Was verlangen Coverbands in eurer Region pro Abend ca.?

Ich finde den Begriff "Prostitution" an dieser Stelle daneben

Ich habe ihn nur ironisch verwendet, weil ich den Begriff an dieser Stelle sowieso lächerlich finde. Wer so etwas sagt, hat keine Ahnung, wie professionelle Musiker arbeiten.
 
Ich habe ihn nur ironisch verwendet
Und ich hatte ihn nur als Bild verwendet. Und nich einmal: ich hatte nie die Absicht irgendwen persönlich anzugreifen.

Wer so etwas sagt, hat keine Ahnung, wie professionelle Musiker arbeiten.
Ich bin keiner, kann es deswegen also nicht beurteilen. Aber irgendwie scheint man sich auf mich einschiessen zu wollen, deswegen versuche ich das noch einmal als Aussenstehender, von einem rein emotionalen Standpunkt aus betrachtet, zu erklären :) .
Bei mir isses so, ich bin Ü40 und hatte während und nach der Schulzeit aktiv musiziert. Damals gab es weder Euro noch CDs, die Musik war kein Draufzahlgeschäft und es hat stets Spaß gemacht. Dann ging das in die Brüche, so wie die Wege nach der Schulzeit sich eben trennen, ich habe anderweitig weiter musiziert und daraus wurde im Suff eine Blondie-Cover-Band. Aber irgendwie anders. War unheimlich spassig, war aber aus denselben Gründen genauso schnell wieder vorbei. Danach habe ich nie wieder ambitioniert musiziert, habe aber Gefallen an Coverversionen gefunden (für's Komponieren bin ich zu doof) und mir in der Besenkammer immer einen Spaß daraus gemacht. Aber irgendwie, so ganz tief unten drin, würde ich mir in diesem Bereich ein klitzekleines bisschen mehr wünschen - und habe dann dieses Thema hier gesehen. Ich gebe auch zu es nicht komplett gelesen zu haben, sondern allenfalls mit einem Auge überflogen und bin dann an dieser Zeile "Anruf / Mail / Playlist /Tonarttausch" hängengeblieben. Und das habe ich dann auf meine, ganz eigene, nur von mir so empfundene Amateursichtweise umgemünzt. Da wäre das so natürlich überhaupt gar nicht in Frage gekommen. Schliesslich war man ja in einer Band, bezog damit eine gewisse Position, versuchte sich aufrecht zu verhalten und stets integer zu sein. Da wäre es vielleicht nicht wirklich vorstellbar gewesen, sich für eine andere Kapelle zu verdingen. Oder anders: wir befinden uns im Jahr 1965, mein Name ist Eric Clapton und tingle mit einer Formations namens Yardbirds herum. Auf einmal klingelt das Smartphone und die Hermes House Band will mich als Gitarristen für ein Playback im ZDF-Sommergarten. Ich sage ab und wundere mich, was das für ein seltsames Telefon ist. Das war jetzt nur so ein Beispiel für meine Attitüde. Ich verstehe, daß es Kollaborationen gibt und weshalb das so ist. Und das ist auch alles gut so. Aber ich habe eben wirklich nur diese eine Sache da gelesen, mich möglicherweise (ohne vorher die genauen Zusammenhänge mir durchzulesen) etwas voreilig darauf gestürzt. Auch wollte ich mit der Assoziation zum Milieu nichts oder niemanden abwerten, sondern lediglich ein eventuell etwas unterkühltes Arbeitsklima zu seinen Arbeitskollegen herausstellen. Es muss ja nicht immer gut gehen. Aber wenn ihr Jazzer seid, dann gehört das ja ein bisschen zum Ton dazu und vielleicht auch interessant. Aber ich bin eben von flacheren Voraussetzungen ausgegangen und kann das jetzt etwas besser einordnen. Kann mir persönlich aber noch immer nicht so richtig vorstellen, daß man ein vor 5 Minuten hinzugestossenes Bandmitglied nicht erkennt bzw, finde es toll, daß so etwas dann doch möglich ist.

So. Habe ich mich jetzt genug herausgeredet ohne mir untreu zu werden? :) Peace!
 
Wenn man von Musik lebt, dann muß man sich die "Ich bin ein integrer Künstler"-Attitüde in die Haare schmieren.
Das heißt noch lange nicht, daß man alles machen muß. Aber in Telefonbands spielen nur sehr erfahrene Leute - das geht mit Amateuren gar nicht. Das sind gut bezahlte jobs und es steht der gute Name auf dem Spiel - da darf nix schiefgehen.
 
