C.Santana
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........für mich ist das hier der Top Thread 2012 im Board, in fast allen Posts kann ich mich wiederfinden
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Welche Frau hielte es für erstrebenswert ein und denselben Trick immer und immer wieder zu üben, bis etwas locker von der Hand geht - etwas, das im Grunde genommen niemand anderem, als einem selbst als wertvoller Beitrag zur Bereicherung des Zeitgeschehens erscheint.


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Hitze. Qualm. Ohrenbetäubender Lärm. Die Menge tobt. Lauthals schreiend bis zur totalen Verausgabung windet sich der Mob, einer Schlange im Todeskampf gleichend, vor und zurück, rotierend, prustend, ekstatisch stöhnend wie eine alte Dampflokomotive. Schweißnasse Leiber ringen Schulter an Schulter, zerrissene T-Shirts entblößen blasse Haut. Jeder Quadratmillimeter des Bodens, eingenommen von stampfenden Füßen, staubig bebend wie eine Büffelherde. Pompeji, Atlantis, Konstantinopel unbedeutend im Vergleich! Nacken wirbeln, geballte Fäuste schlagen Luft. Ein lauter Knall donnergleich.
Die großen Scheinwerfer des Stadions blenden ein letztes Mal im Rhythmus der E-Gitarren auf, frohlockend jauchzendes Gebrüll einer gesichtslosen Masse jubelt der Band entgegen. Stille. Es ist vollbracht!
So war das damals, nachdem ich beschlossen hatte, Vernunft gegen Unvernunft, Hemd gegen Lederjacke und Ausbildung gegen 110% Sex & Drugs & Rock n Roll einzutauschen.
Ja, genau so war das zumindest in meiner Phantasie. Die Realität war etwas ernüchternder, weniger theatralisch und die tobende Menge bestand aus 10 Leuten, die aus Mitleid oder Vollrausch mit ihren Köpfen zum Takt der Musik meiner ersten Band nickten. Für Drugs waren wir Mittelstandskinder zu vernünftig, mit Sex sah es mau aus, aber den Rock n Roll im Blut da waren wir uns alle sicher, den hatten wir!
Von den Eltern bekam ich meinen ersten Gitarrenverstärker einen Fender 15 Watt Amp, dessen Maximallautstärke bei jeder Probe vom Schlagzeug geschluckt wurde und der bald aufgrund des immerwährenden Kampfes Drums vs. Fender irgendwann den Geist aufgab. Meine erste Gitarre kaufte ich mir von dem hart erarbeiteten Geld, das ich mir mit dem Ablesen der Gemeinde-Gaszähler verdiente. Es handelte sich um eine Jolana Krnov Galaxys jene Ostblock Totschläger, welche seit Ende der 1960er Jahre für arme Schüler oder Studenten im finanziell erschwinglichen Rahmen lagen und deren Mechaniken und Elektronik man auch an einem Traktor oder Vorkriegs-Transistor-Radio hätten finden können. Für mich aber war das vollkommen unwichtig! Es zählte nur eins: Musik!
Ich war nun voll ausgestatteter Musiker, RocknRoller, Freigeist, Künstler und die Welt wartete nur auf die Auftritte von mir und meinen Mitstreitern! Diese absolvierten wir auf Kleinkunstbühnen, in Jugendzentren, winzigen Clubs, die noch nicht mal über eine Bühne, geschweige denn eine anständige PA verfügten oder auf irgendwelchen Underground Open Airs, mal im Regen, mal im gleißenden Sonnenlicht. Es waren die Bretter, die für uns die Welt bedeuten, heilige Orte. Das Jugendzentrum war unser Wembley-Stadion, zwei Gigs in Folge unsere Welttournee wir fühlten uns wie die Größten, und das Einzige, was uns von Guns n Roses unterschied, waren die Zuschauerzahlen unserer Auftritte.
