Instrument zum "Anlehnen" da ist, wird's peinlich, sobald die Begleitung wieder einsetzt. Und ich denke, in den anderen Stilarten schadet es zumindest nicht, wenn man auch mal a capella ĂŒbt ;)

Viele GrĂŒĂŸe
Klaus
 
Ja. Eindeutig ja. Es ist wichtig, extrem wichtig sogar. Wenn man es regelmĂ€ĂŸig ĂŒbt, und seien es nur ein paar Minuten tĂ€glich, wird man immer sicherer.
Um gut zu intonieren, mußt du als erstes eine Vorstellung von Tönen haben - wie du sie ansetzt und bildest, wie sie klingen sollen. Als zweites brauchst du eine Vorstellung von der Melodie, also von der Abfolge der Töne, die du singen musst.
Ich gehe sogar so weit zu behaupten: wer nicht eine Melodie ohne Instrumentalbegleitung korrekt singen kann, der kann (noch) nicht singen.
AnfĂ€nger sollen natĂŒrlich einfache Melodien wĂ€hlen. Wer wirklich große Probleme hat, kann auch ein Kinderlied nehmen, das ist egal. Und man sollte sich möglichst regelmĂ€ĂŸig aufnehmen, zur Kontrolle.
 
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Ich finde Bell hat Recht und ich lasse meine SchĂŒlerInnen immer mal Passagen acapella singen. Das ergibt sich schon so, wenn man in einem Song einzelne Stellen bearbeiten und nicht stĂ€ndig im Playback herumswitchen will (und es keine Gitarrenbegleitung gibt).
 
Auch ich schließe mich Bell an. Bei mir wurde es von allein immer besser, aber bei schwierigen Sachen oder wenn ich in der Tonart nicht so richtig firm bin muss ich es auch immer wieder ĂŒben.
 
ich möchte wissen warum ich weniger Töne treffe bzw erst "suchen" muss wenn ich alleine zu Singen versuche.

Damit beantwortest du dir dir Frage ja selbst. Genau das trainierst du damit.

Das muss nicht unbedingt toll klingen. Aber ich bin der Ansicht, dass jemand, der sich als "SÀnger" betitelt, in der Lage sein sollte, eine Melodie in sich stimmig ohne Begleitung singen zu können.


Muss ich das mit ein meine GesangsĂŒbungen integrieren, acapella zu singen?

Sind die meisten GesangsĂŒbungen nicht sowieso a capella?
 
Ich bin zwar AnfÀnger aber ich möchte wissen warum ich weniger Töne treffe bzw erst "suchen" muss wenn ich alleine zu Singen versuche.

Weil Du AnfĂ€nger bist ;) Das TongefĂŒhl muss sich erst entwickeln, das geht nicht von heute auf morgen. Du brauchst die genaue Vorstellung des jeweiligen MusikstĂŒckes in Deinem Hirn. A capella gilt als Königsdisziplin beim Singen, also brauchst Dir nichts denken :) Übrigens ist a capella streng genommen fĂŒr ein Ensemble, nicht fĂŒr eine Einzelstimme, afair. Es heißt nur, dass instrumentale Begleitung fehlt.

Wenn ich ohne Begleitung singe, stelle ich mir trotzdem immer die anderen Stimmen dazu vor. Ich ĂŒbe Lieder oft ohne Begleitung; einesteils, weil ich leider keine Band zuhause habe, andererseits, weil ich, wenn ich ein StĂŒck "im freien Fall ohne Netz" kann, klappt es auch mit den anderen zusammen.

antipasti, im Unterricht krieg ich zu den Übungen Klavierbegleitung dazu. Zuhause muss ich frei schwebend singen.
 
Aber genau das meine ich. Schwebst du denn nicht ohne Begleitung durch deine Wohnung?

Das ist jetzt Ansichtssache und Frage des Themenbereichs ;) Musikalisch schwebe ich ohne Begleitung durch die Wohnung :) Kann ja nicht Klavier spielen und auf den Gedanken, mir da auf der Gitarre die Finger abzubrechen (Akkorde halbtonweise hochschrauben), bin ich noch nie gekommen. Außerdem will ich ja singen ĂŒben, in diesem Fall.
 
Musikalisch schwebe ich ohne Begleitung durch die Wohnung :) Außerdem will ich ja singen ĂŒben, in diesem Fall.

Eben - also a capella. Ich habe das deswegen gefragt, weil es mich verwundert, dass er explizit gefragt hat, ob er a capella Singen in seine GesangsĂŒbungen integrieren muss.