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Aber in Telefonbands spielen nur sehr erfahrene Leute - das geht mit Amateuren gar nicht. Das sind gut bezahlte jobs und es steht der gute Name auf dem Spiel - da darf nix schiefgehen.

Vor allen können diese Kollegen Noten lesen und haben Ohren am Kopf.
Und ich kenne keinen, der trotz seiner musikalischen Fähigkeiten irgendwelche Starallüren hat.
 
wir befinden uns im Jahr 1965, mein Name ist Eric Clapton und tingle mit einer Formations namens Yardbirds herum.

Super Beispiel! Und dann ruft statt der Hermes House Band ein Herr Baker an und fragt, ob du nicht mal mit ihm ein paar Gigs spielen könntest, wenn ihr ein guten Basser findet:



:D:D:D

scnr

Gruß

Toni
 
Wirklich ein geiles Video, keine Frage Kult hoch 10!! Hat nur leider überhaupt nichts mehr mit dem Thread Thema zu tun. Hier geht's um Coverbands, und der Song ist ja nun ausnahmsweise mal auch von der Band, die ihn da performt ;)
Also bitte weiter ohne OffTopic -...
 
Hallo an alle!

Ich hab mal eine direkte Frage nach der Gage bzw. was ihr raten würdet.

Zusammen mit einer Freundin cover ich Rock- und Popsongs. Wir haben erst letztes Jahr richtig mit Proben und ersten kleinen Auftritten angefangen, wobei 2 davon öffentlich, aber unentgeltlich waren (war als Notlösung und für Bekannte, da waren wir einfach nur froh, auftreten zu dürften).
Da wir noch am Anfang stehen, haben wir erst 4-5 Songs, die wir sicher auf der Bühne spielen können. Nun haben wir erfreulicher Weise eine Anfrage bekommen, bei einem wohltätigen Event (Genaueres weiß ich bisher nicht, da die Bandkollegin angerufen wurde) einen kleinen Auftritt hinzulegen.

Wir sind uns jetzt total unsicher, was man da an Gage "verlangen" kann. Wir machen es nur als Hobby, aber dennoch steckt ja Arbeit in der Vorbereitung, Anfahrt usw. Was also wäre ein realistischer Betrag, den wir nennen könnten? Wir freuen uns riesig über das Angebot, aber ganz kostenlos kratzt ja irgendwie auch an der Ehre...
Ich weiß, es fehlen einige Details wie Publikumsgröße, wird Technik gebraucht usw. aber rein nackig betrachtet: 2 Mädels, eine mit Gitarre, eine mit guter Stimme und sagen wir mal 5 Coversongs im Koffer - wieviel würdet ihr dafür nehmen oder zahlen?

Viele Grüße!
 
Hi Miss,
4-5 Songs sind ja lediglich eine halbe Stunde. Tut mir leid, wenn ich das so direkt sage, aber für ne Coverband ist das noch zu früh, da großartig über Gage nachzudenken. Hier könnt Ihr eigentlich lediglich eine Aufwandsentschädigung verlangen.
Coverbands haben üblicherweise ein Repertoire von deutlich mehr Songs, aus dem sie für den jeweiligen Event eine Setlist erstellen, bzw. adhoc mit der entsprechenden Auswahl von Songs reagieren und sogar spontan Musik-Wünsche erfüllen können. Hier spiegelt sich auch der eigentliche Aufwand für die vorbereitende Arbeit einer Band, den man sich dann bezahlen lässt bzw. lassen möchte.
Ich unterscheide hier auch noch zwei Kategorien:
  • Tanz- und Unterhaltungsmusik, Repertoire: mindestens 200-300 Songs, Auftrittsdauer 5-10 Stunden und länger, oftmals keine vorab erstellten Setlisten, sondern ausschließlich adhoc Auswahl vor Ort, um möglichst optimal auf das vorhandene Publikum zu reagieren
  • Covermusik mit eher Konzert-Charakter: mindestens 30-100 Songs, Auftrittsdauer ca. 1-4 Stunden, meist vorab ersteltle Setlisten mit eher wenig spontanen Abweichungen
Im ersten Fall wird die Gage normalerweise stundenweise berechnet, bzw. gibt es einen Stundensatz, auf dessen Basis man ggf. ein Festpreisangebot macht. Hier liegen die Sätze bei uns zwischen 50 und 80 EUR pro Musiker pro Stunde, abhängig von der Größe und dem Bekanntheitsgrad der Band. Im zweiten Fall verhandelt man eher Festgagen, die bei uns in etwa auch auf dem Basis des o.g. Stundensatzes basieren, der dann im Endeffekt etwas schlechter aussieht, wenn man den Gesamtzeitaufwand betrachtet, denn zugrunde legt man üblicherweise nur die Spielzeit und nicht An- und Abfahrt, und auch nicht Auf- und Abbau, was bei beiden ja normalerweise identisch sein sollte.

