Fender Rollensattel engen Griffbrettradien anpassen?

dernix
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Hallo,

ich würde einer meiner Roadworn-Strats gern einen Fender Rollensattel verpassen. Hat schon einmal jemand den Rollensattel z. B. durch Biegen an den Griffbrettradius anpassen können? Die Alternative wäre vermutlich, den Bünden einen größeren Radius zu verpassen?

Danke und Gruß,
Dietmar
 
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Hi,

Auf dem Bild sind eine US-Strat (links) und ein Stratimitat mit Rockinger-Hals.

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Den "Krümmungsunterschied" sieht man deutlich.
Bitte beachten: 7,5 inch (oder wie auch immer) hat der rechte Hals auch nicht. Ich weiß es jetzt nicht genau; 12 waren es m.M.n. aber auch nicht....

Du kannst also bis zu einem gewissen Grade biegen. Wichtig ist, dass du den Bereich der E und H - Saite dabei möglichst wenig beanspruchst. Ich hab da jedenfalls drauf geachtet, bevor die dünne E-Saite da durchrutscht.

Die Arbeit erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl. Raufdreschen geht bestimmt schief:)
 
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in der Tat, es soll Richtung 7 1/4" Radius gehen. Wenn ichs recht verstehe, sollte ich die Seite für die Diskantsaiten in den Schraubstock einspannen und behutsam an der anderen Hälfte biegen. Evtl. mit einem Rohr/Röhrchen als Hebel. Erwärmen ist vermutlich nicht so toll, wenn ich allein an die Teflonlager [?] darin denke?
 
Mit Schraubstock und Hebel.....ich weiß nicht recht, das wäre mir zu gefährlich wegen der "Dosierung" bzw. hinsichtlich Feingefühl.

Ich habs so gemacht:
Zwei 2 KG Fäustel im Abstand von vielleicht 2cm nebeneinander gestellt, Rollensattel rauflegen (mit Unterseite nach oben), Meißel mit der schmalen Griffkante auf den Rollensattel und mit normalem Hammer auf den Meißel:) Oder etwas ähnliches, einfach wegen der Eindeutigkeit. Wenn da zu viel federndes Material (Lappen, Gummi oder anderes zum Schutz) drunterliegt, passiert entweder gar nichts oder man arbeitet zu stark. Ewig lang dran rumpinkern ist bestmmt auch nicht gut, weil die Gefahr von Spuren auch steigt.

Hört sich auch irgendwie brachial an; daher schnell die Begründung, bevor ich Schimpfe bekomme:
Die großen Fäustel haben leicht abgerundete Kanten, ebenso der Griff des Meißels. Dadurch gab es keine Druckstellen. Weiterhin konnte ich den Rollensattel so positionieren wie ich wollte.

Wenn man sich das Teil mal genau ansieht....es ist im Grunde tollste Feinmechanik. Die Kanäle für die Kugelpaare und überhaupt.

attachment.php


Das Problem ist nur:
An den Stellen wo sich die Kugeln befinden, ist der Sattel besonders dünn. Beim Biegen gibt er u.U. dort nach und das soll er ja nicht übermäßig. Die Kugeln liegen exakt nebeneinander, so dass die Saite nicht zwischen ihnen durchrutschen kann. Bei den dicken Saiten wäre es kein Problem (sind ja dick genug), aber die 9-er oder 10-er E-Saite benötigt schon eng anliegende Kugeln.
Deshalb würde ich beim Biegen an der Stelle aufpassen. Das Loch ist normalerweise für die Schraube....nur zur Info.
 
Alles klar.
Also der Abstand der Kugeln zueinander wird sich nicht spürbar vergrößern, die liegen im Bereich der neutralen Zone.

Ich würde mir aus Alu eine Unterlage mit dem richtigen Radius feilen.
Für die Oberseite ein Stück weiches Holz, etwa Kiefer, und das dann im Schraubstock pressen.
Die Schwierigkeit wird immer sein, im Bereich der E- und der e-Saite zu biegen.
Zur Not würde ich da dann zusätzlich einen Draht, Inbusschlüssel o.ä. unterlegen.

Nimmst Du keine Unterlage aus Metall mit dem richtigen Radius, wird sich immer nur der Bereich genau unter den Kugeln biegen, weil hier das Material schwächer ist.

Wieso ist der Rollensattel von Fender denn nicht schon gebogen??

Grüße
Burki
 
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in der Tat, es soll Richtung 7 1/4" Radius gehen. Wenn ichs recht verstehe, sollte ich die Seite für die Diskantsaiten in den Schraubstock einspannen und behutsam an der anderen Hälfte biegen. Evtl. mit einem Rohr/Röhrchen als Hebel. Erwärmen ist vermutlich nicht so toll, wenn ich allein an die Teflonlager [?] darin denke?

Nur so zur Info: Falls da tatsächlich Teflon (=PTFE) als Lagermaterial drin ist, kann man das ganze Teil bis auf 260°C hochheizen, kurzzeitig eigentlich sogar bis ~300.
Wenn allerdings nur PA drin ist...ist dein Sattel hinterher Schrott :rolleyes:
 
Hallo Burki,

vielen Dank für den Tipp ... so hört es sich für mich machbar an, also so, dass auch ich es hinbekommen könnte! :)

Der Fender Rollensattel ist natürlich schon gebogen, aber auf flachere Radien, nicht auf die 7 1/4 Zoll der Roadworn Griffbretter.

Teflon war glaube ich nicht richtig, es müssten silikonkissen sein [bin aber nicht sicher]. Bei der Schraubstockmethode sollte es aber auch ohne Wärme funktionieren, viel ist nicht zu biegen.

Heißen Dank für Eure Tipps!

Gruß,
Dietmar
 
Hallo,

kurze Rückmeldung ... gestern endlich bin ich dazu gekommen, den Rollensattel für das enge Griffbrett einer Fender Roadworn Strat anzupassen.

Den passenden Alu-Rohling hat mir ein netter Kollege gefräst, das restliche Werkzeug wie den kleinen Schraubstock [eigentlich zum Feilen von Sätteln] sowie die Formteile hatte ich rumliegen.

So konnte ich den Sattel kontrolliert anpassen. So richtig viel Abweichung wars augenscheinlich nicht, aber der Effekt ist deutlich größer als man meinen könnte. Waren zuvor das hohe und das tiefe E optimal in der Höhe über dem ersten Bund, lagen D- und G-Saite auf dem Bund scheppernd auf. Das ist nun Geschichte ... und mit Rollensattel macht mir die Roadworn noch viel mehr Spaß. Da werde ich die anderen vermutlich auch noch umbauen.

Ich hab ein paar Bilder angehängt zur Verdeutlichung, falls mal noch jemand auf eine solche Idee kommt. ;)

Gruß,
Dietmar
 

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so siehts nun aus ...

Gruß,
Dietmar
 

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