Wir stachen in See, unsere Band ein Schlachtschiff, volle Fahrt voraus! Vom ersten Lehrlingsgehalt kauften wir uns ein Vierspur-Aufnahme-Gerät für 400 Mark, dessen genaue Funktion mir noch bis heute ein Rätsel ist. Die erste räudig produzierte Demo MC erblickte das Licht der Welt, ein unglaubliches Gefühl! Ich kann mich noch gut daran erinnern, wir mir schier die Luft weg blieb, als ich das erste Mal mein Bandlogo in einem Printmagazin abgedruckt sah! Man mag es kaum glauben, aber so etwas war für uns elementarer als der verdammte Urknall. Gute Rezensionen wurden mantrahaft immer wieder von vorne herunter gebetet, mal euphorisch laut, mal fassungslos leise. Wir lebten unseren Rockstartraum in einem Mikrokosmos und unsere Galaxie war der Underground.
Als die Jahre ins Land zogen, man älter und erfahrener wurde, da gab man sich plötzlich nicht mehr mit den Jugendzentren und den Mini-Open-Airs zufrieden es kamen der erste Plattenvertrag, die erste Booking Agentur, die erste Tournee und damit auch die ersten Streitereien und Besetzungswechsel. Aus dem stolzen Schlachtschiff wurde mit den Jahren ein alter Kahn, mit leichter Schlagseite und abgeplatztem Lack, dessen Mannschaft inzwischen ihr Glück auf anderen Kreuzern suchte. Doch aus Mangel an Zeit und Enthusiasmus wurden diese Unterfangen lieblos als sogenannte Projekte tituliert, und alleine das sagt bereits alles!
Das Streben nach ewigen Ruhm ließen einstigen Idealismus und Rock n Roll-Spirit Rost ansetzen, und die Korrosion befiel hierbei nicht nur das Schiff selbst, sondern vielmehr auch die Seelen jener, die einst mit puristischer Motivation ans Werk gingen.
Denkt man über diesen Werdegang, den wohl schon hunderte Bands durchlebt haben länger nach, so drängen sich unweigerlich die berühmten W-Fragen auf: Weshalb? Warum? Wieso? Und vor allem: Für wen? Dazu gesellt sich ganz nebenbei noch ein Was! Was ist uns wirklich wichtig? Um was geht es? Gerne kläre ich dieses Mysterium auf:
Es geht nicht um Glanz und Gloria, nicht um das ankurbeln der Facebook-Likes, dem Verkaufen von Tonträgern oder den gefüllten Stadien es geht um Kreativität, Kunst und musikalische Selbstverwirklichung. In erster Linie um Lebensqualität und der Freude daran, etwas Eigenständiges zu kreieren.Etwas von dem man selbst am meisten profitiert! Vollkommen gleichgültig ob man vor 10 oder 10.000 Zuschauern spielt.
In Zeiten in denen die Aufnahmequalität eines Smartphones besser ist als die meines 400 Mark teuren Vierspurgerätes, internationale PR dank der globalen Vernetzung kinderleicht möglich ist und Musik-Equipment keine grundsolide finanzielle Liquidität mehr voraussetzen, besinnt sich das Land der Mucker und Riffpoeten wieder zurück zu den Ursprüngen. Die Musikszene reformiert sich und der Underground ist wieder lebendiger den je! Das Berufsbild Rock Star ist inzwischen ebenso verblichen wie die Notwendigkeit einer Plattenfirma. Die Musik immigriert vom Mainstream zurück in die kleinen Clubs und Bars, in welchen den Gigs inzwischen wieder der Zauber vergangener Zeiten anhängt und wo der Schweiß förmlich von der Decke tropft. Selbst Vinyl liegt wieder im Trend, vor gar nicht allzu langer Zeit wäre man damit noch ausgelacht worden.
Nutzen wir also die Zeit, rütteln wir uns auf gehen wir wieder frisch ans Werk! Lassen wir uns von unserer eigenen Kreativität begeistern, pfeifen wir auf das Business, denn der Underground ist es, der uns am Leben hält! In diesem Sinne:
Frohes Schaffen!
). Ich weiss jetzt zumindest, dass es Fastilliarden an Kram gibt, den ich nicht brauche. Andererseits, wenn ich die Zeit, in der ich Tutorials und Datenblätter gelesen oder Youtube Videos geglubscht hab in Übung gesteckt hätte, wie weit könnte ich sein? Und nebenbei, wieviel Geld könnte noch auf meinem Konto sein? Grad die Effekteindustrie ist eine Geldverbrennungsmaschine, das geht auf keine Kuhhaut. Toller Thread.