Will sagen, wenn Ihr für solche einen Auftritt 100 EUR bekommt, also mit 50 EUR pro Nase nach Hause geht, solltet Ihr schon zufrieden sein.
 
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Nun haben wir erfreulicher Weise eine Anfrage bekommen, bei einem wohltätigen Event (Genaueres weiß ich bisher nicht, da die Bandkollegin angerufen wurde) einen kleinen Auftritt hinzulegen.
Bei solchen Events, wenn wir denn auch davon überzeugt sind, spielen wir kostenlos.
 
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Gerhard Eichberger


Um wieder auf das Ursprungsthema, nämlich wieviel Coverbands im "Home-Turf" pro Abend verlangen, zurückzukommen:

In meiner Gegend verlangen die hiesigen Coverbands nichts für einen öffentlichen Auftritt, weil es keine Fixgagen gibt - sie können meist nur auf Hut, manchmal auf Eintritt(sbeteiligung) spielen. Bei Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern verlangen hiesige Bands etwa 300 Euro und Alleinunterhalter etwa 150 Euro, werden aber in der Regel heruntergehandelt. Die Bands und Alleinunterhalter gehen zähneknirschend darauf ein, da sie ansonsten keine Auftritte kriegen.


Gerhard
 
Bei solchen Events, wenn wir denn auch davon überzeugt sind, spielen wir kostenlos.

Jap, das seh ich auch so.

@MissSheraton
Wenn ihr Gage verlang dann macht es an eurem Aufwand fest. Wenn ihr z.b. 50km fahre müsst und noch equip mitschleppt darf das schon was kosten, in deinem Fall würd ich, je nach Anfahrt 50 oder 100 euo nehmen, insgesamt.
Mehr könnt ihr für 4-5 Lieder schier net verlangen.
 
In meiner Gegend verlangen die hiesigen Coverbands nichts für einen öffentlichen Auftritt, weil es keine Fixgagen gibt - sie können meist nur auf Hut, manchmal auf Eintritt(sbeteiligung) spielen. Bei Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern verlangen hiesige Bands etwa 300 Euro und Alleinunterhalter etwa 150 Euro, werden aber in der Regel heruntergehandelt. Die Bands und Alleinunterhalter gehen zähneknirschend darauf ein, da sie ansonsten keine Auftritte kriegen.

Sorry, aber ich weiß wirklich nicht, was das für Hochzeiten und Feiern sein sollen. Wir haben mehr als einmal in Niederösterreich gespielt - aber sicher nicht für 300 Euro. Die üblichen Gagen entsprechen auch in NÖ denen, die dr. rollo genannt hat.
 
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In Tirol wird eigentlich ganz gut gezahlt für eine Coverband. Bei uns ist es eher saisionell bedingt. Im Winter geht´s in den Wintersportorten natürlich öfter und "besser". Im Sommer sind auf Zeltfesten und kleinen Open-Air´s auch ganz gute Gagen drinnen. Trotzdem will halt JEDER (gefühlt) in das Business. Die Qualität scheint leider zu sinken und das Angebot zu steigen. Lokale Bands machen sich selbst den Preis kaputt nur um zu spielen und der Freundin in der ersten Reihe zu imponieren.

War vor 8-10 Jahren noch anders !
 
Ich denke man muss da wirklich klar differenzieren wie professionell der Auftritt, die Show, das Equipment und die Musiker orientiert sind. Dazu kommt es auch auf Größe der Veranstaltung, Spieldauer und zusätzliches Equipment (PA etc.) an.
Ich bin mir aber zu 100% sicher, dass man als Musiker nichtmehr wirklich profitabel auftreten kann, wenn man den ganzen Aufwand betrachtet. Gehen wir mal von 5 Musikern mit einem Auftritt pro Woche und je 2 Stunden Probe pro Woche aus, dazu kommt die Zeit, die jeder für sich zuhause übt (sagen wir einfach mal 3 Stunden pro Woche). Da sind wir schon bei 25 Stunden.
Hinzu kommt der Auftritt an sich mit 3 Stunden Spielzeit und ca 2 Stunden Auf-/Abbauen.