Da frage ich mich wie er bislang geĂŒbt hat: Ob es vielleicht Karaoke-Playbacks fĂŒr Tonleitern, Skalen auf MA-ME-MI-MO-MU gibt? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Eben - also a capella. Ich habe das deswegen gefragt, weil es mich verwundert, dass er explizit gefragt hat, ob er a capella Singen in seine GesangsĂŒbungen integrieren muss.

Da frage ich mich wie er bislang geĂŒbt hat: Ob es vielleicht Karaoke-Playbacks fĂŒr Tonleitern, Skalen und MA-ME-MI-MO-MU gibt? ;)

Ach so.

Also, wenn ich mal dazu komme, meine - wieheisstsenochgleich - ach ja, Marchesi, Complete Vocal Method in Lilypond zu klöppern, bestimmt. Bis dahin weiss ich nicht ;)
 
Es ist durchaus auch sehr hilfreich, Tonleitern a cappella zu singen und dann chromatisch rauf- und wieder runterzugehen. Also irgendeine Übung nehmen (mit Terz-, Quinten - oder Septimenintervall zum Beispiel) und in Halbtönen nach oben und unten gehen.
Das wird anfangs nicht gleich gelingen, schult das Gehör aber ungemein.
 
....und unbedingt aufnehmen, damit man selbst kontrollieren kann, ob die Töne tatsÀchlich getroffen waren!
 
Ach so, ja. NatĂŒrlich aufnehmen, sonst macht es wenig Sinn :redface:
 
Danke fĂŒr die vielen Antworten in der kurzen Zeit, bin erstaunt! =)
@ Bell
AnfĂ€nger sollen natĂŒrlich einfache Melodien wĂ€hlen. Wer wirklich große Probleme hat, kann auch ein Kinderlied nehmen, das ist egal. Und man sollte sich möglichst regelmĂ€ĂŸig aufnehmen, zur Kontrolle.

Diesen satz finde ich extrem wichtig, wenn ich Lieder a capella Singe klingt es tatsĂ€chlich nicht allzu gut, es ist schwierig fĂŒr mich nicht aus der Tonart zu rutschen und die Intervalle korrekt zu treffen aber das ist ja normal wenn man sich nicht an der Begleitung festklammern kann.
Wenn man einfache Melodien ĂŒbt kann man diese erst perfektionieren und sich dann steigern. Warum bin ich nicht darauf gekommen ^^

@antipasti
Da frage ich mich wie er bislang geĂŒbt hat: Ob es vielleicht Karaoke-Playbacks fĂŒr Tonleitern, Skalen auf MA-ME-MI-MO-MU gibt?

Ja, tatsĂ€chlich! Ich ĂŒbe mit Karaoke-Playbacks, begleite mich selbst, mein Lehrer begleitet mich am Klavier und die Skalen und Arpeggio-Übungen sind in der Regel immer mit (Klavier)-Melodie begleitet so dass man kleine Abweichungen sofort bemerkt und in den richtigen ton "reinrutschen" kann

Dass a capella die Königsdisziplin ist wusste ich bis jetzt nicht, dachte das ist selbstverstĂ€ndlich fĂŒr SĂ€nger
 
Dass a capella die Königsdisziplin ist wusste ich bis jetzt nicht, dachte das ist selbstverstĂ€ndlich fĂŒr SĂ€nger

Na ja, ich wĂŒrde es nicht als Königsdisziplin bezeichnen, sondern ganz wie du als SelbstverstĂ€ndlichkeit - fĂŒr SĂ€nger.

Werdende können damit durchaus Schwierigkeiten haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass a capella die Königsdisziplin ist wusste ich bis jetzt nicht, dachte das ist selbstverstĂ€ndlich fĂŒr SĂ€nger

Wurde mir mal so gesagt, ich weiss nicht mehr, von wem. :nix: Ich habe umstĂ€ndehalber schon von klein auf ohne Begleitung gesungen, wir hatten im Auto einfach keine :D Ich konnte es daher nie nachvollziehen, wenn da ein Heckmeck drum gemacht wurde, ich habe so etwas aber öfter mitgekriegt. Übrigens, SĂ€ngern, die nicht frei ohne alles singen können, abzusprechen, dass sie SĂ€nger sind, das finde ich ĂŒberzogenes Anspruchsdenken ;) Ich fĂŒrcht, da wĂŒrden einige anerkannte rausfallen :D
 
Sind die meisten GesangsĂŒbungen nicht sowieso a capella?

bei mir ist es so:

Übungen zuhause: nur a capella, einziges ZugestĂ€ndnis: da ich gehörbildungsmĂ€ssig wirklich kein Hirsch bin :redface:, gebe ich mir die jeweiligen Anfangstöne (mache alle Übungen chromatisch rauf/runter). WĂŒrde die Anfangstöne mittlerweile zwar auch ohne Klavier einigermassen finden, brĂ€uchte aber zuviel Aufmerksamkeit dafĂŒr und dann wĂŒrde die Übung darunter leiden. Viele der Übungen (v.a. die Koloraturen) sind aber ohnehin so, dass es innerhalb des einzelnen Übungsteils chromatisch rauf- oder runter geht und dort muss es dann ohne Hilfe gehen.

Übungen im GU: auch alles a capella mit Anfangstönen, ganz selten spielt die GL mal eine passende Begleitung dazu, das gibt Schwung und hilft einem sich frei zu singen und auch in den Übungen in Emotionen rein zu kommen. Was sie hingegen nie macht, ist einfach nur meine Töne mitzuspielen.

StĂŒcke: ich lerne sie, da ich nicht Klavierspielen kann (respektive nur mit einem seltsamen 2-3 Finger-Zeitlupen-System :rolleyes:) indem ich sie mir anhöre und dabei ab und zu auch mal ein paar Töne mitsinge. Geht aber einzig darum, die Töne zu lernen. Sobald ich diese kann, werden alle TontrĂ€ger, YT etc. in die Verbannung geschickt und ich arbeite ausschliesslich a capella weiter. Irgendwelche Playbacks, die es auch in der Klassik gibt, wĂŒrden mich nur stören und sind mir auch viel zu starr. Ab und zu höre ich mir das StĂŒck zwischendurch zwar wieder an, in einer Interpretation die mir gefĂ€llt, aber i.d.R. nur als TrockenĂŒbung, d.h. ich "singe" ohne Ton, aber mit allen Körpereinstellungen mit.
Im GU spielt die GL bei den StĂŒcken je nach Bedarf manchmal einen rudimentĂ€ren Teil der Begleitung, ab und zu auch die vollstĂ€ndige Begleitung. Wenn ein StĂŒck zum ersten Mal in der Stunde dran ist, singe ich aber auch dort ĂŒber weite Strecken a capella.
Wenn das StĂŒck dann mal soweit erarbeitet ist, gehts zur Korrep und es ist gar nicht selten, dass ich erst dort das ganze StĂŒck mit der vollstĂ€ndigen Begleitung singe.


andererseits, weil ich, wenn ich ein StĂŒck "im freien Fall ohne Netz" kann, klappt es auch mit den anderen zusammen.

Ist sehr wichtig, dass man es im Schlaf kann, falls Instrumentalisten oder Gesangspartner mal patzern. Meine frĂŒhere GL hat ab und zu versucht, mich bei heiklen Stellen durch absichtlich falsches Klavierspiel noch mehr zu verwirren. War die HĂ€rte :D aber eine gute Übung, wenn man bei so was auf der Spur bleibt, kann einem nachher im Zusammenspiel mit anderen so schnell nichts mehr erschrecken.
 
Übrigens, SĂ€ngern, die nicht frei ohne alles singen können, abzusprechen, dass sie SĂ€nger sind, das finde ich ĂŒberzogenes Anspruchsdenken ;)

Wieso? Ich fĂŒr meinen Teil habe mich nur auf die Frage des TE bezogen:

Hallo, der Titel sagt es schon Ist es wichtig acapella, also ohne Begleitung nur mit Hilfe eines Referenztons singen zu können?

Es hat ja niemand behauptet, dass man ALLES perfekt und womöglich ohne Referenzton in der richtigenTonart singen können muss.

Aber ein SĂ€nger - eigentlich auch die meisten Nicht-SĂ€nger - sollte schon ein ihm bekannte Tonfolge ohne Begleitung in sich stimmig wiedergeben können. Macht das nicht fast jeder Mensch unter der Dusche, beim Abwaschen, beim Autofahren, im Fußballstadion .. ? Und sollte man soviel MusikalitĂ€t, wie sie jeder Fußballfan im Stadion mitbringt, nicht auch von einem SĂ€nger erwarten können?

Als Königsdisziplin wĂŒrde ich es nicht nicht bezeichnen. Ich finde das auch nicht allzu anspruchsvoll. Lieder ohne musikalische Begleitung zu singen: Das machen die meisten doch schon im Kindergarten oder in der Grundschule.
 
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