Ich könnte auch schon viel viel weiter sein. Wenn ich mich nicht ständig auf neuen Kram (Treter, Amps, Gitarren) konzentriert hätte und hinter der nächsten Optimierung den heiligen Gral erhofft hätte. Einerseits ist das ja nicht schlecht, ich kann jetzt Pickups wechseln, Hals und Tremolos einstellen

Nach nem halben Jahr hatte sich mein Verdacht bestätigt,das der Mann von Blues und Rock Null Plan hat und ziemlich genau da fing er an mir weiszumachen,das ich besser klassische Gitarre spielen solle.Trotz Widerstand bekam ich als Hausaufgabe "Hänschen Klein" und nach einer weiteren Unterrichtsstunde endete hier meine Reise ins Wunderland des Gitarrenunterrichts.Zuhause hab ich mir danach übrigens mithilfe meiner Lieblingsplatte von REM innerhalb von 2 Tagen die ganzen beschissenen Akkorde draufgeschafft um die ich mich Wochen gedrückt hatte.Es war irre,plötzlich konnte ich 3 Lieder mitspielen als hätte ich nie was anderes gemacht.Parallel dazu habe ich mir wie viele von euch auch ein enormes Wissen über Gitarren,Amps,Effekte angelesen und was noch schlimmer war,im Selbstversuch das Zeug ausprobiert was dazu geführt hat,das mein Pedalboard aussah wie das von The Edge...Ich hab echt Unmengen gekauft und wieder verkauft,selbst einen kleinen Tweedröhrenverstärker mittels Teilekit optimiert und gerade meine erste Gitarre,eine Strat gebaut.Zum Thema Solo - ich kann nur ein Einziges und zwar das von Gimme all your Lovin,tatsächlich kann ich das ganze Lied spielen und das hab ich mir auch gewünscht seit ich mit 14 das Video gesehen habe.Mein Problem ist sicherlich das ich ein Lied lernen will,anfange bis ich den Anfang oder die Hälfte kann und dann schon wieder 5 andere lernen will und dummerweise auch anfange zu lernen bevor ich eines zuende spielen kann.Meine Kumpels sagen das ich schon gut spiele aber unbedingt ein paar Leute zum jammen brauche oder in ner Band spielen soll...Haha,in der Band sind entweder Leute meines Alters die es draufhaben und mich zum Teufel jagen oder Jungs unter 20 die es auch draufhaben und sich totlachen wenn ich loslege ! Aber da hilft mir Rocksmith gerade - ich spiele gut genug um da mitzuhalten und lerne neue Lieder kennen und spielen.Aber mal ehrlich : Ich wollte das 25 Jahre lang und hab's gemacht,ich spiele Lieder mit,die ich mein Leben lan spielen wollte,ich hab 4 richtig geile Gitarren die ich nie mehr weggebe und die traumhaft brummen und einen geilen Amp,der auch bei Zimmerlautstärke zerrt und klingt wie voll aufgerissen (dafür musste ich aber erst 5 andere kaufen und wieder verkaufen
) Die Stadien werd ich wohl nicht mehr füllen aber ich spiele jeden Tag! und ich bin glücklich ohne Ende !Ich glaube ich brauche Ritalin...
!


Aber das is genau so ein Fummel Stummel wie ich ! Hat Riesenspaß gemacht.Wir Stummelfinger würden natürlich nie dopen.
Bei uns würde es ja doch nix helfen![]()
[...] Ich hab natürlich auch nur die 4 oder 5 Lieder gespielt,die ich überhaupt kann [...]

Eben weil ich schon 150 Lieder angefangen und nie eines zuende gelernt habe.Ich ertappe mich dabei ein Lied zu üben von dem ich vermute,das es viel zu schwierig ist und -jetzt kommt's - wenn ich dann wieder Erwarten den Anfang oder auch einen bestimmten Teil davon hinbekomme bin ich äusserst zufrieden,denke mir,das ich das ja eh kann und übe dann lieber was anderes...Mann oh Mann,die Erkenntnis ist mir selber beim Schreiben peinlich.
Ein echter Fummel-Stummel weiß, wenn es gut klingt - aber er weiß nicht warum ... 