Sind also insgesamt pro Woche fürs Proben 25 Stunden, für den Auftritt 25 Stunden = 50 Stunden. Bei einem fairen Lohn von 20€ pro Stunde wären wir schon bei 1000€ pro Auftritt. Anfahrtkosten (sowohl für Proben, als auch zum Auftritt), Proberaummiete, Equipment der Band (Monitoren, Mischpult etc.), das Equipment der einzelnen Musiker etc. ist hier noch nicht einmal inbegriffen! Wenn die Band dann auch noch PA etc. stellt, dann geht da nicht wirklich was unter 3.000€. Das sollten sich manche Veranstalter mal zu Herzen nehmen.

Ich denke zu den 4-5 Songs ist schon alles gesagt. Das ist viel zu wenig, da braucht ihr ja 3 mal so lang fürs Auf- und Abbauen, wie fürs Spielen. Ich denke 20 Songs sollten schon minimum sein, wenn es abendfüllend sein sollte.

Ich bin Gitarrist in einer Rockcoverband (Gitarre, Gitarre, Vocals, Drums, Bass), wir proben einmal pro Woche ca 2-3 Stunden. Wir sehen das alle als Hobby an und wollen nicht unbedingt das große Geld machen. Wir haben und drauf geeinigt für 2 1/2 Stunden Spielzeit mindestens pro Person 50€ zu verlangen - d.h. ca 300. Weiter runter wollen wir dann doch nicht gehen, ansonsten ist es ja ein reines Verlustgeschäft. Je nachdem, wie großzügig der Veranstalter ist, haben wir aber auch Angebote in niedrigen Vierstelligen Bereich. Eine für Konzerte ausreichende PA haben wir leider nicht - manchmal spielen wir dann über unsere kleine Anlage nur den Gesang, Gitarren und Bass nur per Amp (nicht abgenommen) und Schlagzeug ohne Abnahme.

Eine allgemeingültige Antwort auf das Budget einer Coverband gibt es nicht. Da spielen so viele Faktoren mit rein!

Viele Grüße

andi
 
Ich bin immer noch der Ansicht, dass man das Üben und Proben nicht auf den Preis für einen Gig aufschlagen kann.
Anfahrt und Zusatzkosten für PA und Technik kan man drüber reden.
Auch das eigene Equipment rechtfertigt keinen Preis von 3000 €.
 
Ich bin immer noch der Ansicht, dass man das Üben und Proben nicht auf den Preis für einen Gig aufschlagen kann.
Anfahrt und Zusatzkosten für PA und Technik kan man drüber reden.
Auch das eigene Equipment rechtfertigt keinen Preis von 3000 €.

Ich wollte ja nur einmal mal den ganzen Aufwand einer Band in Zahlen beschreiben. Inwieweit die der Realität entsprechen, sei dahingestellt. Fakt ist jedenfalls, dass die Proben sicherlich der Hauptanteil des zeitlichen Aufwands ist. Mir persönlich ist es egal, was ich insgesamt nun an einem Gig verdiene - ich will einfach nur keinen übermäßigen Verlust machen, weil ich es als Hobby ansehe. Aber es gibt professionelle Coverbands, die das wirklich Hauptberuflich machen. Und wenn da pro Kopf nicht einmal 200€ rausspringen ist das schon ein bisschen fraglich ...

VG Andi
 
"...wenn da pro Kopf nicht einmal 200€ rausspringen.." dann kann man das eben nicht hauptberuflich machen
außerdem steckt sich dann bei solchen bands irgendwer gehörig was ein
denn
diese bands kosten mit technik deutlich mehr
unter 5000 ist das nix
 
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"...wenn da pro Kopf nicht einmal 200€ rausspringen.." dann kann man das eben nicht hauptberuflich machen
außerdem steckt sich dann bei solchen bands irgendwer gehörig was ein
denn
diese bands kosten mit technik deutlich mehr
unter 5000 ist das nix

Kann ich nur so bestätigen, wirklich gute Coverbands die das als Haupterwerb machen sind nicht unter 5000€ zu haben und das ist die Untergrenze.
Gibt hier jedes Jahr im näheren Umfeld einen Gig - Großes Festzelt (2000 -2500 Mann) da laufen ca. 10.000€ auf Band + Technik.

Ist allerdings auch eine der besten Cover / Unterhaltungsbands die mir je zu Ohren gekommen ist.

Bei Semiprofessionellen / Hobby Coverbands ist zwischen 0€ - 3000€ bestimmt alles zu finden, natürlich mit dementsprechender Qualität und auch Live-Anteil ;)!
 

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